Schlagwort: KDE

  • Migration von KDE nach GitLab erfolgreich

    Der Hashtag #MovingToGitlab begann Fahrt aufzunehmen, nachdem GitHub 2018 von Microsoft übernommen wurde. Vor rund zwei Monaten migrierte die Entwicklung des KDE-Projekts mit über 1.000 Repositories nach einem halben Jahr der Vorbereitung zu der freien Code-Hosting-Plattform GitLab. Die KDE-Instanz auf GitLab ist selbst gehostet.

    Uneinheitliche Entwicklung

    Zuvor hatte das Projekt mit verschiedenen uneinheitlichen Tools und Plattformen gearbeitet, unter anderem mit Phabricator, einer Ansammlung verschiedener webbasierter Werkzeuge zur kollaborativen Softwareentwicklung. Dazu kamen Bugzilla für Bugreports und Jenkins für kontinuierliche Integration und Bereitstellung (CI/CD). GitLab hat ausführlich über die Migration berichtet.

    Produktivität bereits gesteigert

    Das KDE-Projekt erwartete sich von dem Umzug auf die einheitliche Plattform eine »gesteigerte Kollaboration und erhöhte Produktivität«. Jetzt berichtet Christoph Cullman, der am Texteditor Kate arbeitet, im Blog der Anwendung über die Situation nach dem Wechsel zu GitLab. Im Fall des Editors betrifft das Kate selbst sowie KTextEditor und KSyntaxHighlighting.

    Noch sind laut Cullmann nicht alle Aufgaben von Phabricator migriert, neue Merge Requests sollen aber ausschließlich auf GitLab eingestellt werden. Für die drei Projekte unter Cullmanns Verantwortung wurden seit dem Umzug bereits rund 100 Merge Requests gestellt.

    Einfacher denn je

    Laut dem Bericht ist es unter der einheitlichen GitLab-Instanz als neuer Infrastruktur einfacher denn je, zu Kate und KDE allgemein beizutragen, da alles unter einem Dach ist. Das KDE-Bug-Reporting auf der Basis von Bugzilla ist allerdings noch nicht nach GitLab umgezogen, hier ist Hilfe bei der Lösung einer großen Anzahl an Bugs sehr willkommen.

    Auf GitLab befindet sich KDE in guter Gesellschaft, denn bereits früher sind Projekte wie unter anderem GNOME, Xfce, FreeDesktop.org, Inkscape oder postmarketOS dorthin umgezogen. Fedora uns CentOS bereiten die Migration derzeit vor.

  • KDE sucht Mithilfe bei der Fertigstellung von Plasma 6

    KDE sucht Mithilfe bei der Fertigstellung von Plasma 6

    By: Tyson TanCC BY-SA 4.0

    Um zu gewährleisten, dass Plasma 6 nicht das Schicksal von KDE4 widerfährt, das wegen zu vieler Fehler bei seiner Veröffentlichung viele Fans auf andere Desktop-Umgebungen ausweichen ließ, suchen die Entwickler nun um tatkräftige Mithilfe aus der Community.

    Problembereich Portierung

    Die Probleme beim Umstieg auf eine neue Hauptversion des Plasma-Desktops, die auch auf einer entsprechenden Hauptversion des Qt-Frameworks basiert, sind nicht die Änderungen in den zugrundeliegenden Bibliotheken, sondern eher die Portierung veralteter Funktionen auf die neue Version.

    Plasma-Sprint

    Bei einem kürzlichen Plasma-Sprint wurden einige der anstehenden größeren Portierungen durchgespielt, die rechtzeitig vor der Veröffentlichung von Plasma 6.0 vollständig abgeschlossen sein müssen.

    Zwei Bereiche im Fokus

    Dabei stehen zwei Bereiche besonders im Fokus. DataEngines sind ein Konstrukt aus der Zeit von KDE4 und stellte verschiedenen Datenquellen wie Widgets oder Plasmoids eine standardisierte Schnittstelle für die Visualisierung zur Verfügung zu stellen. Mit Plasma 5 wurden sie weitgehend durch ein besseres System auf der Basis von QML ersetzt, verblieben aber im System, da sich noch einige Applets ihrer bedienen.

