Schlagwort: KDE

  • Pünktlich zum Fest: Krita 5.0 ist endlich da!

    Bild: Tyson Tan | Lizenz: CC BY-SA 4.0

    Ich bin zwar nicht zeichnerisch begabt, habe mir aber sagen lassen, Krita sei eine Klasse für sich. Das freie Zeichen- und Malprogramm begann seine Karriere 2005 zunächst als KImageshop und später als Krayon, bevor es zu Krita umbenannt wurde, was im Schwedischen für Kreide steht.

    Das Warten hat ein Ende

    Deshalb freut es die Nutzer von Krita bestimmt, dass kurz vor den Feiertagen nach langer Entwicklung Krita 5.0 endlich da ist. Krita 5.0 zählt zu den größten und bedeutendsten Aktualisierungen, die das Programm je gesehen hat, und fast jeder Aspekt des Programms wurde auf verschiedene Weise beeinflusst und verbessert, im Großen wie im Kleinen. Und natürlich gibt es eine Menge cooler neuer Funktionen, mit denen die Künstlergemeinde gleich loslegen kann.

    Ressourcen neu geregelt

    Für Krita 5.0 wurde der Umgang mit Ressourcen von Grund auf neu geschrieben. Ressourcen sind bei Krita Plugins wie Pinselvoreinstellungen, Farbverläufe, Paletten und Texturen. Krita verfügt über ein ausgeklügeltes Ressourcenverwaltungssystem, das das Markieren, Deaktivieren, Teilen und mehr ermöglicht. Der Kern des Ressourcen-Handlings wurde für die fünfte Ausgabe in eine SQLite-Datenbank verpackt, was zusätzliche Geschwindigkeit, aber auch Robustheit bringt.

    Der bisher hart-codierte Ordner mit den Ressourcen kann nun frei gewählt werden und etwa auf einem USB-Stick liegen. Zusätzlich werden neben dem eigenen Ressourcenpaketformat auch andere Bibliotheken wie etwa Photoshop-Ebenenstil- und -Pinselbibliotheken unterstützt. Mit dem neuen Ressourcenmanager können Pinsel mit Massen-Tags versehen sowie Ressourcen nach Belieben gelöscht und wiederhergestellt werden. Ein Tagging-Widget zeigt alle aktuellen Tags einer Ressource auf einen Blick.

    Glattere Farbverläufe, bessere Animationen

    Mit der fünften Generation ziehen glattere Farbverläufe und verbesserte Farbverlaufswerkzeuge in KDEs Zeichenprogramm ein. Die technischen Details dazu vermittelt ein Vortrag des Libre Graphics Meeting 2021. Neu geschrieben wurde die Color Smudge Engine, die MyPaint Brush-Engine wurde überarbeitet. Beide stellt ein kurzes YouTube-Video vor.

    Das Animationssystem wurde überarbeitet, sowohl mit Verbesserungen der Benutzeroberfläche als auch mit neuen Funktionen wie Klon-Frames und animierten Transformationsmasken. Zudem gibt es jetzt einen integrierten Storyboard-Editor. Es gibt zudem einen Recorder, mit dem aus Malsitzungen Videos erstellt werden können. Eine vollständige Übersicht über alle Neuerungen bieten die Release Notes.

  • KDE Gear 21.08 veröffentlicht

    Die KDE-Entwickler haben »KDE Gear 21.08« freigegeben, die neueste Sammlung von KDE Software, die bis zum Frühjahr unter der Bezeichnung »KDE Applications« veröffentlicht wurde. KDE Gear 21.08 bringt Verbesserungen über ein weites Spektrum von Apps.

    Dolphin

    An erster Stelle zu nennen ist der Dateimanager Dolphin. Die Vorschauen für Dateien und Verzeichnisse wurden in der neuen Version verbessert. Wenn ein Ordner viele Dateien enthält, die in der Vorschau angezeigt werden können, wird nun eine animierte Sequenz von Vorschaubildern angezeigt, sodass schneller erkennbar ist, ob der Ordner das Gesuchte enthält. Dolphin zeigt zudem nun auch Vorschauen für Dateien an, die sich an verschlüsselten Orten befinden, etwa in Plasma Vaults.

