Wie aus einem Bugreport von Mozilla hervorgeht, wollen die Entwickler den Code der Funktion Site-Specific-Browser (SSB) aus Firefox entfernen. Damit würde bei Firefox ein Grundbaustein für Progressive Web Apps (PWA) entfallen. SSB ist bisher in Firefox nicht aktiviert und nur über einen versteckten Schalter zu erreichen.
Die Argumente für die Entfernung sind unter anderem das laut einer User-Umfrage nicht vorhandene Interesse an der Funktion und deren geringer Bekanntheitsgrad. Auf Nachfrage von anderen Entwicklern im Bugreport stellt sich diese Umfrage als nicht öffentlich heraus und ist somit nicht einsehbar.
SSB und PWA erklärt
Kurz zur Begriffserklärung: Ein SSB ist eine Anwendung, die den Zugriff auf Webseiten vereinfacht, indem sie Web-spezifische Funktionen des Webbrowsers wie unter anderem Menüs und Symbolleisten entfernt. Diese aus Webseiten extrahierten Anwendungen werden typischerweise über ein Desktop-Symbol gestartet und verhalten sich eher wie eine App denn wie eine Webseite. Allerdings lassen sie wichtige Funktionen einer nativen App wie Offline-Funktionalität, Push-Notifications und Zugriff auf Funktionen wie Kamera oder Geo-Location bei Smartphones vermissen.
Hier kommen Progressive Web Apps ins Spiel, die mit HTML5, CSS und JavaScript arbeiten. Hauptvorteil von PWAs ist, das eine derart »appifizierte« Webseite oder Dienst am Desktop und mobil sowohl unter Android als auch iOS, unter macOS oder Windows und natürlich unter Linux läuft. Zudem kann der Entwickler einer PWA die bei SSBs vermissten Funktionen mitgeben. Somit erlangen PWA bei den aufkommenden Linux-Phones besondere Bedeutung, da sie das Angebot von nativen Apps signifikant erhöhen können.
Google und Microsoft weit vorne
Google Chromium bietet gute Unterstützung von PWA. Auch Microsoft unterstützt PWA in seinem neuen Browser Edge. Warum sich Mozilla aus diesem Bereich zurückziehen will, erklärt sich mir nicht, außer das sich damit kein Geld verdienen lässt. Noch ist nichts in Stein gemeißelt, aber der Entwickler Dave Townsend, der den meisten Code zu SSB geschrieben hat, scheint fest entschlossen. Was haltet ihr von PWA?
Der letzte Firefox des Jahres 2020 und auch der letzte, der den umstrittenen Adobe Flash-Player unterstützt. Damit verschwindet auch die letzte NPAPI-Instanz der eigentlich bereits mit Firefox 52 eingestellten Schnittstelle in der Versenkung. Mozilla hatte das Ende bereits 2017 angekündigt. Es gibt ab Firefox 85 im Januar keine Möglichkeit, die Flash-Unterstützung wieder einzuschalten.
Ende der unrühmlichen Ära Flash
Zudem schaltet sich das Flash-Plugin am 12. Januar selbst inaktiv, sodass auch ein Ausweichen auf ältere Firefox-Versionen oder andere Browser nichts am endgültigen Ende von Flash ändern. Mozilla fasst alle Informationen hierzu auf einer gesonderten Webseite zusammen. Google zieht mit Chrome 88 Anfang 2021 nach, Apple hat Flash bereits mit Safari 14 im September dieses Jahres deaktiviert. Aktuell setzten immer noch etwas weniger als zwei Prozent aller Webseiten zumindest teilweise auf Flash-Inhalte.
WebRender für GNOME unter X11
Für viele Linux-Anwender ist die standardmäßige Aktivierung von WebRender die wichtigste Änderung in Firefox 84, denn das in Rust geschriebene WebRender bringt mehr Geschwindigkeit in den Browser. Das gilt derzeit allerdings nur für die Nutzer von GNOME unter X11. Wer eine andere Konstellation nutzt, kann WebRender testweise aktivieren, indem unter about:config nach dem String gfx.webrender.all gesucht und dieser auf true gesetzt wird. Ob WebRender aktiv ist, lässt sich unter about:support einsehen, indem man zur Abteilung Grafik scrollt und dort die erste Zeile überprüft.
