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  • Neuer Lagebericht zum Librem 5

    Librem 5
    Librem 5 UI-Shell

     

    Die Entwickler des Linux-Smartphones Librem 5 haben einen neuen detaillierten Bericht zum Entwicklungsstand veröffentlicht. Demnach steht die Auslieferung der Entwickler-Boards jetzt kurz bevor. Anstatt wie bisher Debian 9 »Buster« läuft darauf nun auch Purisms Haus-Distribution PureOS.

    Herkules-Aufgabe

    Die Dev-Boards sollten ursprünglich bereits im Juni ausgeliefert werden, insgesamt wurde die Fertigstellung des Librem 5, wie bereits bekannt, von Januar auf April 2019 verschoben. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, was für eine schwierige Aufgabe eine solche Entwicklung für eine kleine Firma wie Purism im Vergleich mit Samsung oder anderen Branchengrößen ist. Deshalb an dieser Stelle mein absoluter Respekt für Purism!

    Posh aufgeräumt

    Die Dev-Kits und das fertige Phone sollen Kernel 4.18 erhalten, Images damit werden gebaut und getestet. Die Librem-5-Shell Posh wurde von vielen Fehlern befreit und der Code aufgeräumt. Auch an den Übersetzungen speziell in Deutsch und Französisch wurde weiter gearbeitet. Zudem wurden erste Versionen eines App-Switchers vorgelegt, der später auf die modulare Wayland-Compositor-Bibliothek wlroots umgestellt werden soll.

    GNOME-Settings portiert

    Bei GNOME wird an der Portierung der GNOME Settings auf das Librem 5 gearbeitet. Auch bei der virtuellen Tastatur virtboard sind Fortschritte zu vermelden. Die Call-App hat neben vielen Bugfixes auch eine grafische Überarbeitung erhalten. Libhandy, eine Bibliothek mit GTK-Widgets für mobile Plattformen, wurde in Version 0.0.4 fertiggestellt und nach Debian Unstable hochgeladen.

    Patches für Kernel und Mesa

    Wie bereits erwähnt, wird die neuere CPU i.MX 8 auf den Dev Kits und Telefonen im Vergleich zu dem bisher zum Testen verwendeten i.MX 6 verbaut werden. Hier gab es große Anstrengungen, einen  4.18-Kernel auf der i.MX 8-CPU zu testen.  Zudem wurde am Grafikstack, insbesondere am Grafiktreiber Etnaviv und an Mesa gearbeitet. Der Etnativ-Treiber wurde bei Debian für arm64 aktiviert. Um auf dem Librem 5 USB-C zur Stromversorgung einsetzen zu können wurde ein Patch für den Mainline-Kernel eingebracht. Auch Patches für Mesa gingen Upstream.

    Messenger-Wettlauf

    Die für das Librem 5 vorgesehene auf dem Matrix-Protokoll aufbauende Messaging-App Fractal  wird nun eventuell doch zum Start des Phones fertig sein. Dazu muss sie End-to-end-Verschlüsselung beherrschen. Zeitgleich wird alternativ eine XMPP-App namens Chatty entwickelt. Jetzt sieht es so aus als könnte es zeitlich dennoch für Fractal reichen, denn das E2E-Modul in Entwicklung unterstützt jetzt grundlegende Funktionalität und die Integration für das Librem 5 hat bereits begonnen.

    Plasma Mobile Images

    Einige für den Zusammenbau der Dev-Boards benötigte Teile gingen in der Post verloren, die Auslieferung an die Unterstützer der Crowdfunding-Kampagne soll aber bald beginnen. Das Librem 5-Team arbeitet weiterhin auch mit dem Plasma-Team zusammen, um auch ein Plasma Mobile Image mit den Dev-Boards ausliefern zu können.

