Schlagwort: Helios64

  • NAS-Bausatz: Kobol stellt das Projekt Helios ein

    Kobol Team gibt auf

    Das Kobol Team, Hersteller von NAS-Bausätzen wie Helios4 und Helios64 stellen das Projekt ein. Das gaben die Entwickler kürzlich in ihrem Blog bekannt. Helios64 wurde in einer ersten Charge ausgeliefert, eine geplante zweite Auflage auf der Basis des aktuellen Rockchip SoC RK3568 wird es trotzt hoher Nachfrage nicht mehr geben.

    Pandemie als Hauptgrund der Einstellung

    Die Entwickler geben dafür mehrere Gründe an. Neben den Auswirkungen der Pandemie sehen sie auch Anfängerfehler bei den eigenen Entscheidungen. Zunächst hatte man im April eine zweimonatige Pause angekündigt, wobei zu lesen war, dass das kleine Team von im Kern drei Leuten 2020 als sehr herausfordernd empfand und bisher nicht in der Lage war, die Energiereserven wieder aufzufüllen.

    Als weiterer Grund wird die durch die Pandemie bedingte Verknappung von elektronischen Komponenten und der damit einhergehende Anstieg der Preise genannt. Aber hauptsächlich scheint das Fehlen der ursprünglichen Motivation und Leidenschaft auch nach zwei Monaten Pause den Ausschlag gegeben zu haben.

    Blaupausen im Wiki

    Im Wiki wollen die Entwickler alle Blaupausen von Helios64 veröffentlichen, um Leuten helfen, ihr eigenes Board zu basteln oder Fehler zu beheben, wo dies nötig ist. Zudem wollen sie noch, soweit möglich eine Zeitlang in ihrer Freizeit Support leisten. Sie entschuldigen sich im Voraus für alle Unannehmlichkeiten, die die Einstellung des Projekts verursachen wird und bedanken sich bei den Unterstützern des Projekts. Sie sind gerne bereit, das Wiki an Interessierte zu übergeben, damit dies weiter als Ressource für die Besitzer eines NAS-Bausatzes bereitsteht.

    Die Kleinen trifft’s zuerst

    Auch wenn sie jetzt zu einem stabileren und nachhaltigeren Arbeitsleben zurückzukehren werden, schließen die Entwickler als versöhnliche Geste nicht aus, dass Kobol eines Tages wieder auferstehen wird. Mich würde es freuen. Das Ende des Projekts zeigt einmal mehr, dass bei großen Verwerfungen wie der Pandemie mit allen ihren Auswirkungen die kleinen Projekte als erste einen Punkt erreichen, wo es nicht mehr weitergeht.

  • NAS-Bausatz Helios64 angekündigt

    Helios 64

    Ich habe bereits mehrfach über den NAS-Bausatz Helios4 berichtet, da mich das Konzept überzeugt und ich den Bausatz selbst getestet habe. Dabei hatte ich auch erwähnt, dass das aus dem Crowd-Sourcing-Projekt mittlerweile entstandene Unternehmen Kobol für 2020 eine Erweiterung des Sortiments unter dem Namen Helios64 plant.

    Auf 64-Bit aufgebohrt

    Nun ist es bald soweit, dass dieser neue Bausatz bestellt werden kann. Im Blog des Unternehmens wird das neue Produkt jetzt vorgestellt. Im Gegensatz zum bisherigen 32-bittigen Marvell ARMADA 388 SoC basiert das selbst entworfene Mainboard auf dem64-bittigen Rockchip RK3399. Dieser entspricht dem Big.LITTLE-Konzept von ARM und verbindet die insgesamt sechs Kerne von Dual Cortex-A72 und Quad Cortex-A53 mit der Grafikeinheit Mali-T864.

    Fünf Festplatten unterstützt

    Die im Nano-ITX-Format vorliegende Platine bietet zudem Platz für vier GByte LPDDR4 Hauptspeicher und 16 GByte Platz für das Betriebssystem im eMMC-5.1-Standard. Zudem stehen fünf SATA-3.0- und ein M.2-Slot zur Aufnahme von Datenträgern bereit. Wird der M.2-Anschluss verwendet, stehen nur noch vier SATA-Anschlüsse zur Verfügung.

    Mainboard des Helios64

    USV an Bord

    Netzzugang wird doppelt per GByte-Ethernet und 2.5 Multi-GByte-Ethernet bereitgestellt. Neben drei USB3.0-Ports verfügt das Board auch über einen USB Type-C-Port, der DP- und DAS-Modus beherrscht. Das Highlight des Boards ist aber eine eingebaute unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV).

    Das Gehäuse wurde völlig neu gestaltet, besteht aus Aluminium und ersetzt das bisherige, etwas wacklige Plexiglas-Gehäuse. Es bietet fünf Einschübe für 3,5-Zoll Festplatten nach dem Hot-Plug-Standard. Neben einem Control-Panel bietet es an der Vorderseite einen USB3.0-Port.

    Versand ab März

    Das Mainboard wird inklusive passiven Kühlern für 189 US-Dollar angeboten, das Gehäuse kostet 95 Dollar. Hinzu kommt ein passendes Netzteil für 14 und eine Batterie für die USV für 12 Dollar. Alle vier Komponenten werden im Bundle für 295 Dollar angeboten, wer vor März 2020 bestellt, zahlt nur 285 Dollar.

    Dabei ist zu bedenken, dass auf den Preis des aus Hongkong verschickten Pakets nochmals Versand und Mehrwertsteuer erhoben werden. Die Vorbestellung des ab März 2020 ausgelieferten Helios64 soll ab nächster Woche im Shop von Kobol beginnen.