Apple Silicon nativ unterstützt
Mozilla neue Browser-Version unterstützt Anwender, die bereits einen neuen Mac mit M1-Chip ihr Eigen nennen, indem er native Unterstützung für Apple Silicon bietet. Eine weitere Änderung betrifft die Zertifikate, die Firefox mitbringt. Bisher wurden diese bei Neuinstallationen nicht auf einmal geladen, sondern über einen längeren Zeitraum gestreut. Da Anwender bestimmte Seiten so nicht laden konnten, werden nun alle Zertifikate in einem Schwung geladen.
Firefox 84 wird im Laufe des 15. Dezember freigegeben, kann aber bereits jetzt vom Mozilla-Server heruntergeladen werden. Firefox 84 steht in zahlreichen Sprachen in 32- und 64-Bit für Linux, macOS und Windows zur Verfügung. Zeitgleich wird auch Firefox 78.6 ESR freigegeben. Weitere Informationen bieten die Release Notes.
Firefox 83 erscheint am 17.11 offiziell und turnusgemäß vier Wochen nach Firefox 82. Neugierige können die neue Version des von den Lesern dieses Blogs am häufigsten benutzten Browsers bereits jetzt von Mozillas FTP-Server herunterladen.
Die neueste Ausgabe des Browsers hat einiges an Neuerungen zu bieten. Eine der wichtigen Änderungen, die das Surferlebnis direkt beeinflusst, findet sich in den Einstellungen unter Datenschutz & Sicherheit. Ganz am Ende ist der neue Nur-HTTPS Modus untergebracht. Dieser bietet drei Optionen:
Nur-HTTPS-Modus in allen Fenstern aktivieren (standardmäßig aktiv)
Nur-HTTPS-Modus nur in privaten Fenstern aktivieren
Nur-HTTPS-Modus nicht aktivieren (standardmäßige Einstellung)
Die Optionen sind selbsterklärend, mit der standardmäßig aktivierten ersten Option werden künftig nur noch Seiten angezeigt, die HTTPS verwenden oder sich automatisch darauf umschalten lassen. Unterstützt eine Webseite nur HTTP, zeigt Firefox 83 in dieser Einstellung eine Fehlermeldung an. Auch viele Seiten, die Werbung anzeigen, liefern teilweise HTTP aus. Auch hier kann es mit der strikten Einstellung zu Problemen kommen. Damit integriert Firefox nun die Funktionalität, die bisher HTTPS Everywhere als Erweiterung geboten hat.
Der Nur-HTTPS-Modus ist aktiviert
Die zweite große Änderung steckt tief im Motorraum des Browsers. Die JavaScript-Engine SpiderMonkey erhielt ein Update, das unter dem Stichwort Warp ausgeliefert wird. Dieses Update aktualisiert die JIT-Compiler (just-in-time- Compiler) und führt zu verbesserter Reaktionsgeschwindigkeit, kürzeren Ladezeiten bei Webseiten und verbessertem Speichermanagement. Auf Mozilla Hacks wird die Wirkweise im Detail erläutert. Der Speedometer-Benchmark zeigte bei internen Tests Verbesserungen von 10 bis 12 Prozent, bei Google Docs wurden Ladezeitvorteile von bis zu 20 Prozent gemessen. Ähnliche Verbesserungen wurden auf Seiten mit intensiver JavaScript-Nutzung wie etwa Reddit oder Netflix festgestellt.
In den Einstellungen unter Allgemein | Surfen ist eine Option zur Mediensteuerung hinzugekommen. Es geht darum, Audio- oder Videoinhalte per Headset oder Tastatur zu steuern, ohne zuvor auf das Audio- oder Videoelement selbst zu klicken. Zur Steuerung können auch virtuelle Steuerungsoberflächen oder Befehle eines Protokolls wie MPRIS zur Anwendung kommen. Diese Unterstützung kann nun deaktiviert werden.
Auswahl drucken per Kontextmenü
Der neue Shortcut STRG-Shift-B öffnet die Lesezeichen-Leiste am linken Bildrand. Der angekündigte neue Druckdialog ist erst in Teilen verfügbar. So kommt mit Firefox 83 ein Eintrag im Kontextmenü hinzu, der es erlaubt, eine Auswahl ohne Umwege zu drucken. Weitere Einzelheiten sowie geschlossene Sicherheitslücken können morgen in den Anmerkungen zur Veröffentlichung nachgelesen werden. Firefox 83 steht in zahlreichen Sprachen in 32- und 64-Bit für Linux, macOS und Windows zur Verfügung.
Heute erschien rund einen Monat nach dem mit verbesserter Mediensteuerung versehenen Firefox 81 bereits der Nachfolger mit Firefox 82. Firefox ESR erscheint zeitgleich in Version 78.4.0. Laut den Release Notes ist die neue Browser-Version schneller den je zuvor. Webseiten, die ein Flexbox-Layout verwenden, werden 20 Prozent schneller geladen als zuvor; das Wiederherstellen einer Sitzung geht um 17 Prozent schneller als bisher.
