Schlagwort: GNOME

  • Ausblick auf GNOME 42

    Ausblick auf GNOME 42

    GNOME 42 ist mit dem Veröffentlichungsdatum am 23. März 2022 zwar noch einige Monate entfernt, es zeichnet sich aber ab, dass es ein wichtiges Release wird, das Weichen für die Zukunft des Projekts stellt. Der Dreh- und Angelpunkt bei GNOME 42 hört auf den Namen libadwaita, dem Nachfolger von libhandy für GTK 4, den GNOME-Entwickler Adrian Plazas bereits im März 2021 ausführlich vorstellte.

    Libadwaita

    Eines der zentralen Ziele von libadwaita ist es, die Erstellung von Anwendungen zu erleichtern, indem die Komponenten und Designpraktiken verwendet werden, die den GNOME-Anwendungsdesign-Ansatz gemäß den neuen Human Interface Guidelines (HIG) ausmachen. Noch ist das in Zusammenarbeit mit dem Design-Team entstehende Tool nicht stabil, eine Version 1.0 soll aber noch in diesem Jahr erscheinen.

    Systemweiter Dark Mode

    Für GNOME 42 ist geplant, alle Core Apps auf die libadwaita Bibliothek zu portieren. Inspiriert von Ideen, die bei elementary OS ihren Anfang hatten, wird das libadwaita API einen systemweiten Dark Mode ermöglichen, der über einen Schalter den Wechsel des Desktops und aller Apps vom hellen zum dunklen Design bietet. Das beinhaltet unter anderem die Anpassung anwendungsspezifischer Stile, damit diese sowohl in hellen als auch in dunklen Stilen funktionieren, die Anpassung aller verwendeten voll farbigen Symbole, damit sie in beiden Modi einen angemessenen Kontrast aufweisen und die Erstellung heller und dunkler Versionen der GNOME-Hintergrundbilder.

    Neue Screenshot-App

    Eine neue App für Screenshots und Screencasts entstand im Rahmen des Google Summer of Code 2021 und wird mit GNOME 42 ausgeliefert, auch wenn noch nicht klar ist, ob bis dahin alle geplanten Funktionen umgesetzt werden können. Die Benutzeroberfläche soll das Erstellen von Screenshots und die Aufnahme von Screencasts intuitiver und übersichtlicher gestalten. Auf Tastendruck nimmt GNOME Shell ein vollständiges Bildschirmfoto auf, wobei der gewünschte Bereich ausgewählt werden kann. Das Bildschirmfoto wird sofort aufgenommen, sodass es viel einfacher ist, den richtigen Moment zu erwischen oder geöffnete Kontextmenüs aufzunehmen. Screencasts erhalten ebenfalls ein Upgrade. Dabei können analog zu Screenshots nun Bereiche des Bildschirms oder einzelne Fenster aufgenommen werden.

    GNOME Text Editor

    GNOME 42 wird vermutlich neben Gedit einen neuen Texteditor mitbringen. Warum einen neuen Texteditor, wird sich da manch einer ob der guten Funktionalität von Gedit fragen. Auch hier liegt der Grund bei libadwaita. Es ist in diesem Fall einfacher, einen neuen Texteditor zu erstellen als eine über viele Jahre gewachsene komplexe App auf das neue Designkonzept von GTK 4 umzustellen. Also werden Gedit und der GNOME Text Editor einige Zeit nebeneinander ausgeliefert werden, bis der neue alle Tricks des alten beherrscht.

    Ferner wird GNOME 42 weitere Verbesserungen im Hintergrund erhalten. So wird der Fenstermanager Mutter Eingabe-Events etwa von Mäusen nicht mehr auf die Bildwiederholrate des Displays beschränken, was besonders Gamer freuen wird. Einen mit Spannung erwarteten verlässlichen Blick auf die neuen Funktionen von GNOME 42 wird eine Beta am 12. Februar 2022 gewähren.

  • GNOME 41.2 aktualisiert viele Apps

    GNOME 41.2 aktualisiert viele Apps

    Nicht nur Plasma Gear erhielt gestern ein Update, auch GNOME erhält mit dem 2. Point-Release auf GNOME 41.2 eine Auffrischung. Dabei wurden Apps wie Boxes, Orca, Calendar, GNOME Software und andere in ihrer Funktionalität verbessert und mit Korrekturen und aktualisierten Übersetzungen versehen.

