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  • Firefox 59 wenig spektakulär

    Firefox 59
    Screenshot: ft

     

    Mozillas neue Ausgabe des Browsers Firefox Quantum in Version 59 bietet im Vergleich mit seinen Vorgängern keine spektakulären Neuerungen. Die wohl wichtigste neue Funktion betrifft den Schutz der Privatsphäre. Dieser erweiterte Schutz greift allerdings bisher nur im privaten Modus. Es geht dabei um die Referrer, die im HTTP-Header von Webseiten mit ausgeliefert werden. Hier wird bis jetzt bei Verlinkung auf eine neue Seite jeweils der volle Pfad mit übertragen, sodass  die Folgeseite weiß, von welcher Seite der Nutzer kommt. Das wird künftig über einen gekürzten Referrer nicht mehr möglich sein. Im normalen Browsermodus ist diese Änderung derzeit so nicht umsetzbar, da manche Seiten diese Information zur korrekten Darstellung benötigen.

    Screenshots editieren

    Der mit Firefox 56 eingeführte Screenshot-Modus erlaubt das Abfotografieren des gesamten Bildschirms oder eines rechteckigen Ausschnitts davon. Die erstellten Screenshots können dann lokal oder auf einem Mozilla-Server gespeichert werden. Jetzt wird die Funktion um eine rudimentäre Editor-Funktion erweitert. Die aufgenommenen Screenshots können nach dem Speichern in der Cloud per Stift mit Anmerkungen versehen oder mit Funktionen wie Crop oder Highlight bearbeitet werden. Es fehlt die wichtige Möglichkeit, private Daten auf den Screenshots unkenntlich zu machen.

    Mehr Kontrolle

    Firefox 59 verfeinert die Kontrolle über bestimmte Benachrichtigungen. Bei den Einstellungen zu den Berechtigungen für Benachrichtigungen können neue Anfragen zum Anzeigen von Benachrichtigungen blockiert werden. Suchvorschläge werden bei Nutzung der als  „Unified Search“ bezeichneten Suche in der Adresszeile künftig vor den Einträgen aus dem Browserverlauf angezeigt werden. Die Reihenfolge kann aber in den Einstellungen wieder geändert werden.

    Health Report unbrauchbar

    Zu wenige Nutzer hatte anscheinend der »Firefox Health Report«. Dieser wurde eingestellt und dessen Funktionalität von about:healthreport nach about:telemetry verlagert. Im Health Report waren unter anderem die Ladezeiten sowie die Laufzeit des Browsers ersichtlich sowie eventuell abgestürzte Plugins. Allerdings fehlt in den Einträgen in Telemetry schnell der Überblick. Zusätzlich wurden einige Änderungen unter der Haube vorgenommen, die laut Mozilla anhand spürbar schnellerer Seiten-Ladezeiten auffallen dürften. Die Release Notes machen zudem auf mehrere geschlossene Sicherheitslücken aufmerksam.

  • Tab Mix Plus zurück in Firefox

    Tab Mix Plus
    Firefox Logo by Mozilla Lizenz: CC-By 3.0

     

    Die beliebte Erweiterung Tab Mix Plus ist als WebExtension zurück in Firefox, wie die Webseite gHacks zu berichten weiß. Freunde der Erweiterung dürfen sich zwar über die Rückkehr freuen, denn diese war keinesfalls immer gesichert. Aber die jetzt völlig neu geschriebene Entwicklungs-Version ist bisher nur ein Schatten des alten Add-on. Die alte Erweiterung mit der Versionsnummer 0.5.0.4, die mittlerweile deaktiviert ist, stellte viele Funktionen zur Verfügung, die so heute mit den seit Firefox 57 verbindlichen WebExtensions nicht mehr verfügbar sind.

