
Es geschehen noch Zeichen und Wunder 🙂
Auf den Tag genau vier Jahre nach Bestellung erhielt ich die Nachricht, dass mein Librem 5 versendet wird, sobald ich meine Adressdaten bestätigt habe. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die Purism unterstellen, das Projekt nicht im Griff zu haben oder gar, dass das ganze ein Betrug sei. Ich habe die Entwicklung von Anfang an intensiv verfolgt und verstehe, warum es so lange dauert, ein solches Gerät von Null an umzusetzen. Ich verstehe auch, warum es so teuer ist.
Nachhaltige Plattform unterstützen
Dass das Gerät nun bald hier ankommen wird, freut mich natürlich sehr. Aber mir war von Anfang an klar, dass ich mit den damals 599 USD eher eine nachhaltige Plattform für Linux-Smartphones generell finanziere als speziell mein Librem 5, von dem ich nie wusste, ob und wann es ankommt. Fairerweise muss ich dazusagen, dass mir das in gewisser Weise leichter fiel, da sich der Preis für mich über Artikel zum Librem 5 schnell amortisieren wird.
PinePhone Pro angekündigt
Nun wurde vor einigen Tagen das PinePhone Pro angekündigt, das zumindest in der Entwicklerversion mit 399 USD für weniger als die Hälfte der mittlerweile verlangten 899 USD für das Librem 5 angeboten wird. Dabei spielt es in der gleichen Leistungsklasse und bietet in einigen Punkten sogar bessere Leistung. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man die beiden nicht wirklich vergleichen kann, wenn es um die Entwicklungsarbeit geht.
Unfairer Vergleich
Ich habe bereits mehrfach darüber geschrieben, weil mich schon die Vergleiche des Librem 5 mit der ersten Generation des PinePhone aufregten, wo die Preisdifferenz noch größer ist. Bei Purism wurde bei Null begonnen und zunächst ein Mainboard entworfen sowie die gesamte Software entwickelt, während man bei Pine64 auf bereits vorhandene Komponenten zurückgreift und die Entwicklung von Software und Treibern der Community überlässt. Ich finde, dass sollte uns als von Linux begeisterte Kunden schon interessieren.
Hoffentlich das Erste von vielen
Hinzu kommt, dass sich bisher die Qualität der Produkte von Pine64 als recht minderwertig herausgestellt hat, während ich von qualitätsbedingten Ausfällen beim Librem 5 noch nichts gehört habe. Ich jedenfalls freue mich darauf, meinen Taschencomputer zu erforschen und euch davon zu berichten. Ich hoffe, es ist nur das erste Gerät auf dem Weg zum alltagstauglichen Linux-Phone.
Hier noch ein schneller Überblick über die Spezifikation der beiden Geräte:
Komponente | Librem 5 | PinePhone Pro |
CPU | i.MX 8M Quad Cortex A53 | Rockchip RK3399S 64bit SoC 1,5 GHz |
GPU | Vivante GC7000Lite | ARM Mali T860 4x core GPU @ 500MHz |
RAM | 3 GB LPDDR4-3200 | 4GB LPDDR4 @ 800MHz |
interner Speicher | 32 GB eMMC, 2 TB SD-Card | 128 GB eMMC, 2 TB SD-Card |
Display | 5.7″ IPS TFT 1440×720 | 6″ 1440 x 720 IPS mit Gorilla Glass 4 |
WLAN | Redpine Signals RS9116: 802.11 abgn | AMPAK AP6255 WiFi 802.11 ac |
Bluetooth | 4.0 | 4.1 |
GPS | TESEO LIV3 GNNS | GPS, GPS-A, GLONASS |
Modem | Broadmobi BM818 | Quectel EG25-G |
Kameras | Samsung S5K3L6XX ,13 Mp, SK Hynix YACG4D0C9SHC , 8MP | 13MP Sony IMX258 Hauptkamera, 5MP OmniVision OV5640 Kamera |
Akku | 4500mAh | 3000mAh |
Maße | 152 x74 x 15, 262 g | 160.8 x 76.6 x 11.1mm, 215 g |
Preis | 899 USD | 399 USD |