    Boxes von Fehlern befreit

    Die Virtualisierungssoftware GNOME Boxes wurde auf Version 41.2 aktualisiert, wobei ein Problem behoben wurde, das Benutzer daran hinderte, die 3D-Beschleunigung zu konfigurieren, sowie ein weiteres Problem gelöst wurde, das dazu führte, dass virtuelle Maschinen stummgeschaltet wurden. Die Liste der aus der Anwendung heraus herunterladbaren Distributionen wurde aktualisiert.

    Barrierefreiheit verbessert

    Der Screenreader Orca erhielt die meisten Verbesserungen. Neben der Ansicht tief- und hochgestellter Elemente wurde auch das Verhalten des Vor- und Zurück-Buttons aufgewertet, die Sprachgeneration überarbeitet und die Kompatibilität mit Python 3.10 erhöht. Der Dokumentenbetrachter Evince erhielt ein Update auf 41.3, die GNOME-Kalenderanwendung wird auf Version 41.1 angehoben. Beide beheben kleine Fehler der jeweiligen Anwendung.

    GNOME Builder

    Des Weiteren wurden die neue Connections-App, das Webcam-Tool Cheese, der Bildbetrachter Eye of GNOME, GNOME Maps, das Control-Center sowie Terminal und Screenshot-Tool in neuen Versionen integriert. GNOME Builder wurde auf Version 41.3 hochgezogen und erhielt Verbesserungen bei der Flatpak-Laufzeitauflösung sowie beim CMake-Plugin.

    In Fedora 35 verfügbar

    Wer GNOME 41.2 kompilieren möchte, kann den offiziellen BuildStream-Projekt-Snapshot oder die einzelnen Quellpakete herunterladen. Binärpakete werden die Distributionen mit etwas Verzögerung erreichen. Wer Fedora 35 installiert hat, kann per dnf update bereits auf GNOME 41.2 aktualisieren. Eine weitere Möglichkeit ist die virtuelle Installation von GNOME OS in Boxes.

  • GNOME 41.1 aktualisiert viele Apps

    GNOME 41.1 aktualisiert viele Apps

    Das am vergangenen Freitag veröffentlichte GNOME 41.1 ist ein erstes Bugfix-Release für das im September freigegebene GNOME 41, das aber auch Verbesserungen bei einigen jüngst erstmals veröffentlichten Apps bringt.

    Viele Apps aktualisiert

    Die Liste der aktualisierten Module ist für eine Veröffentlichung zur Produktpflege recht lang. Darunter sind auch Verbesserungen der mit GNOME 41 überarbeiteten Calls-App, der neuen Connections App und GNOME Software. Dort wurden unter anderem einige Fehler im Zusammenhang mit Flatpak und Flathub behoben. Der Prozess zur Installation von Codecs soll nun auch wieder funktionieren. Die Unterstützung von Metadaten für Snaps in der Anwendung wurde verbessert. Zudem kann GNOME Software nun auch nach Erweiterungen suchen.

    Die VoIP-Anwendung Calls war mit GNOME 41 ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt worden. Sie erhielt initial Unterstützung für das SIP-Protokoll und kann somit Anrufe selbst tätigen, anstatt dieses nur abzuwickeln. Hier wurden nun Fehler in der Suche nach Kontakten und falsche Zeitangaben in der Liste getätigter Anrufe behoben.

    GNOME Connections

    Der Nautilus-Dateimanager erfuhr ebenfalls eine Aktualisierung, die Verzögerungen beim Aufruf von Menüs durch Zwischenspeichern verhindern soll. Schlägt das Auspacken eines Archivs fehl, werden verbliebene Daten jetzt entfernt. Die mit GNOME 3.38 erstmals vorgestellte App GNOME Connections für Verbindungen zu entfernten Rechnern per VNC und RDP kann nun unter anderem besser mit unvollständigen Adressen umgehen.

    GNOME Shell und Wayland

    Bei GNOME Shell wurde die Unterstützung für den GTK Colour Picker verbessert sowie einige Fehler und Absturzursachen beseitigt. Auch der Fenstermanager und Compositor Mutter erhielt Verbesserungen bei der On-Screen-Tastatur und beim Abspielen von Videos in Firefox. Wayland erlaubt Clients nun, Fenster auch unabhängig von Einschränkungen zu maximieren.

    Die Quelldateien liegen im Download-Portal von GNOME bereit, die Verteilung in den Distributionen hat bereits begonnen und kann bei Alpine und Openmandriva Cooker bereits getestet werden. GNOME OS verweigerte heute Morgen in GNOME Boxes den Dienst.

