Schlagwort: GNOME

  • GNOME Foundation unterstützt Purism beim Librem 5

    Librem 5
    Bild: Purism

    Wenige Tage nach KDE hat nun auch die GNOME Foundation offiziell ihre Unterstützung für das Librem-5-Smartphone der Firma Purism zugesagt, sollte das Crowdfunding erfolgreich verlaufen. Das gab Neil McGovern, zuletzt Debian Project Leader (DPL), jetzt Vorstand der GNOME Foundation, heute bekannt. McGovern schreibt, seine Organisation werde Purism in ihrem Bemühen unterstützen, das erste freie und offene Smartphone der Welt zu bauen, das Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und erweiterten Schutz der Anwender bietet. Bei Letzterem spielt Mc Govern auf die diversen Hardware-Schalter an, die das Librem 5 für Kamera, Mikrofon, Baseband, WLAN und Bluetooth mitbringt sowie auf die verschlüsselte Kommunikation durch das Matrix-Projekt .

    Das Librem 5 sei eine Hardware-Plattform, bei der die GNOME Foundation gerne helfen würde, sie in ein GNOME/GTK-Smartphone zu verwandeln. Im Fall der erfolgreichen Finanzierung werde die Foundation die GNOME-Shell  zusammen mit Purism in Richtung Librem 5 erweitern. Weiter heißt es, GNOME-Entwickler wüssten um die Probleme von mobilen Geräten durch die Arbeit an  Nokia 770, N800 und N900, dem XO-Laptop des One-Laptop-Per-Child-Projekts und dem OpenMoko Neo1973.

    KDE und GNOME gemeinsam

    GNOME war die erste Wahl von Purism, als es um die Oberfläche des Betriebssystems für das Librem 5 ging. Purisms auf Debian basierendes Betriebssystem PureOS verwendet auf den Notebooks der Firma bereits den GNOME-Desktop. Vor einer Woche wurde dann bekannt, dass KDEs Plasma Mobile ebenfalls im Rennen sei, da dieses Projekt einen Vorsprung von mehreren Jahren gegenüber GNOME hat. Purism betonte, dies sei kein Wettbewerb, sondern eine Bündelung der Kräfte, um das bestmögliche Betriebssystem für das Librem 5 zu erstellen. Rund einen Monat nach erfolgreicher Finanzierung will Purism dann bekannt geben, wie sich das Betriebssystem zusammensetzt. 

    Noch ein weiter Weg

    Allerdings steht die Finanzierung derzeit noch auf tönernen Füßen, auch wenn die letzte Woche einen guten Schub gebracht hat. Das Projekt braucht in den verbleibenden 33 Tagen jeden Tag Zusagen von rund 30.000 US-Dollar. In den letzten Tagen wurde diese Summe jeweils überstiegen. In den letzten 24 Stunden wurden sogar über 50.000 US-Dollar zugesagt. Derzeit sind insgesamt Zusagen für 536,275 Dollar oder 35.75 Prozent der Gesamtsumme zu vermelden, bis zum Ziel von 1,5 Mio US-Dollar ist es jedoch noch ein weiter Weg. Jeder, der schon immer ein freies Smartphone wollte, sollte Purism nach Möglichkeit unterstützen, denn eine so reelle Chance auf Verwirklichung dieses Traums wird vermutlich so schnell nicht wiederkommen.

  • KDE Connect für die GNOME-Shell

    MConnect

    KDE-Connect ist eine kleine nützliche Anwendung, die die Anbindung von Android- und BlackBerry-Geräten an euren Desktop ermöglicht. So werden unter anderem auf einfache Weise Daten ausgetauscht, Benachrichtigungen vom Smartphone am Desktop angezeigt und SMS von dort beantwortet. KDE Connect konnte auch bisher schon auf anderen Desktop-Umgebungen wie GNOME, Xfce, Unity und Pantheon genutzt werden. Allerdings war die Integration in die jeweilige Umgebung nicht nahtlos.

    Installation schnell erledigt

    Die Gnome-Shell-Erweiterung MConnect ändert das und ermöglicht die native Einbindung in die GNOME-Shell. Um die Erweiterung nutzen zu können muss zunächst KDE-Connect  installiert sein.

