Schlagwort: KDE

  • KWin mit XFree-KWin nativ unter Wayland

    KDE-Logo
    Bild LGPL

     

    Wayland wird künftig immer mehr die Rolle des veralteten X11 übernehmen. Doch längst nicht alle Applikationen sind bereits für Wayland vorbereitet. So werden uns trotzt Wayland als künftigem Standard X11 und die Kompatibilitätsschicht XWayland noch über Jahre begleiten. Während GNOME bereits unter Fedora 26 und bald unter Ubuntu 17.10 mit Wayland als Standard läuft, sind bei KDE die Umbauarbeiten noch im Gange.

    KWin-Maintainer Martin Gräßlin stellt jetzt in seinem Blog das XFree-KWin-Projekt vor. Die Idee dahinter ist, KWin unter Wayland ohne XWayland-Unterstützung starten zu können. Während die meisten der dafür notwendigen Änderungen bereits in Plasma 5.11 eingeflossen sind, ist nicht alles rechtzeitig fertig geworden. Jetzt sind die ausstehenden Änderungen im KDE Phabricator zur Überprüfung eingestellt worden. Dabei stellt sich die Frage, warum Zeit damit verbracht wird, KWin ohne X11-Unterstützung zum Laufen zu bringen, wenn XWayland in absehbarer Zukunft trotzdem bereitgestellt werden muss, um Legacy-Anwendungen zu unterstützen, die noch nicht unter Wayland laufen.

    Einerseits zeigt es,  dass alles portiert ist oder zumindest nicht mehr so stark von X11 abhängt. Dann ist da noch Plasma Mobile, das völlig ohne XWayland auskommt. Durch den Verzicht auf XWayland kann dort der Start beschleunigt und der Speicher entlastet werden. KWin muss beim Start nicht auf XWayland warten, beide können parallel gestartet werden. Das bedeutet KWin und die komplette Plasma-Sitzung startet etwas schneller.

    Etwas Hintergrund

    Die allgemeine Idee hinter dem Projekt XFree-KWin ist, das Code, der nicht geladen ist auch nicht stören kann. KWin verwendet für die verschiedenen Plattformen auf denen es laufen kann nicht die Qt Platform Abstraction-Plugins sondern separate Plugins pro Plattform. Für KWin unter X11 gibt es ein solches Plattform-Plugin, sodass Code, der nur im KWin/X11-Kontext benötigt wird, in das Plattform-Plugin verschoben werden kann. Da KWin unter Wayland dieses Plugin nicht lädt, wird der Code auch nicht geladen.

    Plugin-basierte Compositoren

    Eine weitere Idee ist es, Compositoren in Plugins zu integrieren. Insbesondere der auf XRender basierende Compositor ist in einer Wayland-Umgebung unnötig und sollte daher nicht in die Binärdatei geladen werden. Leider haben verschiedene Teile von KWin direkt die konkreten Compositor-Implementierungen aufgerufen, sodass die interne API an dieser Stelle erweitert werden musste. In Plasma 5.11 werden nun der XRender- und QPainter- Compositor als Plugins geladen, sodass bei Wayland der nicht kompatible XRender-Compositor nicht mehr in den Speicher geladen wird – desgleichen  bei X11 der nicht kompatible QPainter-Compositor. Aber auch auf Wayland wird der QPainter-Compositor nur dann in den Speicher geladen, wenn er auch verwendet werden soll. Der OpenGL-Compositor wird derzeit noch in Plasma 5.11 geladen, aber die Änderung zur Auslagerung als Plugin ist bereits vorbereitet. Dies bringt große Vorteile für die Stabilität des Systems

    Ausblick

    KWin unter Wayland ohne X11-Unterstützung zu starten und zu betreiben ist aber erst der Anfang, weitere Änderungen sind erforderlich. So soll das Laden von XWayland in Zukunft generell verzögert werden, bis eine Anwendung versucht, sich damit zu verbinden. Dies wäre beim Start von Plasma derzeit wenig sinnvoll, da Anwendungen wie Ksmerver im Startup noch X11 benötigen.