    Auch das Information Panel, das nach einem Klick auf [F11] am rechten Seitenrand erscheint und detaillierte Informationen über eine markierte Datei preisgibt, wurde aufgewertet. In Dolphin 21.08 werden diese Informationen nun in Echtzeit aktualisiert. Wenn die Datei von einer anderen Anwendung geändert wird, so werden die Änderungen sofort angezeigt.

    Das Umbenennen von mehreren Dateien nacheinander wurde vereinfacht. Nach dem Umbenennen der ersten Datei durch Markieren, Klick auf [F2] und Umbenennen führt ein Klick auf [TAB] nun zur nächsten Datei, [Umschalt] + [TAB] führt einen Schritt zurück. Das kürzlich eingeführte Hamburger-Menü am rechten oberen Rand wurde gestrafft und aufgeräumt.

    Okular

    Der Dokumentenbetrachter Okular bietet nun einen Schalter, um die Farbe eines angezeigten PDFs zu ändern, umd so die Lesbarkeit zu erhöhen. Der Schalter kann in die Toolbar eingefügt werden. Wird mit dem Kommentieren eines Dokuments begonnen, deaktiviert Okular automatisch den Blättern- und den Textauswahlmodus, damit man sich nicht versehentlich von dem Text entfernt, der kommentiert werden soll oder einen Text auswählt, anstatt ihn zu markieren. Die großen Benachrichtigungen über eingebettete Dateien, Formulare und Unterschriften, die häufig beim Öffnen eines Vertrags oder eines offiziellen Dokuments angezeigt werden, können jetzt deaktiviert werden.

    Konsole

    Auch Konsole, der Terminal-Emulator von KDE lernt ständig dazu. Die Vorschaumöglichkeiten werden immer mehr an die von Dolphin angepasst. Aber die wohl herausragende Neuerung von Konsole 21.08 ist das SSH-Plugin. Es ermöglicht das Erstellen eines Verzeichnisses der Rechner, mit denen regelmäßig Verbindung aufgenommen wird. Das Plugin muss zunächst unter Plugins => SSH-Manager anzeigen aktiviert werden. Um einen neuen Eintrag zu erstellen, genügt ein Klick auf die Schaltfläche + und das Ausfüllen der entsprechenden Felder. Wenn bereits eine Liste von Rechnern in einer eventuell vorhandenen .ssh/config-Datei vorliegt, lässt sich diese über die Schaltfläche Importieren am unteren Rand des SSH-Manager-Fensters einfügen.

    Gwenview, Elisa und der Rest

    Der Bildbetrachter Gwenview hat das neue Hamburger-Menü von Dolphin geerbt und zeigt nun optional ebenfalls alle Optionen mit einem Klick. Neben einer optischen Überarbeitung wurden rechts unten weitere Schalter zur Manipulation der Anzeige wie etwa der Hintergründe eingefügt. Der für Linux, Windows, Android und Plasma Mobile verfügbare Music-Player Elisa erinnert nun auch nach einem Reboot, wo in einem Song die App pausiert wurde.

    Das Screenshot-Tool Spectacle nimmt das unter dem Cursor liegende Fenster durch gleichzeitigen Druck auf [Meta] + [Strg] + [Druck] auf. Zudem läuft die App nun zuverlässiger unter Wayland. KDE Connect ist jetzt im Microsoft Store erhältlich und wird offiziell von Windows unterstützt. Mit dem neuen Update lassen sich Textnachrichten direkt aus den Benachrichtigungen heraus antworten. Yakuake hat gelernt, per [Strg] + [Tab]. Weitere Änderungen können der Ankündigung entnommen werden.

  • KDE Gear 21.04 veröffentlicht

    KDE Gear 21.04 veröffentlicht

    Mit KDE Gear 21.04 haben die KDE-Entwickler unter neuem Namen die zuletzt als KDE Applications veröffentlichte Sammlung von Anwendungen veröffentlicht. Damit erhalten viele der dort versammelten Anwendungen neue Funktionen und Verbesserungen.

    Vereinfachte Verschlüsselung

    Über Kate 21.04 habe ich bereits vor einigen Tagen separat berichtet. Kontakt, die App für E-Mail, Kontakte und Termine bietet in der neuen Version zum ersten Mal für KMail die Integration von Autocrypt, einem Projekt der NLnet Foundation. Damit soll die Verschlüsselung in E-Mail-Clients vereinfacht werden, sodass sie eine weitere Verbreitung findet. Die Entwickler haben zudem am Design von Kontact gearbeitet.