    Neuer Link

    Die experimentelle neue Version von Tab Mix Plus ist unter einem neuen Link im Mozilla Add-on Store AMO verfügbar. Im Browser selbst taucht sie in den Suchergebnissen unter Add-ons noch nicht auf. Bisher ist lediglich das Modul Links implementiert. Darüber können Links und ihr Verhalten beim Öffnen gesteuert werden. Doch bevor man damit arbeiten kann, müssen einige Optionen über about:config freigegeben werden. Dazu dient als Erklärung der Satz:

     »Firefox verbietet WebExtensions den Zugriff auf eingebaute Einstellungen und deren Änderung. Bitte verwenden Sie about:config, um diese Einstellungen mit Ihren Einstellungen zu synchronisieren.«

     

     

     

    Große Aufgabe

    In Rot sind fünf Einstellungen samt den einzustellenden Werten aufgelistet, die editiert werden müssen bevor die volle Funktionalität des Moduls Links gewährleistet ist. In Firefox 58.0.1 sind diese Werte bis auf einen jedoch bereits richtig voreingestellt.  Lediglich browser.link.open_newwindow.restriction musste noch angepasst werden. Diese Version wird die Freunde von Tab Mix Plus beruhigen, das es mit dem Add-on endlich weiter geht. Viel mehr leistet es aber auch noch nicht. Bis die noch verbleibenden fünf Module neu an WebExtensions angepasst sind, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Immerhin besteht Tab Mix Plus aus über 35.000 Zeilen Code in 139 Verzeichnissen.

     

  • Firefox 57 lädt Webseiten schneller mittels Tailing

    Tailing
    Bild: Mozilla

     

    Mit Firefox 57 »Quantum« hat Mozilla verschiedenste Techniken eingesetzt um den Browser auf die Höhe der Zeit zu bringen. Über einige wurde viel berichtet, andere gingen eher unter. Eine Technik, die Mozilla-Entwickler Honza Bambas erst kürzlich erläuterte ist Tailing. Der Begriff steht dafür, bestimmte Inhalte von dritter Seite im Ladevorgang hintenan zu stellen. Das gilt für Scripte, die der Seite dynamisch oder per asynchronem Aufruf hinzugefügt werden, wie es die meisten Werbenetzwerke tun.

    Tracking verzögert

    Mit dieser in Firefox 57 aktiven Einstellung werden die eigentlichen Inhalte einer Webseite bevorzugt geladen, Inhalte von dritter Seite wie Scripte von Tracking-Domains und anderer seitenfremder Content werden standardmäßig verzögert, bis der originale Seiteninhalt geladen ist, maximal aber um sechs Sekunden. Damit soll der Aufbau der eigentlichen Seite für den Anwender schneller ablaufen und die Inhalte früher lesbar und im Zugriff sein.

    Bei den nach dem eigentlichen Seiteninhalt geladenen Inhalten handelt es sich um JavaScript-Code von bekannten Tracking-Domains für Werbung, Webseiten-Analyse oder von sozialen Netzwerken. Tailing ist nicht zum Schutz der Privatsphäre gedacht, bedient sich aber ebenso wie der Trackingschutz von Firefox der Listen von Disconnect, wenn es darum geht, Tracking zu bestimmen. Die Funktion lässt sich über Schalter in about:config abschalten oder zeitlich eingrenzen, wenn dort der Suchbegriff tailing eingegeben wird.

    Diese Umschichtung der Ladevorgänge entspricht der HTML-Spezifikation und soll auf gut gestaltete Webseiten keinerlei negativen Einfluss haben. Schlecht konstruierte Webseiten können allerdings Probleme mit dieser Funktion haben, wie Bombas in seinem Blogpost schreibt. So kann es dort passieren, dass die Webseite für einige Sekunden weiß erscheint, bevor der Inhalt sichtbar wird.

    Alle HTTP-Seiten als unsicher markieren

    Firefox macht darüber hinaus Fortschritte bei dem Plan, alle Seiten, die noch auf HTTP setzen, als unsicher zu kennzeichnen. Derzeit werden Warnungen in Eingabefeldern auf HTTP-Seiten angezeigt, die Login- oder Finanzdaten verarbeiten. Die Vorab-Version Firefox 59 Nightly kann bereits so konfiguriert werden, dass sie jede Website, die nicht HTTPS nutzt, als unsicher ausgibt.

    Dabei wird das Schloss-Icon, dass einer HTTPS-Seite in der Adressleiste vorangestellt ist, mit einem roten Querstrich markiert. In  Firefox 59 Nightly kann diese Funktion in  about:config freigeschaltet werden indem dort der Schalter security.insecure_connection_icon.enabled aktiviert wird.

    Irgendwann in der Zukunft, wenn das Web näher an das allgegenwärtige HTTPS heranrückt, kann Firefox dann damit beginnen, HTTP-Seiten standardmäßig als nicht sicher zu kennzeichnen. Wann dieses Feature in Firefox als Standard aktiviert wird, ist noch nicht bekannt.