Schlagwort: GNOME 3.26

  • Fedora 27 mit GNOME 3.26.2 freigegeben

    Fedora 27 mit GNOME 3.26.2 freigegeben

    Fedora 27 wurde gestern in den Varianten Workstation und Atomic freigegeben. Die Server-Edition wurde für die 27. Ausgabe der Distribution abgekoppelt und ist jetzt in einer Beta-Version verfügbar. Die stabile Version von Fedora 27 Modular Server  erscheint voraussichtlich am 9. Januar 2018. Der Grund hierfür ist die noch nicht abgeschlossene Modularisierung dieser Variante im Rahmen des Project Boltron. Fedora 27 Workstation, das insgesamt fünf mal um eine Woche verschoben wurde, basieret auf Kernel 4.13, Systemd 234-9 sowie GCC 7,2 und Mesa 17.2.

    Bewährter Desktop GNOME

    Als Desktop dient GNOME 3.26.2. Die neue GNOME-Version erhielt aktualisierte Einstellungsdialoge für Bildschirme und Netzwerk, wie auch der Einstellungsdialog als Ganzes überarbeitet wurde. Er ist nun übersichtlicher strukturiert und listet alle Kategorien links in einer Seitenleiste.  Die Suche in der GNOME-Shell zeigt nun mehr Ergebnisse sowie Systemaktionen in einem überarbeiteten Design. Zudem wurde die Wayland-Integration weiter verbessert. Neben den GNOME-Apps und LibreOffice 5.4.2.2 werden Pakete wie Perl 5.26, Golang 1.9, Glibc 2.26, Boost 1.64.0, RPM 4.14, Node.js 8.x, Ruby on Rails 5.1 und PHP 7.2 als aktualisierte Versionen ausgeliefert.

    Künftige Ablösung für PulseAudio

    Neu in Fedora 27 ist das Multimedia-Framework Pipewire, das einmal PulseAudio ablösen und dessen Funktionsumfang auf Video erweitern soll. Entwickelt wurde es von GStreamer-Erfinder Wim Teymans.  In Fedora 27 wird zunächst nur Video unterstützt. die Audio-Funktionalität wird sukzessive hinzugefügt, um Probleme, wie sie bei der Einführung von PulseAudio  auftraten zu vermeiden.

    TRIM auch für verschlüsselte SSDs

    Der Fedora Media Writer wurde erneut erweitert und beherrscht nun die Erstellung bootfähiger SD-Karten mit Fedora für ARM-Geräte wie den Raspberry Pi. Außerdem benachrichtigt das Tool den Anwender künftig wenn eine neue Fedora-Version verfügbar ist. Fedora 27 bringt außerdem Unterstützung für 32-Bit UEFI und TRIM-Funktionalität für verschlüsselte SSDs. Die Unterstützung für Fedoras alternatives Paketformat Flatpak wurde weiter verbessert und besser in die Anwendung GNOME Software integriert.  Zudem sollen die Mechanismen zum Erstellen von Flatpaks besser eingebunden sein, um es den Paket-Betreuern zu erleichtern, neben RPMs auch Flatpaks ihrer Pakete anzubieten.

    Fedora Workstation 27 und Atomic Host 27 stehen auf GetFedora zum Download bereit. Fedora Spins mit den Desktops KDE Plasma, Xfce, LXQt, MATE, Cinnamon, LXDE oder SOAS sind ebenso verfügbar wie ARM-Versionen für  Raspberry Pi 2 und 3 und andere ARM-Geräte. Darüber hinaus gibt es als Fedora Labs spezialisierte Versionen unter anderem für Robotik, Sicherheit und Programmierung.

