Schlagwort: KDE

  • Autocrypt für KMail auf gutem Weg

    Autocrypt für KMail auf gutem Weg

    Das Verschlüsseln von E-Mails in den E-Mail-Clients muss einfacher sein, soll es jemals zum Standard werden. Eines der vielen Projekte der NLnet Foundation ist, die Vereinfachung der Verschlüsselung in KMail zu fördern. Das Mittel der Wahl, um dies zu erreichen heißt Autocrypt, eine offene Spezifikation für E-Mail-Verschlüsselung, die unter der Haube OpenPGP und andere E-Mail-Standards verwendet. Autocrypt spezifiziert dabei, wie E-Mail-Programme Verschlüsselungsmöglichkeiten bei regulären E-Mails aushandeln.

    Autocrypt handelt Verschlüsselung aus

    Autocrypt erfordert nahezu keine Benutzerinteraktion. Es führt den benötigten Schlüsselaustausch transparent im Hintergrund durch und übernimmt die Schlüsselverwaltung automatisch. Dazu verwendet es Protected Headers, ein Protokoll, um Mail-Header im verschlüsselten Mailteil mitzusenden. Der Absender-Schlüssel ist ein separater Header, damit opportunistic mode funktioniert. Autocrypt-fähige Mail-Apps funktionieren mit jedem E-Mail-Anbieter und verwenden bestehende E-Mail-Adressen. Das Verfahren ist aber nicht unumstritten, wie eine Abhandlung im Privacy-Handbuch belegt.

    Integration in Kontact-Suite

    KDE-Entwickler Sandro Knauß hat in mehrwöchiger Arbeit die Grundlagen gelegt, um Autocrypt für KMail in der KDEPIM-Codebasis zu verankern und so für KMail zugänglich zu machen. In seinem Blog beschreibt Knauß die notwendigen Schritte, die nötig waren, um das zu erreichen. Der derzeit erreichte Stand ermöglicht:

    • das Synchronisieren des Autocrypt-Speichers beim Lesen von Mails
    • das Senden von Mails an Benutzer, die nur Autocrypt-Schlüssel haben
    • das Hinzufügen des Schlüssels zum Autocrypt-Header und Hinzufügen eines Gossip-Headers, falls erforderlich. (Gossip-Header für Gruppen-Mails sind in der Spezifikation erläutert.)

    Was noch zu tun ist:

    • das Erstellen und Verarbeiten von Setup-Nachrichten
    • eine Möglichkeit, private Schlüssel zwischen den eigenen Geräten zu übertragen
    • das Erkennen, ob ein Autocrypt-Schlüssel beim Schreiben der Mail vorhanden ist. Derzeit wird der Empfänger so dargestellt, als ob keine Verschlüsselung möglich wäre
    • die Verschlüsselung muss derzeit explizit angefordert werden
    • keine Unterstützung für die im Header möglichen prefer-encrypt-Einstellungen
    • Signaturen von Mails können noch nicht gegen einen Autocrypt-Schlüssel geprüft werden

    Die nächsten Schritte sind die Fertigstellung der fehlenden Teile und die Strukturverbesserung der Krypto-Unterstützung in der Kontact-Suite. Derzeit ist noch unklar, ob die Implementation für eine Veröffentlichung im Rahmen der KDE Applications 21.04 am 13. Mai stabil genug sein wird.

  • Keinen Vortrag mehr verpassen mit Kongress

    Fosdem 2008 by Jesús Corrius | Lizenz: CC BY 2.0

    Der Reigen der jährlichen Linux-Konferenzen wird am kommenden Wochenende von der FOSDEM, wenn auch leider nur virtuell, eröffnet. Zeitgerecht ist eine neue App im KDE-Universum erschienen, die dafür sorgen soll, dass Besucher von Konferenzen gut organisiert sind und keine Vorträge mehr versäumen. Sie hört auf den passenden Namen Kongress.