Automatische Downloads blockiert
Der neue Firefox erweitert die Blockade von Downloads, die er für gefährlich oder unerwünscht hält, überlässt dem Anwender aber die endgültige Entscheidung. Was bisher bereits für Malware galt, erstreckt sich jetzt auch auf automatisch gestartete unerwünschte Downloads, wie sie gerne mal unter Windows vorkommen. Blockiert werden Downloads, die von sandboxed iFrames ausgelöst werden. Damit werden von Webseiten und Diensten eingebettete Inhalte wie Werbung oder Medien auf Websites Dritter geladen.
WebRender weiter ausgerollt
Die Synchronisation mit anderen Geräten wurde erweitert, indem nun auch das eingestellte Scroll-Verhalten, die Bild-in-Bild-Einstellungen sowie die Einstellungen der virtuellen Tastatur synchronisiert werden. Weitere Verbesserungen gibt es im Bereich Video. Für Windows wird Microsofts DirectComposition verwendet, um den Ressourcenverbrauch beim Rendern von Videos zu optimieren. WebRender wird für Besitzer von älteren Nvidia-Grafikkarten unter Windows freigegeben. Im Mozilla-Wiki gibt es einen Überblick über das bisherige Ausrollen von WebRender, getrennt nach Betriebssystemen.
Bild-in-Bild bekannter machen
Ein neuer Button soll die nach Erkenntnissen der Entwickler zu wenig bekannte Bild-in-Bild-Funktion für Videos ins rechte Licht rücken. Der Button soll bei MouseOver über Videos angezeigt werden und die Funktion kurz erklären. Das Hinzufügen von Suchmaschinen wird mit Firefox 82 einfacher. Neben den bereits bestehenden Möglichkeiten wird es in den Such-Einstellungen eine neue Schaltfläche zum Hinzufügen von Suchmaschinen geben. WebExtensions laufen nun auch unter Linux in einem eigenen Prozess.
Pocket erweitert
Die Save to Pocket-Schnittstelle hat ein neues Aussehen. Das Speichern von Beiträgen zum später Lesen soll damit schneller und intuitiver sein als bisher. Zudem blendet Pocket jetzt sieben Zeilen empfohlener Inhalte auf neu geöffneten Tabs ein. Deutsche und britische Anwender erhalten dabei auch gesponserte Inhalte.
Sieben Sicherheitslücken geschlossen
Neben der üblichen Bereinigung von Fehlern wurden zudem sieben Sicherheitslücken geschlossen, von denen fünf der Gefährdungskategorie high zugeordnet waren. Um die Linux-Version gezielt weiter entwickeln zu können, sammelt Firefox nun Backend-Telemetriedaten. In den USA wurde das automatisierte Ausfüllen von hinterlegten Kreditdaten verbessert. Firefox 82 steht für Linux, macOS und Windows offiziell auf der Projektseite zum Download bereit. Distributionen werden Firefox 82 zeitnah erhalten.
Es ist mal wieder soweit: Mozilla hat einen neuen Dienst herausgebracht, der spannend klingt und einen echten Mehrwert bietet: Firefox Relay erstellt zufällige E-Mail-Aliase, die man für Online-Dienste verwenden kann. Trotzdem landen alle E-Mails in dem Postfach des Nutzers, wird allerdings ein Dienst gehackt oder verbreitet Spam kann man die Adresse schnell deaktivieren.
Klingt doch spannend, oder? Trotzdem werde ich den Dienst nicht nur nicht nutzen, sondern es stößt in mir etwas auf, was mich dazu verleitet, einen Kommentar zu verfassen.
Das Unternehmen hinter Firefox
Hinter dem Firefox steht Mozilla. Die Mozilla Foundation ist eine Non-Profit-Organisation mit einer Selbstbeschreibung als „gemeinnützige Organisation, gewidmet der Wahrung der Wahlmöglichkeiten und der Innovation im Internet“. Die Foundation besitzt eine Tochterfirma, die Mozilla Corporation. Diese ist für Projekte wie den Firefox zuständig. Der Umsatz liegt bei 450 Millionen US-Dollar, 700 Mitarbeiter sind angestellt, jüngst wurden recht umfangreich Stellen abgebaut. Viele Kritikpunkte wurden bereits auf diesem Blog vorgestellt.