  • Purism entwickelt SMS-App für das Librem 5

     

     

    SMS-App für das Librem 5
    Bild: Chatty-App auf dem Librem 5 | Lizenz: CC-by-SA 4.0

     

    Für viele Menschen sind SMS und Messaging allgemein eine der Hauptanwendungen auf dem Smartphone. Dem trägt Purism mit der Entwicklung einer eigenen SMS-App für das Librem 5 Rechnung. Die App, die derzeit den Arbeitstitel Chatty trägt, soll bei Erscheinen SMS sowie XMPP mit OMEMO-Verschlüsselung beherrschen. OMEMO steht für OMEMO Multi-End Message and Object Encryption und bietet dementsprechend Multi-Client-Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE). Die Technik entstand 2015 als Google-Summer-of-Code-Projekt. Purism will im Lauf der weiteren Entwicklung auch Telegram unterstützen, sofern dessen Funktionen im Chatty-Frontend verwirklicht werden können.

    SMS-App für das Librem 5

    Chatty ist als Frontend für die Bibliothek Libpurple konzipiert, auf der beispielsweise auch der Multi-Messenger Pidgin oder der textbasierte Ncurses-IM Finch aufsetzen. Libpurple unterstützt viele verschiedene Messaging-Plattformen und -Protokolle und kann leicht an neue Clients angepasst werden. Von dem zunächst für die dezentralisierte Kommunikation vorgesehenen Projekt Matrix ist leider keine Rede mehr. Es gibt auch keine Erklärung, warum Matrix nicht zum Zug kommt oder ob dies für später geplant ist.   Auf Nachfrage im IRC-Kanal von Purism, warum Matrix keine Erwähnung findet, wurde jetzt im Blog ein Absatz zu Matrix eingefügt, der erklärt, dass ein Matrix-Client weiter auf der Agenda steht, aus zeitlichen Gründen zum Auslieferungszeitpunkt des Librem 5 aber noch nicht fertig sein wird.

    SMS und XMPP

    Laut Purisms aktuellem Blogeintrag beherrscht die Anwendung derzeit  grundlegende Sende- und Empfangsvorgänge mit SMS über den ModemManager und ein SIMCOM-Modem, sowie mit XMPP/OMEMO-Nachrichten über Libpurple inklusive Verschlüsselung über das Lurch-Plugin. Es gilt unter anderem noch, die Benutzeroberfläche auszuarbeiten, das Speichern von Nachrichten und ganzen Chat-Threads zu unterstützen, den SMS/ModemManager-Code in das Libpurple-Plugin einzupflegen, E2EE für Bilder zu implementieren sowie die Anbindung an die Kontaktdatenbank umzusetzen.

     

    Bisher keine Entwickler-Boards

    Ansonsten gibt es keine öffentlich verfügbaren Nachrichten über den allgemeinen Stand des Projekts und die geplante Auslieferung des fertigen Linux-Smartphones Librem 5 im Januar 2019. Zweifel an diesem Datum scheinen mittlerweile berechtigt, da die vorgesehene Auslieferung der Entwickler-Boards ab Juni noch nicht begonnen hat. Bereits im Mai hatte Purism die Auslieferung der Boards aufgrund der verspäteten Verfügbarkeit des i.MX-8M-SoC auf August und September verschoben.

    Plasma Mobile kaum erwähnt

    Auch über den Stand der Entwicklung bei Plasma Mobile für das Librem 5 gibt es keine neuen Erkenntnisse. Informationen hierzu, die wir von der KDE-Entwicklerkonferenz Akademy eigentlich erwartet hatten, blieben aus. Es gab zwar einen Vortrag eines Entwicklers von Plasma Mobile, der aber auf das Librem 5 nur sehr am Rande einging.

  • Librem 5 Linux-Phone nimmt weiter Gestalt an

    Librem 5 Linux-Phone
    Bild: Librem 5 UI-Shell | Quelle: Purism | Lizenz: CC BY-SA 4.0

    Die meisten Mitglieder des Librem-5-Teams, die für Purism an deren Linux-Smartphone arbeiten, nahmen kürzlich an der GNOME-Entwicklerkonferenz GUADEC in Almería  teil. Einige hielten dort auch Vorträge zur Entwicklung des Linux-Smartphones. Das geht aus einem neuen Report auf der Purism-Webseite hervor. Dabei ging es natürlich um den mobilen GNOME-Desktop, der als Standard mit dem Librem 5 ausgeliefert werden soll.