    Der Entwickler Dimitris Kardarakos bezeichnet seine App als conference companion. Die erste Veröffentlichung Kongress 1.0, die für mobile Geräte wie Linux-Phones ausgelegt ist, aber dank der Konvergenz durch Kirigami auch auf dem Desktop funktioniert, bietet folgende Funktionen:

    • Der Zeitplan von Konferenzen zu freier Software, der auf verschiedene Arten angezeigt wird: vollständig, nach Tag oder nach Kategorie, wenn die Konferenz in verschiedenen Tracks organisiert ist.
    • Die geplante Zeit jedes Vortrags wird entweder in der Zeitzone des Veranstalters oder in der lokalen Zeitzone angezeigt.
    • Benutzer können pro Konferenz eine Liste mit Lieblingsvorträgen pflegen.
    • Vor dem Beginn eines Lieblingsvortrags kann eine Benachrichtigung angezeigt werden. Im Moment werden Benachrichtigungen nur ab Plasma 5.20 unterstützt.

    In Kongress werden die Daten der Vorträge auf verschiedene Arten angezeigt, z. B. in Tagesansichten oder nach Vortragskategorie. Die Benutzer können auch eine Liste mit bevorzugten Vorträgen und Veranstaltungen erstellen sowie zur Webseite des jeweiligen Vortrags navigieren. Eine Karte des Konferenzortes, Standortinformationen und ein Link zu OpenStreetMap können künftig ebenfalls hinzugefügt werden.

    Kongress ist bereits in einigen Distributionen verfügbar, dazu zählen Alpine, KDE Neon, Manjaro, postmarketOS und seit gestern auch Debian Unstable. Ein Flatpak ist auf Flathub verfügbar, eine Android-Version ist bei F-Droid im Angebot. Der Quellcode ist auf der KDE-Projektseite verfügbar.

    Bisher sind noch keine Konferenzen in Deutschland eingetragen. In einer kommenden Version können Konferenzen, die ihre Termine in iCalendar anbieten, vom Anwender hinzugefügt werden, wie der GitLab-Seite des Projekts zu entnehmen ist. Dazu wird lediglich die entsprechende icalUrl benötigt. Kongress ist für KDE-Anwender auf jeden Fall eine gute Ergänzung zu KDE Itinerary, dem ebenfalls ständig neue Funktionen hinzugefügt werden.

  • Neues bei KDE Plasma 5.21 und KDE Applications 21.04

    Neues bei KDE Plasma 5.21 und KDE Applications 21.04

    KDE Plasma

    Wird derzeit unter Plasma ein Fenster des KDE-Terminal-Emulators Konsole größer oder kleiner gezogen, fließt der Text nicht mit. Zieht man das Fenster größer, entsteht rechts ungenutzter Raum, wird das Fenster verkleinert, werden die Textzeilen abgeschnitten. Das wird sich nun ändern.

    Konsole mit Fließtext

    Ein Bugreport im KDE-Bugtracker aus dem Jahr 2009 wird endlich geschlossen und Konsole bietet ab Version 21.04 fließenden Text bei Größenänderungen des Fensters. Textfluss ist dann standardmäßig aktiviert, kann aber abgeschaltet werden. Im GNOME-Terminal ist diese Funktionalität bereits seit 2013 implementiert.

    KWin Compositor überarbeitet

    Einerseits ist KDE damit sehr spät dran, andererseits wird oft behauptet, Plasma erhalte ständig neue Funktionen, ohne dass bestehende Bugs geschlossen werden. Hier ist genau das an prominenter Stelle geschehen. Erst letzte Woche bloggte KDE-Entwickler Nate Graham, dass fast der gesamte Code des Compositings im Fenstermanager KWin neu geschrieben wurde, womit Latenzen bei Compositing-Operationen minimiert werden sollen.

    Zudem erhalten die Anwender in den Systemeinstellungen unter Anzeige und Monitor | Compositor die Wahl zwischen niedriger Latenz und geschmeidigen Animationen. Darüber hinaus bringt der verbesserte Fenstermanager Unterstützung für separate Einstellungen bei Bildschirmen mit unterschiedlicher Bildwiederholrate unter Wayland. So können ab Plasma 5.21 ein 144Hz-Bildschirm und ein 60Hz-Bildschirm mit der jeweiligen Bildwiederholrate gemeinsam betrieben werden.

