Schlagwort: Librem 5

  • Librem 5 im Anflug

    Librem 5 Auslieferung

    Es geschehen noch Zeichen und Wunder 🙂

    Auf den Tag genau vier Jahre nach Bestellung erhielt ich die Nachricht, dass mein Librem 5 versendet wird, sobald ich meine Adressdaten bestätigt habe. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die Purism unterstellen, das Projekt nicht im Griff zu haben oder gar, dass das ganze ein Betrug sei. Ich habe die Entwicklung von Anfang an intensiv verfolgt und verstehe, warum es so lange dauert, ein solches Gerät von Null an umzusetzen. Ich verstehe auch, warum es so teuer ist.

    Nachhaltige Plattform unterstützen

    Dass das Gerät nun bald hier ankommen wird, freut mich natürlich sehr. Aber mir war von Anfang an klar, dass ich mit den damals 599 USD eher eine nachhaltige Plattform für Linux-Smartphones generell finanziere als speziell mein Librem 5, von dem ich nie wusste, ob und wann es ankommt. Fairerweise muss ich dazusagen, dass mir das in gewisser Weise leichter fiel, da sich der Preis für mich über Artikel zum Librem 5 schnell amortisieren wird.

    PinePhone Pro angekündigt

    Nun wurde vor einigen Tagen das PinePhone Pro angekündigt, das zumindest in der Entwicklerversion mit 399 USD für weniger als die Hälfte der mittlerweile verlangten 899 USD für das Librem 5 angeboten wird. Dabei spielt es in der gleichen Leistungsklasse und bietet in einigen Punkten sogar bessere Leistung. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man die beiden nicht wirklich vergleichen kann, wenn es um die Entwicklungsarbeit geht.

    Unfairer Vergleich

    Ich habe bereits mehrfach darüber geschrieben, weil mich schon die Vergleiche des Librem 5 mit der ersten Generation des PinePhone aufregten, wo die Preisdifferenz noch größer ist. Bei Purism wurde bei Null begonnen und zunächst ein Mainboard entworfen sowie die gesamte Software entwickelt, während man bei Pine64 auf bereits vorhandene Komponenten zurückgreift und die Entwicklung von Software und Treibern der Community überlässt. Ich finde, dass sollte uns als von Linux begeisterte Kunden schon interessieren.

    Hoffentlich das Erste von vielen

    Hinzu kommt, dass sich bisher die Qualität der Produkte von Pine64 als recht minderwertig herausgestellt hat, während ich von qualitätsbedingten Ausfällen beim Librem 5 noch nichts gehört habe. Ich jedenfalls freue mich darauf, meinen Taschencomputer zu erforschen und euch davon zu berichten. Ich hoffe, es ist nur das erste Gerät auf dem Weg zum alltagstauglichen Linux-Phone.

    Hier noch ein schneller Überblick über die Spezifikation der beiden Geräte:

    KomponenteLibrem 5PinePhone Pro
    CPUi.MX 8M Quad Cortex A53 Rockchip RK3399S 64bit SoC 1,5 GHz
    GPUVivante GC7000LiteARM Mali T860 4x core GPU @ 500MHz
    RAM3 GB LPDDR4-32004GB LPDDR4 @ 800MHz
    interner Speicher32 GB eMMC, 2 TB SD-Card128 GB eMMC, 2 TB SD-Card
    Display5.7″ IPS TFT 1440×7206″ 1440 x 720 IPS mit Gorilla Glass 4
    WLANRedpine Signals RS9116: 802.11 abgn AMPAK AP6255 WiFi 802.11 ac
    Bluetooth4.04.1
    GPSTESEO LIV3 GNNSGPS, GPS-A, GLONASS
    ModemBroadmobi BM818Quectel EG25-G
    KamerasSamsung S5K3L6XX,13 Mp, SK Hynix YACG4D0C9SHC, 8MP13MP Sony IMX258 Hauptkamera, 5MP OmniVision OV5640 Kamera
    Akku4500mAh3000mAh
    Maße152 x74 x 15, 262 g160.8 x 76.6 x 11.1mm, 215 g
    Preis899 USD399 USD
  • Produktion des Librem 5 pausiert bis Oktober

    Librem 5
    Librem 5 mit PureOS 10 »Byzantinum«

    Die Auslieferung des Linux-Phones Librem 5 steht unter keinem guten Stern. Gab es bisher bereits mehrere Verspätungen in der mehr als dreijährigen Entwicklung, so kommt nun eine neue Verzögerung hinzu. Schuld ist einer der Effekte der anhaltenden Pandemie. Der Markt für elektronische Komponenten wird von Lieferengpässen und von Preissteigerungen bei noch erhältlichen Komponenten geplagt. Der Mangel an lieferbaren Chips trifft viele Unternehmen, wobei kleine Hersteller besonders betroffen sind.