    Ein weiteres recht aufwendiges Projekt ist es, KWin ohne X11-Unterstützung kompilieren zu lassen und alles, was für Xwayland benötigt wird, in ein Plugin auszulagern. Hier muss viel Code bewegt werden und weitere Abstraktionen müssen in einigen Bereichen von KWin hinzugefügt werden. Als schnellen Workaround für Plasma Mobile und das Purism Librem-5-Smartphone  könnte laut Flöser ein ifdef um jeden X11-Code-Bereich herum eine vorläufige  Lösung sein.

     

  • GNOME Foundation unterstützt Purism beim Librem 5

    Librem 5
    Bild: Purism

    Wenige Tage nach KDE hat nun auch die GNOME Foundation offiziell ihre Unterstützung für das Librem-5-Smartphone der Firma Purism zugesagt, sollte das Crowdfunding erfolgreich verlaufen. Das gab Neil McGovern, zuletzt Debian Project Leader (DPL), jetzt Vorstand der GNOME Foundation, heute bekannt. McGovern schreibt, seine Organisation werde Purism in ihrem Bemühen unterstützen, das erste freie und offene Smartphone der Welt zu bauen, das Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und erweiterten Schutz der Anwender bietet. Bei Letzterem spielt Mc Govern auf die diversen Hardware-Schalter an, die das Librem 5 für Kamera, Mikrofon, Baseband, WLAN und Bluetooth mitbringt sowie auf die verschlüsselte Kommunikation durch das Matrix-Projekt .

    Das Librem 5 sei eine Hardware-Plattform, bei der die GNOME Foundation gerne helfen würde, sie in ein GNOME/GTK-Smartphone zu verwandeln. Im Fall der erfolgreichen Finanzierung werde die Foundation die GNOME-Shell  zusammen mit Purism in Richtung Librem 5 erweitern. Weiter heißt es, GNOME-Entwickler wüssten um die Probleme von mobilen Geräten durch die Arbeit an  Nokia 770, N800 und N900, dem XO-Laptop des One-Laptop-Per-Child-Projekts und dem OpenMoko Neo1973.

    KDE und GNOME gemeinsam

    GNOME war die erste Wahl von Purism, als es um die Oberfläche des Betriebssystems für das Librem 5 ging. Purisms auf Debian basierendes Betriebssystem PureOS verwendet auf den Notebooks der Firma bereits den GNOME-Desktop. Vor einer Woche wurde dann bekannt, dass KDEs Plasma Mobile ebenfalls im Rennen sei, da dieses Projekt einen Vorsprung von mehreren Jahren gegenüber GNOME hat. Purism betonte, dies sei kein Wettbewerb, sondern eine Bündelung der Kräfte, um das bestmögliche Betriebssystem für das Librem 5 zu erstellen. Rund einen Monat nach erfolgreicher Finanzierung will Purism dann bekannt geben, wie sich das Betriebssystem zusammensetzt. 

    Noch ein weiter Weg

    Allerdings steht die Finanzierung derzeit noch auf tönernen Füßen, auch wenn die letzte Woche einen guten Schub gebracht hat. Das Projekt braucht in den verbleibenden 33 Tagen jeden Tag Zusagen von rund 30.000 US-Dollar. In den letzten Tagen wurde diese Summe jeweils überstiegen. In den letzten 24 Stunden wurden sogar über 50.000 US-Dollar zugesagt. Derzeit sind insgesamt Zusagen für 536,275 Dollar oder 35.75 Prozent der Gesamtsumme zu vermelden, bis zum Ziel von 1,5 Mio US-Dollar ist es jedoch noch ein weiter Weg. Jeder, der schon immer ein freies Smartphone wollte, sollte Purism nach Möglichkeit unterstützen, denn eine so reelle Chance auf Verwirklichung dieses Traums wird vermutlich so schnell nicht wiederkommen.