  • Ubuntu 17.10 Artful Aardvark – zurück in der Spur

    Artful Aardvark Logo
    Bild: Canonical

    Ubuntu 17.10 Artful Aardvark ist da. Seit sieben Jahren erstmals wieder GNOME anstatt Unity. Zudem auch noch das neue Display-Protokoll Wayland als Standard. Bei GNOME kommt die sehr aktuelle Version 3.26.1 zum Einsatz. Die Beta-Version vor drei Wochen basierte bereits auf 3.26. Canonical gibt sich offensichtlich viel Mühe, hier topaktuell zu sein. Es handelt sich bei dem ausgelieferten GNOME um eine leicht angepasste Version, mit der Canonical versucht, die Ubuntu-Anwender, die seit Jahren Unity gewöhnt waren, mit einer möglichst ähnlichen Umgebung zu versöhnen. Anwender, die ein reines GNOME befürworten, können auch das installieren. Wer von Unity gar nicht lassen mag, kann Version 7 anstelle von GNOME installieren.

    Alles neu macht der April

    Als im Frühjahr bekannt wurde, dass Canonical sich von Unity 8 verabschiedet und gleichzeitig auch Ubuntu Phone gänzlich und Mir zumindest für den Desktop einstellte,  war klar: Ubuntu ist am Scheideweg. Über Jahre hielt Canonical den Entwicklern eine Karotte am Stock hin, die sie aber nie erreichen konnten. Convergence hieß das vielbeschworene Zauberwort, das Unity 8, Ubuntu Touch und Mir im Schlepptau hatte. Mit jeder Veröffentlichung, die dieses Ziel verfehlte, hieß es »Nächstes Mal«. Das Ziel wurde Mal um Mal verfehlt und Ubuntu für den Desktop wurde zunehmend langweilig.

    GNOME und Wayland bezwungen

    Der jetzt erfolgte Umstieg auf GNOME mit Version 17.10 muss ohne größere Pannen gelingen, denn mit 18.04 wartet bereits die nächste LTS-Version mit fünf Jahren Laufzeit und da muss alles passen. Neben GNOME ist die zweite große Baustelle Wayland als voreingestellter Standard. Für Anwendungen, die noch nicht mit Wayland klarkommen, ist XWayland mit von der Partie, um hier Kompatibilität unter Wayland herzustellen. Anwender, die proprietäre Nvidia-Treiber nutzen, gehen in Sachen Wayland erst einmal leer aus und müssen die X11-Sitzung nutzen. Alternativ steht der freie Nouveau-Treiber zur Verfügung, der mit Wayland klarkommt. Das Umschalten passiert im ebenfalls neuen Anmeldemanager GNOME Display Manager GDM3, der LightDM ersetzt. Um im laufenden System abzufragen, ob Wayland oder X11 die Sitzung verwaltet, verschafft der Befehl echo $XDG_SESSION_TYPE Klarheit

    Nach dem Start des Systems begrüßt den Anwender von Ubuntu Artful Aardvark ein neues Hintergrundbild, das als Besonderheit ein stilisiertes Erdferkel, das Maskottchen von 17.10, zeigt. Das konnte bisher nur Ubuntu 8.10 aufweisen, dass den Steinbock im Wallpaper porträtierte. Traditionell zeigen Ubuntu-Wallpaper reine Farbverläufe in eher dunklen Farbtönen.

    Hin und her

    In den letzten Jahren waren die Bedienelemente zu Vergrößern, Verkleinern und Schließen von Fenstern bei Ubuntu links oben angesiedelt. Da viele Anwender sich nicht umgewöhnen wollten, wurde die Option eingeführt, dies zu ändern. Mit 17.10 wandern diese Bedienelemente nun wieder an ihren angestammten Platz rechts oben im Fenster, können aber auf Wunsch wieder nach links wandern.

    Bekannte Bedienung

    Das Menü am linken Rand, Ubuntu Dock genannt, ist Anwendungsstarter und Task-Manager zugleich. Je nach Anwendung enthüllt ein Rechtsklick auf ein dort angedocktes Programm zusätzliche Optionen.  Am oberen Displayrand sitzt die Topbar, die wie von GNOME gewohnt drei verschiedene Bereiche aufweist. Sowohl Dock als auch Topbar sind semi-transparent, bis ein Fenster an sie andockt. Das Dock ist standardmäßig feststehend, kann aber in den Einstellungen auf autohide gesetzt werden. Unten links findet sich ein Icon, um nach GNOME-Manier alle Programme anzuzeigen. Ist diese Funktion nicht aktiviert und der Desktop frei, so können, anders als bei einem Standard-GNOME, dort Icons, Dateien und Verzeichnisse Platz nehmen.