    Kickoff-Menü mit Plasma 5.21

    Debian 11 mit aktuellem Plasma Desktop

    Mit Plasma 5.21 wird ein völlig überarbeitetes Kickoff-Menü ausgeliefert. Die bisherige Version wird weiterhin im KDE-Store zum Download bereitstehen. Freunde des Plasma-Desktops unter Debian können sich über selten so aktuelle KDE-Software bei Debian 11 »Bullseye« freuen. Wenn die neue Veröffentlichung dieses Jahr veröffentlicht wird, steht Plasma 5.20.5 im Stable-Repository bereit. Am vergangenen Wochenende haben die Entwickler KDE Frameworks 5.78 nach Debian Unstable hochgeladen, sodass auch die aktuelle Version der Bibliotheken es in das kommende Release von Debian 11 schaffen wird.

    Plasma 5.21 erscheint am 16. Februar, die Veröffentlichung der KDE Applications steht für den 13. Mai an.

  • Projekte der »Season of KDE 2021« bekanntgegeben

    Season of KDE 2021

    Bereits zum 7. Mal startete Mitte Dezember die »Season of KDE«, ein Programm für Studenten und andere Interessierte, die ihre Fähigkeiten zur Verbesserung der Software des KDE-Projekts einsetzen wollen. Bis zum 4. Januar wurden Projektvorschläge angenommen, jetzt wurden die ausgewählten Projekte vorgestellt.

    Jeder kann mitmachen

    Im Unterschied zum GSoC kann beim SoK jeder mitmachen, das Programm ist nicht auf Studenten beschränkt. Die Aufgaben, die sich die Teilnehmer aussuchen, müssen nicht zwangsläufig aus dem Bereich Programmierung stammen, auch andere Verbesserungen im Rahmen des KDE-Projekts sind gerne gesehen. Dabei kann es um Übersetzungen, Dokumentation und vieles andere gehen.

    Plasma Mobile

    Vom 13. Januar bis 9. April läuft die in diesem Jahr von drei Wochen auf drei Monate verlängerte Arbeitsperiode. Im Blog von Carl Schwan, einem der Entwickler des gestern vorgestellten NeoChat, werden jetzt einige der ausgewählten Projekte vorgestellt. Vier Projekte arbeiten an Teilaspekten von Plasma Mobile. Dabei geht es um die Implementierung eines globalen Wetterwarnsystems für KWeather unter Verwendung des CAP-Protokolls sowie um die Erstellung eines D-Bus-Daemon für KWeather, der Wetterdaten bereitstellt.

    Die für mobile Anwendungen ausgelegte, mit dem Kirigami-Framework erstellte konvergente Taschenrechner-Anwendung Kalk soll einige neue Funktionen erhalten, darunter einen binären Taschenrechner und einen wissenschaftlichen Modus mit erweiterten Funktionen. Für Kclock wird an neuen Standard-Alarm- und Klingeltönen gearbeitet. Zudem steht ein grundlegendes Aufgabenmanagement-Tool für Plasma Mobile auf dem Plan.

    OSTree in Discover einbinden

    Auch für Plasma sind einige Projekte akzeptiert worden. Die Plasma Firewall KCM soll erweitert werden. Anwender sollen ihre Profile der KCM im KDE Store teilen können. Die Software-Verwaltung Discover soll ein neues Backend für das rpm-ostree-Protokoll hinzufügen. Dieses Backend wird die Aktualisierung von neuen Distributionen wie Fedora Kinoite, einem noch inoffiziellen Fedora-Ableger von Silverblue mit Plasma-Desktop in Discover einbinden.

    Calamares nach Python 3.6

    Auch das Installer-Framework Calamares nimmt an der SoK mit drei Projekten teil, darunter die Portierung der gesamten Codebasis auf Python 3.6 sowie das Überführen der Dokumentation von GitHub Pages nach Jekyll. Darüber hinaus wird auch an einzelnen Anwendungen wie Kdenlive, Peruse, SkanLite und Okular gearbeitet.

    Die Ergebnisse werden am 12. April bekannt gegeben, Zertifikate gibt es am 10. Mai. Als Belohnung für die Teilnahme werden abschließend Produkte des KDE-Merchandise verteilt.