  • Ist das die Zukunft? Fedora Silverblue im Alltagstest

    Ist das die Zukunft? Fedora Silverblue im Alltagstest

    Gestern erschien Fedora 35 offiziell. Während die neuen Features überschaubar sind, nutzte ich die Chance, mit der neuen Version ein Experiment einzugehen: Der Wechsel von der klassischen Workstation-Variante auf Fedora Silverblue. Diese Ausgabe soll laut eigener Vorstellung die Zukunft von Fedora darstellen.

    Silverblue und Kinoite

    Parallel zu Silverblue gibt es seit kurzem auch Kinoite mit dem gleichen Konzept, nur die Desktopumgebung ist dann KDE statt GNOME. Das Konzept wurde auf Linuxnews auch bereits ausführlicher erklärt: Sowohl Silverblue als auch Kinoite gehören zu den unveränderbaren (immutable) Betriebssystemen. Das erklärt sich dadurch, dass ihr Root-Dateisystem nur lesbar ist. Alle Änderungen werden außerhalb des Root-Dateisystems auf einer separaten Ebene gespeichert. Updates werden als komplettes Abbild ausgeliefert und lassen sich somit zurückrollen auf einen vorherigen Stand.

    Für Software-Installationen gibt es drei Wege, der »klassische« Weg über den Paketmanager dnf entfällt dabei allerdings. Stattdessen soll die Anwendungsinstallation bevorzugt über Flatpaks stattfinden. Entwicklerwerkzeuge lassen sich über die »Toolbox« installieren, die Container-basiert ist. Über RPM/OSTree lassen sich aber schließlich auch noch klassische RPMs installieren.

    Warum der Aufwand? Auch die neuen Versionen sollen sich anfühlen und verhalten wie eine normale Distribution, aber zugleich das Betriebssystem stabil und unveränderlich machen durch die strikte Trennung zwischen System und Anwendung. Das erinnert an die mobilen Betriebssysteme. Für die kommende Zeit möchte ich diese Zukunft ausprobieren und von meinen Erfahrungen als »klassischer« Anwender berichten.

    Instalation mit Troubleshooting

    Auch für die Installation soll gelten, dass diese wie bei einer normalem Distribution aussieht und sich so verhält. Dafür wird der klassische Installationsmanager von Fedora genutzt. Allerdings unterscheidet sich die Installation bei mir in einem wesentlichen Punkt: Sie bricht bei mir mit Fehlermeldungen ab. Der Fehler ist auf EFI-Systemen bekannt, wenn weitere Betriebssysteme installiert sind. Workarounds werden angeboten, funktionieren bei mir aber nicht wirklich. Anstelle von allzu umfangreichem Troubleshooting entschließe ich mich daher, Silverblue meine ganze Platte zu geben und mein Dualboot damit aufzulösen.

    Einrichten: Viele Flatpaks

    Silverblue wird sehr spartanisch ausgeliefert, es richtet sich schließlich gegenwärtig noch an erfahrene Nutzer. Auch der Software-Store (GNOME Software) ist zu Beginn noch recht überschaubar ausgestattet. Erstaunlich ist, dass man beim Starten zwar gefragt wird, ob man auch Flathub.org als Software-Quelle hinzufügen möchte, dies aber scheinbar nur für ausgewählte Pakete für Flathub gilt. Das ist wenig transparent, letztlich lässt sich aber auf gewohntem Wege Flathub freischalten.


    Dank Flathub steigt die Auswahl an Software auch spürbar an, bislang vermisse ich keine Anwendung. So wirklich gut gelöst ist die Softwareinstallation über GNOME Software allerdings nicht. Im Gegensatz zu Fedora 34 ist das Programm für mich immerhin praktisch nutzbar, wenngleich sich mir manche Ladevorgänge noch immer nicht erschließen. Außerdem wird etwa der Firefox mit zwei separaten Einträgen in GNOME Software gelistet und mir werden insgesamt drei Installationswege angeboten: Vorinstalliert ist ein RPM, außerdem habe ich die Möglichkeit als Flatpak über Flathub oder als Flatpak über Fedora. Die konkrete Quelle herauszufinden gelingt mal auf den ersten Blick, mal nur in den tieferen Informationen beim Durchklicken. Das ist suboptimal gelöst, vor allem die Tatsache, dass Fedora ein eigenes Flatpak-Repository pflegt, statt in Flathub einzupflegen, läuft der Idee von Flatpaks ein Stückchen zu wider.