    Nur noch 64-Bit

    Ubuntu 17.10 ist nur noch in 64-Bit erhältlich, wer an 32-Bit gebunden ist, kann von einer älteren Ubuntu-Version upgraden.  Alternativ kann die Minimal-Variante oder Netinstall benutzt werden. Dies gilt nur für Ubuntu selbst, nicht für die Varianten mit anderen Desktops. Ubuntu 17.10 steht bereits jetzt zum Download bereit, obwohl die offizielle Ankündigung noch nicht veröffentlicht wurde. Ein Image kann vom Ubuntu-Server bezogen werden.

    Kurve gekriegt

    Mit Ubuntu 17.10 Artful Aardvark schließt sich ein Kreis, der 2010 mit GNOME endete und der Neuanfang nun wieder dort ansetzt. Zumindest ist 17.10 wieder spannend, die Anhänger der Distribution haben viel Neues zu entdecken. Dabei müssen sie sich nicht allzu sehr verbiegen, denn Canonical hat sich bemüht, nah an Unity zu bleiben. In die neue Veröffentlichung ist eine Unmenge an Arbeit eingeflossen und es sieht so aus, als würde sich das auszahlen.

  • GNOME bringt erste Aktualisierung auf 3.26.1

    Gnome 3.26.1
    Trademarks sind Eigentum des jeweiligen Besitzers

    GNOME 3.26.1 ist das erste Point-Release für das aktuelle GNOME 3.26. Das Update bringt neben Fehlerbereinigungen auch eine neue Version des GNOME-Fenstermanagers und Compositors Mutter. Die neue Version Mutter 3.26.1 erhielt Verbesserungen beim Window-Tiling. Bei zwei angrenzenden Fenstern lässt sich die Größe beider Fenster ändern, indem man eins davon größer oder kleiner zieht. Dabei ist die Aufteilung nicht wie bisher an 50 Prozent gebunden, sondern funktioniert auch bei 33 und 66 Prozent. Künftig sollen zusätzlich auch 25 und 75 Prozent möglich sein.

    GNOME-Shell aufgewertet

    Darüber hinaus unterstützt Mutter 3.26.1 auch Sandboxing für Ubuntus Snap-Pakete. Ein Fehler, der Monitoreinstellungen zwischen Neustarts vergessen ließ, wurde behoben. Auch die GNOME Shell 3.26.1 erhielt Verbesserungen. Die GNOME-Shell bietet die wichtigsten Benutzeroberflächenfunktionen für den GNOME-3-Desktop, wie etwa das Wechseln zwischen Fenstern und das Starten von Anwendungen. In der neuen Version werden in der Kalender-App beim Wechsel der Zeitzone Daten und Zeiten automatisch angepasst. Die Lesbarkeit von Text in der oberen Leiste, die seit Version 3.26 transparent ist solange keine Fenster sie berühren, wurde verbessert.

    Headless-Mode für die Shell

    Ein Crash, der auftrat wenn Tray-Icons in schneller Folge versteckt und wieder hervorgeholt wurden, ist nun behoben. Das Wechseln von Fenstergruppen arbeitet in der neuen Version  verlässlicher. Zudem kann die GNOME-Shell nun headless ohne verbundenes Display laufen. Dazu mussten einige Fehler beseitigt werden. Zudem soll die GNOME-Shell in Abwesenheit von Logind nicht mehr abstürzen.

    GNOME 3.26.1 wertet auch einige Core-Apps mit Updates auf. So werden in GNOME Photos die Kontrollelemente ausgeblendet, wenn sie nicht benötigt werden. GNOME Online Accounts erhielt zusätzliche Übersetzungen. Bei Fedora 27 Workstation Beta und Ubuntu 17.10 Artful Aardvark Beta wird GNOME 3.26.1 in den nächsten Tagen über das Paketmanagement aktualisierbar sein. Arch-Testing verfügt bereits über das Update. Binärpakete für weitere Distributionen werden sukzessive folgen. Die offiziellen Release Notes wird in Kürze erwartet.