    GNOME Mobile startet durch

    So berichtete etwa der Berliner UI-Spezialist Tobias Bernard in einem Vortrag über die Fortschritte bei der Umsetzung der Benutzerschnittstelle und der  Aus- bzw. Umgestaltung der Apps. Alle in diesem Rahmen getätigten Entwicklungen sollen wieder nach GNOME zurück fließen und die Desktop-Umgebung verbessern helfen. So könnte es passieren, dass die für das Librem 5 Linux-Phone entwickelte Shell namens Posh später zur GNOME-Standard-Shell wird oder zumindest die bestehende GNOME-Shell befruchtet.

    Hardware des Librem 5 Linux-Phone

    Auch aufseiten der Hardware trennt sich langsam die Spreu vom Weizen, was die einzelnen Komponenten angeht. Als CPU kommt im Endprodukt die  i.MX8M Quad von NXP zum Einsatz. Dieser SoC wird auf dem Modul-Board i.MX 8M System-On-Module von EmCraft sitzen. Für die bunten Bilder bringt die CPU den Grafikchip Vivante GC7000Lite mit, der mit dem freien Treiber Etnaviv läuft. Die endgültige Auflösung des 5.7-Zoll Displays wird 720 x 1.440 Pixel betragen.

    In Europa kommt als Modem das SIMCom 7100E zum Einsatz, dass übrigens nach einigen Diskussionen von ModemManager anstatt von ofono über die App Calls angesteuert wird. WLAN und Bluetooth steuert das Modul Redpine RS9116 M.2, das die Standards 802.11 a/b/g/n bei  2.4GHz und 5GHz sowie Bluetooth 5 im Dual-Mode unterstützt. Last, but not least wurde noch der Kamerasensor Omnivision OV5640 (PDF) ausgewählt.

    Sicherheit wird diskutiert

    Die Developement-Boards für das Librem 5 Linux-Phone sollen Ende August und im September ausgeliefert werden. Beim Kernel wird an den Schnittstellen für PCIe, USB und einem Treiber für den Akku gearbeitet. Besonders bei der Integration der Grafiktreiber ist laut dem Report noch viel zu tun. Hier sind Entwickler mit entsprechenden Kenntnissen gerne gesehen. In Sachen Sicherheit wird über die Integration eines TPM, von TrustZone und Heads diskutiert.

    Es ist ruhig um Plasma Mobile

    Von der KDE-Front gibt es derzeit keine Neuigkeiten über Plasma Mobile für das Librem 5, der alternativen Bedienoberfläche für das Librem 5. Diese sind aber hoffentlich von der ab dem 11. August in Wien stattfindenden KDE-Entwicklerkonferenz Akademy zu erhalten. Dort hält Plasma-Mobile-Entwickler Bushan Sha einen Vortrag zur Entwicklung der mobilen Plasma-Oberfläche.

  • Librem 5 lagert Firmware aus

    Librem 5 Zertifizierung
    Quelle: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

    Das Entwickler-Team des Librem-5-Smartphone der Firma Purism stand kürzlich vor einem Problem, das gelöst werden musste, um weiterhin ein Kandidat für die Zertifizierung Respects Your Freedom (RYF) der Free Software Foundation zu sein. Purisms Betriebssystem PureOs wird bereits von der FSF als freie Software empfohlen. Wie dem neuesten Blogeintrag bei Purism zu entnehmen ist, kommt das für das Librem 5 ausgewählte SoC nicht gänzlich ohne proprietäre Firmware aus. Die i.MX 8-SoC des Herstellers NXP lädt bei jedem Systemstart einen Firmware-Blob in die DDR-PHY-Schnittstelle, um diese zur Zusammenarbeit mit DDR4 zu initialisieren. Diese Firmware und ihre Funktion sind unumgänglich, können aber nicht ohne unvertretbar hohen Aufwand ersetzt werden. Zudem ist die DDR-PHY-Schnittstelle ein Teil des SoC.