    Wer eine Reise unternimmt…

    Wer viel reist, wird KDE Itinerary zu schätzen wissen. Die App, die seit ihrem Erscheinen im Jahr 2018 ständig erweitert wird, hat zum Ziel, alle wichtigen Reiseinformationen von der Buchung bis zur Ankunft am Reiseziel mit freier Software verfügbar zu machen und in die KDE-PIM-Suite zu integrieren. Sie kann aber auch alleinstehend genutzt werden. Die neue Version von KDE Itinerary enthält den Echtzeit-Status für Aufzüge und Rolltreppen in der Kartenansicht von Bahnhöfen und Flughäfen und kann die in OpenStreetMap integrierten Öffnungszeiten auswerten, damit Mahlzeiten bei kürzeren Aufenthalten wie beim Umsteigen im Vorfeld geplant werden können. Außerdem enthält sie eine Funktion, mit der zwischen frei verfügbaren und Stations-gebundenen Leihfahrrädern unterschieden werden kann.

    KHamburgerMenu in Dolphin

    Dolphin darf natürlich bei einem Update der Applikationen nicht fehlen. Das eigentlich erst für KDE Gear 21.08 vorgesehene KHamburgerMenu hat es bereits in Dolphin 21.04 geschafft. Zudem kann das Kontextmenü geändert werden, um etwa nicht benötigte Einträge zu entfernen. Die Integration von Git-Repositories wurde weiter ausgebaut.

    Elisa erweitert Schriftunterstützung

    Der Musikplayer Elisa erhielt eine Überarbeitung der mobilen Version. Der Speicherverbrauch der Desktop-Version wurde für die neue Version gesenkt. Elisa unterstützt nun auch AAC und kann mit Playlisten im m3u8- Format umgehen. Damit kann Elisa nun auch nicht-westliche Alphabete wie Kyrillisch, Arabisch, Urdu, Hindi, Chinesisch oder jede andere Schrift für Songtitel, Interpreten und Alben verwenden.

    KDenlive lernt Av1

    Die freie Videoschnittsoftware Kdenlive gehört ebenfalls zum Kern von KDE Gear. In der neuen Version lernt das Tool mit dem freien Video-Codec AV1 umzugehen. Darüber hinaus haben die Entwickler weiter an der Vereinfachung der Bedienung gearbeitet. Der Terminal-Emulator Konsole verfügt jetzt über eine lange vermisste Funktion, die den Textfluss bei einer Größenänderung des Fensters anpasst. So wird Text bei einer Verkleinerung des Fensters nicht mehr abgeschnitten. In der neuen Version kann zudem ausgewählt werden, welcher Editor geöffnet werden soll, wenn bei gedrückter Steuerungstaste auf eine Textdatei geklickt wird.

  • KDE-Editor Kate lernt Git und Fuzzy-Matching

    Am 22. April erscheint KDE Gear 21.04, wie die Sammlung der KDE Applications neuerdings heißt. Die Entwickler haben schon einmal vorab einen Einblick in die neuen Funktionen von Kate 21.04, dem KDE Advanced Text Editor gegeben. Und ich muss sagen, das Update lohnt sich wirklich.

    Git-Unterstützung integriert

    Die in meinen Augen wichtigste Neuerung ist die integrierte Git-Unterstützung. Es ist zwar schon länger möglich, Git-Repositories in Kate zu laden, aber die erweiterte Integration erlaubt nun das Auschecken und Erstellen von Zweigen, das Stashen und Bereitstellen von Dateien für Commit oder Diff und anschließendem Commit und Push – alles aus Kate heraus und ohne das eingebaute Terminal zu öffnen.

    Quick Open mit Fuzzy-Matching

    Kate hat seit Jahren eine Funktion namens Schnellöffner, die über ein Symbol rechts der Titelleiste oder über Strg-Alt-O bedient wird. Der Schnellöffner bietet eine Liste der aktuell geöffneten Dokumente für eine schnelle Navigation zwischen ihnen. Für Kate 21.04 wurde er entscheidend aufgebohrt. Anstelle von Wildcard-Matching verwendet Quick Open nun Fuzzy-Matching und verfügt über eine neue Nutzerschnittstelle.