Wenn ich heute von neuen Diensten lese, werde ich etwas emotional. Der Firefox war damals mein erster Kontakt mit freier Software. Und er war wahrlich ein Segen im Vergleich zum Internet Explorer. Firefox war nicht nur der Inbegriff von technischer Innovation, sondern auch von Datenschutz und setzte sich vollkommen zurecht an die Spitze der Internetbrowser, was sich mit Suchmachschinenvoreinstellungen gut monetarisieren ließ. Und auch immer noch gut lässt. Wenngleich heutzutage Google freiwillig so viel Geld gibt, um einer Zerschlagung oder Monopolverfahren zu entkommen. So landet man in der desaströsen Position, nicht nur abhängig von seinem Konkurrenten zu sein, sondern auch technisch mehr und mehr und im Marketing vollständig ins Hintertreffen zu geraten. So drängt sich immer, wenn man von neuen Mozilla-Projekten liest, die Frage auf, ob Mozilla nicht das Kerngeschäft sträflich vernachlässigt.
Die Marke Firefox nimmt Schaden
Doch damit nicht genug. Die Marke Firefox, eben doch noch positiv besetzt, wird mehr und mehr ausgehöhlt. Auch durch diese Projekte, die primär gar nichts mit Firefox als solches zu tun haben. Der gemeine Nutzer mag Firefox als seriöse Marke kennen (oder gekannt haben?), weiß aber mit Firefox Relay, Firefox Send, Firefox Lockwise und Konsorten nichts anzufangen. Und damit nicht genug: Letztlich schaden solche Dienste der Marke, wenn sie Ressourcen aus dem Kerngeschäft ziehen, anderer Qualität sind oder letztlich schnell wieder eingestampft werden.
Denn das passiert nur allzu schnell und zu oft. Ehemalige Nutzer von Mozilla Prism, Chromeless, Persona, Firefox Note oder Firefox OS kennen es allzu gut. Mitunter groß angekündigt, verschwanden all diese Dienste schnell wieder in der Versenkung. Und jedes Mal ging ein wenig vom Mythos des Firefox verloren. Früher hießen die Dienste noch Mozilla, mittlerweile gleich Firefox, egal wie wenig sie mit dem Browser zu tun haben. Wie sie wohl dann heißen, wenn der Name Firefox nicht mehr wert ist?
Und was folgt als Nächstes? Wird Mozilla VPN eingestampft, bevor oder nachdem der Dienst in Deutschland startet? Was wird aus Pocket? Oder dem eingangs erwähnten Firefox Relay? Wie lange bleibt man auf dem scheinbar aussichtslosen Markt der mobilen Endgeräte? Rust als Programmiersprache mit großer Zukunft hat sich schon ganz freiwillig in eine unabhängige Foundation ausgegliedert.
Muss es mit dem Firefox und Mozilla ein böses Ende nehmen?
Nein, denn eigentlich ist die Struktur gar nicht schlecht. Ein umsatzstarkes Unternehmen, welches Firefox entwickelt und Profite erwirtschaftet, auch wenn die von Google kommen, ist nicht schlecht. Allerdings muss es sich auch wie ein gewinnorientiertes Unternehmen verhalten. Und nicht nur Laien würden zu einer Konzentration auf das Kerngeschäft raten. Und zu einer Verschlankung des administrativen Bereichs. Möglicherweise würde man Firefox auch für die Businesswelt fit machen und könnte dort Geld sammeln.
Gewinne sollten dann an die Foundation abgeführt werden, die auch auf politischer Ebene aktiv werden muss. Die Sicherung eines freien Internets für die Menschen statt der Unternehmen muss Priorität der Stiftung haben, die zu einer starken Stimme werden kann. Neben dem Geld aus der Corporation sollte auch um öffentliche Gelder geworben werden. Sei es vom Nutzer, sei es vom Steuerzahler. Und dann sollten Projekte freier Software wirkungsvoll unterstützt werden. Nicht nur mit Geld, sondern auch Know-how. Die Möglichkeiten des Internets sind riesig. Solange es frei bleibt. Dazu braucht es eine starke Stiftung und einen guten Browser.
Heute erscheint rund einen Monat nach dem eher verhalten aktualisierten Firefox 80 der Nachfolger Firefox 81. Die neue Ausgabe von Mozillas Browser wird bunt, denn das als viertes hinzugefügte Theme Alpenglow bringt jede Menge Farbe in den Browser. Verbesserungen gab es bei der Mediensteuerung und Videokonferenzen. Zudem soll WebRender auf mehr Notebooks arbeiten als bisher.