    FSF sieht Ausnahmeregelung vor

    Da die FSF die Verwendung binärer Firmware im Rahmen ihrer Zertifizierung nicht gestattet, musste hier eine Lösung gefunden werden, die letztlich im Aufbau des SoC selbst gefunden wurde. Eine der wenigen Ausnahmen, die die FSF von Fall zu Fall erlaubt ist das Ausführen von binärer Firmware auf einer dedizierten sekundären CPU. Hier kam dem Team die Architektur des i.MX 8 zugute. Dies besteht in der niedrigsten Ausbaustufe aus 4 Cortex-A53- sowie zwei Cortex-M4F-Kernen. Das Laden der binären Firmware haben die Entwickler in Zusammenarbeit mit der FSF mittels einer neu erstellten Software in den ausreichend unabhängigen Code-Complex der Cortex-M4F-Kerne ausgelagert. Somit bleibt der Kernel von dem Binär-Blob unberührt und eine Grundforderung der FSF erfüllt.

    Tests bestanden

    Dieses Szenario hat die notwendigen Tests bestanden und wird in den jetzt ausgelieferten Dev-Kits und dem endgültigen Produkt eingesetzt. Zusätzlich soll ein SPI-Flash-Chip zum Einsatz kommen, der die Firmware speichert. Dabei handelt es sich um ein Modul, das über das Serial Peripheral Interface (SPI) angebunden ist. Damit kann der Zugriff auf die Firmware auf Lesezugriffe aus dem System heraus beschränkt und eine unbemerkte Veränderung verhindert werden.

  • Librem-5-Dev-Kit kann bis 31. Mai bestellt werden

    Librfem-5-Dev-Kit
    Mock-up des Librem 5 Gehäuses

    Die Bestellfrist für das Librem-5-Dev-Kit, ein Entwickler-Bausatz ohne Gehäuse und Akku, endet am 31.Mai. Das teilte Hersteller Purism auf seiner Webseite mit. Daraus geht auch hervor, dass dies eine einmalige Auflage ist, die nicht wiederholt wird. Nach dem Bausatz wird als nächstes das fertige Librem 5 Linux-Smartphone ausgeliefert. Purism hat die Spezifikationen für das Librem 5 Entwickler-Kit fertiggestellt und wird in der ersten Juniwoche 2018 alle Einzelteile bestellen und fertigen lassen. Der Preis für den Bausatz beläuft sich auf 399 US-Dollar.

    Leicht verspätet

    War die Auslieferung ursprünglich bereits für den Monat Juni vorgesehen, entschloss sich Purism, im Sinne der Kunden beim Prozessor auf die ersten Exemplare des i.MX-8M System On Module (SOM) zu warten anstatt den bereits länger verfügbaren Vorgänger i.MX-6 auszuliefern. Der neue Liefertermin für die Bausätze ist, je nach Eingang der Bestellung, August oder September.

    Noch Änderungen möglich

    Der Bausatz, dessen Komponenten noch Änderungen unterliegen können, besteht aus Mainboard, Touchscreen, Netzteil, einem Kamera-Modul sowie Kabeln und Sensoren. Neben dem i.MX-8M-SOM sind mindestens 2 GByte LPDDR4 RAM (das Endprodukt wird 4 GByte enthalten) und 16 GByte eMMC-Speicher mit im Paket. Der 5.7-Zoll große Touchscreen verfügt über eine Auflösung von 720 × 1440 Punkten. Zwei M.2-Karten für 3G und 4G Netzwerke sowie WLAN und Bluetooth sorgen für Kontakt mit der Außenwelt.

    Ohne Gehäuse und Akku

    Das Mainboard bringt alle notwendigen Motoren, Sensoren  und Slots für USB-3, microSD und SIM-Karte, 3,5mm Stereo-Audio-Jack sowie Mini-HDMI für einen externen Monitor mit. Wie die Notebooks von Purism verfügt auch dieses Board über Hardware-Killswitches für WLAN, Bluetooth, Kamera und Mikrofon. Im Unterschied zum fertigen Librem 5, an dessen Liefertermin im Januar 2019 Purism festhält,  enthält der Entwickler-Bausatz kein Gehäuse und keinen Akku, der dabei nicht benötigt wird.