    Produktionsstopp und Preisanpassung

    So muss dann auch Purism, Hersteller von Linux-Notebooks und dem Librem 5 in seinem Report für April mitteilen, dass die Produktion des Librem 5 bis Oktober ruhen muss, da insbesondere die CPUs für das Linux-Phone derzeit nicht lieferbar sind. Unterstützer, deren Lieferung für April oder Mai zugesagt war, erhalten in den nächsten Tagen per E-Mail weitere Informationen zum Status ihrer Bestellung.

    Damit nicht genug der schlechten Nachrichten, denn der Preis des Librem 5 wird ab dem 30. Juni um 100 USD teurer, eine weitere Verteuerung im 3. Quartal kann nicht ausgeschlossen werden, hängt aber von der weiteren Entwicklung der Situation ab. Viele noch lieferbare Komponenten haben in den letzten Monaten massive Preissteigerungen bis hin zu Fantasiepreisen erfahren.

    Brauchbare Fotos

    Aber es gibt auch positive Nachrichten, denn die Entwicklung der Software macht an vielen Stellen gute Fortschritte. Das gilt vor allem für die Kamera, die mit der App Megapixels mittlerweile brauchbare Aufnahmen liefert, wie man im Bericht sehen kann. Fortschritte gab es auch bei der Unterstützung von Ortungsdiensten auf dem Librem 5, einschließlich der Integration der Geoclue-Ortungsdienst-Bibliotheken in PureOS und innerhalb des GNOME Control Center.

    VoLTE und SIP

    Unterstützung für VoLTE (Voice over LTE) ist zwar derzeit noch ausgeschaltet, macht jedoch gute Fortschritte bei weltweiten Tests mit Mobilfunknetzbetreibern. In vielen Fällen reichte es aus, das im Librem 5 verwendete BM818-Modem in die Liste der unterstützten Geräte eintragen zu lassen. Die Messenger-App Chatty unterstützt unterdessen das Matrix-Protokoll für unverschlüsselte Räume, Support für Verschlüsselung ist in Arbeit. Die Arbeiten an der Anpassung von PureOS 10 »Byzantium« für das Librem 5 gehen ebenfalls weiter. In der Telefonie-App Calls wurde vorbereitende Unterstützung für SIP eingeführt.

  • Report: Librem 5 Entwicklung März 2021

    Byzantinum | Quelle: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

    In letzter Zeit war es etwas still bei der Berichterstattung rund um das Linux-Smartphone Librem 5 von Purism. Der Report für März bestätigt, dass die Auslieferung des Librem 5 »Evergreen« weiter wie geplant mit der Abarbeitung der während der langen Entwicklungszeit aufgelaufenen Bestellungen läuft. Mein Gerät, das Anfang Oktober 2017 bestellt wurde, soll sich im April auf die Reise zu mir machen.

    Erste Bilder aus der Kamera

    Im Hintergrund haben die Entwickler weiter an Kernel und Software gearbeitet, um das Gerät an einigen wichtigen Stellen zu komplettieren. Die wohl wichtigste Nachricht ist, dass nach viel Vorarbeit des Teams und der Erstellung von Kernel-Treibern sowohl die Front- als auch die Rückkamera in der Lage sind Bilder zu liefern. Es handelt sich dabei um Rohbilder der Kamerasensoren. Nun liegt der Schwerpunkt bei der Userspace-Software, die es erlaubt, diese Rohbilder nachzubearbeiten, Farben und Helligkeit zu korrigieren und eine Standard-Kamera-App bereitzustellen.