    Grundsätzlich sind Flatpaks ein Thema für sich, da gibt es unterschiedliche, aber gleichsam legitime Meinungen. Ich persönlich habe kein Problem mit Flatpaks, nur hätte ich sie gerne aus einer zentralen Quelle, die eine gute Qualitätssicherung hat. Beides ist in meinen Augen im Augenblick nicht gegeben: Weder ist es bislang zentral auf Flathub, noch ist dort besonders transparent, ob dort eine Qualitätssicherung stattfindet. Dem kann man natürlich entgegenhalten, dass dies bei klassischen Dritt-Quellen ebenfalls nicht der Fall ist und auch in den Repositorys oft veraltete Software liegt.


    Die Verwendung der Flatpak-Applikationen funktioniert im Alltag bei mir gut. Ich habe keine Latenzen. Lediglich muss einem bewusst sein, dass Flatpaks gelegentlich Restriktionen haben, beispielsweise wenn man auf Dateien abseits des Home-Verzeichnisses zurückgreifen möchte. Diese Restriktionen wurden allerdings bewusst eingefügt und lassen sich auch umkonfigurieren bei Bedarf.

    Manipulation am System möglich, aber nervig

    Allerdings gibt es auch Pakete, die keine Flatpaks sind. So waren es bei mir die Druckertreiber, Multimedia-Codecs und tlp, da bei mir die neuen Energie-Optionen aus GNOME 41 leider nicht als Alternative reichten. Was sonst alles durch die Kommandozeile fix erledigt ist, funktioniert mit Silverblue so nicht mehr. Immerhin, ist das Paket in Paketquellen hinterlegt, so funktioniert die Installation mittels rpm-ostree install. Danach ist nur noch ein Neustart erforderlich. Die Anzahl an notwendigen Neustarts kann man auch noch erhöhen: Für Multimediacodecs müssen unter Fedora Repositorys freigeschaltet werden, die ebenfalls erst nach einem Neustart funktionieren. Anschließend wird nach der Installation noch einmal ein Neustart durchgeführt.


    Nervig wird es auch, wenn man vom Hersteller ein Paket für beispielsweise Treiber bekommt. Denn dann gilt auch hier: Abhängigkeiten installieren, Neustart, Paket installieren, Neustart.
    Sicherlich, es ist ja eben Sinn und Zweck von Silverblue, Manipulationen am System so stark wie möglich zu reduzieren. Dennoch macht es in meinem Falle die Einrichtung meines Systems erst mal deutlich langwieriger, als wenn ich schnell meine eigene Checkliste abarbeite und mit Copy & Paste altbewährte Befehle nutze.

    Die Zukunft?

    Ist das nun die Zukunft? An Fedora schätze ich eigentlich, dass ich bei jedem Release ein weitestgehend rundes Paket bekomme, welches ich schnell installieren und dann nur noch kurz einrichten muss, wenn es um das Nachrüsten von Codecs, tlp und dem Druckertreiber geht. Dieser Prozess hat jetzt erst mal länger gedauert. Und auch die gesamte Installation wurde durch bekannte Bugs gestört.


    Ist man bei den alltäglichen Aufgaben, so fühlt sich Silverblue an wie jedes andere Linux-System mit GNOME. Da bin ich bislang auf keine Probleme getroffen. Die Ansätze für ein anwenderfreundlicheres Betriebssystem sind klar erkennbar: Alte Linux-Hasen nutzen gerne die Kommandozeile und das auch vollkommen zu Recht. Allerdings wird gerne mal vergessen, dass dies wenig technikaffinen Anwendern schnell zum Verhängnis wird, weil sie bei für manch ein Programm nicht umhinkommen, das Terminal zu nutzen oder bei dem Copy & Paste aus Internetanleitungen sich das System zerschießen. Ein funktionierender Software-Store, der auf Flatpaks zurückgreift und OSTree können diese Probleme lösen. Während für diese Anwender Silverblue noch aus Kinderkrankheiten herauswachsen muss, werden bei mir die kommenden Wochen zeigen, wie praktikabel das System im Alltagseinsatz sein wird und ob ich mit der »Toolbox« etwas anzufangen weiß.

