Schlagwort: GIMP

  • GIMP 2.10.30 verbessert Support für diverse Dateiformate

    GIMP 2.10.30 verbessert Support für diverse Dateiformate

    Die Entwickler von GIMP bezeichnen die neueste Version GIMP 2.10.30 als »überwiegend Bugfixes«. Darüber hinaus wird die Unterstützung für die Dateiformate AVIF, HEIF, PSD, DDS, RGBE und PBM verbessert.

    So wird etwa der Support für das AVIF-Dateiformat verbessert, beim Export wird nun der AOM-Encoder (Alliance for Open Media) bevorzugt, der das quelloffene und lizenzfreie Format AV1 (AOMedia Video 1) zur Codierung verwendet. PBM (Portable Bitmap File Format) ist nun in der Lage, auch große Dateien zu exportieren, unabhängig von der long int Größe auf der Zielplattform.

    PSD-Sonderfälle besser unterstützt

    Das bei Photoshop verwendete Dateiformat PSD erhält dagegen Unterstützung für Sonderfälle wie unter anderem Ebenenmasken mit ungültigen Abmessungen, CMYK ohne Alpha, CMYK ohne Ebenen oder zusammengesetzte Bilder mit 16 Bit pro Kanal RGBA mit einem undurchsichtigen Alpha-Kanal. Bei CMYK-PSD-Dateien konvertiert GIMP diese in sRGB, damit sie zumindest angezeigt werden können.

    Freedesktop API bevorzugt

    Unter Linux setzt GIMP in der neuen Version auf die Portals von Freedesktop.org. Das Freedesktop-API ist weniger restriktiv als die entsprechenden Portals der Desktop-Umgebungen wie KDE Plasma oder GNOME, die zuletzt dazu übergingen, API-Aufrufe aus Sicherheitsgründen vermehrt zu blockieren. Darüber hinaus wurde die Unterstützung für Metadaten sowohl im Core als auch bei den Metadaten-Plugins zum Anzeigen und Editieren verbessert.

    Eine weitere Änderung bewirkt, dass das Textwerkzeug nicht mehr der Auswahl der Subpixel-Schriftart in den Systemeinstellungen folgt. Subpixel-Rendering ist für GUI auf einem Bildschirm eines bestimmten Typs und einer bestimmten Pixelreihenfolge gedacht und eignet sich nicht für Bildinhalte, die vergrößert oder verkleinert, auf verschiedenen Bildschirmen angezeigt oder sogar ausgedruckt werden können.

    Wer nicht auf die Pakete seiner Distribution warten möchte, kann GIMP 2.10.30 alsd Flatpak für x86-64 und AArch64 von der Downloadseite des Projekts beziehen.

  • Bildbearbeitung Photoflare 1.6.7 veröffentlicht

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    Für Einsteiger in die Bildbearbeitung oder für das Erledigen kleiner alltäglicher Aufgaben ist GIMP oft überdimensioniert. Hier können Tools wie Photoflare die einfachere und schnellere Lösung sein. Die unter der GPL stehende Anwendung ist der Freeware PhotoFiltre für Windows nachempfunden und ist in C++ unter Verwendung des Qt-Frameworks verfasst. Photoflare unterstützt Linux, macOS und Windows, für macOS wird noch am Installer gearbeitet. Der Code steht auf GitHub zur Inspektion bereit.

    Flott und intuitiv

    Gerade ist Photoflare 1.6.7 erschienen. Die neue Version behebt laut Changelog einige Probleme der Vorversion und fügt einige Übersetzungen hinzu. Das Programm bietet die folgenden grundlegenden Funktionen der Bildbearbeitung:

    • Erstellen/Zeichnen eines Bildes
    • Zuschneiden eines Bildes
    • Drehen eines Bildes
    • Bildgröße ändern
    • Bilder mit Werkzeugen wie Pinsel, Farbeimer, Spray und Weichzeichner bearbeiten
    • Hinzufügen von Text auf Bildern
    • Ändern des Farbtons von Bildern
    • Vintage-Filter
    • Stapelverarbeitung

    Pakete für Photoflare sind in Distributionen wie Arch, Debian, Kali Linux, KaOS, Manjaro, MX, Ubuntu und FreeBSD in den Archiven. Darüber hinaus wird ein Flatpak auf Flathub angeboten.