  • KDE Plasma 5.11 Beta mit Verschlüsselung

    KDE Plasma 5.11 Beta mit Verschlüsselung

    KDE Neon Plasma 5.10.95
    KDE Neon Plasma 5.10.95

    Vor rund einer Woche wurde KDE Frameworks 5.38.0 freigegeben, jetzt folgt die Beta zu Plasma 5.11. Der Zyklus Plasma 5.10 endete kürzlich nach dem fünften Bugfix-Release. Jetzt beginnt mit der Beta-Version  zu Plasma 5.11 ein neuer Zyklus, der ebenfalls verkürzt nur fünf Updates erfährt. Plasma 5.11 verbessert erneut bestehende Komponenten und bringt mit Plasma Vault auch eine neue Anwendung mit. Wie der Name bereits andeutet, dient die als Applet ausgelegte Anwendung der Verschlüsselung von Daten.

    Systemeinstellungen entzerrt

    Wie auch das gerade veröffentlichte GNOME 3.26  renoviert Plasma 5.11 die Systemeinstellungen. Und das sogar in fast gleicher Ausrichtung. Damit die Navigation in der komplexen Anwendung erleichtert wird, ist in einem ersten Schritt das bisher verwendete Icon-Raster gegen eine Navigationsleiste am linken Rand ausgetauscht worden. Ist dort keine Kategorie ausgewählt, stehen rechts die zuletzt häufiger benutzten Kategorien zur Auswahl. Derzeit ist die neue Gestaltung der Systemeinstallungen optional, es kann auch die alte Ansicht ausgewählt werden.

    Plasma 5.11 Sytemeinstellungen
    Neues Design der Systemeinstellungen

    Task-Manager aufgebohrt

    Im  Task-Manager wurde mit Plasma 5.6 die Funktion der Sprunglisten wieder eingeführt und seitdem kontinuierlich erweitert. Damit lassen sich per Tastaturkürzel spezielle Tasks innerhalb einer Anwendung anspringen. So kann etwa beim Editor Kate eine frühere Sitzung aus der Sprungliste des Task-Managers heraus geöffnet werden. Der Radius der Aktionen, die eine Anwendung per Sprungliste anbietet wurde mit 5.11 erneut erweitert.

    Zudem wurde der Task-Manager beschleunigt und erlaubt es nun, die Reihenfolge innerhalb gruppierter Anwendungen zu verändern. Der Anwendungsstarter Kicker und das mit Plasma 5.10 als Standard festgelegte Folder-View-Design wurde dahingenend überarbeite, das nun mehr Tastenkürzel unterstützt werden und die Icons flächendeckender auf dem Bildschirm verteilt werden.

    Das Benachrichtigungssystem bietet in einem ersten Teil der Renovierung auf vielfachen Anwenderwunsch nun einen Verlauf von verpassten oder abgelaufenen Benachrichtigungen an. Damit werden Anwendungen übergangen, die Benachrichtigungen nicht speichern. Die Verlaufsfunktion ist für die Beta-Version standardmäßig eingeschaltet, das kann sich mit der Veröffentlichung von Plasma 5.11 aber noch ändern.

    Plasma Vault
    Plasma Vault verschlüsselt beliebige Daten

    Verschlüsselung inklusive

    Plasma-Vault zieht als neue Anwendung zur Verschlüsselung von Daten in Plasma 5.11 ein. Sowhl per EncFS als auch mit CryFS lassen sich mit dem als Applet angelegten Werkzeug beliebige Daten verschlüsseln. Nicht zuletzt gingen im Hintergrund die Arbeiten an der Integration von Wayland in Plasma weiter voran. Neben Logind kann nun bei Installationen ohne Systemd auch Consolekit2 zum Aufsetzen einer Wayland-Sitzung verwendet werden. Alle Änderungen zu Plasma 5.11 sind sowohl in der Ankündigung als auch detailiert im Changelog aufgeführt. Bei KDE Neon liegt im Zweig Developer Edition Git-Stable bereits ein Image mit Plasma 5.10.95 zum Test bereit.