  • Dash to Dock offiziell für GNOME 40 freigegeben

    Bildquelle: GNOME Extensions

    Dash to Dock ist eine der GNOME-Erweiterungen, die viele Anwender als essenziell für die Nutzung der GNOME-Shell ansehen. Diese Erweiterung verschiebt das Dash aus der Übersicht heraus und verwandelt es in ein Dock, um das Starten von Anwendungen zu erleichtern und schneller zwischen Fenstern und Desktops zu wechseln. In den Einstellungen sind unter anderem Optionen für die seitliche und Platzierung am unteren Rand verfügbar.

    Langwierige Umsetzung

    Bereits seit April hat Entwickler Evan Welsh an der Umsetzung der beliebten Erweiterung für die Shell von GNOME 40 gearbeitet. Jetzt ist es mit Version 70 endlich soweit, dass man die Erweiterung wieder offiziell direkt von der Webseite GNOME Extensions installieren kann. Bisher führte der einzige Weg über das Kompilieren des Stylesheets unter Verwendung der Stylesheet-Sprache Sass.

    Nur mit GNOME 40

    Version 70 von Dash to Dock funktioniert prinzipbedingt leider nicht mehr mit älteren Versionen der GNOME-3.x-Reihe. Und auch beim Versuch der Installation mit GNOME 41 wird das Plugin als inkompatibel angezeigt. Es steht zu hoffen, dass der Weg zur Kompatibilität mit GNOME 41 nicht so lang ist wie der von GNOME 3.x zu 40. Eine Alternative zu Dash to Dock ist Floating Dock. Hier zeigt die Webseite GNOME Extensions zwar eine Version für GNOME 41 an, installieren konnten wir die Erweiterung trotzdem nicht von dort. Mit GNOME 40 funktioniert Floating Dock offiziell seit einer Woche.

    Somit sind beide Erweiterungen derzeit für GNOME Shell 40 automatisch installierbar. Floating Dock ist auch noch mit älteren Versionen der GNOME-Reihe 3.x nutzbar, während Dash to Dock 70 nur mit GNOME 40 harmoniert. Für ältere Versionen steht hier derzeit noch Dash to Dock 69 bereit. Anwender, die Dash-to-Panel bevorzugen, verfügen bereits seit Juni mit v43 über eine zu GNOME 40 kompatible Version.

  • Report: Neues GNOME Plattform Design vorgestellt

    Im GNOME-Blog hat Entwickler Alan Day ein Update zum Stand der anhaltenden Arbeiten am Design der Plattform veröffentlicht. Als Grundlage dienen GTK 4 und die im Mai veröffentlichte überarbeitete Version der Human Interface Guidelines (HIG).

    Grundlagen

    Schon seit geraumer Zeit arbeiten die Entwickler an libadwaita, dem Nachfolger von libhandy für GTK 4, den Adrian Plazas bereits im März ausführlich vorstellte. Eines der zentralen Ziele von libadwaita ist es, die Erstellung von Anwendungen zu erleichtern, indem die Komponenten und Designpraktiken verwendet werden, die den GNOME-Anwendungsdesignansatz ausmachen. Noch ist das in Zusammenarbeit mit dem Design-Team entstehende Tool nicht stabil, eine Version 1.0 soll aber nicht allzu weit entfernt sein.

    Neuer Stil

    Das Aussehen von Anwendungen, die mit GTK 4 und libadwaita konzipiert sind, unterscheidet sich laut Alan Day deutlich von dem von GTK 3 Apps. Das Design-Team ist sehr daran interessiert, die kommende Veröffentlichung von libadwaita 1.0 zu nutzen, um den Stil der GNOME-Anwendungen zu aktualisieren. Das letzte Mal wurde der Stil von GTK im März 2019 für GNOME 3.32 aktualisiert und es könnte einige Jahre dauern, bis es wieder die Gelegenheit haben, solche Änderungen vorzunehmen.

    Styling von GTK 4 Apps

    Systemweiter Dark Mode

    Eine der Errungenschaften von libadwaita ist der für GNOME 42 geplante Dark Mode als systemweite Desktop-Präferenz. Das ist vermutlich mehr Arbeit, als man annehmen würde. Es beinhaltet unter anderem die Anpassung anwendungsspezifischer Stile, damit diese sowohl in hellen als auch in dunklen Stilen funktionieren, die Anpassung aller verwendeten voll farbigen Symbole, damit sie in beiden Modi einen angemessenen Kontrast aufweisen, und die Erstellung heller und dunkler Versionen der GNOME-Hintergrundbilder.