  • GIMP 2.99.2: Auf dem Weg zu GTK3

    Das gerade veröffentlichte GIMP 2.99.2 ist die erste Entwicklungsversion, die am Ende dieses Zyklus zu GIMP 3.0 werden wird und damit den endgültigen Umstieg vom GTK2- zum GTK3-Toolkit besiegelt. In der sehr ausführlichen Ankündigung wird betont, dass es sich um eine instabile Version handelt, die noch Fehler beinhaltet.

    Wayland und HiDPI

    GIMP 2.99.2 bietet unter anderem eine GTK3-basierte Benutzeroberfläche mit nativer Wayland-Unterstützung und schließlich vollen Support für HiDPI-Displays. Neben einem neuen Plugin-API wurde der Quellcode aufgeräumt und einem Refactoring unterzogen. Plugins können jetzt in Python 3, JavaScript, Lua oder Vala verfasst sein. Durch Caching für Render-Vorgänge konnte die Leistung verbessert werden.

    Grafik-Tablets besser unterstützt

    Der Umstieg auf GTK3 zeigt sich dem Anwender zunächst visuell durch eine leicht modernisierte Oberfläche und die Möglichkeit, neu gestaltete Widgets zu nutzen sowie CSD (client side decorations) bei einigen Dialogen. GTK3 bietet aber auch verbesserte Unterstützung für Grafik-Tablets, die jetzt nicht mehr zwingend vor dem Start von GIMP angesteckt werden müssen, sondern Hot-Plugging unterstützen.

    Vereinfachtes Theming

    Mit GTK3 erbt GIMP auch dessen CSS-basiertes Theming-Format. Damit sind leider alle maßgeschneiderten Themes aus früheren Versionen mit GIMP 3.0 inkompatibel. Positiv zu vermerken ist, dass die Benutzeroberfläche von GIMP mit dem neuen Theme-Format einfacher anzupassen sein wird als bisher. Der Dark-Mode ist in GTK3 verankert und schließt somit alle Elemente ein.

    GIMP 2.99.2 unterstützt Wayland zwar, allerdings wurden bereits einige Fehler gemeldet, die bis zur Freigabe der stabilen Version 3.0 bereinigt werden müssen. Darunter sind sowohl Speicherlecks als auch Unregelmäßigkeiten in der Darstellung der Oberfläche. Zudem funktioniert das Skalieren unter HiDPI nicht korrekt. Die Farbauswahl funktioniert mit Wayland unter KDE, aber nicht mit GNOME.

    Multi-Layer-Support

    Die Möglichkeit der Auswahl mehrerer Ebenen gleichzeitig, die in Zusammenarbeit mit Künstlern und Filmemachern realisiert wurde, soll komplexe Projekte erheblich vereinfachen. Noch kann diese Verbesserung nicht überall eingesetzt werden, da einige Funktionen wie etwa GEGL-Operationen bisher nur eine einzelne Ebene akzeptieren.

    Als Flatpak testen

    Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der Verbesserungen auf dem Weg zu GIMP 3.0. Für Neugierige, die diesen ersten Entwicklungskandidaten bereits ausprobieren möchten, finden am Ende der Ankündigung eine Anleitung, um GIMP 2.99.2 als aktualisierbares Flatpak zu installieren und somit die weitere Finalisierung verfolgen zu können.

    Glimpse, ein Fork von GIMP 2.10.18, strebt unter dem Arbeitstitel Glimpse Redux für 2021 eine Alpha-Version auf Basis von GIMP 3.0 an. Für 2022 ist Glimpse NX angedacht, dass dann auf GTK4 basieren und in Rust geschrieben sein soll.

  • Glimpse Image Editor 0.2

    Glimpse | Screenshot: ft

    Im November 2019 startete ein Fork des GNU Image Manipulation Program, kurz GIMP, der den Namen Glimpse trägt. Der Anlass für den Fork war in Zeiten politischer Korrektheit das Akronym GIMP. Es steht im Englischen abwertend für körperlich behinderte Menschen oder für Trottel und erhielt durch den Film Pulp Fiction auch eine sexuelle Bedeutung im Sinne von Sexsklave.

    Noch nicht viel Neues

    Jetzt wurde Glimpse 0.2 als Beta zum Testen vorgestellt. In der Ankündigung ist zu lesen, dass Glimpse 0.2.0 noch im Juli stabil veröffentlicht werden soll. Weitere Informationen zu substantiellen Änderungen gibt es kaum. In einer Vorankündigung von letzter Woche ist zu erfahren, dass der Code von GIMP 2.10.18 als Grundlage dient.