  • Purism und KDE partnern bei freiem Smartphone

    KDE Logo
    KDE e.V.

    KDE und Purism gehen eine Partnerschaft ein mit dem Ziel, Plasma Mobile so weit zu entwickeln, dass es als Betriebssystem für das von Purism geplante freie Smartphone Librem 5 eingesetzt werden kann. Das teilte KDE auf seiner Webseite mit. Die Pläne zur Entwicklung des Librem 5 hatte Purism, ein Open-Source-Hardware-Ausrüster aus San Francisco, vor kurzem bekannt gegeben. Eine Schwarmfinanzierung auf der eigenen Webseite soll das Projekt auf eine solide Basis stellen. Die noch 40 Tage laufende Kampagne mit dem Ziel von 1.5 Millionen US-Dollar hat nach etwas über zwei Wochen bereits Zusagen für 20 Prozent der Summe erreicht. Librem hat Erfahrung mit dieser Art der Finanzierung, denn auch das von der Firma erfolgreich vertriebene freie Notebook Librem 13 wurde so vorfinanziert. 

    GNOME als Wunschpartner

    Zunächst favorisierte Librem ein mobiles Betriebssystem auf der Basis von GNOME für das Purism 5, da auch das auf Debian baiserende hauseigene Linux-Betriebssystem PureOS diesen Desktop verwendet. GNOME-Entwickler zeigten auch Interesse an einer Zusammenarbeit. Da aber bei GNOME derzeit noch keine Vorarbeit für ein mobiles System vorhanden sind, entschied man sich letztendlich,  KDEs Plasma Mobile mit ins Boot zu nehmen, da es bereits experimentell benutzbar und auf einigen Smartphones lauffähig ist.

    Das mobile Betriebssystem für das Purism 5 soll verschlüsselte Kommunikation mittels der Funktionen des Projekts Matrix bieten. Die Apps sollen in HTML5 umgesetzt werden, eine Verwendung von Android-Apps ist nicht vorgesehen. Zum Schutz der Privatsphäre soll das Librem 5 Hardwareschalter für Kamera, Mikrofon, WLAN, Bluetooth und die Mobilfunkantenne aufweisen, der proprietäre Prozessor für das Mobilfunknetz wird deshalb auch getrennt von der CPU verbaut.

    Freie Hardware

    Diese wird nach jetzigem Stand ein SoC vom Typ i.MX6 oder i.MX8 von NXP Semiconductor mit integrierter GPU von Vivante und Etnaviv-Treiber werden. Der Hauptspeicher wird mit 3 GByte angegeben, für Software sollen 32 GByte eMMC-Speicher verbaut werden. Komplettiert werden soll die Ausstattung von einem microSD-Slot, zwei Kameras, 3,5-mm-Anschlüssen für Mikrofon und Kopfhörer, WLAN, Bluetooth 4 und USB über USB Typ C. Da es bis zur Auslieferung noch ein bis zwei Jahre hin sein wird, kann es bei der Hardwareausstattung noch Änderungen geben. Das 5-Zoll große Smartphone kostet während der Finanzierungsphase 599 US-Dollar und soll im Januar 2019 ausgeliefert werden.

     

     

    KDE, GNOME oder das Beste von beiden?

    KDEs Plasma Mobile ist bereits seit mehr als zwei Jahren in der Entwicklung, eine aktuelle Bestandsaufnahme lieferte Plasma-Entwickler Sebastian Kügler im März nach einem Plasma-Mobile-Sprint. Unter anderem wurde das System an Googles Nexus 5X Smartphone angepasst. Die gemeinsame Vision der beiden Partner umfasst Eckpunkte wie Freiheit, Offenheit und persönliche Kontrolle für den Endverbraucher. Beide Organisationen sind sich einig
    dass die Zusammenarbeit dazu führen soll, ein wirklich freies Open-Source-Smartphone zu entwickeln und zu vermarkten. 