    Die Aufgabenstellung ist nun, die Applets zu finden, die noch Funktionalität der DataEngines benutzen und sicherstellen, dass es moderne neue QML-Bindings gibt, auf die die entsprechenden Applets portiert werden können.

    System Settings

    Der zweite Bereich betrifft die Module der Systemeinstellungen. Es gibt fast 100 KDE Configuration Modules (KCM), die über eine Zeitspanne von 20 Jahren entstanden sind. Dabei kommen die Frameworks QtWidgets als auch das modernere QtQuick zum Einsatz. Ziel ist, möglichst viele dieser KCMs, die noch auf QtWidgets basieren, auf QtQuick zu portieren und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass sie optisch optimal in die Oberfläche der Systemeinstellungen passen. Dabei kann es auch nötig werden, Anpassungen an QtQuick vorzunehmen.

    Hilfe erwünscht

    Der beste Weg, sich zu beteiligen, ist einen Kommentar zu dem entsprechenden Phabricator-Ticket zu verfassen. Wer Hilfe beim Einstieg braucht, erhält diese im IRC auf dem Freenode-Server im Raum #plasma.

  • Qt und KDE am Scheideweg?

    Qt-Logo |Lizenz: Public Domain

    Gestern hat The Qt Company, die an der Börse als Qt Group notiert ist, ihre Roadmap für das Qt-Framework 2020 bekannt gegeben. Dort gibt die Tochtergesellschaft von Digia ihre Pläne einschließlich der Einführung von Qt 6 bekannt. Was dort nicht steht ist, dass sich The Qt Company in letzter Zeit zunehmend von KDE und seiner Community distanziert.

    Schrittweise Distanzierung

    Bereits im Januar gab The Qt Company erste Einschränkungen des mehrfach lizenzierten Frameworks bekannt. Demnach sind ab Qt 5.15 langfristig unterstützte Versionen (LTS) und das Offline-Installationsprogramm von Qt nur noch für kommerzielle Lizenznehmer verfügbar. Zudem benötigen jetzt auch Open-Source-Anwender einen Qt-Account, um Qt-Binärpakete herunterladen zu können. Quellpakete sind weiterhin auch ohne Qt-Account zugänglich.

    Generell gutes Verhältnis

    In einer neuen Ankündigung wird die Distanzierung von KDE und anderen freien Gemeinschaften, die Qt einsetzen noch deutlicher. Das geht aus einem Eintrag auf der Mailingliste von KDE-Entwickler Olaf Schmidt-Wischhöfer hervor. Darin beschreibt er das Verhältnis von Qt Company, dem freien Qt-Project und der KDE Free Qt Foundation als über die Jahre durchaus fruchtbar und zum Vorteil aller Beteiligter.

    Diese für alle positive Ausgangssituation sei jedoch durch die Einschränkungen vom Januar gefährdet. Auf einem persönlichen Treffen im März sei dann aber das Grundgerüst für eine weitere Zusammenarbeit gelegt worden.

    Corona als Vorwand?

    Dem widersprechen die neuesten Informationen, nach denen KDE e. V. und KDE Free QT Foundation informiert wurden, The Qt Company sehe sich angesichts der Corona-Krise gezwungen, kurzfristig mehr Umsatz zu generieren und deshalb künftig alle Qt-Veröffentlichungen für 12 Monate nur kommerziellen Lizenznehmern zugänglich zu machen.

    Strategien für den Ernstfall

    Auch wenn diese Ankündigung noch nicht festgeklopft ist, sieht sich die KDE-Community veranlasst, Strategien zu entwickeln, falls Qt Company dies durchsetzt. Einen Mittelweg scheint es hier nicht zu geben, ein Fork scheint in diesem Fall unabwendbar, die Entwicklung von KDE auf der Basis von Qt zu schützen.

    KDAB bietet wichtige Unterstützung

    Alle Beteiligten sind sich der Tragweite einer solchen Entscheidung angesichts der Komplexität des Qt-Frameworks bewusst. Die KDE-Gemeinschaft wird bei diesem Unterfangen von dem einflussreichen Qt-Consulting-Unternehmen KDAB unterstützt, dessen Berliner Statthalter sich dahin gehend auf der Mailingliste äußerte.