  • Librem 5 Design-Report

    Librem 5 Design Report
    Quelle: Purism

     

    Purism hat einen neuen Librem 5 Design-Report veröffentlicht und gibt Einblick in die Entwicklung des mobilen GNOME-Clients und enthüllt weitere Informationen zu Formfaktor und Gehäusebeschaffenheit. Beim Gehäuse des Librem 5 gilt es, einige Entscheidungen zu treffen, vor denen die meisten anderen Hersteller nicht stehen. Das liegt daran, dass das Librem 5 nicht auf die üblichen Komponenten zurückgreift, wenn es um CPU und Chipset geht.

    Größerer Akku

    Um ein möglichst freies Smartphone zu garantieren, setzt Purism auf eine i.MX8-CPU von NXP Semiconductor. Bei den Tests der vergangenen Wochen stellte sich heraus, dass der ideale Formfaktor für das Librem 5 bei 5,5 oder 5,7 Zoll und einem Seitenverhältnis von 18:9 liegt. Das würde einen größeren Akku ermöglichen sowie ein zu eng bestücktes Mainboard verhindern. Zudem sollen die Gehäusekanten abgeschrägt werden, was neben einem eleganten Look zu einer besseren Griffigkeit führen soll und zudem ein wenig mehr Platz für Komponenten im Inneren lassen würde. Erste Bilder des geplanten Designs bestätigen die schnörkellose, aber elegante Linie, die allen Librem-Geräten gemein ist.

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    Drei Phasen

    Angesichts des knappen Zeitrahmens – das Librem 5 soll im Januar 2019 erscheinen – hat sich Purism entschieden, das Design und die Implementierung des User-Interface in drei Phasen zu unterteilen. Phase 1 definiert ein einfaches und mit Basisfunktionen ausgestattetes User-Interface, das im Januar 2019 erscheinen soll.  Es soll folgende Funktionalität bieten:

    • Sperrbildschirm
    • PIN-basierter Entsperrbildschirm zum Schutz der Sitzung
    • Startbildschirm, der eine Liste der installierten Anwendungen anzeigt
    • Obere Leiste, die nützliche Informationen wie Uhrzeit, Batteriestatus, Audiopegel, Netzwerkstatus usw. anzeigt
    • Untere Leiste, die eine Home-Taste simuliert (nur beim Öffnen einer Anwendung sichtbar)
    • Virtuelle Tastatur
    • Benachrichtigung bei eingehenden Anrufen

    Multitasking, Such- oder Benachrichtigungsfunktionen sollten in Phase 2 implementiert und etwas später verfügbar sein. Über Phase 3 wurde noch nichts verraten. Damit bestätigt sich der von Purism vielleicht anfangs nicht genug betonte Eindruck, dass das Librem 5 ein »Work-in-progress«-Smartphone wird. Andererseits erlaubt ein solch reduziertes erstes Design ein einfaches Erlernenm der neuen Nutzerschnittstelle. Die anvisierte Nutzerschaft dürfte das vermutlich eher wenig stören, da kaum jemand sein derzeitiges Smartphone sofort mit dem Librem 5 ersetzen wird.

    GNOME-App umgebaut

    Die GNOME-Anwendung Kontakte steht im Mittelpunkt der Kommunikationsfunktionen. Es ist die Anwendung, die das Kontaktmanagement übernimmt, auf das andere Anwendungen wie Anrufe oder Nachrichten angewiesen sind. Dazu wird die bestehende Anwendung Contacts erweitert, indem sie ein mobiles Layout erhält und auf den Zugriff weiterer Kommunikationsanwendungen vorbereitet wird. Neben der Gnome-Oberfläche werden offiziell zusätzich KDE Plasma Mobile und Ubuntu Touch von UBports unterstützt.

     

  • Purism und UBports arbeiten beim Librem 5 Smartphone zusammen

    Purism und UBPorts
    Quelle: Purism

     

    Wie der Notebook-Hersteller Purism heute bekanntgab, arbeitet das Unternehmen mit dem Projekt UBports zusammen, um Ubuntu Touch als unterstütztes Betriebssystem auf dem in der Entwicklung befindlichen Linux-Smartphone Librem 5 zu etablieren.