    Hardware-beschleunigte Videos

    An anderer Stelle konnte Phone-Entwickler Guido Günther die Unterstützung für Hardware-beschleunigte Videowiedergabe unter Verwendung der Hantro-VPU des iMX8mq-Prozessors bereitstellen. Damit wird nicht nur die CPU stark entlastet, sondern es werden auch 1,5 Watt Leistung eingespart. Damit können Videos auf dem Librem 5 in Epiphany und Firefox energiesparend laufen.

    SIP-Calls bald möglich

    Auch Phosh als Desktop-Shell und Phoc als Wayland-Compositor wurden zusätzlich stabilisiert. Weitere Anstrengungen gelten der Unterstützung von SIP in der Calls-App. Diese Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen, als Nächstes folgt die Integration in die Benutzerschnittstelle. Im März wurde auch Nautilus, der von GNOME verwendete Standard-Dateimanager, um adaptive Funktionen erweitert, damit er auf dem Librem 5 besser funktioniert.

    In einem Video sind viele der Verbesserungen zu sehen, die in der kurz bevorstehenden Veröffentlichung von Byzantinum, der nächsten Version von PureOS enthalten sein werden.

  • Auslieferung des Purism Librem 5 Linux-Phone hat begonnen

    Purism, eine Social Purpose Company (SPC), die sich mit ihrer Hard- und Software auf Sicherheit und Datenschutz konzentriert, hat damit begonnen, ihr serienmäßig hergestelltes Linux-Smarthone Librem 5 an die Unterstützer der Schwarmfinanzierung auszuliefern.

    Linux-Computer für die Hosentasche

    Das Librem 5 ist ein Allzweck-Computer im Telefonformfaktor, den Purism von Grund auf neu entworfen und gebaut hat, nachdem bei einer erfolgreichen Schwarmfinanzierungskampagne über 2,2 Millionen Dollar dafür eingesammelt wurden. Sowohl Hardware- als auch Software-Design sind darauf ausgerichtet, die Freiheit des Endbenutzers zu respektieren und ihm die Kontrolle über seine Sicherheit und Privatsphäre und zu geben. Das Librem 5 läuft weder unter Android noch unter iOS, sondern unter dem gleichen, auf Debian GNU/Linux basierenden PureOS-Betriebssystem wie die Laptops und Mini-PCs von Purism.

    Sicherheit und Privatsphäre

    Das Librem 5 verfügt über sicherheitsrelevante und die Privatsphäre schützende Hardware-Eigenschaften, darunter vom Benutzer herausnehmbare Komponenten wie Mobilfunkmodem, WLAN-Karte und Akku. Wie die Librem-Laptops verfügt auch das Librem 5 über externe Hardware-Kill-Switches, die die Stromzufuhr zu Mobilfunkmodem, WLAN/Bluetooth sowie zu den Kameras und Mikrofonen auf der Vorder- und Rückseite unterbrechen, sodass der Benutzer kontrollieren kann, wann diese Komponenten in Betrieb sind. Alle Hardware-Schalter können auch gemeinsam ausgelöst werden, um einen »Lockdown-Modus« zu aktivieren, der auch GPS, Beschleunigungsmesser und alle anderen Sensoren deaktiviert.

    PureOS an den mobilen Formfaktor angepasst

    Zusätzlich zur Entwicklung der Hardware investierte Purism in die Software, um den PureOS-Desktop auf dem Telefonformfaktor umzusetzen. Die Entwickler erstellten unter anderem Libhandy, Phosh, Phoc und Squeekboard, um das gesamte Desktop-Linux-Ökosystem auf einer mobilen Plattform umzusetzen. Diese Software-Suite ermöglicht es, bestehende Desktop-Anwendungen einfach auf einem kleineren Touchscreen anzupassen. Das ermöglicht es Entwicklern, eine einzige Anwendung statt mehrerer Versionen für verschiedene Plattformen zu pflegen. Diese Software-Suite ist inzwischen zum beliebtesten Software-Stack geworden, der auch bei verschiedenen Distributionen wie etwa bei Mobian oder postmarketOS für das PinePhone und PineTab zum Einsatz kommt.

