Schlagwort: Kernel Report

  • Linux Foundation stellt den Kernel Report 2020 vor

    Kernel Report

    Wie jedes Jahr um diese Zeit veröffentlichte die Linux Foundation (LF) jetzt den diesjährigen Kernel-Report 2020 (PDF). Darin finden sich Zahlen zum Kernel, dessen Entwicklung und der Community. Die Veröffentlichung von The Kernel Report wird bereits seit 2008 von der LF jährlich übernommen und wurde in diesem Jahr im Rahmen des virtuell abgehaltenen Linux Plumbers Conference 2020 veröffentlicht.

    Blick in die Historie

    Der Kernel Report 2020 ist mit 2020 Linux Kernel History Report betitelt und beschäftigt sich nicht nur mit der Entwicklung in diesem Jahr, sondern betrachtet die Historie der Kernel-Entwicklung unter analytischen Gesichtspunkten. Die Analyse von Linux basiert auf früheren Veröffentlichungen vom ersten Release am 17. September 1991 bis zum 2. August 2020. Mit dem Merge-Window für Kernel 5.9, das nun geschlossen ist, stehen über eine Million Commits der aufgezeichneten Linux-Kernel-Geschichte aus den letzten 29 Jahren zur Analyse zur Verfügung.

    Bitkeeper und Git

    Der diesjährige Report blickt auf die Geschichte des Linux-Kernels unter dem Aspekt, welche Auswirkungen bestimmte Techniken und Werkzeuge auf die Kernel-Entwicklung hatten. Der 24 Seiten umfassende Report analysiert die Geschichte des Kernels aus der Frühzeit ohne Versionskontrolle, die Einführung von BitKeeper im Jahr 2002 und dessen Ablösung durch das von Linus Torvalds geschriebene Git im Jahr 2005.

    Cregit analysiert auf Token-Ebene

    Ermöglicht wird diese Analyse durch das Tool cregit von Dr. Daniel German. Mit cregit war es möglich, die Entwicklung des Kernels auf der Token-Ebene nachzuvollziehen. Ein Token eines Quellcode-Programms ist das kleinste einzelne Element eines Programms. Daher war es möglich, für jedes Zeichen in jeder Zeile festzustellen, wer es schrieb und wann es eingeführt wurde.

    Bescheidene Anfänge

    Als linux-0.01 veröffentlicht wurde, bestand es aus 88 Dateien und 10.239 Codezeilen und lief auf einer einzigen Hardware-Architektur, i386. Die kürzlich veröffentlichte Version 5.8 des Kernels besteht aus 69.325 Dateien und 28.442.673 Zeilen Code, was sich auf 110.354.844 Token herunterbrechen lässt. Der aktuelle Kernel läuft zudem auf über 30 Hardware-Architekturen.

    Token von 1991 in Kernel 5.8

    Mit der Analyse durch cregit konnten im heutigen Kernel noch 2.964 Token von linux-0.01 gefunden werden. Der Kernel Report 2020 hält viele weitere spannende Zahlen und Fakten aus fast 30 Jahren Kernel-Entwicklung bereit.

  • Der Linux-Kernel 2017

    Linux-Kernel 2017
    Bild: Krd Lizenz: CC BY 2.0

     

    Linux hat sich als eines der erfolgreichsten kollaborativen Entwicklungsprojekte der Geschichte in der Open-Source-Software-Welt durchgesetzt. Mit zunehmendem Wachstum dominiert Linux auch fast jeden Markt, in den es eintritt, einschließlich Cloud, Mobile, Embedded und Supercomputing.

    Michael Larabel von Phoronix hat mittels GitStats  aktuelles Zahlenmaterial über die Kernel-Entwicklung im Jahr 2017 ermittelt. Demnach gab es im vergangenen Jahr insgesamt 71.552 Commits. Dabei wurden 3.911.061 Zeilen zum Kernel hinzugefügt und 1.385.507 entfernt, was bereinigt zu einer Nettozunahme von rund 2,5 Mio. Zeilen Code führte. Die Anzahl der Commits war allerdings die niedrigste seit 2013. So wurden 2015 75.770 Commits eingereicht, während es 2016 bereits 76.892 waren. Im Jahr 2013 wurden rund 70.900 Commits verzeichnet.