    Neue Widgets

    Weiterhin ist eine App namens Patterns in der Entwicklung. Dabei handelt es sich um eine Anwendung, um App-Entwicklern die Möglichkeiten der HIG und von libadwaita zu demonstrieren. Das neue Widget Toasts wird ebenfalls von libadwaita bereitgestellt und soll die bisherigen In-App-Benachrichtigungen auf der Basis eines neuen API ersetzen. Die anstehenden Änderungen sollen nicht nur den Anwendern zugutekommen, sondern App-Entwicklern der GNOME-Plattform klare Vorgaben und deren Dokumentation an die Hand geben.

  • GNOME 41 freigegeben

    GNOME 41 freigegeben

    Im Frühjahr und im Herbst erscheint jeweils eine neue Version von GNOME, die dann üblicherweise als erstes von Fedora und Ubuntu in ein Abbild von deren nächster Veröffentlichung gegossen wird. Derzeit ist Ubuntu etwas hinterher, da Canonical GNOME für seine Zwecke anpasst, aber Fedora 35 wird am 19. Oktober mit GNOME 41 als Desktop erscheinen.

    GNOME 40 hatte im Frühjahr außer dem neuen Versionsschema optisch und von der Bedienung her ein neues Paradigma vorgegeben. Zudem floss im Hintergrund das neue GTK 4 ein und bedingte somit eine Vielzahl an Änderungen. GNOME 41 kommt etwas zurückhaltender daher, wie bereits die Beta und der Release Candidate erahnen ließen, bietet aber trotzdem einige Neuerungen, die der besseren Bedienbarkeit zugutekommen.

    Neue Design-Richtlinien greifen

    Bereits im Mai hatte die Veröffentlichung der neuen Human Interface Guidelines (HIG) erahnen lassen, dass sich mit GTK 4 und durch die Entwicklung von libhandy und dessen GTK4-Port libadwaita die Gestaltung von Anwendungen für GNOME ändern würde. Das umfasst Funktionen für neue Widgets für Tabs und Dropdown-Listen, ein neues Widget für Platzhalter und die neuen Listen- und Rasteransichten von GTK 4. Das ist vermutlich die größte Änderung im Hintergrund bei GNOME 41, die von GNOME-Entwickler Adrien Plazas in seinem Blog bereits im Frühjahr ausführlich skizziert wurde.

    Energiemodus-Einstellungen ausgebaut

    Für den Anwender eher sichtbar sind die Verbesserungen an den mit GNOME 40 eingeführten Energiemodus-Einstellungen, die drei Performance-Modi einführte. Der Energiesparmodus kann mit GNOME 41 nun nicht nur über die Einstellungen, sondern auch schnell über das Systemstatus-Menü gewechselt werden. Der Energiesparmodus wurde verbessert, sodass sich der Bildschirm schneller abdunkeln und ausblenden lässt. Dieser Modus schaltet sich auch automatisch ein, wenn der Batteriestand niedrig ist. Zudem wurde initiale Unterstützung für Anwendungen hinzugefügt, die einen bestimmten Performance-Modus anfordern können. Dies ist vor allem für Anwendungen von Bedeutung, die auf hohe Leistung angewiesen sind, wie unter anderem etwa manche Spiele.

    Eine ständige Baustelle ist GNOME Software. Und so wurde der Software-Shop auch für GNOME 41 weiter poliert mit besseren Detailbeschreibungen, die größere Screenshots aufweisen und einem übersichtlicheren Modus zum Erkunden neuer Software. Auch unter der Haube wurde GNOME Software weiter stabilisiert und beschleunigt.

    Multitasking

    GNOME 41 enthält in den Einstellungen den neuen Menüeintrag Multitasking. Diese Einstellung bietet Optionen zur Fensterverwaltung und zum Arbeitsbereich:

    • Deaktivieren der Hot Corner für Aktivitäten
    • Deaktivieren der aktiven Bildschirmränder
    • Konfigurieren einer festen Anzahl von Arbeitsbereichen
    • Anzeige von Arbeitsbereichen auf allen Bildschirmen, anstatt nur auf dem primären Bildschirm
    • Beschränkung des Wechselns von Anwendungen auf den aktuellen Arbeitsbereich, wenn die Tastenkombination Super+Tab verwendet wird

    Mobilfunknetzverbindungen neu gestaltet

    In den Einstellungen wurde der Menüpunkt zum Einrichten mobiler Verbindungen völlig überarbeitet. Er erlaubt die Konfiguration von Mobilfunknetzverbindungen und funktioniert mit 2G-, 3G-, 4G- und GSM/LTE-Modems. Die neuen Einstellungen für das mobile Netzwerk werden nur angezeigt, wenn ein unterstütztes Modem vorhanden ist. Sie ermöglichen die Einstellung des Netzwerktyps, die Auswahl, ob mobile Daten verwendet werden sollen und ob Daten beim Roaming verwendet werden sollen. Sie unterstützen auch die Verwendung mehrerer SIM-Karten und Modems und ermöglichen einen einfachen Wechsel zwischen den Netzen.