    Debian: sudo apt install kde-connect  Fedora: dnf -y install kde-connect

    Als Nächstes muss KDE-Connect als App auf dem Andoid– oder BlackBerry-Gerät installiert werden. Die nahtlose Integration der beiden Plattformen in der GNOME-Shell gelingt mittels der GNOME-Erweiterung MConnect. Dazu wird zunächst das Paket chrome-gnome-shell installiert:

    Debian: sudo apt install chrome-gnome-shell  Fedora: dnf -y install chrome-gnome-shell

    Dann wird auf der Seite der GNOME-Erweiterung MConnect  oben der Link zur Installation der Browser-Erweiterung geklickt. Dadurch wird die GNOME-Shell-Integration im Betriebssystem bereitgestellt. Nach einem Refresh der Seite kann rechts der Schalter zur Aktivierung der Erweiterung auf On gestellt und die Installation von MConnect bestätigt werden. Insgesamt wurden unter Fedora rund 120 MByte installiert.

    KDE Connect

    Pairing wie bei Bluetooth

    Ein Blick in die Menüleiste zeigt nun einen neuen Eintrag für mobile Geräte. Unter Einstellungen Mobile Geräte ist KDE-Connect bereits voreingestellt, hier werden die Nautilus-Einbindung sowie weitere Einstellungn vorgenommen. Nun wird KDE Connect am Smartphone geöffnet und in der GNOME-Shell die Suche nach Mobilgeträten gestartet. Nachdem dein Gerät gefunden wurde, kannst du es in der App verbinden, woraufhin es in der Menüleiste sichtbar wird. Nach einem Neustart von Nautilus ist die Einbindung dort nutzbar. Falls unter Fedora eine Firewall aktiv ist, muss KDE-Connect hier freigeschaltet werden. Das gelingt in der Rubrik Zonen unter Dienste in den Firewall-Einstellungen.

    Noch nicht voll funktional

    Mit der Anwendung funktioniert unter GNOME derzeit  der Empfang von SMS und Benachrichtigungen auf dem Desktop. SMS lassen sich von dort auch beantworten. Dabei kann die automatische Vervollständigung von Google-Kontakten genutzt werden, wenn der Google-Account in GNOME eingebunden ist. Die Einbindung in das Kontextmenü des Dateieimanagers Nautilus erlaubt den einfachen Austausch von Daten mit den zuvor gepaarten Geräten und dem Desktop. Zudem kann der Akku-Füllstand im Auge behalten werden und ein verlegtes Smartphone oder Tablet angerufen werden, um es zu lokalisieren.

    Auf dem Plasma-Desktop beherrscht KDE Connect noch weitere Funktionen wie etwa das Herunterregeln der Lautstärke bei einem Anruf oder die Nutzung des Smartphones als Fernbedienung für Multimedia-Anwendungen unter Linux. Zudem können unter anderem die Inhalte von Zwischenablagen ausgetauscht werden. Ob diese Funktionen für die GNOME-Shell noch aktiviert werden bleibt vorerst offen.

  • Installation von Flatpaks durch den Flatpak-Hub vereinfacht

    Installation per Flatpak-Hub

    Flatpak, das alternative Paketformat, das bei Fedora entwickelt wird, steht in weiten Teilen in Konkurrenz zu Ubuntus Snap-Format, wenngleich dessen Ausrichtung etwas weiter gefasst ist. Flatpak konzentriert sich auf den Desktop, während Snaps eigentlich für das Internet der Dinge entwickelt wurden, aber auch auf dem Desktop funktionieren. Sogar so gut, dass Canonical eine Distribution rein auf der Basis von Snaps vorschwebt.

    Flatpak-Hub aufgewertet

    Erst kürzlich hat Fedora den Flatpak-Builder als eigenständige Anwendung ausgegliedert. Jetzt wurde der Flatpak-Hub, eine zentrale Webseite zum Sammeln von Flatpaks verschiedener Herkunft zum Shop aufgewertet, der auch gleich eine einfache Installationsmöglichkeit bietet. Als Voraussetzung muss lediglich die Flatpak-Software auf dem Rechner installiert sein. Diese ist bei Fedora, Arch, Mageia und OpenSUSE bereits vorinstalliert.