    Purism und UBports

    Die Zusammenarbeit von Purism und UBports, die seit der Einstellung durch Canonical vor einem Jahr Ubuntu Touch weiterentwickeln, soll gewährleisten, dass Ubuntu Touch auf dem Librem 5 gut unterstützt und eng integriert wird und auch in Zukunft kompatibel bleibt. Wenn das Librem 5 an Vorbesteller ausgeliefert wird, wird es zu einem der wenigen Smartphones gehören, die Ubuntu Touch von Hause aus unterstützen.

    Purism, der Hersteller von Laptops, der im vergangenen Herbst erfolgreich mehr als 2 Millionen Dollar für den Bau des ersten völlig freien und offenen modernen Smartphones, dem Librem 5, schwarmfinanziert hat, nutzt dabei das große Interesse dass der Ubuntu Edge-Kampagne von 2013 entgegengebracht wurde.

    Drei Betriebssysteme

    Während das Librem 5 standardmäßig mit dem von der Free Software Foundation unterstützten PureOS ausgeliefert wird, das Purism mit GNOME als Desktop auf allen Geräten verwendet, wird Purism Kunden unterstützen, die Ubuntu Touch ohne viel Aufwand installieren wollen. Zusätzlich zur Zusammenarbeit mit  UBports arbeitet Purism mit der GNOME-Community und unterstützt KDE Plasma Mobile und erweitert so die Benutzerauswahl auf drei Optionen. Das Librem 5, das ab Januar 2019  an Kunden ausgeliefert werden soll, bietet dann:

    • Librem 5 mit PureOS (GNOME)
    • Librem 5 mit PureOS (KDE Plasma Mobile)
    • Librem 5 mit Ubuntu Touch

    Ricardo Mendoza vom UBports-Vorstand sagt dazu:

    [su_quote style=“modern-light“]»Der frühe Zugriff auf die Hardware-Plattform Librem 5 von Purism ist ein großer Schritt zur Weiterentwicklung von Ubuntu Touch. Das Betriebssystem wurde mit dem Ziel entwickelt, eine Android-freie Alternative für das mobile Ökosystem zu sein. Wir glauben, dass die Zukunft des Mobiltelefons fernab von Android liegt, und das Librem 5 mit Ubuntu Touch bietet die perfekte Plattform, um diese Revolution auszulösen.«[/su_quote]

     

     

  • Plasma Mobile auf dem Librem 5

    Plasma Mobile auf dem Librem 5

    Plasma Mobile
    Quelle: Purism

     

    Im Purism-Blogpost der zu Ende gehenden Woche zur Entwicklung des Librem 5 Linux-Smartphone schildert Heather Ellsworth die erste Aktivierung von Plasma Mobile auf dem Testboard. Wer das Projekt verfolgt, weiß, dass das Librem 5 auf der Basis des hauseigenen und auf Debian basierenden PureOS zwei Alternativen bieten wird. Neben einer auf der GNOME-Shell basierenden mobilen Umgebung kann auch das aus dem KDE-Projekt stammende Plasma Mobile verwendet werden.

    Plasma Mobile auf dem i.MX 6 Testboard

    Letzteres wurde nun erstmals auf dem Testboard i.MX 6 der Firma NXP in Betrieb genommen. Das i.MX 6 Testboard wird mit ziemlicher Sicherheit gegen ein potenteres i.MX 8 ausgetauscht, sobald dieses in einer geeigneten Revision zur Verfügung steht. Nachdem einige Hürden überwunden waren, lief Plasma Mobile auf dem Board und erkannte bereits den Provider für den Telefonpart.

    Wayland und Weston

    Zunächst mussten allerdings die Pakete plasma-phone-components, kpeople-vcard, und plasma-settings gebaut werden, die in PureOS nicht verfügbar waren. Die technischen Feinheiten können im Developer-Blog nachgelesen werden. Als alle Teile am richtigen Platz waren, reichte der Befehl $ kwin_wayland --drm plasma-phone, um Plasma Mobile zu starten.