    Suche parallel auf allen Cores

    Diese macht Gebrauch von einer weiteren Errungenschaft von Kate 21.04, der neuen Befehlspalette, die in HUD-Manier Informationen in das Sichtfeld des Anwenders projiziert. Die Suche in Dateien wurde einer Generalüberholung unterzogen. Das Such-Plugin wurde durch Parallelisierung auf mehreren Cores beschleunigt und die Darstellung der Ergebnisse verbessert. Eine weitere sichtbare neue Funktion ist die Unterstützung für semantische Hervorhebungen.

    Mit den neuen Funktionen, die Kate jetzt beherrscht, hat der Editor gegenüber der Konkurrenz aufgeholt. Es ist schön zu sehen, dass die KDE-Community so aktiv ist und die Software, wie in diesem Fall Kate, ständig verbessert.

  • KDE Community-Konferenz Akademy 2021 sucht Vorträge

    Wie bereits im letzten Jahr findet auch die KDE Community-Konferenz Akademy 2021 wieder online statt. Die Organisatoren haben gerade den Call for Participation für die vom 18. bis 25. Juni stattfindende Konferenz veröffentlicht. Das übergreifende Thema der diesjährigen Ausgabe der Konferenz lautet »The Future is Bright!«.

    Vorträge und Workshops gesucht

    Gesucht werden Vorträge zu einem breiten Themenspektrum:

    • Themen passend zu den derzeitigen Community-Zielen
      • Kontinuität
      • Alles über Apps
      • Wayland
    • KDE in Aktion: Anwendungsfälle von KDE-Technologie im wirklichen Leben; auchmobil, Desktop-Einsätze und so weiter
    • Überblick darüber, was in den verschiedenen Bereichen der KDE-Gemeinschaft vor sich geht
    • Zusammenarbeit zwischen KDE und anderen Freien Software-Projekten
    • Veröffentlichung, Paketierung und Verteilung von Software durch KDE
    • Vergrößerung unserer Reichweite durch Bemühungen wie Zugänglichkeit, Werbung, Übersetzung und Lokalisierung
    • Verbesserung unserer Governance und Prozesse, Aufbau der Gemeinschaft
    • Innovationen und Best Practices in den Bibliotheken und Technologien, die von KDE-Software verwendet werden, z.B. C++/Qt/Python/KDE-Frameworks/ usw. oder die für eine zukünftige Verwendung interessant sein könnten, z.B. Rust/C++20, usw.

    Alles was KDE betrifft

    Die Vorschläge sind nicht bindend, es können Vorträge zu allen Themen eingereicht werden, die KDE betreffen. Einreichungen werden bis zum 2. Mai berücksichtigt. Vorträge oder Diskussionsrunden sind auf 40 Minuten beschränkt, Vorträge im Fast Track dauern 10, Lightning Talks 5 Minuten. Es werden auch Lektoren für Workshops gesucht, die bis zu drei Stunden dauern dürfen.

    Die Vorträge werden am 19, 20. und 25. Juni gehalten, die restliche Woche bleibt Workshops und spontanen Diskussionsrunden (Birds of Feather meetings, BoFs) vorbehalten. Alle Vorträge werden aufgezeichnet und zeitnah im Internet veröffentlicht, zusammen mit einer Kopie des Slide Decks, der Live-Demo und allen Materialien, die mit den Präsentationen zusammenhängen.

  • KDE und Qt stellen Qt 5 Patch Collection vor

    Quelle: KDE.news

    In der letzten Zeit war das Verhältnis von KDE zu The Qt Company (tQtC) durch die Tatsache getrübt, dass ab Qt 5.15 langfristig unterstützte Versionen (LTS) und das Offline-Installationsprogramm von Qt nur noch für kommerzielle Lizenznehmer verfügbar sind. Jetzt haben beide Parteien gemeinsam für einen gesicherten Übergang bei KDE von Qt 5 auf das bereits veröffentlichte Qt 6 gesorgt.

    Probleme beim Umstieg auf Qt 6 vermeiden

    Um Probleme mit der neuen Lizenzregelung ab Qt 5.15 zu vermeiden und den Übergang auf Qt 6 zu erleichtern haben die KDE-Entwickler gestern die Qt 5 Patch Collection angekündigt. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Git-Repositories, die auf den letzten frei verfügbaren Commits für Qt 5.15-Zweige basieren und einer zusätzlichen kuratierten Sammlung von Patches, um sicherzustellen, dass Open-Source-Produkte wie die des KDE-Projekts durchgängig verwendet werden können, bis die Umstellung auf Qt 6 vollzogen ist. Weitere technischer Details sind im KDE Wiki zu finden.