    Bei Debian und Ubuntu muss noch ein wenig nachgeholfen werden. Reicht bei Debian ein apt install flatpak, so sollte bei Ubuntu derzeit noch auf ein Flatpak-PPA zurückgegriffen werden, das von Flatpak-Entwickler Alexander Larsson selbst erstellt wurde. Flatpak ist zwar in den Ubuntu-Repositories vorhanden, aber nicht in einer aktuellen Version. Diese sollte man aber bei Software wie Flatpak, die unter stetiger Entwicklung steht, unbedingt bevorzugen.

    Installation per Software-Store oder Konsole

    Danach ist die Installation von Flatpaks vom Flatpak-Hub nur noch einen Klick entfernt. Dazu klickt man auf dem Flatpak-Hub unter dem Reiter Applications auf das gewünschte Paket. Daraufhin wird, je nach Distribution ein Paket mit der Endung flatpakref entweder heruntergeladen oder im jeweiligen Software-Store geöffnet.

    Ist kein Store vorhanden, hilft die Kommandozeile weiter. Der Befehl flatpak install com.spotify.Client.flatpakref als User installiert etwa den Spotify-Client. Dabei wird zuvor, falls noch nicht vorhanden, die benötigte Runtime installiert.

    Die Anwendung findet sich zum Starten hinterher im entsprechenden Menü. Falls nicht, reicht auch ein flatpak run com.spotify.Client als normaler User in der Konsole zum Starten der App. Bei Distributionen ohne Software-Shop kann man aber auch gleich die Kommandozeile zur Installation verwenden. Der entsprechende Befehl lautet dann im Fall von Spotify ebenfalls als User:
    flatpak install --from https://flathub.org/repo/appstream/com.spotify.Client.flatpakref
    Vermutlich wird die Handhabung von Flatpak im Verlauf der weiteren Entwicklung noch vereinfacht werden. Jedoch ist der Flatpak-Hub in seiner jetzigen Form ein guter Schritt in die richtige Richtung und wird künftig noch mehr Flatpaks auf einfache Weise verfügbar machen. Jeder, der ein Flatpak erstellt hat, dass gewisse Regeln einhält, kann dies zum Review für die Aufnahme in den Flatpak-Hub anmelden.

  • Flatpak-Builder als eigene Anwendung ausgegliedert

    Flatpak
    By: Matthias ClasenCC BY-SA 4.0

    Flatpaks sind neben Ubuntu Snaps und AppImage derzeit eine Möglichkeit, Anwendungen für die Verwendung in mehreren verschiedenen Plattformen zu paketieren. Das bei Fedora und GNOME entwickelte Format gliedert mit Version 0.9.9 das Flatpak-Builder-Kommando zur Erstellung von Flatpaks aus dem Quelltext, als eigenständige Anwendung aus. 

     

    Bessere Verbreitung angestrebt

    Die neue Anwendung hat eine eigene GitHub-Seite erhalten, von der das Werkzeug heruntergeladen werden kann. Dort findet sich auch eine Anleitung, wie das Tool mit dem typischen Dreisatz – configure && make && make install – aus einem AutoGen-Script gebaut werden kann. Als Grundlage muss Flatpak bereits installiert sein. Die Befehle, die zu Flatpak gehören und wie sie angewendet werden, ist in der Flatpak Command Reference zusammengefasst. Mit der Ausgliederung als alleinstehende Anwendung soll die Verbreitung des Paketformats in anderen Distributionen weiter vorangetrieben werden.

    Flatpak setzt auf Container-Techniken

    Flatpaks, die zu Beginn ihrer Entwicklung noch XDG-Apps hießen, zeichnen sich, wie auch Snap und AppImage dadurch aus, dass sie die benötigten Bibliotheken im Paket mitbringen und so auf verschiedenen Distributionen einsetzbar ist. Auch verschiedene Versionen einer Software sind in der gleichen Umgebung möglich, ohne Verrenkungen nötig zu machen. Die Flatpaks setzen dabei auf eine Laufzeitumgebung auf, die grundlegende Bibliotheken mitbringt, sodass diese nicht in jedem Flatpak erneut ausgeliefert werden. Das neue Paketformat nutzt Kernel-Techniken wie Control Groups und Namespaces. Es setzt auf Techniken wie OSTree auf und nutzt Bubblewrap für das Sandboxing.