    Zudem habe es kleine Änderungen bei den Icons und bei Splash-Screen gegeben. Ansonsten wird an einem AppImage gearbeitet, dass neben der Hauptanwendung auch Plug-ins aus dritter Hand beinhaltet. Ein Wiki soll neuen Entwicklern den Einstieg erleichtern.

    Neue Bildbearbeitung Glimpse NX

    Somit scheint es noch keine erkennbaren Verbesserungen bei der Funktionalität von GIMP zu geben. Auf lange Sicht soll mit Glimpse NX eine neue Entwicklungslinie angestoßen werden, die eine »von Grund auf neu geschriebene Bildbearbeitung mit großzügiger Lizenz« zum Ziel hat. Nähere Informationen soll es geben, sobald ein Prototyp zur Verfügung steht.

    Pläne für Glimpse

    Das bedeutet aber nicht, dass die Entwicklung von Glimpse eingestellt wird. Im Gegenteil wird darüber diskutiert, Teile der Oberfläche und die Pinsel von PhotoGIMP mit einzubinden. PhotoGIMP versucht, GIMP einfacher nutzbar zu machen, indem die Oberfläche an Photoshop angepasst wird und somit ein Bedienkonzept bietet, das viele Anwender verinnerlicht haben.

    Weitere Information über die Hintergründe des Glimpse Image Editor können in der FAQ nachgelesen werden. Glimpse steht für Linux, macOS und Windows zum Download bereit. Für Linux gibt es neben dem Quellcode Pakete für Flatpak und Snap. ein AppImage soll folgen. Binärpakete können zudem im AUR und dem openSUSE Open Build Service erstellt werden.

  • Überflüssiger Fork: Aus GIMP wird Glimpse

    GIMP steht für GNU Image Manipulation Program. Es ist ein kostenloses pixelbasiertes Grafikprogramm, das Funktionen zur Bildbearbeitung und zum digitalen Malen von Rastergrafiken beinhaltet. Es ist freie Software und eines der Aushängeschilder von Linux. Gimp erschien erstmals bereits 1995, sodass der Name mittlerweile als Markenzeichen gilt, wenn es um Bildbearbeitung unter Linux geht.

    Unliebesame Wortbedeutung

    Für deutsche Anwender mag es wenig ersichtlich sein, aber das Akronym GIMP hat in der englischen Sprache auch eine Wortbedeutung. Es steht abwertend für körperlich behinderte Menschen oder für Trottel und erhielt durch den Film Pulp Fiction auch eine sexuelle Bedeutung im Sinne von Sexsklave.

    Fast ein Vierteljahrhundert nahm daran kaum jemand Anstoß. Die Entwickler wedelten Beschwerden, wenn sie denn auftraten, mit der Aussage ab, es handle sich in ihrem Fall ja nicht um ein Wort, sondern ein Akronym.

    Glimpse statt GIMP

    Damit ist es nun vorbei, denn nach langen unergiebigen Diskussionen, die auf GitLab begannen und weiter auf HackerNews und auf Mastodon geführt wurden, haben einige Entwickler unter der Leitung von Bobby Moss wegen des Namens einen Fork von GIMP namens Glimpse initial veröffentlicht.

    Marketinggründe

    Menschen, echte Menschen in der realen Welt, benutzen die Software deshalb nicht.

    Leonora Tindall, Software-Entwicklerin

    Die Kern-Entwickler von GIMP sprachen sich von Anfang an gegen eine Umbenennung aus, da der Name seit vielen Jahren für das Projekt steht.

    Genau aus Marketinggründen will der Fork das Projekt jetzt umbenennen. Die Entwicklerin Leonora Tindall führt ins Feld, sie habe bereits zwei Mal versucht, eine Empfehlung für GIMP an Lehrkräfte im Grafikbereich zu geben, die dies aber abgelehnt hätten, da der Name der Software nicht für den Klassenraum tauge. Das kann ich mir im prüden Amerika sogar gut vorstellen, aber was kann die arme Software dafür?

    Völlig legitim

    Software zu forken ist natürlich völlig legitim und führt wie im Fall von LibreOffice oft zu besserer Software. In diesem Fall wage ich das allerdings zu bezweifeln. Es ist keine leichte Aufgabe, den Fork einer Software wie GIMP aktuell zu halten. Zudem erscheint mir die Motivation dem Gedankengut der Social Justice Warrior zu entspringen, denen es bereits gelang, Linus Torvalds an die Kette zu legen.

    Mir erscheint das Ganze genauso absurd wie die Diskussion um alteingesessene Apotheken, die den Mohr im Namen führen. Solcherart politische Korrektheit ist mir stets ein Dorn im Auge.