Schlagwort: Firefox 57

  • Firefox 57 lädt Webseiten schneller mittels Tailing

    Tailing
    Bild: Mozilla

     

    Mit Firefox 57 »Quantum« hat Mozilla verschiedenste Techniken eingesetzt um den Browser auf die Höhe der Zeit zu bringen. Über einige wurde viel berichtet, andere gingen eher unter. Eine Technik, die Mozilla-Entwickler Honza Bambas erst kürzlich erläuterte ist Tailing. Der Begriff steht dafür, bestimmte Inhalte von dritter Seite im Ladevorgang hintenan zu stellen. Das gilt für Scripte, die der Seite dynamisch oder per asynchronem Aufruf hinzugefügt werden, wie es die meisten Werbenetzwerke tun.

    Tracking verzögert

    Mit dieser in Firefox 57 aktiven Einstellung werden die eigentlichen Inhalte einer Webseite bevorzugt geladen, Inhalte von dritter Seite wie Scripte von Tracking-Domains und anderer seitenfremder Content werden standardmäßig verzögert, bis der originale Seiteninhalt geladen ist, maximal aber um sechs Sekunden. Damit soll der Aufbau der eigentlichen Seite für den Anwender schneller ablaufen und die Inhalte früher lesbar und im Zugriff sein.

    Bei den nach dem eigentlichen Seiteninhalt geladenen Inhalten handelt es sich um JavaScript-Code von bekannten Tracking-Domains für Werbung, Webseiten-Analyse oder von sozialen Netzwerken. Tailing ist nicht zum Schutz der Privatsphäre gedacht, bedient sich aber ebenso wie der Trackingschutz von Firefox der Listen von Disconnect, wenn es darum geht, Tracking zu bestimmen. Die Funktion lässt sich über Schalter in about:config abschalten oder zeitlich eingrenzen, wenn dort der Suchbegriff tailing eingegeben wird.

    Diese Umschichtung der Ladevorgänge entspricht der HTML-Spezifikation und soll auf gut gestaltete Webseiten keinerlei negativen Einfluss haben. Schlecht konstruierte Webseiten können allerdings Probleme mit dieser Funktion haben, wie Bombas in seinem Blogpost schreibt. So kann es dort passieren, dass die Webseite für einige Sekunden weiß erscheint, bevor der Inhalt sichtbar wird.

    Alle HTTP-Seiten als unsicher markieren

    Firefox macht darüber hinaus Fortschritte bei dem Plan, alle Seiten, die noch auf HTTP setzen, als unsicher zu kennzeichnen. Derzeit werden Warnungen in Eingabefeldern auf HTTP-Seiten angezeigt, die Login- oder Finanzdaten verarbeiten. Die Vorab-Version Firefox 59 Nightly kann bereits so konfiguriert werden, dass sie jede Website, die nicht HTTPS nutzt, als unsicher ausgibt.

    Dabei wird das Schloss-Icon, dass einer HTTPS-Seite in der Adressleiste vorangestellt ist, mit einem roten Querstrich markiert. In  Firefox 59 Nightly kann diese Funktion in  about:config freigeschaltet werden indem dort der Schalter security.insecure_connection_icon.enabled aktiviert wird.

    Irgendwann in der Zukunft, wenn das Web näher an das allgegenwärtige HTTPS heranrückt, kann Firefox dann damit beginnen, HTTP-Seiten standardmäßig als nicht sicher zu kennzeichnen. Wann dieses Feature in Firefox als Standard aktiviert wird, ist noch nicht bekannt.

     

  • Mozilla Firefox 57 Quantum ebnet das Spielfeld

    Mozilla Firefox 57 Quantum ebnet das Spielfeld

    Mit der Veröffentlichung von Firefox 57 Quantum schließt Mozilla wieder zu Google Chrome auf, was die Geschwindigkeit angeht. Der Beiname Quantum, der dieses Release aus der Masse hervorheben soll ist aus dem Project Quantum entlehnt, das mehrere Entwicklungsstränge zusammenführt. Quantum ermöglicht dem Browser, moderne Hardware besser auszunutzen, indem es Aufgaben parallel auf mehrere CPU-Kerne verteilt.

    Dazu wurden aus Mozillas experimenteller Web-Engine Servo, die in der hauseigenen Programmiersprache Rust geschrieben ist, Teile sukzessive in Firefox eingefügt. Aufbauend auf der Multi-Prozess-Architektur Electrolysis (E10S) wird damit eine parallele Abarbeitung von Aufgaben auf mehreren Prozessorkernen möglich, die die Geschwindigkeit massiv erhöhen kann. Damit will Mozilla den schnellsten Firefox aller Zeiten ausgeliefert haben. Die Arbeiten an der Optimierung der Verteilung von Aufgaben auf verschiedene CPU-Kerne werden aber noch weiter gehen.

    Die Grundlage dazu bildet die Multi-Prozess-Architektur Electrolysis, deren Entwicklung bereits 2009 begonnen hatte und die behutsam ab 2016 ausgerollt wurde. Laut Mozilla ist der Browser mit Quantum mehr als doppelt so schnell als vor einem Jahr und verbraucht dabei ein Drittel weniger Speicher als bisher. Dazu wurden im Rahmen von Project Quantum 75 Prozent der Codebasis umgekrempelt und dabei rund sieben Millionen Zeilen angefasst.