Verbesserte Mediensteuerung
Eine erfreuliche Weiterentwicklung ist die neue Mediensteuerung, die es dem Anwender ermöglicht, die Audio- und Videowiedergabe über die Hardware-Media-Tasten der Tastatur oder die Media-Tasten eines Headsets zu steuern. Unter Linux ermöglicht Firefox 81 nun zudem standardmäßig die VA-API/FFmpeg-Hardwarebeschleunigung für die Videowiedergabe auf Systemen, die X11 als Anzeigeserver verwenden. Beim Vorgänger musste die Funktion noch händisch aktiviert werden.
PDFs ausfüllen
PDF-Dokumente mit Formularelementen können in Firefox jetzt ausgefüllt, gesichert und ausgedruckt werden. Der Browser soll dabei mit Formularen in den Formaten Acroforms und XFA sowie Mischformen davon umgehen können. Zu den weiteren neuen Funktionen gehört die Möglichkeit, Kreditkarteninformationen zu speichern, zu verwalten und automatisch auszufüllen, eine verbesserte Bild-in-Bild-Funktion, leichter zugängliche Audio- und Video-Steuerelemente für Benutzer von Bildschirmlesegeräten sowie Änderungen bei WebRTC, die Videokonferenzen mit Jitsi verbessern.
Jetzt wird es bunt
Neben dem Standard-Theme sowie einem hellen und einem dunklen Theme hat Firefox 81 ein viertes Farbschema erhalten, dass Anwender, die es gerne bunt mögen, zufriedenstellen sollte. Es lässt sich in den Einstellungen über Addons | Themes aktivieren. Firefox 81 wird in den nächsten Tagen in den Distributionen aktualisiert. Auf Mozillas FTP-Server steht die neue Version seit gestern zum Download bereit.
Wenngleich der Marktanteil des Firefox-Browsers seit längerer Zeit schon sinkt, so erfreut er sich immerhin zumindest auf Linux-Plattformen noch großer Beliebtheit. Bei den meisten Distributionen ist Firefox vorinstalliert. Eines der Kernfeatures von Firefox ist die Möglichkeit, Erweiterungen zu installieren. Diese Add-ons können Funktionen nachliefern, die im Browser selbst nicht enthalten oder aber nur schwer zugänglich sind.
Riesige Auswahl mit Tücken
Dabei ist die Auswahl prinzipiell riesig: Über 21 000 Erweiterungen werden gelistet. Aber einfach drauf los installieren sollte man nicht unbedingt. Regelmäßig werden von den Verantwortlichen Add-ons aus dem Verkehr gezogen, da diese sich schädlich verhalten. Bislang wurden gut 1100 Erweiterungen blockiert. Mediales Aufsehen erreichte 2016 eine NDR-Recherche zum Titel »Nackt im Netz«. Das Add-on »Web of trust« lieferte Browserhistorie und personenbezogene Daten von Millionen von Internetnutzern, die dann weiterverkauft wurden.
Auch die Tatsache, dass das Add-on Open Source ist, hat den Nutzern nicht geholfen und stellt kein Qualitätssiegel für Erweiterungen dar. Daher muss man genau prüfen, welche Berechtigungen ein Add-on erhalten soll und zumindest einen Blick auf die Datenschutzrichtlinien werfen. Darüber hinaus kann man bei der Installation auch festlegen, ob die Add-ons im privaten Modus ebenfalls aktiv sein sollen.
Pflichtausstattung Werbeblocker?
Die Datenschutzrichtlinien sehen beim ersten Kandidaten auch gleich sehr gut aus: uBlock Origin stellt kurz und prägnant dar, dass keine Daten gesammelt werden, wenngleich das Add-on ziemlich mächtige Berechtigungen braucht. So kann nicht nur Werbung blockiert werden, sondern auch Internetseiten mit Schadsoftware und nervige Cookiebanner. Allerdings funktioniert nicht alles (insbesondere Letzteres) ohne weitere Konfiguration. Das Wiki, aber auch deutschsprachige Guides können hier den Weg zeigen. Aber auch bereits direkt nach der Installation funktioniert es so gut, dass es praktisch zur Standardausstattung eines Webbrowsers gehören sollte.
Die Ladezeiten sind deutlich geringer, auch die Hardware benötigt weniger Ressourcen. Der Nutzer auch wissen, wo der Knopf zum Abschalten ist: Denn manche Webseiten funktionieren nicht mit dem Blocker, andere Internetseiten sind durchaus auf Werbung angewiesen und legen dennoch Wert auf Datenschutz. Das sollte der Nutzer bei der Konfiguration eventuell auch berücksichtigen. Ebenso wie die Tatsache, dass er mit der Installation eines Blockers auch noch nicht allzu viel für seine Privatsphäre getan hat – einer der nächsten Schritte könnte die Installation vom Schwesterprogramm uMatrix werden. Dieses Add-on kann noch viel mehr, richtet sich aber an fortgeschrittene Nutzer und solche, die es werden möchten.