    Keine neuen Funktionen

    Die Patches sollen Sicherheitslücken schließen, Abstürze beheben und defekte Funktionen reparieren, bieten aber keinerlei neue Funktionalität. Jeder kann zuvor upstream akzeptierte Patches im jeweiligen Repository einreichen. Werden sie akzeptiert, stehen unter der gleichen Lizenz wie das Modul der Qt Open Source Edition, für das sie gelten. Die Patch-Sammlung wird so lange beibehalten, bis sie durch die stabile Einführung von Qt 6 in KDE-Software obsolet wird.

    tQtC gibt sich handzahm

    Tuukka Turunen, der bei tQtC die Abteilung Forschung und Entwicklung leitet, machte in einer Stellungnahme klar, dass man bei der Patch-Sammlung mit dem KDE-Projekt zusammen gearbeitet hat und lies unterschwellig durchblicken, dass dies nicht als Beginn eines Forks angesehen wird, wie er gelegentlich als letzte Möglichkeit diskutiert wird, falls Qt die Daumenschrauben bei der Lizenz weiter anziehen sollte:

    Die Qt Company und KDE haben bei der Entwicklung von Qt 6 aktiv zusammengearbeitet und KDE ist gut aufgestellt, um auf Qt 6 zu migrieren. Auch wenn es unser Ziel war, die Portierung auf Qt 6 einfach und unkompliziert zu gestalten, verstehen wir, dass bei einem großen Framework wie KDE die Portierung auf Qt 6 einige Zeit in Anspruch nimmt, und eine solche Patch-Sammlung kann helfen, den Übergang zu bewältigen

    Tuukka Turunen, The Qt Company, SVP R&D

    Das KDE-Projekt hat erst kürzlich einen Sprint mit rund 30 Entwicklern zur Portierung von KDE Frameworks auf Qt 6 abgehalten.

  • KDE Apps erhalten einheitliches Hamburger-Menü

    Photo by amirali mirhashemian on Unsplash

    Unter dem Begriff »KHamburgerMenu« haben die KDE-Entwickler in der wöchentlichen Vorstellung ihrer Fortschritte einen neuen Menü-Button vorgestellt, der künftig bei Anwendungen, die auf QTWidgets basieren und mit standardmäßig versteckter Menüleiste oder der Möglichkeit, sie zu verstecken ausgestattet sind, den Zugriff auf wichtige Menüpunkte erleichtern soll.

    Ein Menü wie ein Hamburger

    Das aus drei waagerechten Strichen bestehende Hamburger-Menü soll in der oberen rechten Ecke seinen Stammplatz finden und so dem Anwender die Navigation erleichtern, wenn, wie etwa bei Dolphin, die Menüleiste standardmäßig versteckt ist. Weitere Anwendungen, für die die Unterstützung bereits angedacht ist, sind Okular, Gwenview, Ark und Filelight.

    Dolphin verfügt bereits jetzt über ein Hamburger-Menü, welches ganz rechts in der Werkzeugleiste untergebracht ist und unabhängig von den Einstellungen der Werkzeugleiste immer präsent ist. Das neue Menü an neuer Stelle soll unter anderem auch ein Problem lösen, das sich in erstaunlich vielen Bugreports wiederfindet: Ein Anwender versteckt versehentlich die Menüleiste und sieht sich außerstande, sie wieder herzustellen.

    Obwohl das Hamburger-Menü nur eine kuratierte Auswahl von Elementen aus der Hauptmenüleiste zeigt, ist die gesamte Menüstruktur der App über ein Untermenü am unteren Rand verfügbar, wie im Screenshot zu sehen ist. Die neue Hamburger-Schaltfläche ist nur ein reguläres Symbolleistenelement wie alle anderen, sie kann also verschoben, umbenannt, mit einem anderen Icon versehen oder gänzlich entfernt werden.

    Der neue Menü-Button wird mit Frameworks 5.81 am 10. April eingeführt und soll anfangs in Dolphin und Gwenview mit KDE Gear 21.08 (ehemals KDE Applications) ausgeliefert werden. Die Hintergründe für die Entscheidung zu einem neuen Hamburger-Menü und warum die Philosophie dahinter anders ist als bei GNOME erläutert KDE-Entwickler Nate Graham in seinem Blog.

