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In der vergangenen Woche hatte sich breiter Widerstand gegen Federated Learning of Cohorts (FLoC), Googles neue Strategie zum Tracking der Anwender des Chrome-Browsers zu Werbezwecken formiert. Jetzt hat auch WordPress als das mit rund 41 % Marktanteil am weitesten verbreitete CMS Stellung bezogen.
FLoC als Sicherheitsrisiko
Der Vorschlag eines WordPress-Entwicklers vom Wochenende plädiert dafür, FLoC als Sicherheitsrisiko einzustufen und dementsprechend generell zu blockieren. Dazu liefert er gleich einen Patch mit vier Zeilen, der genau das tut. Es gehe darum, die Webseitenbetreiber zu schützen, denen gar nicht bewusst sei, dass Google den Anwendern FLoC per Opt-out weltweit unterschieben möchte. In Europa sind wir derzeit noch durch die DSGVO geschützt. Die Zukunft wird zeigen ob FLoC damit kompatibel ist.
Mehrheit stimmt zu
Durch die Einstufung als Sicherheitsrisiko seien die Entwickler in der Lage, FLoC kurzfristig zu sperren, ohne auf WordPress 5.8 zu warten, dass erst im Juli zur Veröffentlichung vorgesehen ist. Admins, die FLoC bewusst zulassen möchten, wüssten sowieso, was dafür zu tun ist. Ein Schalter zum Ein- und Ausschalten von FLoC könne in einem späteren Release folgen. Bereits jetzt steht ein Plug-in zum Sperren von FLoC für WordPress bereit. Die überwiegende Mehrheit der kommentierenden Entwickler stimmen zu, dass Handlungsbedarf bestehe und FLoC zur sofortigen Sperrung als Sicherheitsrisiko einzustufen sei.
Predatory Targeting
Die Electronic Frontier Foundation (EFF) sieht dagegen eher Risiken für die Privatsphäre, wenn sie schreibt: »Die Technologie vermeidet zwar die Datenschutzrisiken von Drittanbieter-Cookies, aber sie wird dabei neue Risiken schaffen. Sie kann auch viele der schlimmsten Probleme mit verhaltensbezogenen Anzeigen verschärfen, die nicht mit dem Datenschutz zusammenhängen, wie z. B. Diskriminierung und Predatory Targeting«.