    Viele Projekte betroffen

    Neben KDE gibt es viele weitere Projekte, die auf dem freien Software-Repository von Qt basieren und durch diese Entscheidung, wenn sie sich manifestiert, in ihrer Entwicklung beschnitten werden. Zu nennen sind hier VLC, Spotify, VirtualBox, Kolab, Mathematica, Mumble, Skype, TeamSpeak, Google Earth, Telegram und andere.

    Eine lange Geschichte

    KDE und Qt verbindet eine lange Geschichte, die anfangs dazu führte, dass GNOME die Oberhand bei den Desktop-Umgebungen für sich beanspruchen konnte. Mit der Veröffentlichung von KDE 1.0 im Jahr 1998 kam nämlich Kritik an der Verwendung des damals unfreien Qt-Frameworks als der Basis von KDE auf.

    Qt-Entwickler Trolltech reagierte und stellte Qt in einer speziellen, freieren Version unter der QPL-Lizenz zur Verfügung. Da hatte GNOME aber bereits einen Vorsprung und wurde im frisch gegründeten Unternehmen Red Hat zum Standard-Desktop. Jahre später wurde Qt dann der GPL unterstellt.

    Von Trolltech zu Nokia zu Digia

    Durch die Nutzung von Qt als Basis für KDE-Software bildeten sich schnell engere Beziehungen zur mittlerweile von Nokia übernommenen Firma Trolltech. Im Juni 1998 gründeten KDE e. V. und Trolltech gemeinsam die KDE Free Qt Foundation, um den Fortbestand von Qt als freie Software sicherzustellen. Trolltech begann zudem damit, KDE-Entwickler einzustellen. Die Qt-Entwicklungsabteilung von Nokia wurde 2012 vom finnischen Software-Unternehmen Digia übernommen, die die Qt-Entwicklung dann 2016 in die Tochtergesellschaft The Qt Company auslagerte.

    Abschließend bleibt zu sagen, dass, auch wenn diese Maßnahmen im Endeffekt nicht Realität werden, ist schon durch die Ankündigung klar, dass The Qt Company das KDE-Projekt als größten Nutzer des freien Qt-Frameworks nicht wertschätzt und glaubt, auf die Qt-Community verzichten zu können. Der Schaden ist entstanden und beabsichtigt.

    Update: Mittlerweile gibt es ein knappes Dementi.

  • Ziele für KDE Plasma in 2020

    Ziele für KDE Plasma in 2020

    Entwurf für Dolphin-Design

    KDE-Entwickler Nate Graham, der uns wöchentlich mit den neuesten Entwicklungen in Sachen Plasma versorgt, hat in diesen Tagen neben einem Rückblick auf KDE in 2019 auch einen Ausblick auf das Jahr 2020 gewagt.

    Sicher, wahrscheinlich, eher nicht

    Nate unterteilt seine Voraussage in Funktionen, die ganz sicher kommen, solche, die wahrscheinlich sind und einige, die zwar machbar sind, aber zu viel Arbeit erfordern, um eine halbwegs konkrete Aussage zu treffen.

    Von den als sicher bezeichneten Neuerungen profitiert hauptsächlich Dolphin, dem nach meiner unmaßgeblichen Meinung bereits jetzt besten Dateimanager in allen Betriebssystemen.

    Endlich KIOFuse

    Die erste Neuerung, die seit vielen Jahren gefordert wird und bereits ebenso lange in Arbeit war, hört auf den Namen KIOFuse und steht kurz vor der Fertigstellung. Sie erhielt kürzlich Beta-Status, nachdem im Google Summer of Code 2019 die letzten Bruchstücke eingefügt wurden.

    KIOFuse ermöglicht es, entfernte Verzeichnisse in die Root-Hierarchie des lokalen Dateisystems einzubinden und macht dabei die erweiterten Zugriffsmöglichkeiten von KDE über Kommunikationsprotokolle SSH, Fish, SAMBA/Windows, FTP, Bluetooth, IMAP, Pop3, WebDav und viele weitere für Anwendungen wie Firefox, LibreOffice, GNOME-Anwendungen und Shell-Utilities zugänglich.

    Somit kann beispielsweise ein öffentlicher FTP-Server anstatt im Browser oder einem dedizierten Client auch in Dolphin geöffnet und eingebunden werden. Wer sich also den neuen Firefox ein paar Tage vor der Veröffentlichung anschauen möchte, kann künftig den entsprechenden Mozilla-FTP direkt in Dolphin einhängen.