  • Fedora 27 Workstation Beta freigegeben

    Fedora 27 Workstation
    Screenshot: FThommes

    Normalerweise gebührt die Ehre, eine neue GNOME-Version zuerst offiziell in einer Distribution vorzustellen Red Hats Experimentierstube Fedora. Doch jetzt gibt es Konkurrenz. Canonical ist zu GNOME als Standard-Desktop zurückgekehrt und hat vor wenigen Tagen die Beta-Version zu Ubuntu 17.10 Artful Aardvark mit GNOME 3.26 veröffentlicht. Nun zieht Fedora, Red Hats Entwicklungslabor, dreimal um eine Woche verzögert, mit der Beta zu Fedora 27 Workstation nach. Es ist dies die erste Fedora-Version, die ohne Alpha-Version auskommt. Für die Beta-Version fehlt zudem wegen eines Fehlers, der bis zum Release behoben werden soll, die 32-Bit-Variante der Workstation.

    Fedora 27 Workstation
    Screenshot: FThommes

    Aktueller Unterbau

    Fedora 27 erscheint mit Kernel 4.13.3 und Systemd 234.7 als Basis. Firefox ist in Version 54 an Bord, LibreOffice in Version 5.4 mit dabei. Neben den Neuerungen von GNOME 3.26 wurden wie üblich unter anderem  Perl 5.26, Golang 1.9, Glibc 2.26, Boost 1.64.0, RPM 4.14, Node.js 8.x, Ruby on Rails 5.1 und PHP 7.2 als aktualisierte Versionen ausgeliefert. OpenJDK9, das als technische Vorschau ausgeliefert werden sollte, hat es nicht mehr in die Beta geschafft. Die Installationsmedien beherrschen jetzt auch 32-Bit UEFI-Support. Damit werden Geräte mit 64-Bit-CPU bedient, die mit 32-Bit-UEFI-Firmware ausgeliefert werden. Eine weitere Verbesserung ist die Unterstützung für den TRIM-Befehl auch auf verschlüsselten SSDs. Der Fedora Media Writer wurde um die Möglichkeit erweitert, bootfähige SD-Karten für ARM-Geräte zu erstellen. Zudem sollen mehr Anwendungen als zuvor als Flatpaks angeboten werden. Neu ist auch eine Vorabversion des neuen Multimedia-Frameworks Pipewire, das Audio und Video beherrscht und einmal PulseAudio beerben soll. Derzeit funktioniert aber lediglich der Video-Part.

    Fedora 27 Server erst in zwei Wochen

    Heute wurde neben Fedora 27 Beta auch die Cloud- und Container-Variante Fedora Atomic Host freigegeben. Die Server-Variante wird ausnahmsweise erst in rund zwei Wochen veröffentlicht. Hier findet gerade eine Modularisierung im Rahmen des Projekts Boltron statt. Fedora Workstation 27 steht ebenso zum Download bereit wie Atomic Host und diverse Spins mit alternativen Desktops. Die Veröffentlichung der stabilen Version ist derzeit für den 7. November vorgesehen.

  • Ubuntu 17.10 »Artful Aardvark« Beta-Version verfügbar

    Artful Aardvark Logo
    Bild: Canonical

    Ubuntu 17.10 »Artful Aardvark« ist vermutlich das wichtigste Release in der Geschichte von Canonical. Die letzten Veröffentlichungen von Ubuntu waren wenig spannend. Dann wurde im Frühjahr die Entwicklung von Unity 8, Ubuntu Touch und Mir eingestellt. Somit werden mit 17.10 gleich zwei tragende Säulen der bisherigen Ubuntu-Ausgaben ersetzt.