    Vom Smartphone zum Desktop

    Ein weiteres Merkmal des Librem 5 ist Konvergenz. Die Möglichkeit, das Librem 5 an einen Monitor oder ein Laptop-Dock anzuschließen und es als Desktop-Computer zu verwenden, auf dem dieselben Anwendungen in voller Größe wie auf Librem-Laptops laufen. Im mobilen Formfaktor verhalten sich die Anwendungen ähnlich wie responsive Webseiten und ändern ihr Aussehen für den größeren Bildschirm. Auf diese Weise können Sie Librem 5 als Telefon, Desktop-Computer oder Laptop mit den gleichen Anwendungen verwenden.

    In der Pressemitteilung sagt Firmengründer und CEO Todd Weaver zur nach über drei Jahren Entwicklung jetzt begonnenen Auslieferung:

    Der Auslieferung des Librem 5 ging eine immense mehrjährige Entwicklungsarbeit voraus. Es ist der Höhepunkt des Wunsches der Menschen, eine Alternative zu Android und iOS zu sehen und zu finanzieren, gepaart mit dem Engagement eines Expertenteams, das sich mit Hardware, Kernel, Betriebssystem und Anwendungen befasst, das ein hochgestecktes, fast unmögliches Ziel in die Realität umgesetzt hat. Wir haben ein starkes Fundament geschaffen, und mit der anhaltenden Unterstützung von Unterstützern und Kunden, der Community und den Entwicklern werden wir weiterhin revolutionäre Produkte wie Librem 5 mit PureOS liefern.

  • Librem 5 erhält größeren Akku

    Librem 5 »Evergreen«
    Quelle: Purism

    Vor nicht allzu langer Zeit entschieden die Entwickler bei Purism, das Gehäuse ihres Linux-Phone Librem 5 für die stabile Version »Evergreen« um 3 mm zu verlängern, um eine bessere Antenne für WLAN unterbringen zu können. Das längere Gehäuse schuf zudem Platz für das Unterbringen eines größeren Akkus, dessen Kapazität damit nicht unerheblich von 3.600 mAh auf 4.500 mAh stieg.

    Doppelter Gewinn

    Das bedeutet für das kurz vor der Auslieferung stehende »Evergreen« im Vergleich zur Vorversion »Dogwood« eine Laufzeitverbesserung von 1 bis 3 Stunden, je nach Nutzung. Die folgende Tabelle vergleicht verschiedene Szenarien:

    Noch ist das Librem 5 nicht auf der Höhe der Zeit, was die Akku-Laufzeit moderner Smartphones angeht. Jedoch konnten hier im letzten Jahr gute Erfolge erzielt werden, sodass derzeit Laufzeiten von 6 bis 14 Stunden erreicht werden. Der Akku-Verbrauch kann über die Kill-Switches für Modem und WLAN gesenkt werden, wenn diese unterwegs länger nicht benötigt werden.

    Auslieferung steht kurz bevor

    Das Librem 5 soll ab nächster Woche ausgeliefert werden. Teilnehmer, die früh bei der Crowdfunding-Kampagne im Spätsommer 2017 ihre Unterstützung zugesagt haben, können ihr Librem 5 also noch unterm Weihnachtsbaum finden.

  • Librem 5 Auslieferung ab Mitte November bestätigt

    Librem 5 Auslieferung
    Quelle: Purism Lizenz: CC-by-SA 4.0

    Das lange Warten hat ein Ende. Purism bestätigt in einem Blog-Eintrag, dass die Auslieferung seines Linux-Smartphones Librem 5 »Evergreen« Mitte bis Ende November beginnt. »Evergreen« ist nach einigen Vorabversionen die erste stabile Veröffentlichung für den mit Ungeduld erwarteten Computer für die Hosentasche, der nebenbei auch telefonieren kann. Die E-Mails zur Bestätigung der Empfängeradresse, der Auswahl des gewünschten Modems und weiteren Einzelheiten sollen ab dem 9. November versendet werden.

    Warteschlange erklärt

    Jetzt fragen sich einige Tausend Vorbesteller natürlich, wann sie mit ihrem Librem 5 rechnen können. Purism versucht hier zumindest Anhaltspunkte zu geben. Am einfachsten ist das, wenn es um die Unterstützer der Crowdfunding-Kampagne ab August 2017 geht. Diese Gruppe von rund 4.000 erhält Ihr Librem 5 als Erstes, es folgt die kleine Gruppe der Besteller, die ein Librem 5 USA geordert hat. Darauf folgen die Bestellungen, die nach dem Ende der Kampagne eingegangen sind. Am Ende der Warteschlange stehen die Bestellungen, die nach dem Beginn des Versandprozesses erwartet werden.