    Die Partnerschaft mit KDE mit dem Ziel, Plasma Mobile für das Librem 5 anzupassen scheint dem Purism-Projekt aufgrund der bereits von KDE geleisteten Arbeit eine reellere Chance zu geben als dies mit GNOME der Fall wäre. Allerdings ist GNOME noch nicht aus dem Rennen. Purism hat seine Webseite entsprechend aktualisiert. Demnach arbeitet Purism mit beiden Projekten zusammen, bevor etwa einen Monat nach dem Ende des Crowdfunding eine endgültige Entscheidung fallen soll. Auf der Webseite heißt es dazu:

    We will be working with both GNOME/GTK and KDE/Plasma communities, and have partnered with the foundations behind them for the middleware layer, PureOS currently is GNOME based and our great experience with working with GNOME as an upstream as well as GNOMEs OS and design-centric development model, however we will also test, support, and develop with KDE and the KDE community, and of course we will support Qt for application development. We will continue to test GNOME and Plasma, and should have a final direction within a month after funding success, whatever is chosen Purism will be working with both communities in an upstream first fashion.

    Bleibt zu hoffen, dass diese Unklarheiten Schwarmfinanzierer nun nicht davon abhalten, das Projekt zu unterstützen.

     

  • KDE Frameworks 5.38.0 freigegeben

    KDE Maskottchen Konqi
    Picture by: Tyson TanCC BY-SA 4.0

    KDE Frameworks ist eine Sammlung von rund 70 Bibliotheken, die das Qt-Framework ergänzen und gerade in Version 5.38.0 freigegeben wurden. Die Bibliothekensammlung unterliegt einem monatlichen Update-Zyklus. Besondere Aufmerksamkeit erfahren mit KDE Frameworks 5.38.0 die Module Plasma Framework, Kirigami, KIO und KWayland.

    Applikations-Framework Kirigami

    Besonders viele Updates erfuhr Kirigami. Das erst in Version 5.37 zu den KDE-Frameworks gestoßene Kirigami ist eine Erweiterung der Frameworks, basiert auf den Qt Quick Controls 2 und bietet Entwicklern einen erweiterten Funktionsumfang bei der Erstellung oder Konvertierung von Applikationen, die auf den meisten Desktop- und Mobilplattformen ohne Anpassungen laufen. In letzter Zeit wurde beispielsweise das Plasma-Software-Center Discover auf Kirigami 2.0 umgestellt. Eine Wiki-Seite der KDE-TechBase erläutert Kirigami und die damit einhergehende Design-Philosophie der Kirigami Human Interface Guidelines.

    Fehlerbeseitigung in vielen Modulen

    Bei KDE-Input/Output (KIO), einem virtuellen Dateisystem, das in etwa die gleichen Aufgaben erfüllt wie GVFS im GTK-Umfeld, wurde ein schon lange bestehendes Speicherleck beseitigt. Die Desktop-Suche Baloo erhielt eine Fehlerkorrektur bei der Ordner-basierten Suche. Alle Änderungen und Fehlerkorrekturen für  KDE Frameworks 5.38.0 können in der Release-Ankündigung nachgelesen werden.

    Modulare Bibliothekensammlung

    Die KDE Frameworks sind eine modulare Version der früher monolithisch aufgebauten KDE-Libs, die zuletzt offiziell auch KDE Platform 4 hießen. Durch die Modularisierung während des fünften Zyklus von KDE lassen sich einzelne Module nun einfacher auch außerhalb von KDE anwenden. So kann etwa der Fenstermanager KWin mit weniger Ballast als früher auch in anderen Umgebungen als in KDE Plasma eingesetzt werden.

    Auf  KDE Frameworks 5.38.0 wird das am 10. Oktober zur Veröffentlichung anstehende Plasma 5.11 aufbauen. Eine Beta-Version hierzu wird in den nächsten Tagen erscheinen. Die heute freigegebene Version 5.38.0 ist bereits bei Arch Linux, KaOS und KDE Neon verfügbar.