    Imposanter Zuwachs

    Waren es 2017 auch weniger Commits als in den vergangenen Jahren, so war der Zuwachs insgesamt der größte, der je verzeichnet wurde. Das bedeutet, dass die Commits durchschnittlich in der Größe zugelegt haben. So trugen 2017 einige wenige Commits von Entwicklern wie Red Hats Dave Airlie zu AMD-Grafiktreibern wie AMDGPU DC gleich Hunderttausende neue Zeilen zum Kernel bei. Der erreichte zum Jahresende 25.359.556 Zeilen, die sich auf 62.296 Dateien verteilen.

    8,5 Änderungen pro Stunde

    Die 2017 veröffentlichten Kernel-Versionen reichen von 4.10 am 19. Februar bis 4.14, der am 13.11. freigegeben wurde. In diesem Zeitraum wurden pro Stunde durchschnittlich 8,5 Änderungen am Kernel angenommen, während es für 2016 noch 7,8 Änderungen pro Stunde waren. Über 4.300 Entwickler, die bei mehr als 500 Firmen angestellt waren, trugen 2017 zum Kernel bei. Davon tätigten 1.670 Entwickler 2017 ihren ersten Kerne-Commit. Die Firmen, die dabei die meisten Commits einreichten sind Intel, Red Hat, Linaro, IBM, Samsung, SUSE, Google, AMD, Renesas und Mellanox.

    Neben den erwähnten GitStats finden sich viele weitere Zahlen und Fakten zur Kernel-Entwicklung im Jahr 2017 im von der Linux Foundation jährlich herausgegebenen Linux Kernel Development Report 2017.

     

     

  • Linux Foundation veröffentlicht Kernel-Report 2017

    Kernel Report 2017
    Bild: Linux Foundation

    Wie jedes Jahr um diese Zeit veröffentlichte die Linux Foundation jetzt den diesjährigen Kernel-Report 2017.  Darin finden sich die neuesten Zahlen zum Kernel, dessen Entwicklung und der Community. Vorgestellt wurde der Report auf dem gerade in Prag abgehaltenen Open Source Summit Europe, der früher LinuxCon hieß und ebenfalls von der Linux Foundation organisiert wird.

    Beispielloses Unterfangen

    Im Jahr 2017 läuft Linux auf 90 Prozent der öffentlichen Clouds, hält 62 Prozent des Embedded-Marktes und 99 Prozent der Supercomputer laufen damit. Das macht den Linux-Kernel zu einer der größten kollaborativen Unternehmungen in der Menschheitsgeschichte. Allerdings ist das nachhaltige Wachstum dieses Open-Source-Ökosystems und der anhaltende Erfolg von Linux nicht möglich ohne die stetige Entwicklung des Linux-Kernels.

    Das offiziell 2017 Linux Kernel Development Report geheißene Papier wurde von Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman, Jonathan Corbet und der Linux-Foundation zusammengestellt. Corbet schreibt ansonsten Kernel-Dokumentation und betreibt die Webseite LWN.net.

    Zahlen und Fakten

    Kernel Report 2017
    Änderungen pro Stunde

    Der aktuelle Kernel 4.13 umfasst 24.766.703 Zeilen Code in 60.538 Verzeichnissen. Er enthält Änderungen von 1.681 Entwicklern, die bei 225 Unternehmen angestellt sind. Mit Kernel 4.14, der in den nächsten Wochen erscheint, wird die magische Grenze von 25 Millionen Zeilen Code (LoC) überschritten. Seit der Einführung von Git für die Kernel-Entwicklung im Jahr 2005 haben insgesamt 15.637 Entwickler, die in über 1.400 Unternehmen beschäftigt waren, zum Kernel beigetragen. Bei den Kernel-Versionen seit 4.8 wurden jeweils mehr als 12.000 Änderungen eingefügt.

     

     

    Anzahl der Kernelzeilen

    Der jetzt vorliegende Report umfasst 406 Tage und gibt für diesen Zeitraum eine durchschnittliche Schlagzahl von 8.5 eingereichten Patches pro Stunde  aus. Dies ist erneut eine Steigerung zum letzten Report, der 7.8 Änderungen pro Stunde auswies.