    Just in Time

    Wie viele andere Hersteller bedient sich Purism eines Just-in-Time (JIT)-Herstellungsprozesses. Das bedeutet, dass in einem kontinuierlichen, rollenden Fertigungsprozess nur die Mengen hergestellt werden, die zeitnah in der erwarteten Qualität ausgeliefert werden können. Vorbesteller, die sich für eine der vorherigen Chargen qualifiziert haben, Ihre Wahl aber auf Evergreen abgeändert haben, erhalten Ihr Telefon Ende November bis Anfang Dezember.

    Aussagen über die Auslieferung der nach der Kampagne eingegangenen Bestellungen sind laut Purism derzeit noch schwierig. Zunächst muss im gesamten Erfüllungsprozess Routine einkehren. Bis zum Ende des Jahres will man eine bessere Vorstellung vom Ablauf von Produktion (die Geräte werden in den USA assembliert) über die Qualitätskontrolle bis zum Versand gewinnen. Bis Mitte des ersten Quartals 2021 erwartet man hier einen besseren Überblick zu haben.

    Librem 5: Konvergenz auf dem NexDock
  • Pro1 X Smartphone bei Indiegogo finanziert

    Pro1 X | Quelle: Indiegogo

    In den letzten drei Jahren hat die Kategorie der Linux-Phones für viele Nachrichten gesorgt, ohne dass bisher greifbare Ergebnisse vorliegen die für die Masse der Anwender als alleiniger täglicher Begleiter taugen. Auch das hoffentlich noch in diesem Jahr ausgelieferte Librem 5 wird in seiner ersten stabilen Auflage diese Anforderung vermutlich nicht sofort erfüllen können. Vom angekündigten Volla Phone hört man derzeit wenig.

    FX Technology und XDA Developers

    Jetzt gesellt sich ein weiterer Aspirant zur Gattung Smartphone mit alternativem Betriebssystem hinzu. Auf der Plattform Indiegogo wird derzeit das Pro1 X Smartphone finanziert, das von der Firma FX Technology zusammen mit den Entwicklern der Technik-Community XDA entwickelt wird. Das Pro1 X soll standardmäßig mit dem Android-ROM LineageOS angeboten werden. Alternativ steht Ubuntu Touch zur Wahl, später soll auch Sailfish OS als Betriebssystem verfügbar sein. Zusätzlich wird an der Umsetzung von Debian und Windows 10 gearbeitet.

    Wem der Name des Neuzugangs vage bekannt vorkommt, der liegt nicht ganz falsch, denn 2019 stellte FX Technology bereits das F(x)tec Pro1 vor, auf dem das Pro1 X basiert. Der Vorgänger setzte auf Android, bietet aber ansonsten die gleiche Hardware, die eine vollwertige, mit 5 Zeilen und 64 Tasten ausgestattete, herausschiebbare QWERTZ-Tastatur unter dem Display verbirgt, mit der im Split-Screen-Modus gearbeitet werden kann.

    Snapdragon 835

    Wie der Vorgänger setzt das Pro1 X beim Prozessor auf einen nicht mehr ganz taufrischen, aber für die meisten Zwecke ausreichenden Snapdragon 835, der seinerzeit in Geräten wie dem Google Pixel 2, Sony Xperia XZ1 oder dem Samsung Galaxy S8 und S8 Note verbaut war. Der Arbeitsspeicher wurde von 6 auf 8 GByte angehoben, der Hauptspeicher von 128 auf 256 GByte verdoppelt. Ein Modell mit 6 GByte/128 GByte ist aber ebenfalls Teil der Kampagne.

    Das 6-Zoll OLED-Display bietet eine Auflösung von 2160 × 1080 Pixel. Ein Fingerabdrucksensor ist an der 14 mm dicken Breitseite untergebracht. Die weiteren Maße betragen 154 × 74 mm, das Gewicht beträgt 243 Gramm. Das Gerät kann eine SD- oder eine zweite SIM-Karte aufnehmen. Im Gegensatz zum schwarzen Vorgänger wird das Pro1 X in Saphirblau (RAL 5003) ausgeliefert.