    Das Ergebnis war zunächst nicht berauschend, da das Display eher wie ein zwischen zwei Sendern gefangener Fernseher aussah. Nach einigem Debugging stellte sich heraus, dass der freie Etnativ-Grafiktreiber unter Wayland/Weston das Protokoll  zwp_linux_dmabuf benötigte, das in Plasma noch nicht verfügbar war. Nach dem Import bereits existierender Patches für kwin und kwayland zeigte sich Plasma Mobile dann kooperativ.

    Verschämter Mauszeiger

    Ein weiteres Problem stellte die Maussteuerung dar, die das derzeit noch fehlende Touch-Modul ersetzen musste. Der Mauszeiger war zwar vorhanden, aber unsichtbar. Mit der Kombination von STRG und Super-Key konnte der Zeiger jedoch sichtbar gemacht werden. Die SIM-Karte war schnell erkannt und zeigte den Provider richtig am Display an. Ein Telefonanruf kam dennoch nicht zustande, da das richtige Modem noch nicht integriert ist.

    Partner für Fertigung gesucht

    Purism-CEO Todd Weaver und einige Kollegen haben sich Anfang März in Stuttgart auf der Embedded World Elektronik-Messe mit Vertretern des Boardherstellers NXP getroffen und haben anschließend in Shenzhen in China Station gemacht, um einen Hersteller für die Fertigung des Librem 5 und anderer Hardware zu finden und zu verpflichten.

  • Neues aus der Librem-5-Entwicklung

    Librem-5-Entwicklung
    Bild: Purism

     

    Purism informiert in seinem Blog wöchentlich über neues aus der Entwicklung zum Linux-Smartphone Librem 5. Auch der Report der letzten Woche bringt gute Nachrichten. Dem Blog ist zu entnehmen, dass der von Purism auserkorene System-on-a-Chip (SoC) nicht anfällig für die Sicherheitslücken Meltdown und Spectre ist, die auch verschiedene ARM-CPUs angreifen können.

    Frei von Meltdown und Spectre

    Diese Aussage lässt bereits nähere Schlüsse auf die verwendete Version des i.MX8 zu, denn nicht alle Socs aus der Baureihe sind gegen die Lücken gefeit. Die Variante i.MX8, die vier Cortex-A53 mit zwei Cortex-A72 zusammenschließt ist aufgrund der Cortex-A72-Kerne anfällig gegen die Lücken. Anders dagegen die zweite Variante i.MX8M, die auf vier Cortex-A53-Cores und einen Cortex-M4-Kern setzt und zudem besser für ein Smartphone geeignet scheint. Hier besteht keine Gefahr von Seiten Meltdown und Spectre. Auch eine Gefahr durch Qualcomms Kaufabsicht des i.MX-Herstellers NXP schwächt das Blog ab. Sollte die Übernahme überhaupt stattfinden, so sind davon vermutlich nur kommende Produkte betroffen und nicht bereits am Markt befindliche.

    An der Entwicklerfront sind Kontakte mit dem  GNOME-Human-Interface-Design-Team geknüpft und Diskussionen über Design und Implementation begonnen worden. Dabei wurde eine erste Implementation eines Widgets vorgenommen, die die Adaption von Desktop-Apps auf das mobile Format betreiben soll und somit im Umkehrschluss auch Konvergenz erleichtert. Das KDE-Human-Interface-Team wird eigenständig am gemeinsamen Ziel arbeiten, unterstützt durch benötigte Hardware und entsprechende Dokumentation.

    Eigener Compositing Manager ?

    Zudem wurden die verfügbaren Compositing Manager und Desktop-Shells unter die Lupe genommen, da das Librem 5 nur Wayland als Anzeige-Protokoll nutzen und von Beginn an auf X11 so weit wie eben möglich verzichten will. Dabei stellte sich heraus, dass es vermutlich am einfachsten ist, zusammen mit GNOME als Upstream einen eigenen Compositor zu schreiben.