    Nicht nur Vorteile

    Die weiteren Vorteile von Flatpak sind erhöhte Sicherheit der Isolierung durch Sandboxen. Entwickler können mit Flatpaks ein Paket ihrer Software für alle Distributionen selbst erstellen. Hier setzt in der Diskussion auch Kritik an, da hier die Rolle des Paketmaintainers bei den einzelnen Distributionen in Frage gestellt wird. Diese sind nicht nur für die Paketpflege zuständig sondern pflegen auch Eigenheiten der jeweiligen Distribution ein. Zudem bilden sie das moderierende Verbindungsglied oder – je nach Auffassung – den Puffer zwischen Entwicklern und Anwendern. 

     

     

     

     

  • Diskussion um GNOME Mobile Plattform

    Librem 5 Entwurf mit GNOME Mobile
    Picture by: Purism

    Vor nicht ganz zwei Wochen wurde bekannt, dass das Open-Source-Unternehmen Purism ein Smartphone mit offener Hard- und Software plant. Purism ist in San Francisco beheimatet und hatte bisher einigen Erfolg in der Open-Source-Szene mit der Entwicklung der freien Notebooks Librem 11, 13 und 15. Das Librem 13 wird in seiner zweiten Auflage mit Coreboot anstatt geschlossenem BIOS ausgeliefert. Die Firma entwickelt dafür auf Debian-Basis PureOS, ein mit GNOME-Desktop versehenes Betriebssytem.

    Freie Hardware

    Eine Crowdfunding-Kampagne auf der Webseite von Purism soll das Interesse an dem fünf Zoll großen  Librem 5 getauften Smartphone testen und die Entwicklung im Erfolgsfall finanzieren. Purism wünscht sich dafür ein auf GNOME basierendes mobiles Betriebssystem. Die geplante Hardware basiert auf einem  SoC vom Typ i.MX6 oder i.MX8 von NXP Semiconductor mit integrierter GPU von Vivante. Darauf soll der freie Etnativ-Treiber laufen. Diese Ausstattung ist noch nicht festgeschrieben, zeigt aber die Richtung an. Drei GByte Hauptspeicher und 32 GByte eMMC-Speicher sollen von einem microSD-Slot, zwei Kameras, 3,5-mm-Anschlüssen für Mikrofon und Kopfhörer, WLAN, Bluetooth 4 und USB über USB Typ C komplettiert werden.

    GNOME Mobile oder KDE Plasma Mobile?

    Während die Hardware lediglich zusammengestellt und angepasst werden muss, fehlen dem geplanten Betriebssystem auf GNOME-Basis derzeit noch jegliche Grundlagen. Klar ist lediglich, dass zur verschlüsselten Kommunikation das Projekt Matrix eingebunden werden soll. Debian-Entwickler Matthias Klumpp, der derzeit für Purism an PureOS arbeitet, hatte das Smartphone-Projekt im August auf G+ vorgestellt und sowohl Plasma Mobile des KDE-Projekts als auch eine Neuentwicklung auf der Basis von GNOME zur Diskussion gestellt. Während bei Plasma Mobile das Grundgerüst bereits steht und das OS experimentell benutzbar ist, sieht Klumpp für ein GNOME-basiertes System einen Bedarf von rund zehn hochklassige GNOME-Entwickler, die von einigen GNOME-Design-Spezialisten unterstützt werden sollten, um in 1 – 2 Jahren GNOME Mobile zu entwickeln. 

    GNOME-Entwickler sind gefragt

    Jetzt hat Klumpp auf der GNOME-Entwicklerliste einen weiteren Diskussionsfaden gestartet, um zu ergründen, wie GNOME-Entwickler und die Community zu diesem Projekt stehen. Die Idee wurde schnell von den Entwicklern Alberto Ruiz von Red Hat, Sriram Ramkrishna von der GNOME-Foundation und Emmanuelle Bassi von Endless OS aufgegriffen und in strukturierte Bahnen gelenkt. Zunächst gilt es abzuklopfen wie, ausreichend Interesse vorausgesetzt, eine Infrastruktur für solch ein Projekt aussehen müsste und ob das Projekt öffentlich im GNOME-Wiki oder in-House bei Purism beheimatet sein soll. Grundlage ist aber zunächst eine Kommunikationsplattform, auf der dann technische Grundlagen diskutiert werden können.

    Es wird spannend sein, die Ergebnisse dieser Diskussion zu verfolgen und zu sehen, ob sich Purism und GNOME der Aufgabe stellen, ein neues mobiles Betriebssystem zu entwickeln oder ob Purism sich doch lieber bei Plasma Mobile einbringt.