    KIOFuse verbindet dabei das virtuelle Dateisystem KIO (KDE_Input/Output) mit dem Kernel-Modul FUSE (Filesystem in Userspace), das es ermöglicht, Dateisystem-Treiber aus dem Kernel-Mode in den User-Mode zu verlagern. Damit wird KDE dann mit dem ebenfalls FUSE-basierten GVFS von GNOME gleichziehen.

    Polkit für Root-Aktionen

    Auch die zweite Entwicklung, die kurz vor dem Abschluss steht, ist bereits seit Jahren im Gespräch. Es geht um Polkit-Unterstützung für KIO durch die KAuth-Bibliothek. Damit wird auch eine Kontroverse beendet, die 2017 aus Sicherheitsgründen mit der Restriktion begann, Dolphin, Kate und KWrite als Root zu starten. Anhaltende Kritik veranlasste die Entwickler, dies mit KDE Applications 18.08 zurückzunehmen und die Risikoabschätzung dem Anwender zu überlassen.

    Die im Jahresverlauf zu erwartende Rechteausweitung macht es nun überflüssig, Dolphin und andere KIO-Apps als Root zu starten. Dann können Dateien, die Root gehören, erstellt und bearbeitet werden, indem im als User gestarteten Dolphin eine Polkit-Abfrage des Root-Passworts den anstehenden Prozess mit entsprechenden Rechten ausstattet.

    Samba-Freigaben einbinden

    Als Drittes steht die Implementation von WS-Discovery, einem Protokoll zum Auffinden von Webservices in Dolphin an. Damit können bisher unsichtbare Samba-Freigaben im Netzwerk gefunden werden. Diese Funktion sollte bis Dolphin 20.04 bereit zur Veröffentlichung sein.

    Design-Überarbeitung

    Für Plasma 5.19 stellt Nate Autorotation für mobile Geräte mit entsprechenden Sensoren in Aussicht. Unklar dagegen ist, ob dynamisches Scrollen im Jahr 2020 umgesetzt werden kann. Wahrscheinlicher sind dagegen bereits geplante Design-Änderungen für das Breeze-Theme. Es gibt also auch im Jahr 2020 gute Gründe, sich auf neue Plasma-Versionen zu freuen.

  • KDE definiert neue Ziele

    Weit gekommen: K Desktop Environment 1.0 von 1998

    Das KDE-Projekt hatte auf seiner alljährlichen Entwicklerkonferenz Akademy 2019 neue Ziele für die nächsten zwei Jahre definiert. Das ging auf eine Initiative des KDE e.V. von 2017 zurück, dem Projekt jeweils klare Ziele für die kommenden zwei Jahre zu geben.

    12 Vorschläge in der Endauswahl

    Grundlage sind dabei Vorschläge aus der Gemeinschaft. So wurden jetzt zum zweiten Mal drei Ziele aus 12 eingereichten Vorschlägen der KDE-Community ausgewählt. Die Themen sind Apps im Angesicht neuer Auslieferungsformate, die Integration von Wayland und ein durchgängig erkennbares Design aller KDE-Apps.

    Webseite vorgestellt

    Jetzt stellt das Projekt eine neue Webseite als Ausgangspunkt für die Beteiligung der Community an der Umsetzung der Ziele vor. Hier werden Informationen gebündelt und Ressourcen verlinkt. Es gibt für jedes der Ziele eine Wiki-Seite, einen Chatraum sowie einen Arbeitsbereich auf Basis der Werkzeugsammlung Phabricator.

    Neue Ausrichtung

    KDE-Software umfasst mehr als 200 Apps sowie viele Add-ons und Plasmoids. Einerseits soll mit der Zielvorgabe die Unterstützung der Betreuer aus den Distributionen verbessert werden. In diesem Sinne wurde kürzlich bereits die entsprechende Webseite optisch und inhaltlich aktualisiert, die nun alle Apps repräsentiert und Informationen für Betreuer und Benutzer bereithält.

    Andererseits ist mit dem Aufkommen und der zunehmenden Akzeptanz neuer Paketformate das Projekt nun in der Lage, Apps direkt an Linux-Anwender auszuliefern. Das bedeutet, dass Prozesse angepasst werden müssen, denn bei diesen Formaten entfällt der Betreuer in den Distributionen.