  • Aus KDE Applications wird KDE Gear

    KDE Applications

    Zuerst hieß es einfach KDE, dann KDE SC, gefolgt von KDE Applications oder KDE Apps. Jetzt erhält die Sammlung aus Anwendungen, Bibliotheken und Plugins, die unter anderem vom Plasma-Desktop verwendet wird, erneut eine neue Bezeichnung und wird künftig als KDE Gear veröffentlicht. Das gab KDE-Entwickler und Herausgeber von KDE neon, Jonathan Riddell in seinem Blog bekannt.

    Demnach wird die erste Ausgabe unter dem neuen Namen KDE Gear 21.04 sein, die Veröffentlichung wird am 22. April erwartet. Gear steht in dem Zusammenhang einerseits für »Zeug«, reflektiert aber gleichzeitig das Zahnrad im entsprechenden KDE-Logo. In der Unstable-Edition von KDE neon kann KDE Gear 21.04 bereits in der Beta-Fassung getestet werden.

  • Exiv2 strebt Aufnahme ins KDE-Projekt an

    Auch Gwenview liest Metadaten per Exiv2 aus

    Exiv2 ist eine plattformübergreifende C++-Bibliothek und ein Kommandozeilenprogramm zur Verwaltung von Bild-Metadaten. Es bietet schnellen und einfachen Lese- und Schreibzugriff auf die Exif-, IPTC- und XMP-Metadaten sowie das ICC-Profil, die in digitalen Bildern in verschiedenen Formaten eingebettet sind. Exiv2 ist als freie Software verfügbar und wird in vielen Projekten verwendet, darunter KDE- und Gnome-Desktops sowie in vielen Anwendungen wie GIMP, Darktable, Shotwell und Luminance HDR.

    Maintainer dankt ab

    In einem Eintrag auf der KDE-Mailingliste sucht das Projekt jetzt die Aufnahme unter dem Schirm von KDE. Der Grund ist die Suche nach einem neuen Maintainer für Exiv2, da dessen langjähriger Betreuer Robin Mills nach 13 Jahren im Alter von 70 Jahren die Betreuung niederlegt und einen Nachfolger sucht, der bisher im Projektumfeld nicht gefunden werden konnte.

    Viele KDE-Projekte nutzen Exiv2

    Dass durch eine Aufnahme in den Reigen der KDE-Projekte nicht automatisch ein neuer Betreuer aus dem Hut gezaubert werden kann, wissen die Entwickler natürlich. KDE erscheint ihnen aber als guter Hafen für das führerlose Schiff, da Exiv2 in einigen KDE-Projekten wie unter anderem Krita, digiKam, Gwenview und KPhotoAlbum Verwendung findet.

    Zudem würde eine Aufnahme ins KDE-Projekt auch die Mitgliedschaft im Open Invention Network bedeuten, einem Industrie-Konsortium, das Softwarepatente erwirbt und diese jedem Unternehmen sowie jeder Privatperson frei zur Verfügung stellt, welche sich bereit erklären, keine Patentansprüche gegen Linux geltend zu machen.

    Bisher freundliche Zustimmung

    Bisher gibt es eher Befürwortung als Ablehnung auf der Mailingliste. Ein Krita-Entwickler sieht Erleichterungen für Krita, sollte Exiv2 einmal unter der gleichen Infrastruktur leben. Hilfe bei der Migration auf KDEs Git-Plattform wurde bereits angeboten. KDE erlebt in den letzten zwei Jahren eine sehr aktive Entwicklung, die das Projekt als Zielhafen interessant erscheinen lässt.

  • Plasma 5.21 mit besserem Wayland-Support veröffentlicht

    Plasma 5.21 mit besserem Wayland-Support veröffentlicht

    Das KDE-Projekt hat die stabile Verfügbarkeit von Plasma 5.21 bekannt gegeben. Erst vor zwei Tagen wurde das monatliche Update der KDE Frameworks in Version 5.79 freigegeben. Wie auch die letzten Ausgaben des Plasma-Desktops ist die Aktualisierung auf Plasma 5.21 prall gefüllt mit Verbesserungen an der Oberfläche und im Hintergrund.