    Andere Desktops einbinden

    Eine neuer Remote Desktop Client namens Verbindungen bietet das Einbinden anderer Desktops und unterstützt dabei VNC und RDP. Bisher war diese Funktionalität in der Virtualisierungs-Software Boxen integriert. Des Weiteren bringt GNOME 41 Unterstützung für die Erstellung verschlüsselter .zip-Archive im Dateimanager Nautilus (Dateien) und kann Termine aus .ics-Dateien in die Kalenderanwendung importieren. Weitere Neuerungen können der offiziellen Ankündigung entnommen werden.

    Wer GNOME 41 testen möchte, bevor Pakete in den Distributionen auftauchen, der kann GNOME OS in der Virtualisierungs-Software Boxen herunterladen und ausführen.

  • GNOME 41.rc1 behebt Fehler der Beta

    GNOME 41.rc1
    GNOME 41.rc1

    Auf die Beta-Version zu GNOME 41 vom 25. August folgt jetzt ein Release Candidate (rc1). Das gab Release Manager Javier Jardón jetzt auf der GNOME Mailingliste bekannt. Die stabile Veröffentlichung von GNOME 41 ist für den 22. September vorgesehen.

    Fehlerbereinigung

    Der jetzt vorliegende GNOME 41.rc1 behebt einige Fehler aus der Beta-Version und bringt zudem kleine Verbesserungen. So wurde in der Calls-App ein Fehler behoben, der verhinderte, dass SIP bei Verwendung mehrerer Netzwerkschnittstellen funktioniert. Der Browser GNOME Web, ehemals Epiphany, fragt bei hängenden Webseiten jetzt nach, ob diese geschlossen werden sollen. Zudem wurde ein Fehler beseitigt, der den Browser abstürzen ließ, wenn die Aktion zum Löschen aller Passwörter genutzt wurde.

    Beim Login-Manager GDM wurde der Fallback zu X.org repariert. GNOME Boxes kann jetzt VNC nutzen, falls Spice nicht verfügbar ist. GNOME Maps bietet aktualisierte OSM POI-Typen (Points of Interest) für die Bearbeitung an. Zudem wurde die Verwendung des Einkaufswagensymbols in den Suchergebnissen auf Supermarkt-ähnliche Orte beschränkt. Bei GNOME Music wurde das neue Design weiter verfeinert. Der GNOME-Settings-Daemon aktiviert nun automatisch das Energiesparprofil der Plattform, wenn der Akku zur Neige geht. Zudem wird das Display früher abgedunkelt und die Benachrichtigungen zum Stand des Akkus verallgemeinert. Alle weiteren Änderungen zu GNOME 41.rc1 sind hier nachzulesen.

    Fedora mit, Ubuntu ohne

    Wer den Release Kandidaten selbst kompilieren möchte, findet die Quellpakete in der Downloadsektion, der offizielle Buildstream steht dort ebenfalls bereit. Die Entwickler haben zudem ein aktuelles Abbild bereitgestellt, das in einer Virtuellen Maschine wie GNOME Boxes genutzt werden sollte. GNOME 41 wird als erstes mit Fedora 35 am 19. Oktober als Standard-Desktop ausgeliefert. Ubuntu 21.10 »Impish Indri« wird am 14. Oktober mit GNOME 40 ausgeliefert, angereichert mit einigen Apps aus Version 41.

  • GNOME 41 als Beta verfügbar

    GNOME 41 als Beta verfügbar

    Über GNOME 41 habe ich erstmals im April berichtet, zuletzt vor einem Monat mit der Vorstellung möglicher Neuerungen der für den 22. September vorgesehenen stabilen Veröffentlichung. Am vergangenen Wochenende erschien GNOME 40.4, nun folgte die Beta zu GNOME 41. Mit der Veröffentlichung der Beta-Version geht auch das Einfrieren der Stränge für das UI, für neue Funktionen und für APIs einher, wie in der Ankündigung zu lesen ist.