Schneller & einfacher mit den passenden Add-ons
Wer nicht nur die Ladezeiten, sondern auch (Bewegt-)Bild und Ton beschleunigen möchte, kann zum Video Speed Controller greifen. So lassen sich Geschwindigkeit von HTML5-Mediendateien genau einstellen, auch per Tastendruck. Das Add-on ist angenehm, weil es Funktionen herausholt, die seit HTML5 eigentlich Standard sind, allerdings längst nicht jeder Medienplayer bietet.
Auch die Erweiterung Buster hat sich zum Ziel gesetzt, das Internet bedienungsfreundlicher zu gestalten. Es sollen die nervigen reCAPTCHAs gelöst werden. Das funktioniert allerdings eben nur mit Captchas aus dem Hause Google. Da kann per Klick Buster automatisch die Audioalternative zu den Bildchen lösen.
Noch häufiger als Captchas begegnen einem die Passwörter. Es ist hinlänglich bekannt, dass man für jeden Dienst ein unterschiedliches, möglichst zufälliges und langes Passwort nutzen sollte. Nur im Kopf kann man sich das nicht merken, weswegen man noch einen Passwort-Manager hinzuziehen sollte. Ein beliebter Vertreter in der Linuxwelt ist hier KeePassXC, was inklusive seines Add-ons auch schon auf LinuxNews vorgestellt wurde. Das Add-on stellt eine sichere Verbindung zum Programm her und kann über diese dann Passwörter einfügen. Zwar kommt Firefox auch mit einem eigenen Passwort-Manager, dieser speichert allerdings standardmäßig die Passwörter im Klartext.
Webseiten archivieren
Weiterhin der Kategorie »nützlich« zuzuordnen sind Add-ons zur Archivierung von Webseiten. Denn schnell wandeln diese sich. Ein Artikel, der eben noch lesenswert klingt, ist keine Stunde später oft hinter einer Paywall verschwunden. Auch hier bringt prinzipiell Firefox selbst Optionen mit. Seiten können mittels Strg + S gespeichert werden. Allerdings ist diese Variante unbefriedigend: Entweder es entsteht ein ganzer Ordner oder der Download ist unvollständig. Strg + Umschalt + S bietet noch die Option, die ganze Webseite wie einen Screenshot aufzunehmen. Allerdings ist natürlich auch ein Screenshot keine sinnvolle Archivierung.
Abhilfe kann hier das Add-on »SingleFile« schaffen. Dieses erstellt inklusive CSS und Bildern eine Speicherung der Webseite in einer einzigen HTML-Datei. Und damit nicht genug: Es können sogar noch Textmarkierungen und Notizen hinzugefügt werden, die dann ebenfalls abgespeichert werden.
Eine Alternative dazu sind die Webclipper der Notizprogramme. Neben den Platzhirschen Evernote und Onenote gibt es auch hier eine Open-Source-Variante, die mehr Datenschutz verspricht: Joplin. Diese drei Dienste haben gemeinsam, dass die Notizen dann gleich in den entsprechenden Notizbüchern landen und auch mit der Cloud synchronisiert werden (oder im Falle von Joplin: können). Dafür sind allerdings keine Anmerkungen möglich.
Was braucht man noch mehr?
Prinzipiell ist die Auswahl an Add-ons unbegrenzt. In den Charts finden sich vor allem welche, die zum Download von Videos oder für Screenshots sind. Da stellt sich aber durchaus die Frage, inwieweit man das als Add-on braucht. So bringt zum einen Firefox selbst ein gutes Screenshot-Tool mit, zum anderen können, gerade was den Bereich Video anbelangt, auch externe Programme wie youtube-dl die Aufgabe erledigen. Denn, wie die Geschichte eingangs gezeigt hat: Add-ons können auch ein Sicherheitsrisiko darstellen.
Aber wie wäre es vielleicht doch noch ein kleines »Laser Cat«-Add-on?
Neuer Willkommen-Screen in Firefox 80 | Screenshot:ft
Mozilla liefert trotzt Corona und interner Reorganisation pünktlich die neueste Version seines Open-Source-Browsers ab. Firefox 80 ist allerdings ein eher verhaltenes Update des Mozilla-Browsers.