    Neuer Desktop – neuer Display-Manager

    Der Desktop wechselt vom nicht mehr weiter entwickelten Unity zur GNOME Shell, anstelle von  X.org wird der Display-Server von Wayland gestellt. Damit ist Ubuntu nach Fedora die zweite große Distribution, die auf Wayland als Standard setzt. Nun ist nicht nur wichtig, dass Ubuntu 17.10 beim Anwender gut ankommt, sondern auch, dass Wayland bis zum April 2018, wenn Ubuntu 18.04 LTS erscheint, technisch fehlerfrei ist.

    Aktuelle Komponenten

    Als Desktop-Umgebung kommt GNOME 3.26 zum Einsatz, darunter werkelt ein aktueller Kernel 4.13 sowie Systemd 234. Wer die Umstellung auf GNOME nicht mitgehen will, kann derzeit noch alternativ Unity installieren. Selbst wenn die angepasste GNOME-Version keine Gnade findet, kann die Originalversion von GNOME über das Paket gnome-session installiert und beim Start im Login-Manager Gnome als Session ausgewählt werden. Allerdings sollte die als Standard angebotene »Ubuntu-Session« mit dem leicht angepassten GNOME weder Unity- noch GNOME-Anwender vor größere Probleme stellen.

    Der Anmelde-Manager wechselte von LightDM zu GDM3. Der von GDM bereitgestellte Sperrbildschirm wurde erweitert und kann nun Benachrichtigungen anzeigen. Zudem bietet er Bedienelemente für die Medienkontrolle. Das Ubuntu-Dock sitzt wie gewohnt links am Rand, neu ist, dass Fenster sich nun darunter schieben lassen. Unten links ist ein Icon zum Anzeigen der installierten Programme.

    Mal links, mal rechts

    Umgewöhnen müssen sich Anwender bei den Kontrollelementen der Fenster, diese sitzen nun rechts anstatt links. Mit dem nachinstallierbaren Werkzeug GNOME Tweaks, früher als  GNOME Tweak Tool bekannt, lassen sich die Bedienelemente bei Bedarf allerdings wieder nach links schieben. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

    Das beim Display-Manager eine Änderung von X.org zu Wayland stattgefunden hat, bemerkt man bei der täglichen Nutzung nicht, solange die Grafikkarte von Intel ist. Nvidia-Karten sollten mit dem freien Treiber Nouveau ebenfalls funktionieren. Eine X.org-Session ist für die Benutzung mit proprietären Treibern standardmäßig installiert, GDM3 erlaubt den Start einer X11-Sitzung unter der Bezeichnung »Ubuntu on Xorg«.

    Das Desktop-Image von Ubuntu 17.10 »Artful Aardvark« wird nur noch in 64-Bit angeboten. Wer eine 32-Bit-Version benötigt, kann auf den Netinstaller zurückgreifen. Das betrifft nur Ubuntu selbst, die anderen Varianten liefern derzeit alle noch 32-Bit Versionen aus. Die Beta-Version von Ubuntu 17.10 kann von der Ubuntu-Downloadseite heruntergeladen werden. Die finale Version erscheint am 19. Oktober

  • Ubuntu 17.10 verschmilzt mit GNOME

    Ubuntu 17.10 GNOME Shell
    Screenshot: FThommes

    Erst vor wenigen Tagen erschien GNOME 3.26, doch bereits jetzt sind alle relevanten Pakete daraus bei Ubuntu im Archiv. Die besondere Eile ist dem Umstand geschuldet, dass Ubuntu 17.10 Artful Aardvark am 19. Oktober mit GNOME 3.26 als Desktop-Umgebung erscheint. Es ist dies das erste Mal seit einigen Jahren, dass Ubuntu den Desktop wechselt. Canonical steht hier unter starkem Erfolgsdruck. Viele der Ubuntu-Releases der letzten Zeit waren an Langeweile kaum zu überbieten. Das lange angekündigte Unity 8 gab es lediglich als unfertige technische Vorschau.