    Neue GNOME Human Interface Guidelines

    Bereits im Mai hatte die Veröffentlichung der neuen GNOME Human Interface Guidelines (HIG) ahnen lassen, dass sich mit GTK 4 und durch die Entwicklung von libhandy und dessen GTK4-Port libadwaita die Gestaltung von Anwendungen für die Plattform ändern würden. Das umfasst Funktionen für neue Widgets für Tabs und Dropdown-Listen, ein neues Widget für Platzhalter und die neuen Listen- und Rasteransichten von GTK 4. Das ist vermutlich die größte Änderung im Hintergrund bei GNOME 41, die von GNOME-Entwickler Adrien Plazas in seinem Blog bereits im Frühjahr ausführlich skizziert wurde.

    SIP und VoIP-Anrufe integriert

    GNOME 41 basiert auf dem kürzlich fertiggestellten GTK 4.4. Die Neuerungen umfassen wie üblich weitere Verbesserungen bei Wayland. So ermöglicht GDM Wayland-Sitzungen auch, wenn der Login-Screen X.Org verwendet. Die Kalenderanwendung erhält die längst überfällige Unterstützung für das Lesen von ICS-Dateien. SIP-Accounts können über eine GUI verwaltet, VoIP-Anrufe direkt über eine neue Wahl-App getätigt werden.

    Der Browser Epiphany, der im GNOME-Namensschema nur noch Web heißt, blockiert YouTube-Werbung mit dem AdGuard-Script. Weitere Verbesserungen betreffen GNOME Software, das GNOME Control Center, den Dateimanager und GNOME Disks, das nun LUKS2 für verschlüsselte Partitionen verwendet.

    Vorab testen

    Wer GNOME 41 Beta vorab testen möchte, kann dies mit dem bereitgestellten Abbild tun, das für virtuelle Maschinen mit UEFI-Unterstützung gedacht ist. Am einfachsten gelingt das mit GNOME Boxes, das als Flatpak auf Flathub verfügbar ist.

  • Was wir über GNOME 41 wissen

    Was wir über GNOME 41 wissen

    Über das Wie und Wann von GNOME 41 habe ich bereits im April berichtet. Jetzt sind erste Anhaltspunkte für inhaltliche Updates bekannt, wie die Webseite Debugpoint berichtet. Es ist üblich, dass auf ein Release wie GNOME 40 mit seinen einschneidenden Veränderungen eine Veröffentlichung folgt, die es ruhiger angehen lässt. Das scheint auch auf GNOME 41 zuzutreffen, wenn man die bisher bekannten Entwicklungen als Grundlage nimmt.

    Libadwaita

    Eine wichtige Rolle bei der künftigen App-Entwicklung bei GNOME wird die Integration von libadwaita als auf GTK4 basierender Nachfolger von libhandy spielen. Das Aussehen des Adwaita-Themes wird ebenfalls überarbeitet, wie OMG Ubuntu kürzlich berichtet hat. Ob diese Änderungen aber bereits bei GNOME 41 aufschlagen ist eher fraglich.

    GNOME Software

    Das Software-Center GNOME Software erhält mit GNOME 41 eine Überarbeitung, die die Kategorie-Ansicht vom Kopf der Anwendung in eine linksseitige Leiste verschiebt. Die Anwendung passt sich responsiv an und versteckt die Seitenleiste, wenn das Fenster verkleinert wird. Die Menüs in der Kopfleiste werden bei der Mobilvariante der App zusammengelegt. Screenshots von Anwendungen in der Einzelansicht sind künftig als Karussell organisiert und nicht mehr als Liste.

    Kleinere Änderungen

    Der Dateimanager Files, der früher Nautilus hieß, erfuhr kleine Verbesserungen. Die sollen etwa eine versehentliche Änderung von Dateinamen verhindern. Der Dialog Datei nicht gefunden zeigt jetzt korrekt den Dateinamen an. Der Taschenrechner GNOME Calculator erhielt bei einer Überarbeitung eine bessere Übersichtlichkeit.

    Zeitplan

    Vermutlich wird es vor der Veröffentlichung im September noch weitere Änderungen vor allem bei den Apps geben. Der Zeitplan für GNOME 41 sieht eine Alpha-Version für den 10. Juli vor, die Beta-Version soll am 14. August erscheinen, nicht lange nach der GNOME-Entwickler-Konferenz GUADEC, die vom 21. bis 25. Juli abgehalten wird. Der Release-Kandidat ist für den 4. September geplant, die stabile Veröffentlichung soll am 22. September erscheinen.