VA-API für X11 verfügbar
Bei Firefox 79 stand mit der Einführung der »Enhanced Tracking Protection 2.0« die Sicherheit im Fokus. Bei Firefox 80 ist es eher die Funktionalität, denn für Linux wird nun bei entsprechender Grafikeinheit (GPU) die Beschleunigung für die Video Acceleration API beim Abspielen von Videos auch für X11unterstützt, während dies für Wayland bereits seit einiger Zeit vorhanden war.
Die Unterstützung für diese Technik, die von Intel vorangetrieben wurde, ist standardmäßig noch deaktiviert. Der Weg zur Aktivierung führt über about:config und die Suche nach vaapi. Dort gilt es, die beiden Schalter media.ffmpeg.vaapi-drm-display.enabled und media.ffmpeg.vaapi.enabled auf true zu setzen und anschließend den Browser neu zu starten.
Neue Willkommens-Seite
Neue Firefox-Nutzer werden von einer überarbeiteten Willkommens-Seite begrüßt, die auf zwei Unterseiten den Import von Passwörtern und Lesezeichen aus anderen Browsern sowie die Auswahl eines Themes erlaubt. Apropos Passwörter: Mozilla hat im Zusammenhang mit der anhaltenden Rassismus-Debatte in seinem Passwortmanager Firefox Lockwise und in den Einstellungen unter Datenschutz & Sicherheit den Begriff Master Passwort durch die neutrale Bezeichnung Hauptpasswort ersetzt.
HTTPS Only noch nicht offiziell
Darüber hinaus gab es noch kleinere Änderungen. So kann Firefox nun als Standard-Applikation zum Lesen von PDF-Dokumenten festgelegt werden. Der bereits früher getestete Modus HTTPS Only wird nicht wie geplant in den Einstellungen von Firefox 80 angeboten, sondern muss weiterhin in about:config mit dem Schalter dom.security.https_only_mode aktiviert werden.
Add-ons-Sperrliste
Eine weitere Neuerung ist die Add-ons-Sperrliste. Dort sind problematische Erweiterungen aufgelistet, die beispielsweise die Privatsphäre verletzen oder bösartige Ziele verfolgen. Bei Erweiterungen, die auf dieser Liste stehen, wird die Installation oder Ausführung verhindert. Die Liste der solchermaßen blockierten Add-ons ist auf Mozillas Server einzusehen.
Firefox 80 wird im Verlauf des 25. August offiziell freigegeben und bestehende Installationen in den kommenden Tagen aktualisiert. Bereits seit gestern steht Firefox 80 auf dem FTP-Server von Mozilla zum Download bereit. Zeitgleich wird Firefox ESR 78.2 veröffentlicht.
Mit Firefox 79 stellte Mozilla vergangene Woche eine verschärfte Form des Schutzes der Anwender vor Aktivitätenverfolgung beim Surfen ein, den es »Enhanced Tracking Protection 2.0«, kurz ETP 2.0 nennt. Jetzt haben die Entwickler die Änderungen näher erläutert.
ETP seit Firefox 63
Bereits seit Firefox 63 ist der Schutz vor Aktivitätenverfolgung standardmäßig aktiviert und wurde seither subtil angepasst, um die korrekte Darstellung von Webseiten nicht zu behindern. Die jetzt mit ETP 2.0 vorgenommene Verschärfung soll Cookies aus dritter Hand blockieren, doch auch hier gibt es Einschränkungen.
Redirect Tracking verhindern
Das sogenannte Redirect Tracking versucht, den Bann von Cookies, die den Nutzer über mehrere Webseiten verfolgen oder auch unsere Aktivitäten an andere Webseiten melden, zu umgehen. Wenn wir auf einer Webseite auf einen Link klicken, sorgen Redirect Tracker dafür, dass auf dem Weg dorthin ein kurzer Zwischenstopp auf der Seite eingelegt wird, zu der das Tracking Cookie gehört. Das geschieht für den Nutzer unmerklich.
Somit wird das Cookie aus dritter Hand unmerklich zum Cookie aus erster Hand, so als hätten wir die Webseite willentlich besucht. Damit ist es geschützt, denn »1st Party Cookies« lassen sich nicht blockieren, ohne die Darstellung der Seite zu beeinträchtigen.
Cookies täglich löschen
Mit dem in Firefox 79 vorgestellten ETP 2.0, das in den nächsten Wochen sukzessive an die Anwender ausgerollt wird, soll damit Schluss sein. Firefox wird dann alle 24 Stunden Cookies und Website-Daten, die von bekannten Trackern gesetzt wurden, löschen. Ausgenommen davon sind Cookies von Seiten, die der Nutzer während der vergangenen 45 Tage besucht hat.