  • Diskussion um GNOME Mobile Plattform

    Librem 5 Entwurf mit GNOME Mobile
    Picture by: Purism

    Vor nicht ganz zwei Wochen wurde bekannt, dass das Open-Source-Unternehmen Purism ein Smartphone mit offener Hard- und Software plant. Purism ist in San Francisco beheimatet und hatte bisher einigen Erfolg in der Open-Source-Szene mit der Entwicklung der freien Notebooks Librem 11, 13 und 15. Das Librem 13 wird in seiner zweiten Auflage mit Coreboot anstatt geschlossenem BIOS ausgeliefert. Die Firma entwickelt dafür auf Debian-Basis PureOS, ein mit GNOME-Desktop versehenes Betriebssytem.

    Freie Hardware

    Eine Crowdfunding-Kampagne auf der Webseite von Purism soll das Interesse an dem fünf Zoll großen  Librem 5 getauften Smartphone testen und die Entwicklung im Erfolgsfall finanzieren. Purism wünscht sich dafür ein auf GNOME basierendes mobiles Betriebssystem. Die geplante Hardware basiert auf einem  SoC vom Typ i.MX6 oder i.MX8 von NXP Semiconductor mit integrierter GPU von Vivante. Darauf soll der freie Etnativ-Treiber laufen. Diese Ausstattung ist noch nicht festgeschrieben, zeigt aber die Richtung an. Drei GByte Hauptspeicher und 32 GByte eMMC-Speicher sollen von einem microSD-Slot, zwei Kameras, 3,5-mm-Anschlüssen für Mikrofon und Kopfhörer, WLAN, Bluetooth 4 und USB über USB Typ C komplettiert werden.

    GNOME Mobile oder KDE Plasma Mobile?

    Während die Hardware lediglich zusammengestellt und angepasst werden muss, fehlen dem geplanten Betriebssystem auf GNOME-Basis derzeit noch jegliche Grundlagen. Klar ist lediglich, dass zur verschlüsselten Kommunikation das Projekt Matrix eingebunden werden soll. Debian-Entwickler Matthias Klumpp, der derzeit für Purism an PureOS arbeitet, hatte das Smartphone-Projekt im August auf G+ vorgestellt und sowohl Plasma Mobile des KDE-Projekts als auch eine Neuentwicklung auf der Basis von GNOME zur Diskussion gestellt. Während bei Plasma Mobile das Grundgerüst bereits steht und das OS experimentell benutzbar ist, sieht Klumpp für ein GNOME-basiertes System einen Bedarf von rund zehn hochklassige GNOME-Entwickler, die von einigen GNOME-Design-Spezialisten unterstützt werden sollten, um in 1 – 2 Jahren GNOME Mobile zu entwickeln. 

    GNOME-Entwickler sind gefragt

    Jetzt hat Klumpp auf der GNOME-Entwicklerliste einen weiteren Diskussionsfaden gestartet, um zu ergründen, wie GNOME-Entwickler und die Community zu diesem Projekt stehen. Die Idee wurde schnell von den Entwicklern Alberto Ruiz von Red Hat, Sriram Ramkrishna von der GNOME-Foundation und Emmanuelle Bassi von Endless OS aufgegriffen und in strukturierte Bahnen gelenkt. Zunächst gilt es abzuklopfen wie, ausreichend Interesse vorausgesetzt, eine Infrastruktur für solch ein Projekt aussehen müsste und ob das Projekt öffentlich im GNOME-Wiki oder in-House bei Purism beheimatet sein soll. Grundlage ist aber zunächst eine Kommunikationsplattform, auf der dann technische Grundlagen diskutiert werden können.

    Es wird spannend sein, die Ergebnisse dieser Diskussion zu verfolgen und zu sehen, ob sich Purism und GNOME der Aufgabe stellen, ein neues mobiles Betriebssystem zu entwickeln oder ob Purism sich doch lieber bei Plasma Mobile einbringt.