    Wayland weiter integrieren

    Die Integration des Display-Protokolls Wayland in die Desktop-Umgebungen und damit in die verschiedenen Distributionen ist ein Prozess, der sich über Jahre hinzieht. KDE hängt hier GNOME etwas hinterher, was aber nicht weiter verwundert, da Wayland in weiten Teilen im Gnome-Umfeld entwickelt und ausgerollt wurde.

    Dieses Ziel hat das Aufspüren und Beheben der Probleme zum Inhalt, die KDE-Software derzeit noch davon abhalten, Funktionsparität mit X11 zu erreichen. Der Fokus liegt dabei zunächst auf dem KDE-Fenstermanager KWin, Plasma und den Apps. Aber es geht auch darum, der breiteren Community für freie Software zu helfen, den Funktionsumfang von Wayland weiterzuentwickeln.

    Mehr Konsistenz bei den KDE-Apps

    Als drittes Ziel hat sich KDE dem Thema Konsistenz verschrieben. Damit ist in erster Linie die Einheitlichkeit von Bedienelementen und Dekorationen der KDE-Apps gemeint. Damit soll nicht nur der Wiedererkennungswert und die Benutzbarkeit, sondern auch die Wiederverwertbarkeit von Code erhöht werden. Hier wurden in den letzten Jahren große Fortschritte erreicht, aber bei der Fülle an Apps bleibt immer noch Einiges zu tun.

    Lassen wir uns überraschen, was aus diesen Zielsetzungen hervorgeht. Beim Vorgänger entstand unter anderem die hervorragende wöchentliche Kolumne KDE Usability & Productivity über Fortschritte bei der Software von Nate Graham. Ebenfalls erfolgreich war die dort initiierte Onboarding-Kampagne.

  • KDE Applications 19.08 wertet viele Apps auf

    KDE Logo | Lizenz LGPL

    Die KDE Applications stellen eine Sammlung aller offiziellen KDE-Anwendungen dar. Mit der jetzt erschienenen Ausgabe KDE Applications 19.08 erhalten unter anderem die Anwendungen Konsole, Dolphin, Kdenlive und Okular neue Funktionalität.

    Core-Apps aufgewertet

    Konsole, KDEs Terminal-Emulator, erhielt Verbesserungen beim Tiling. Das Layout ist vollständig anpassbar, Tabs können jetzt in beliebig viele Kacheln geteilt werden, die per Drag&Drop angeordnet werden können. Dem Dateimanager Dolphin wurde ein intelligenteres Tab-Management zuteil, das nun automatisch Ordner aus anderen Anwendungen in neuen Tabs eines bestehenden Fensters öffnet anstatt in einem separaten Fenster. Per Lesezeichen kann der Schnellzugriff auf einen Ordner oder eine Gruppe von Tabs für spätere Benutzung gespeichert werden. Weitere Verbesserungen sind ein benutzerfreundlicheres Informations-Panel und mit Meta + E ein neues globale Tastaturkürzel zum Start von Dolphin.

    Dokumentenbetrachter Okular

    Der Dokumentenbetrachter Okular erhielt ebenfalls weitere Verbesserungen. So sind Kommentare am Rand eines Dokuments nun einfacher zu konfigurieren, anzupassen und zu verwalten. Die ePub-Unterstützung von Okular wurde stark verbessert, sodass Okular sich nun stabiler bei der Vorschau großer Dateien besser verhält.

    KMail unterstützt Markdown

    Der E-Mail-Client KMail erfuhr ebenso Verbesserungen wie der darunterliegende Datenverwaltungsdienst Akonadi. E-Mails können nun in der Auszeichnungssprache Markdown verfasst werden und zudem Emojis beinhalten. Darüber hinaus werden die Rechtschreibprüfungen LanguageTool und für die französische Sprache Grammalecte unterstützt.

    Gwenview und Spectacle verbessert

    Im grafischen Bereich erfuhr der Bildbetrachter Gwenview eine Aufwertung. Er kann jetzt erweiterte EXIF-Metadaten für RAW-Bilder anzeigen, Fotos freigeben, einfacher auf Remote-Dateien zugreifen und bessere Miniaturansichten generieren. Das Screenshot-Tool Spectacle bietet das Öffnen einer Aufnahme nun direkt nach dem Speichern an. Bei zeitverzögerten Aufnahmen zeigt Spectacle zudem die Restzeit in einem Balken an. Der Tipp-Trainer KTouch wurde einer kompletten Modernisierung unterzogen. Weitere Einzelheiten verraten die Notizen zur Veröffentlichung.