  • KDE Plasma 5.20.5 bringt Screencasts und WebRTC mit Wayland

    KDE Plasma 5.20.5 bringt Screencasts und WebRTC mit Wayland

    Plasma 5.20.5

    KDE Plasma 5.20.5 ist die letzte Aktualisierung des im Oktober 2020 freigegebenen KDE-Desktops Plasma 5.20.5 und stellt das letzte Update dieses Zyklus dar, bevor Mitte Februar die Veröffentlichung von Plasma 5.21 ansteht.

    Letzte Aktualisierung

    Plasma 5.20.5 ist ein übersichtliches Update, das Fehler aus den letzten Versionen beseitigt. In den Systemeinstellungen wurden einige Ungereimtheiten im Bluetooth-Reiter bereinigt. Das Plasma-NetworkManager-Applet hat eine Lösung für ein Problem erhalten, bei dem das Eingabefeld für das Kennwort bei der Suche nach WLAN-Netzwerken zu verschiedenen Netzwerken gesprungen war.

    Fehler beseitigt

    Die Schaltflächen der Fensterdekorationen von GTK3-Apps wurden von einigen visuellen Störungen bereinigt. Die virtuelle Tastatur verdeckt nun nicht mehr das Kennwortfeld auf Sperr- und Anmeldebildschirmen. Der Pfeil zum Ausklappen der Erweiterungen in der Taskleiste verschwindet nicht mehr, wenn sich nur wenige Objekte in der Liste befinden.

    Wayland-Integration verbessert

    Das Wetter-Applet bringt Plasma nun nicht mehr zum Absturz, wenn die Registerkarte Einheiten zweimal hintereinander aufgerufen wird. Die Plasma-Wayland-Sitzung erhielt eine Verbesserung, indem WebRTC-basierte Meetings und Screencasts mit PipeWire jetzt endlich auch dort funktionieren. Bei Screencasts wird aus Gründen der Abwärtskompatibilität mit WebRTC zusätzlich das Farbformat BGRx unterstützt.

    Neue Tapete

    Alle Änderungen zu Plasma 5.20.5 können wie immer im Changelog nachgelesen werden. Bis Plasma 5.21 erscheint, vergehen zwar noch einige Wochen, aber neben einigen neuen Funktionen wie einer neuen Systemd-Startoption, Verbesserungen bei der Anzeigequalität von Netzwerken und weiterer Aufwertung in den Systemeinstellungen und bei KRunner geben die Entwickler einen Blick auf das neue Wallpaper preis.

  • Qt 5.15 LTS: Lizenzänderung behindert Open Source-Projekte

    Qt 5.15. LTS

    Im Frühjahr 2020 hatte The Qt Company ihre Roadmap für das Qt-Framework 2020 bekannt gegeben. Dort wurde festgelegt, dass ab Qt 5.15 langfristig unterstützte Versionen (LTS) und das Offline-Installationsprogramm von Qt nur noch für kommerzielle Lizenznehmer verfügbar sind. Zudem benötigen jetzt auch Open-Source-Anwender einen Qt-Account, um Qt-Binärpakete herunterladen zu können. Quellpakete sind weiterhin auch ohne Qt-Account zugänglich.

    Unterschiedlich eingeschätzt

    KDE-Entwickler Albert Astals Cid sah damals in seinem Blog keine allzu großen Auswirkungen auf das KDE-Projekt und Distributionen, die dessen Software nutzen. Andere Entwickler blickten mit sorge auf die Entwicklung. Aufgrund der darauffolgenden Berichterstattung in der Presse veröffentlichte das Unternehmen ein wenig aussagekräftiges knappes Dementi.

    Nun ist es soweit, gestern wurde auf der Mailingliste des Qt-Projekts eine Notiz veröffentlicht, die bekannt gab, dass Qt 5.15 in die LTS-Phase eintritt. Alle bestehenden 5.15-Zweige bleiben öffentlich sichtbar, sind aber für neue Commits und Cherry-Picks geschlossen. Einzige Ausnahmen sind Qt WebEngine und das veraltete Qt-Script, die eine LGPL-Abhängigkeit von einem Drittanbieter haben.

    Nach dem 5. Januar gehen die Cherry-Picks in ein anderes Repository, das nur für die kommerziellen Lizenznehmer verfügbar sein wird. Der Repository-Zugang steht kommerziellen Lizenzinhabern offen, so dass es möglich ist, zusätzlich zu den offiziellen Releases diese Repositories zu nutzen. Das erste rein kommerzielle Qt 5.15.3 LTS-Patch-Release wird voraussichtlich im Februar veröffentlicht.