    Gespräche mit NXP

    Da die CPU-Auswahl ziemlich klar ist, treffen sich die Entwickler Ende des Monats auf der Embedded World in Nürnberg mit Vertretern von NXP und einigen anderen Chip-Herstellern. Die Suche nach Entwicklungs- und Fertigungspartnern dauert allerdings länger als erwartet. Das Purism-Hardware-Engineering-Team hat damit begonnen, eine Hardware-Stückliste und einen Entwurf für ein potentielles PCB-Layout zu erstellen. Bei den  Fertigungspartnern herrscht jedoch Zögern, mit dem i.MX8M als völlig neuem SoC zu arbeiten. Auf der gerade zu Ende gegangenen Entwickler-Konferenz FOSDEM in Brüssel stand Purism der Öffentlichkeit Rede und Antwort und traf sich mit Entwicklern von GNOME und KDE.

    Unterstützung im Kernel

    Nach der Veröffentlichung des Reports gab es weitere gute Nachrichten in Bezug auf den i.MX8. Im Pull Request von ARM-Maintainer Arnd Bergmann für Kernel 4.16 erklärte dieser, dass Unterstützung für den i.MX8-SoC vermutlich in den für Juni erwarteten Kernel 4.17 einfließen wird. Unklar bleibt vorerst, welche der i.MX8-SoCs dabei initial Unterstützung erhalten. Auf jeden Fall ein hilfreicher Schritt für das mit Arbeit übervolle Jahr 2018 der Entwickler von Purism bei der Librem-5-Entwicklung.

  • KDE Plasma Mobile zum Testen

    KDE Plasma Mobile zum Testen

    KDE Plasma Mobile
    Screenshot: ft

     

    Das Jahr 2018 soll für KDE Plasma Mobile den Durchbruch bringen. Dazu trägt in hohem Maße die Mitarbeit am Librem 5 Linux-Phone der Firma Purism bei. Aber auch an andere Geräte soll KDEs mobiles Betriebssystem angepasst werden. Die Entwickler fragten kürzlich die Freie-Software-Community, wie sie Plasma Mobile dabei helfen möchte. Die Umfrage auf verschiedenen Medien ergab, dass jeweils fast die Hälfte der Teilnehmer Plasma Mobile gerne testen möchten. Jeweils rund 20 Prozent wünschten sich mehr Informationen oder boten Programmierkenntnisse an.

    Erstes ISO von KDE Plasma Mobile

    Wollte man Plasma Mobile aber bisher testen, so war das etwas umständlich und keineswegs massentauglich. Jetzt haben die Entwickler reagiert und erstmals ein fertiges ISO-Image auf der Basis von KDE Neon herausgegeben. Dieses Image kann als Virtuelle Maschine mit VirtualBox oder QEMU/KVM, per USB-Stick direkt auf der Hardware getestet werden. Die Entwickler wünschen sich, dass Tester einige Dinge ausprobieren und ihre Erfahrungen mitteilen. So soll unter anderem das Software-Center Discover durch Installation von Paketen und getestet werden. Durch die Eingabe des Begriffs Widgets in die Suchzeile werden installierbare Plasma Widgets angezeigt und sollten installierbar sein.

    Achtung: Alpha

    Ich erhalte bei Discover allerdings eine Meldung wegen fehlender Rechte. In der Konsole fehlt mir ebenso das Passwort für Sudo. Ich habe dies in den Kommentaren der Ankündigung angemerkt. Der Calamares-Installer lässt sich auch nicht zur Mitarbeit bewegen, er hängt in einer Bootschleife. Die Kamera-App funktioniert dagegen. Es handelt sich hier um eine Alpha-Version.

    In dieser Form reicht das gerade mal zum Anschauen, viel machen kann man nicht. Hier muss nachgebessert werden. Bleibt zu hoffen, dass bald Images nachgelegt werden, die eine bessere Evaluierung des derzeitigen Entwicklungsstands erlauben. Zeitnah sollen auch Images folgen, die auf Mobilgeräten installiert werden können. Euer Feedback geht am besten an die Mailingliste unter plasma-mobile@kde.org oder den anderen Anlaufstellen, die in der Ankündigung vermerkt sind.

    Edit: Plasma-Entwickler Bushan Sha teilte mir mit, dummerweise sein kein Passwort gesetzt worden, Das kann in der Konsole zumindest für ein Userpasswort nachgeholt werden.