  • KDE Plasma 5.16 veröffentlicht

    KDE Plasma 5.16 veröffentlicht

    Screenshot: ft

    Die KDE-Entwickler haben mit KDE Plasma 5.16 eine neue Version des Plasma-Desktops freigegeben, an der sie die letzten Monate gearbeitet haben. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf einer Überarbeitung des Benachrichtigungssystems, bei der weite Teile des Codes neu geschrieben wurden. Aber auch abseits davon gibt es interessante Neuerungen.

    Benachrichtigungssystem überarbeitet

    Dem Benachrichtigungssystem von KDE Plasma 5.16 wurde ein »Do not disturb«-Modus hinzugefügt, der einen ungestörten Arbeitsfluss unterstützt. Vergangene Nachrichten werden nun zur besseren Übersicht nach Anwendungen gruppiert, kritische Nachrichten können auch im Vollbildmodus und bei eingeschaltetem »Do not disturb«-Modus angezeigt werden.

    Die Benachrichtigungen während Dateiübertragungen wurden verfeinert, zudem wurde in den Systemeinstellungen die Konfiguration des Benachrichtigungssystems klarer strukturiert.

    Die System- und Widget-Einstellungen wurden verbessert, indem Code auf neuere Kirigami- und Qt-Technologien portiert und gleichzeitig die Benutzeroberfläche poliert wurde. In den Systemeinstellungen unter Starten und Beenden kann festgelegt werden, dass bei Verwendung von UEFI der nächste Startvorgang in dessen Setup bootet.

    Die Visual Design Group (VDG) und das Plasma-Team setzen ihre Bemühungen auch mit KDE Plasma 5.16 in Richtung zu mehr Benutzerfreundlichkeit und Produktivität fort. Das Theming von Plasma wurde stark überarbeitet. Wird künftig ein neues Design ausgewählt, wird es korrekt auch auf die Panels angewendet. Theme-Designer haben jetzt mehr Kontrolle über die Anpassung von Widgets.

    Plasma 5.16 schützt auch die Privatsphäre besser. Wenn eine App künftig Audio aufnimmt, erscheint ein Mikrofonsymbol im Systemabschnitt der Task-Leiste und informiert den Anwender darüber. Über das Symbol lässt sich auch sofort die Lautstärke regulieren oder das Mikrofon ausschalten.

    Der Task-Manager verfügt nun über besser organisierte Kontextmenüs und ermöglicht es in der Konfiguration, ein Fenster mit einem Mittelklick von einem anderen virtuellen Desktop auf den aktuellen Desktop zu verschieben.

    Wayland mit Nvidia

    Wayland unterstützt in Plasma 5.16 erstmals experimentell auch Nvidia-Karten. Zudem funktioniert nun Drag¬Drop zwischen Wayland- und XWayland-Fenstern.

    Zum ersten Mal wurde das Hintergrundbild einer Plasma-Version durch einen Wettbewerb entschieden, bei dem jeder teilnehmen und seine Arbeiten einreichen konnte. So erhielt Plasma 5.16 ein sommerlich frisches Wallpaper.

    KDE Plasma 5.16 testen

    KDE Neon bietet die neue Desktop-Version bereits zum Testen an. Bei Kubuntu kann sie über ein PPA eingespielt werden. Bei Debian wird es noch ein Weilchen dauern, hier hängt Plasma wegen des Freeze zu Debian 10 bei Version 5.14 fest.

  • KDE Itinerary – wenn jemand eine Reise tut…

    Photo by Denis Chick on Unsplash

    Das Reisen hat sich in den letzten Jahren verändert, vor allem auch, was die Vorbereitung anbelangt. Unsere Tickets, egal ob im Nahverkehr, bei der Bahn oder im Flugzeug, sind ebenso auf dem Smartphone gespeichert wie alle weiteren Informationen wie Bahnsteige, Gates, Reisezeiten und Verspätungen.