    Mitten im Zyklus

    Befremdlich wirkt dabei die Entscheidung, diese Lizenzänderung mitten im Qt 5.15-Zyklus einsetzen zu lassen. Entwickler, die an Korrekturen für Regressionen aus früheren Qt 5.15-Punktversionen gearbeitet haben, sehen jetzt keine öffentliche Version mit diesen Regressionskorrekturen. Das erste Qt 6 LTS-Release wird erst mit Qt 6.2 in knapp einem Jahr erscheinen, was eine große Lücke für Distributoren und im Endeffekt Anwender hinterlässt, die dazu neigen, nur Qt LTS-Release-Serien ausliefern oder nutzen. Wie Qt 5.15 wird auch Qt 6.2 ein weiteres rein kommerzielles LTS nach dem gleichen Verfahren sein. Auf die offizielle Ankündigung folgte ein Bugreport, der fordert, dass in allen Repositories, die gesperrt sind, ein Zweig mit dem Namen 5.15-free des letzten öffentlichen 5.15-Commit abgezweigt wird.

    Was bedeutet das nun für KDE? Offensichtlich wird KDE irgendwann auf Qt 6 umsteigen müssen, aber das wird eine Weile dauern. Der Umstieg zu Plasma 5 erfolgte, als Qt bei 5.3 stand. Nimmt man das als Maßstab, so ist KDE vermutlich für mindestens 18 Monate auf Qt 5.15.2 ohne weitere Bugfix-Versionen fixiert.

  • KDE Plasma: Zwei neue Apps zum Jahresende

    KDE Plasma: Zwei neue Apps zum Jahresende

    NeoChat
    KDE-Logo

    Der Plasma-Desktop hatte mit Veröffentlichungen von 5.18 bis 5.20 ein erfolgreiches Jahr 2020 mit vielen Verbesserungen. Zum Jahresende reichen die Entwickler noch zwei Apps nach, die im neuen Jahr in den Distributionen landen werden.

    Was lange währt…

    Alsda wäre KIO-Fuse, das einen langen Weg hinter sich hat. Es resultiert aus einem Bugreport aus dem Jahr 2004 und wurde letztendlich beim Google Summer of Code 2019 wieder aufgegriffen, um jetzt als stabile Version bereitzustehen. Damit kann KDE endlich zu GNOME und GVfs aufschließen, wenn es zum Beispiel darum geht, Streams von entfernten Rechnern ohne vorherigen Download mit Apps wiederzugeben, die KIO nicht verstehen.

    Neuer Matrix-Client

    Zum Zweiten stellt sich mit NeoChat ein ansehnlicher neuer Matrix-Client vor. Er stellt einen Fork der Matrix-Chat-App Spectral dar, der in den letzten Monaten kaum noch Entwicklung erfuhr. Der auf QML und dem Kirigami-Framework aufgebaute Client besitzt ein konvergentes User-Interface und passt sich so automatisch an verschiedene Display-Größen an. Die Interaktion mit dem Matrix-Protokoll läuft über die libQuotient-Bibliothek.

    NeoChat verfügt über eine einfache Bildbearbeitung auf der Basis von KQuickImageEditor zum Beschneiden und Rotieren von Bildern vor dem Versenden. Was derzeit noch fehlt, ist die Verschlüsselung, Video-Chats sowie das nachträgliche Editieren von freigegebenen Nachrichten. Die Interaktion mit anderen KDE-Apps durch das Purpose-Framework und eine Rechtschreibprüfung mittels Sonnet stehen ebenfalls noch aus.

    Einiges fehlt noch

    Wer hier zur Entwicklung beitragen möchte, kann dies im Rahmen der Season of KDE tun. Ein Tarball von NeoChat 1.0 steht bereit zum Testen, ein Flatpak soll alsbald folgen. NeoChat wird demnächst in der KDE-Edition des PinePhones vorinstalliert sein. Eine Android-Version ist noch im experimentellen Stadium.

    Volker Krause, Entwickler von KDE Itinerary blickt in seinem Blog auf 2020 zurück und gibt einen Ausblick auf zu erwartende Entwicklungen in 2021. Weitere Entwicklungen bei KDE bilanziert, wie jede Woche sonntags Nate Graham in seinem Blog.