    Ziel erreicht

    Die Kampagne auf Indiegogo zielte auf rund 63.800 Euro. Das Ziel wurde bereits nach zwei Stunden erreicht und steht derzeit bei einer Restlaufzeit von 44 Tagen bei 223.630 Euro von annähernd 400 Unterstützern. Das Pro1 X kostet mit 6 GByte RAM und 128 GByte Hauptspeicher derzeit 553 Euro plus 40 Euro Versand. Die Version mit 8 GByte RAM und 256 GByte Hauptspeicher liegt bei 595 Euro plus 40 Euro Versand. Der spätere Straßenpreis soll bei 899 US-Dollar liegen.

  • Purism startet Kampagne »Fund Your App«

    Fund your app

    Das Librem 5 des Herstellers Purism soll in der endgültigen Version »Evergreen« noch im November auf die Reise zu den Vorbestellern gehen. Ob das Konzept den notwendigen Marktanteil erreichen kann, der eine nachhaltige Entwicklung der Nische Linux-Phone gewährleisten kann, hängt neben der Hardware in erster Linie von den verfügbaren Apps ab.

    Anbox soll Android-Apps ermöglichen

    Das Librem 5 wird von der Free Software Foundation (FSF) empfohlen, was bedeutet, dass Hard- und Software weitestgehend frei sind. Purism arbeitet zwar an der Lauffähigkeit von Anbox, wird die Containerlösung aber nicht vorinstalliert anbieten, um die Empfehlung der FSF nicht zu verlieren und generell seinem Anspruch treu zu bleiben.

    Native und externe Apps portieren

    Jetzt initiiert Purism eine Spendenkampagne zur Portierung von Apps aus verschiedenen Quellen für das Librem 5. Dazu werden auf der Webseite über 100 des Öfteren nachgefragten Apps aus verschiedenen Kategorien gelistet, die über die Kernfunktionalität des Librem 5 hinausgehen. Nach dem Auswählen einer oder mehrerer Apps und dem Festlegen einer Summe, die man bereit ist zu spenden, wird die Auswahl abgeschickt. Künftig wird auf der Webseite – täglich aktualisiert – angezeigt, welche Apps am meisten gewählt wurden und somit vermutlich zuerst verfügbar gemacht werden.

    »Fund Your App is a great way to show how far we have come with the Librem 5 and PureOS, it also allows people to vote on what is our app development priority. It is such an exciting time where we are seeing
    rapid development and sizable growth around the Librem 5 phone.« — Todd Weaver, CEO and Founder of Purism.

    Die Auswahl der Apps kann mit der Bestellung eines Librem 5 verbunden werden mit der Zusatzoption, dass das Gerät erst ausgeliefert wird, wenn die gewünschte(n) App(s) verfügbar sind. Das Librem 5 kostet derzeit 749 US-Dollar. Bestellungen, die jetzt eingehen, werden in rund sechs Monaten ausgeliefert.

  • Librem 5 erhält Unterstützung für Android Apps

    Anbox
    Anbox auf dem Librem 5

    Der Erfolg neuer Smartphones hängt stark von der Unterstützung durch einen gut gefüllten App-Store ab. Linux-Phones müssen immer wieder der Kritik stellen, das Konzept sei nicht tragfähig, da der riesige Markt der Android-Apps nicht unterstützt werde. Anwender wollen keine zwei Geräte mitführen müssen, weil sie auf einige Android-Apps angewiesen sind, die es (noch) nicht in einer freien Variante für Linux gibt. Dieser Kritikpunkt ficht das Librem 5 künftig nicht mehr an, denn jetzt läuft Anbox zufriedenstellend auf dem Gerät. Das geht aus einem aktuellen Blogpost von Purism hervor.

    Android im Container

    Anbox führt Android-Apps in je einem LXC-Container aus, der im Fall des Librem 5 auf dessen Betriebssystem PureOS läuft. Anbox verfügt über eine tiefe Integration in den Host-Kernel. Bereits seit geraumer Zeit arbeiten Entwickler verschiedener Linux-Phone-Projekte an der Integration von Anbox in die entsprechenden Systeme, aber es war ein zähes Weiterkommen. Noch vor einem halben Jahr war Anbox auf diesen Systemen extrem langsam und gleichzeitig sehr absturzfreudig.