    Proprietärer App-Dschungel

    Dazu kommt oft eine Armada von Apps zum Einsatz, denen wir nicht vertrauen können und die uns nebenher mit Werbung zuschütten. Zudem bezahlen wir für diese Dienste mit sensiblen Daten wie unter anderem Passnummern, Reisedaten und Kreditkarteninformationen.

    Freie Alternative für Qt-Fans

    Im KDE-Projekt arbeitet man seit einiger Zeit an KDE Itinerary. Das Ziel ist, integriert in die KDE-PIM-Suite, alle wichtigen Reiseinformationen von der Buchung bis zur Ankunft am Reiseziel mit freier Software verfügbar zu machen. Ein Add-on für KMail kann Buchungsdaten aus E-Mails in KDE Itinerary importieren.

    Auch per KDE Connect

    Korrespondierende mobile Apps erhalten die Buchungsinformationen auf mehreren Wegen. Auf Android über den Kalender, der dazu per DavDroid mit einem Kalender beispielsweise auf einer Nextcloud synchronisiert sein muss, der von KMail mit Reisedaten und Reservierungen gespeist wird. Zudem können Buchungsinformationen auch per KDE Connect an die App gesendet werden. Bei iOS ist derzeit nur das manuelle Hinzufügen per Wallet Pass oder als JSON-LD-datei möglich.

    Weitere Informationsquellen sind bereits integriert. So werden Wetterberichte über die MET Norway Weather API und Informationen über vom Heimatort abweichende Steckernormen per Wikidata angeboten.

    KDE Itinerary
    Bild: Volker Krause

    Noch in der Entwicklung

    Die Entwicklung ist noch an einem recht frühen Punkt, jedoch wurde gerade ein weiterer wichtiger Mosaikstein hinzugefügt. KPublicTransport, das den öffentlichen Nahverkehr an KDE Itinerary anbindet. Dabei kommt die freie Transportdaten-API Navitia.io zum Einsatz. Das neue Framework wird derzeit selbstständig weiterentwickelt, steht aber zur Integration in KDE Itinerary an.

    Ich werde KDE Itinerary auf meiner nächsten Reise auf jeden Fall testen. Eine Android-App steht per FDroid oder Binary Factory zur Verfügung.

  • Smartphone mit Plasma Mobile geplant

    Smartphone mit Plasma Mobile geplant

    Quelle: KDE

    Das KDE-Projekt teilt mit, das in Zusammenarbeit mit dem finnischen Unternehmen Necuno Solutions ein neues Smartphone mit Plasma Mobile als Betriebssystem veröffentlicht werden soll. Necuno Solutions hat sich der Entwicklung mobiler Systeme verschrieben, bei denen Sicherheit und Schutz der Privatsphäre im Vordergrund stehen. Die Firmenphilosophie vermittelt ein Eintrag im Firmenblog.

    Noch wenig Informationen

    Das geplante Necuno Mobile Smartphone wird  einen ARM Cortex-A9 NXP i.MX6 Quad Chip als Prozessor und eine Vivante-GPU mit Etnaviv-Treiber verwenden. Das Aluminiumgehäuse bietet einen 5,5 Zoll großen Bildschirm und neben den üblichen seitlichen Tasten auch eine individuell belegbare Taste verfügbar sein. 

    Entkoppelte Blobs

    Als Kernel soll Linux 4.14 LTS zum Einsatz kommen, über die Ausstattung mit Hauptspeicher schweigt sich der Hersteller bisher aus. Die noch nicht genauer spezifizierten Firmware-Blobs sollen laut Hersteller keinerlei Zugriff auf den Speicher haben. 

    Neben WLAN per SDIO-Karte und Ethernet soll es die Möglichkeit für LTE als Erweiterung geben. Eine heutzutage bei Consumer-Smartphones unabdingbare Kamera wird nicht erwähnt.

    In der Szene verwurzelt

    Necuno Solutions sieht ihren Hauptkundenkreis in Unternehmen, die hohe Sicherheitsansprüche haben. Da die Firma sich aber in der Open-Source-Szene verwurzelt sieht, soll mit der Zusammenarbeit mit KDE auch etwas an die Community zurückgegeben werden. 