    Notbremse gezogen

    Im Frühjahr zog Mark Shuttleworth dann die Notbremse und stampfte neben Ubuntu Touch auch gleich Unity und Mir für den Desktop ein und entschied sich für GNOME als Ersatz. In einem guten halben Jahr den Desktop zu wechseln und dazu noch auf das gerade ein paar Wochen alte Release 3.26 und obendrein Wayland als Standard zu setzen, erfordert Mut und nötigt Achtung ab wenn es denn gelingt.

    GNOME 3.26 und Kernel 4.13

    Wie Ubuntu-Desktop-Manager Will Cooke in seinem wöchentlichen Statusbericht vor zwei Tagen erklärte, ist das Team im Bugfixing-Mode und dabei, die Einstellungen für die Erweiterung Dash to Dock in den neuen Einstellungsdialog Settings von GNOME 3.26 einzubauen. Als Unterbau erhält Ubuntu 17.10 einen Kernel aus der Baureihe 4.13. Am 28. September erscheint die einzige Beta-Version vor der endgültigen Veröffentlichung. Aber auch jetzt schon lohnt sich ein Blick auf die fast täglich frisch gebauten Images, die bereits einen Blick auf GNOME 3.26 erlauben. Bis jetzt sieht das Gebotene zumindest vielversprechend aus.

    Anwender, denen die leicht angepasste GNOME-Version, die Ubuntu 17.10 ausliefern wird, nicht gefällt, sollen mit wenigen Handgriffen auf ein Standard-GNOME-Release ausweichen können. Das bisher immer ausgelieferte Ubuntu-GNOME-Release wird allerdings nicht mehr ausgeliefert.

     

  • GNOME 3.26 verbessert GNOME-Shell und Apps

    GNOME 3.26
    GNOME 3.26

    Das heute veröffentlichte GNOME 3.26 trägt den Codenamen »Manchester«, wo im Sommer die letzte Entwicklerkonferenz Guadec stattfand. Die neue Version bringt viele Verbesserungen an der GNOME-Shell als auch bei den ausgelieferten Apps. Der Veröffentlichung kommt eine besondere Bedeutung zu. Das gilt zumindest für Canonical, die die gerade veröffentlichte neue Version der Desktop-Umgebung mit Ubuntu 17.10 Artful Aardvark in wenigen Wochen anstelle des hauseigenen Unity ausliefern werden. Damit wird Ubuntu die erste Distribution sein, die GNOME 3.26 in einer stabilen Veröffentlichung in leicht angepasster Version veröffentlicht. Aber auch jetzt schon können die Neuerungen von Gnome 3.26 getestet werden. Dazu bietet sich beispielsweise das Test-Image für das im Oktober erwartete Fedora 27 an.

    GNOME 3.26 ist ein Release der kleinen Verbesserungen

    Klickt man sich durch verschiedene Anwendungen im neuen Release, so springt prominent die Neugestaltung des Einstellungsdialogs ins Auge, der früher GNOME Control Center und nun schlicht Settings heißt. Waren die Sektionen vorher als Icons organisiert, so nutzt die neue Oberfläche mit der Leiste am linken Rand den Platz im Fenster besser aus. Der neu gestaltete Dialog zur Verbindung mit dem Internet per Kabel, WLAN oder VPN erleichtert die Kontaktaufnahme mit dem Internet. Auch optisch wirkt die neue Gestaltung insgesamt ruhiger und aufgeräumter. Die Erstellung von Multi-Monitor-Umgebungen wurde ebenfalls vereinfacht.

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    Die GNOME-Shell erhielt auch eine Aufwertung. So wurde die Suche überarbeitet und zeigt nun besser gefiltert mehr Ergebnisse an. Zudem können Systemaktionen wie Suspend oder Shutdown über die Suche angesteuert werden ohne die Hände von der Tastatur zu nehmen. Die obere Leiste ist nun semi-transparent solange keine Fenster an ihr andocken. 