    Installation überarbeitet

    Umso erfreulicher ist es, dass es den Entwicklern bei Purism offenbar gelungen ist, Anbox so zu integrieren, dass viele Android-Apps bereits annähernd native Geschwindigkeit erreichen. Der Installationsprozess scheint noch etwas hakelig zu sein, für die im November erwartete Charge »Evergreen« soll der Prozess aber vereinfacht werden. Eine Vorinstallation ist jedoch nicht vorgesehen.

    F-Droid empfohlen

    Purism empfiehlt natürlich nur die Verwendung von Android-Apps aus dem F-Droid-Store oder sonstige freie Apps, aber für den Endanwender geht es auch darum, dringend benötigte Apps wie etwa eine Banking-Software oder Apps, die Geräte steuern, einsetzen zu können. Das wird mit dem Schritt zu einem funktionierenden Anbox viel einfacher. Ein Grund mehr, sich auf das Purism 5 zu freuen. Dabei möchte ich nochmals das ständige Streben der Entwickler bei Purism nach dem perfekten Linux-Phone lobend hervorzuheben.

    Fortschreitende Entwicklung

    Neben Purism bietet UBports für Ubuntu Touch experimentelle Anbox-Unterstützung. pmOS arbeitet seit dem Frühjahr an der Integration. Sailfish OS hat einen eigenen Android-Kompatibilitätsmodus. Der Umstieg auf ein reines Linux-Phone als täglicher Begleiter wird dadurch für zunehmend mehr Anwender eine realistische Option.

    Anbox auf dem Librem 5
  • Librem 5 »Evergreen« soll im November ausgeliefert werden

    Librem 5 »Evergreen«

    Gestern hat der Linux-Hardware-Hersteller Purism einen weiteren Blogeintrag zur Massenproduktion des Librem 5 Linux-Smartphones veröffentlicht, der auch als E-Mail an die Vorbesteller ging.

    Der Name »Evergreen« steht für die letzte Charge der Auslieferung des Librem 5, der Massenproduktion. Damit werden einige Tausend Linux-Smartphones an die Vorbesteller gehen, die dann zum Teil über drei Jahre auf ihre Geräte warten mussten. Meine Bestellung ging am 11. Oktober 2017 raus.

    Spannende Reise

    Ich fand die Reise sehr spannend, wie ein Linux-Smartphone von Grund auf entwickelt und gefertigt wird und habe das intensiv verfolgt und auch in vielen Beiträgen hier im Blog festgehalten. Aber nicht alle Vorbesteller konnten mit den eingetretenen Verspätungen umgehen, denn eigentlich sollte das Gerät bereits Anfang 2019 ausgeliefert werden.

    Gussform fertiggestellt

    Nun aber geht es dem Ende zu, Dogwood, die vorletzte Charge ist ausgeliefert und Purism konzentriert sich auf den Endspurt. Die Vorbereitung auf »Evergreen« war laut den Entwicklern ein kritischer Punkt, denn an dem Punkt, wo die Gussform für das Gehäuse fertiggestellt wird, sind kaum noch Änderungen an der Hardware möglich.

    Letzte Anpassungen

    Für »Dogwood« wanderte die CPU von der Unter- auf die Oberseite des Boards, nach der Auslieferung wurde das Gehäuse um 3 mm verlängert,m da die Entwickler festgestellt hatten, dass damit die Leistung der Antenne verbessert werden kann. Derzeit wird überprüft, ob mit dem gewonnenen Platz ein kapazitiv größerer Akku verwendet werden kann.

    Auslieferung im November geplant

    Das Öffnen der Gussform löst nun eine Kettenreaktion anderer, abschließender Aufgaben aus, die im Versand von »Evergreen« gipfelt. Auf der Grundlage aktueller Prognosen wird das Librem 5 in seiner finalen Version Mitte bis Ende November ausgeliefert. Noch besteht also die Chance auf ein Linux-Smartphone unter dem Weihnachtsbaum.