    Besser zwei als eins

    Damit ist neben dem Librem 5 von Purism jetzt ein zweites Linux-Smartphone in der Entwicklungsphase. Leider setzt Necuno Solutions auf den älteren NXP i.MX6 Quad SoC und nicht wie Purism auf den aktuellen MX8. Es steht zu hoffen, dass sich das in einer budgetfreundlicheren Preisgestaltung niederschlägt. Über ein Erscheinungsdatum und den Preis des Geräts ist noch nichts bekannt. Wer Interesse hat, kann sich auf der Webseite für einen Newsletter eintragen.

    Zwei sind besser als eins, also ist dieses neue Projekt eine willkommene Bereicherung der dünn besiedelten Szene für freie, offene und sichere Mobilgeräte. Und mit Plasma Mobile wird es somit endlich ein Gerät geben, dass sich in erster Linie diesem mobilen Desktop-Erlebnis widmet. 

  • Red Hat unterstützt KDE nicht mehr

    Red Hat unterstützt KDE nicht mehr
    Bild: Red Hat Linux | Quelle: Leonid Mamchenkov | Lizenz: CC BY 2.0

     

    Ein wenig untergegangen in der Berichterstattung bezüglich der geplanten Übernahme von Red Hat durch IBM ist die Nachricht, dass Red Hat KDE als Desktop in seiner Distribution Red Hat Enterprise Linux (RHEL) künftig nicht mehr unterstützt. Die Plattformen, die die Nachricht brachten, haben sie aus meiner Sicht etwas zu hoch aufgehängt.

    Veralteter KDE-Desktop

    Und das aus mehreren Gründen: RHEL wird zum größten Teil als Server eingesetzt, der Anteil, den dabei Red Hat Desktop (RHD) einnimmt, ist überschaubar. Davon nutzen die allermeisten Anwender den von Red Hat bevorzugten GNOME-Desktop. Das ist verständlich, da das aktuelle RHEL 7.x größtenteils noch auf Fedora 19 und 20 von 2013 basiert und RHEL dementsprechend noch auf KDE 4 setzt.

    Historisch bedingt

    Der geringe Stellenwert von KDE bei Red Hat ist auch historisch bedingt, da Red Hat in seinen Anfangstagen KDE nicht unterstützt hat, weil Qt damals einer unfreien Lizenzen unterstand und somit KDE nicht als freie Software galt. Auch Debian weigerte sich damals, KDE auszuliefern. Das führte auch zum Beginn der GNOME-Entwicklung. Erst 2002 wurde die Linux-Version von Qt dual-lizensiert und unterlag fortan auch der GPL.

    Ferner liefen…

    Die Nachricht ging auch unter, da Red Hat sie in der Release-Ankündigung von RHEL 7.6 versteckt hat. Dort steht, in Kapitel 51, dass die eingestellten Funktionen enthält: [su_quote style=“modern-light“]KDE Plasma Workspaces (KDE), die als Alternative zur standardmäßigen GNOME-Desktopumgebung bereitgestellt werden, sind veraltet. Eine zukünftige Hauptversion von Red Hat Enterprise Linux wird die Verwendung von KDE anstelle der standardmäßigen GNOME-Desktopumgebung nicht mehr unterstützen. [/su_quote]

    Bis 2024 unterstützt

    KDE sowie alles, was in Kapitel 51 der »Red Hat Enterprise Linux 7.6 Versionshinweise« aufgeführt ist, wird während der gesamten Lebensdauer von Red Hat Enterprise Linux 7, die derzeit bis 2024 geplant ist, weiterhin unterstützt. Es besteht somit kein Grund zur Sorge für Anwender dieses KDE-4-Desktops, der, wenn das Support-Ende 2024 naht, immerhin bereits 11 Jahre auf dem Buckel hat. Ich finde es sehr verwunderlich, das Red Hat das ungeliebte KDE so lange mitgeschleppt hat.

    Kein Einfluss auf Fedora

    Für die KDE-Gemeinde sowie dessen Entwickler ist der Wegfall der Unterstützung kein Beinbruch, die dort verwendete Version wird bereits sehr lange nicht mehr vonseiten KDEs unterstützt. Auch bei Fedora spielt KDE nicht die erste Geige, zumindest gibt es aber einen Spin mit aktuellem Plasma-Desktop, der von Red Hats Entscheidung auch in keinster Weise betroffen ist.