    Viele Apps wurden aufgepeppt

    Bei den Applikationen erhielt GNOME Files, besser als Nautilus bekannt, die oft nachgefragte Volltextsuche. Diese ist optional und kann bei unterstützten Formaten zugeschaltet werden. Auch das Tab-Handling wurde verbessert. Ctrl + Shift + T  öffnet einen geschlossenen Tab, während Ctrl + Tab das Springen zwischen Tabs erlaubt. Web, der GNOME-Browser, der früher Epiphany hieß, integriert mit 3.26 die Funktion Firefox-Sync, sodass Lesezeichen, Verlauf und gespeicherte Passwörter zwischen Firefox und Web über alle Geräte hinweg synchronisiert werden können. GNOME Software erfuhr für 3.26 eine weiter verbesserte Flatpak-Integration und gibt mehr relevante Informationen während der Installation von Paketen aus. Viele weitere Apps erhielten kleinere Updates, die in den Release Notes nachgelesen werden können.

     

     

     

  • GNOME Shell 3.26 zuerst in  Ubuntu 17.10

    GNOME Shell 3.26 zuerst in Ubuntu 17.10

    In weniger als zwei Wochen, am 13. September erscheint GNOME 3.26. Canonical will diese Version noch vor Fedora 27 als Desktop von Ubuntu 17.10 am 19. Oktober veröffentlichen.

    Ubuntu 17.10 »Artful Aardvark« ist eines der wirklich wichtigen Releases in der Geschichte der Distribution. Doch auch für das GNOME-Projekt ist dies ein Meilenstein, denn mit der Veröffentlichung von Ubuntu 17.10 vergrößert sich die Gemeinde der GNOME-Anwender nicht unwesentlich. GNOME war bis zu Ubuntu 10.04 bereits einmal der Standard-Desktop von Ubuntu und wurde dann mit 10.10 von der Eigenentwicklung Unity abgelöst. Diese wiederum wird am 19. Oktober Platz für GNOME 3.26 als zukünftigen Platzhirsch in der Ubuntu-Familie machen. Derzeit ist bei den täglich frisch veröffentlichten Builds GNOME 3.25.91 die Version der meisten GNOME-Pakete. Dies wird sich erst mit der Veröffentlichung von GNOME 3.26 ändern.

    Gut integriert

    Bei Canonical sind die Arbeiten zu 17.10 in vollem Gange und Vorfreude als auch Nervosität sind den Entwicklern deutlich anzumerken. Hieß es im Juli noch, Wayland sei »gefühlt noch nicht fertig«, kam dann zwei Wochen später die Bestätigung, Wayland werde bei 17.10 doch Standard. GNOME scheint mittlerweile gut in Ubuntu integriert, sodass Unity-Anhänger keine Probleme mit dem Umstieg haben sollten. Anwender, die GNOME dennoch nicht mögen, finden in Ubuntu MATE eine Alternative, die gerade eine erste Beta zu 17.10 veröffentlicht hat.

    Release der kleinen Neuerungen

    GNOME 3.26 ist kein Release mit umwerfenden Neuerungen, es wartet eher mit eher kleinen Verbesserungen über den gesamten Funktionsbereich hinweg auf und konsolidiert das Erreichte. Neben einem teils durchscheinenden Top-Panel wurden die Animationen bei Fensteraktionen überarbeitet. Die Desktop-Suche wurde aufgeräumt und bietet nun ein übersichtlicheres Bild und bessere Bedienbarkeit. Für Entwickler bietet GNOME 3.26 eine stark überarbeitete Version von Builder. Auch Flatpak erfuhr weitere Entwicklung. So wurde hier die Integration in GNOME Software weiter ausgebaut.

    Status Icons ersatzlos entfernt

    Nicht zuletzt wird mit GNOME 3.26 aber auch Funktionalität entfernt. Die Status-Icons werden aus dem Bereich des System-Tray verschwinden.  Damit wurden bisher meist Anwendungen von dritter Seite angezeigt, die im Hintergrund laufen. Dazu zählen etwa Nextcloud, Slack, Discord, Steam, Skype, Mumble oder Dropbox. Die Mini-Leiste konnte durch einen kleinen Pfeil am linken unteren Bildschirmrand eingeblendet werden. Anwender, die die Leiste vermissen, können sich derzeit mit der Erweiterung TopIcons Plus ersetzen.