  • »Season of KDE 2021« ist gestartet

    Season of KDE 2021

    Bereits zum 7. Mal begann vor wenigen Tagen die »Season of KDE«, ein Programm für Studenten und andere Interessierte, die ihre Fähigkeiten zur Verbesserung der Software des KDE-Projekts einsetzen wollen. Noch bis zum 4. Januar werden Projektvorschläge angenommen.

    GSoC nicht nur für Studenten

    »Season of KDE« (SoK) ist ein Programm mit ähnlicher Ausrichtung wie der Google Summer of Code (GSoC). Studenten und andere Interessierte arbeiten unter Begleitung von Mentoren an der Verbesserung der KDE-Software und deren Infrastruktur. Im Unterschied zum GSoC kann beim SoK jeder mitmachen, das Programm ist nicht auf Studenten beschränkt. Die Aufgaben, die sich die Teilnehmer aussuchen, müssen nicht zwangsläufig aus dem Bereich Programmierung stammen, auch andere Verbesserungen im Rahmen des KDE-Projekts sind gerne gesehen. Dabei kann es um Übersetzungen, Dokumentation und vieles andere gehen.

    In den letzten Jahren haben die SoK-Teilnehmer nicht nur neue Anwendungsfunktionen eingebracht, sondern auch das »KDE Continuous Integration System«, statistische Berichte für Entwickler, ein Web-Framework, portierte KDE-Anwendungen, neu erstellte Dokumentationen und viele andere Projekte umgesetzt.

    Projektphase läuft bereits

    Das Zeitfenster zum Einreichen von Projekten ist noch bis zum 4. Januar geöffnet. Vom 13. Januar bis 9. April läuft die in diesem Jahr von drei Wochen auf drei Monate verlängerte Arbeitsperiode. Im SoK-Wiki sind bereits einige Ideen von Entwicklern und der Community ausgearbeitet worden. Die Ergebnisse werden am 12. April bekannt gegeben, Zertifikate gibt es am 10. Mai. Als Belohnung für die Teilnahme werden abschließend Produkte des KDE-Merchandise verteilt. Allgemeine Fragen können im IRC auf dem Freenode-Server im Kanal #kde-soc gestellt werden, projektspezifische Fragen gehen am besten direkt an die Mentoren.

  • KDE Applications 20.12 bringt neue Anwendungen

    KDE Applications 20.12

    Die gerade veröffentlichte Dezember-Ausgabe der KDE Applications bringt neue und inkludiert bestehende Anwendungen in den Reigen der Software für den Plasma Desktop. Wer öfter eine Reise tut, der wird sich über KDE Itinerary und das angebundene KPublicTransport freuen.

    Reiseassistent

    Der digitale Reiseassistent KDE Itinerary wurde von KDE-Entwickler Volker Krause geschrieben und versorgt Reisende mit Fahrplänen und Standorten für Züge, Flugzeuge und Fernbusrouten sowie mit Informationen zu Hotel- oder Veranstaltungsbuchungen. KDE Itinerary kann Daten aus verschiedenen Quellen wie einem E-Mail-Client importieren und wartet mit Echtzeit-Informationen zu Verspätungen/Unterbrechungen, der Wettervorhersage am Zielort und Vorschlägen für den öffentlichen Nahverkehr auf. Zudem bietet es Lagepläne von Bahnhöfen und Busbahnhöfen. KDE Itinerary ist in die Kontact-Suite integriert und steht als APK für Android zur Verfügung. Mehr Informationen dazu gibt es im Blog des Entwicklers.

    Kontact und Akonadi verbessert

    Kontact erhielt darüber hinaus Verbesserungen bei der Synchronisation von Google-Konten. Ein neues Plugin erlaubt es, die Einstellungen mehrerer Mail-Ordner gleichzeitig zu konfigurieren. Kleopatra, der Zertifikatsmanager für Kontact, unterstützt jetzt neben OpenPGP- und NetKey-Karten auch PIV-Karten, die in Regierungs- und Unternehmensumgebungen verwendet werden.