    Wayland weiter voran

    Bereits mit Plasma 5.20 hatten die Entwickler in Sachen Wayland zum Endspurt angesetzt und die verbleibenden Ziele definiert. Für Plasma 5.21 wurde der Compositing-Code in KWin umfassend überarbeitet, um die Latenzen bei allen Compositing-Vorgängen zu verringern. Eine Steuerung in den Compositing-Einstellungen erlaubt nun die Wahl, ob niedrigere Latenz, glattere Animationen oder eine Balance aus beiden bevorzugt wird.

    Multi-Display-Umgebungen erlauben unter Wayland jetzt Displays mit verschiedenen Bildwiederholfrequenzen. Auch der Programmstarter KRunner funktioniert nun besser unter dem neuen Display-Protokoll. Die virtuelle Tastatur in Wayland wurde verbessert und unterstützt jetzt GTK-Anwendungen, die das text-input-v3-Protokoll verwenden. Auch Grafiktabletts werden nun besser unterstützt. Zudem werden Funktionen unterstützt, die für GTK 4 erforderlich sind, sodass alle GTK 4-Anwendungen jetzt funktionieren. Noch verbleiben allerdings einige Baustellen.

    Firewall und FUSE-Unterstützung

    Ebenfalls im Hintergrund spielen sich drei weitere Verbesserungen. Das neue Paket plasma-firewall etabliert Firewall-Einstellungen in einem eigenen Abschnitt der Systemeinstellungen. Als Anwendungen im Hintergrund werden UFW oder Firewalld unterstützt.

    Der zweite Punkt betrifft KIO-FUSE, das seinen langen Weg zur Fertigstellung bereits in einem Bugreport aus dem Jahr 2004 antrat. Der nützliche neue Dienst erlaubt es KDE, endlich zu GNOME und GVfs aufschließen, wenn es zum Beispiel darum geht, Streams von entfernten Rechnern ohne vorherigen Download transparent mit Apps wiederzugeben, die KIO nicht verstehen.

    Systemstart per Systemd

    Nicht zuletzt erhält Plasma mit 5.21 die Möglichkeit, per Systemd zu starten anstatt daran vorbei. Bisher kommen beim Start einer Plasma-Sitzung Bootscripte zum Einsatz, die die benötigten Dienste in einer festgelegten Reihenfolge starten. Da dies mittlerweile in den meisten Distributionen die Domäne von Systemd ist, besteht mit Plasma 5.21 die Möglichkeit, den Start an Systemd zu übergeben. Derzeit geschieht das noch in der Konsole mit dem Befehl

    kwriteconfig5 --file startkderc --group General --key systemdBoot true

    Zur Kontrolle, ob das geklappt hat, dient ein hinterher geschicktes

    systemctl --user status plasma-plasmashell.service

    Der Entwickler David Edmundson geht in seinem Blog detailliert auf die Beweggründe ein, die ihn zu dieser Anpassung des Starts der Umgebung inspirierten.

    Neues Wallpaper und Breeze Twilight Theme

    Auch vom Design her hat Plasma 5.21 zugelegt. Ein neues Wallpaper namens Milky Way ziert den Desktop. Das neue Theme Breeze Twilight erlaubt ohne manuelle Konfiguration die Kombination aus Desktop-Elementen wie Menüs und Leisten mit Breeze-Dunkel mit Programmfenstern, die das Standard-Breeze-Theme verwenden.

    Kickstarter überarbeitet

    Wo wir gerade bei Menüs sind, das Menü Kickstarter erhielt eine Überarbeitung, die nicht nur zu einer wesentlich besseren Übersicht führt, sondern auch eine verbesserte Tastatur-, Maus- und Touch-Eingabe bietet. Das Menü ist zweigeteilt, zeigt links die Kategorien und rechts die jeweiligen Anwendungen mit Icon und Text. Der alte Kickstarter bleibt im KDE-Store verfügbar. Der neue Systemmonitor, der vermutlich einmal KSysGuard ersetzen wird, war bereits Thema im November letzten Jahres. Jetzt ist er fester Bestandteil von Plasma geworden.

    Ebenfalls neu ist der Fingerabdruck-Manager in Plasma 5.21. Auf Geräten mit Fingerabdruckscanner können Fingerabdrücke künftig über einen Dialog zuweisen und registriert werden, sofern der Kernel das unterstützt.