Mit Firefox 79 kann das Verhalten nur per about:config gesteuert werden. Zunächst muss in privacy.purge_trackers.enabled die Funktionalität aktiviert werden. Dann ist in network.cookie.cookie eine 4 oder 5 einzutragen, damit entsprechende Cookies entfernt werden. Ab Firefox 80 soll die Einstellung dann in Einstellungen | Privatsphäre verfügbar sein.
Das hilft alles nicht gegen nicht erkannte Tracker, aber als Voreinstellung alle Cookies zu löschen ist keine gangbare Option. Das kann nur der Nutzer selbst entscheiden, da er dabei auf allen Seiten wo er angemeldet ist, ausgeloggt wird.
Gefühlt sind erst ein paar Tage seit Firefox 78 vergangen, da steht mit Firefox 79 der Nachfolger bereits vor der Tür. Die ESR-Version wird gleichzeitig auf 78.1 angehoben. Die Weiterentwicklung der neuen Version des Browsers fand hauptsächlich unter der Haube statt.
Erweiterter Schutz vor Verfolgung
Mozilla treibt bereits seit geraumer Zeit den Schutz vor Tracking mit fast jeder Veröffentlichung voran. so auch bei Firefox 79. Die Enhanced Tracking Protection führte Mozilla mit Firefox 70 im Oktober letzten Jahres ein. Mit Firefox 79 kommt Enhanced Tracking Protection 2.0. Damit werden nicht nur täglich Cookies aus dritter Hand, sondern auch solche aus erster Hand entfernt, mit denen der Anwender nicht interagiert hat. Dabei kommen wie bereits bisher die Listen von Disconnect zum Einsatz.
Schneller dank WebRender
WebRender, der GPU-basierte Renderer wird seit Firefox 67 im Mai 2019 sukzessive für verschiedene Hardware ausgerollt. WebRender verhält sich beim Rendern wie eine moderne 3D-Game-Engine. Dabei werden die Aufgaben zwischen CPU und GPU aufgeteilt und, was die CPU betrifft, parallel abgearbeitet. Mit Firefox 79 wird die Unterstützung unter Windows 10 nun auch für AMD-Notebooks eingeschaltet.
Unter Linux noch Beta
Unter Linux sieht es noch nicht so gut aus, hier ist WebRender noch größtenteils im Beta-Stadium. In kommenden Nightlies soll es aber für Intel- oder AMD-Rechner mit aktuellen Treibern eingeschaltet werden.
Lockwise exportiert Passwörter
Seit Firefox 70 ist der Passwortmanager Lockwise fester Bestandteil des Browsers und wurde seitdem weiter verbessert. Dabei wurde die Funktion unter anderem auch sicherheitstechnisch aufgewertet. Lockwise arbeitet seit Firefox 76 enger mit Firefox Monitor zusammen, sodass bei der Verwendung eines Passworts, dass bereits einmal bei einem Einbruch auf einer Webseite kompromittiert wurde, eine Warnung ausgegeben wird.
Jetzt wurde Lockwise um eine Exportfunktion erweitert. Damit können Passwörter als CSV-Datei gespeichert werden, wobei Mozilla ausdrücklich warnt, dass dies im Klartext geschieht. Die Funktion findet sich in Lockwise unter dem Hamburger-Menü mit den drei Punkten rechts oben.
Links sicherer gestaltet
Wie üblich wurden Fehler und Sicherheitslücken beseitigt. Darunter war auch eine Lücke die nicht im Browser, sondern in den besuchten Webseiten steckt. Wenn ein Link so definiert ist, dass er die Seite in einem neuen Tab öffnet, so steckt dahinter der HTML-Code target=“_blank. Da dies aber zu Phishing-Attacken ausgenutzt werden kann.
Um dies zu verhindern, steht der Zusatz rel=“noopener“ bereit, den Mozilla ab Firefox 79 künftig ergänzt, falls der Ersteller des Links das unterlassen hat. Sören Hentzschel geht in seinem Blog näher auf das Thema ein, das auch für die Browser von Apple und Google auf dem Zettel steht.
Zudem kommen deutsche Anwender in den zweifelhaften Genuss von mehr Empfehlungen von Pocket auf neuen Tabs. Firefox 79 wird im Lauf des Tages offiziell freigegeben. Auf dem FTP-Server von Mozilla steht Firefox 79 bereits seit gestern zum Download.