    Akonadi, das Kontact zugrundeliegende Framework zur Datenspeicherung erfuhr Verbesserungen, indem nun der LZA-Komprimierungsalgorithmus zum Speichern der Daten zur Anwendung kommt und damit die Festplattennutzung um bis zu 30 Prozent reduziert werden kann. Die KIMAP-Bibliothek, die für das Abrufen von Mails zuständig ist, unterstützt nun die QRESYNC-Erweiterung (RFC 5162).

    Schnellere Synchronisation

    Diese Erweiterung ermöglicht eine noch schnellere und zuverlässigere E-Mail-Synchronisation mit geringerer Bandbreitennutzung beim Synchronisieren von E-Mails mit IMAP-Servern, die diese Erweiterung unterstützen. Darüber hinaus unterstützt Kontact nun auch EteSync, einen sicheren, Ende-zu-Ende-verschlüsselten und die Privatsphäre achtenden Synchronisationsdienst für Kontakte, Kalender, Aufgaben und Notizen.

    Dolphin wird übersichtlicher

    Plasmas Dateimanager Dolphin erhielt volle Touch-Unterstützung und eine überarbeitete Oberfläche, um die Navigation platzsparend mit der in die Symbolleiste integrierten Adressleiste zu erleichtern. Einträge für die Ordner Musik, Bilder und Videos werden nun standardmäßig in der Seitenleiste unter Orte angezeigt ebenso wie mit Spectacle erstellte Screenshots in der Liste der zuletzt genutzten Dokumente erscheinen.

    Screenshots editieren mit Spectacle

    KDEs Screenshot-App, Spectacle erhielt einen Editor, mit dem unter anderem Pfeile, Smilies, Text und Freihandzeichnungen zu Screenshots hinzufügt werden können. Weitere Verbesserungen wurden den Anwendungen Konsole, Konversation, KDE Connect und Elisa zuteil. Weitere Einzelheiten verrät die Ankündigung.

  • Wie kannst Du der KDE Bug-Squad helfen?

    KDE Bug Squad
    By: Tyson TanCC BY-SA 4.0

    In Foren und Kommentaren in Blogs liest man häufig, KDE Software habe zu viele offene Fehler und die Entwickler sollten sich lieber darauf konzentrieren, alte Fehler zu beheben, anstatt ständig neue Funktionen einzuführen. Und es stimmt, im KDE Bugtracking System finden sich viele Berichte über Fehler, die dort bereits sehr lange unbearbeitet stehen.

    Freie Software praktizieren

    Anstatt sich darüber zu beschweren, kann eigentlich jeder mit geringen Mitteln und ohne Programmierkenntnisse helfen, diese Zahl zu senken. Dazu gibt es die KDE Bug Squad, die sich das Bug-Triaging zur Aufgabe macht. Unter Bug-Triaging versteht man die anfängliche Analyse von gemeldeten Fehlern nach bestimmten Kriterien wie unter anderem:

    • Ist der Fehler reproduzierbar?
    • Hat der meldende User genügend Informationen übermittelt?
    • Ist die Fehlermeldung ein Duplikat eines bereits gemeldeten Fehlers?

    Bug Triage hilft den Entwicklern

    Allein die Klärung dieser Fragen hilft, irrelevante Fehlermeldungen zu schließen, weitere nötige Informationen einzuholen oder Dubletten zusammenzuführen. Das hilft den Entwicklern beim der Behebung von Fehlern. Dabei ergibt es anfangs Sinn, sich Fehler in Anwendungen zu suchen, mit denen man selbst arbeitet und die man von daher gut kennt. Manch gemeldeter Fehler stellt sich beispielsweise als falsch verstandene Funktionalität heraus. Die KDE Bug Squad hat eine ausführliche Anleitung verfasst, um den Einstieg in das Thema zu vereinfachen. Neueinsteiger erhalten einen Mentor, der sie in die Materie einführt. Bevor ihr euch also das nächste Mal über die hohe Fehleranzahl beschwert, schaut doch mal rein und versucht zu helfen.

    Ein positiver Nebeneffekt dabei ist, dass man dabei einen guten Einblick in die einzelnen Komponenten und deren Zusammenwirken erhält. Auch wer erwägt, in die Entwicklung mit Qt einzusteigen findet hier einen guten Einstiegspunkt.