    Für Unruhe unter den Anwendern sorgte bereits im Vorfeld die neue Add-on-Architektur WebExtensions. Diese wird mit Firefox 57 zum Standard, der nicht mehr umgangen werden kann. Der Ärger beruht darauf, dass viele Add-ons noch nicht umgestellt oder nicht zur Umstellung vorgesehen sind. Bei anderen Erweiterungen verhindern technische Gründe die Umstellung. So etwa bei den Add-ons, die die Design-Änderung Australis rückgängig machten. Denn die APIs der WebExtensions erlauben keine tiefgreifenden Änderungen der Oberfläche mehr. Solche Änderungen lassen sich nur noch direkt im CSS-Code ändern. Selbst bei beliebten Erweiterungen wie Tab Mix Plus oder DownThemAll ist derzeit noch unklar, ob eine Umstellung stattfinden wird oder nicht.

    Firefox Quantum ist jedoch mehr als die Summe aus den Teilen aus dem Project Quantum. Mit Photon UI werden neben der direkten Bedienoberfläche auch der Einstellungs- und Erweiterungsdialog optisch angepasst. Bei den Einstellungen wurde ein neuer Berechtigungsdialog eingefügt, der die Rechte von Kamera, Mikrofon und Benachrichtigungen pro Webseite regeln lassen. Die eigentlich erst für Firefox 58 vorgesehene Erweiterung des Tracking-Schutzes auf mehr als die bisher unterstützten privaten Seiten wurde in letzter Minute noch für Firefox 57 freigeschaltet. Der Anwender kann dabei aus zwei Blocklisten auswählen und einzelne Webseiten vom Tracking-Schutz ausnehmen.

    Firefox 57 Quantum wird im Laufe des Tages offiziell freigegeben. Weitere Änderungen dieser für Mozilla wichtigen Veröffentlichung können dem ausführlichen und gut bebilderten Artikel im Blog von Sören Hentzschel entnommen werden.

  • Mozilla Firefox 57 ohne Firebug

    Mozilla Firefox 57
    Bild: Jan Honza Odvarko

    Firebug war eine Revolution, als das als Open-Source vertriebene Firefox-Add-on vor 12 Jahren im Januar 2006 vorgestellt wurde. Erstmals konnten Web-Entwickler den Quellcode einer Webseite und Elemente wie JavaScript und CSS im Browser untersuchen, editieren und debuggen. Jetzt wird das Add-on eingestellt. Mozilla Firefox unterstützt ab der am 14. November erwarteten Version 57 keine Add-ons mehr, die auf  den Mozilla-Eigenentwicklungen XUL, XPCOM oder XBM basieren. Es schreibt zwingend die neuen WebExtensions-APIs als neue Basis für die Browser-Erweiterungen vor.

    Firebug komplett in Developer-Tools

    Im Fall von Firebug ist das nicht so tragisch, ist doch mittlerweile die gesamte Funktionalität in die aktuellen Firefox-Developer-Tools übernommen worden. Die Entwickler von Firebug wollen sich angesichts dieser Tatsache die Mühe ersparen, das Add-on auf die WebExtension-APIs umzustellen. Den Abschied gaben sie jetzt auf der Webseite von Mozilla Hacks bekannt. Trotzdem werden über eine Million heutiger Anwender des kultig verehrten Addons traurig über die Einstellung sein.

    WebExtensions-APIs sind Pflicht

    Firebug ereilt damit das Schicksal vieler Firefox-Erweiterungen, deren Entwickler ihre Add-ons nicht auf WebExtensions umstellen möchten. Auch technische Gründe können für das Verschwinden eines Add-ons verantwortlich sein. Das ist beispielsweise beim beliebten Classic Theme Restorer der Fall. Er diente Anwendern, die das 2014 eingeführte Re-Design Australis nicht mochten als Rückfall auf das alte Aussehen des Browsers. Allerdings sind die WebExtensions in diesem Fall nicht in der Lage, dies umzusetzen. Ein weiteres Problem sind funktionsreiche Add-ons, deren volle Funktionalität noch nicht von WebExtensions-APIs abgedeckt ist.

    Von langer Hand geplant

    WebExtensions sind nur ein Puzzleteil in der größten Umbauaktion in der 15-jährigen Geschichte von Firefox. Bereits vor rund zwei Jahren angekündigt, bekräftigte Mozilla seine Absicht nochmal vor einem Jahr im Add-ons-Blog. Die sogenannten Legacy-Add-ons werden mit Firefox 57 nicht mehr geladen. In den Einstellungen auf der Seite der Add-ons verweist ein Button hinter jedem nicht mehr aktivierten Legacy-Add-on auf Alternativen dazu auf Mozillas AMO-Webseite.

    Nicht umgestellt

    Weitere oft genutzte Add-ons, die nicht auf WebExtensions migriert werden sind unter anderem DownThemAllBeyond AustralisOmniSidebarPuzzle BarsClassic Toolbar Buttons oder Weather Forecast Plus. Bei vielen weiteren Add-Ons ist der Status derzeit unklar. Mittlerweile ist allerdings klar, das Greasemonkey, Addblock Plus, uBlock Origin, Ghostery und vermutlich auch Tab Mix Plus zum Start von Firefox 57 umgestellt sein werden.

     

     

  • Erste Beta von Firefox 57 verfügbar

    ff57_dev_logo
    ©: Mozilla

    Wie Sören Hentzschel in seinem Blog berichtet, steht eine erste Beta-Version von Firefox 57 zum Test bereit. Die im November erwartete stabile Version des Mozilla-Browsers bildet den Höhepunkt der Umbauarbeiten, die Firefox in die Browser-Neuzeit katapultieren sollen. Besonders ein veralteter Unterbau und daraus resultierende Geschwindigkeitseinbußen, die veraltete Prozess-Architektur, die nur einen Prozess für den gesamten Browser zuließ sowie  ein unzulängliches  Erweiterungssystem hängten Firefox im Vergleich zu Google Chrome immer mehr ab. Somit ist Firefox 57 zweifelsohne eine der wichtigsten Veröffentlichungen in der 15-jährigen Geschichte des Browsers.

    Erste Beta von Firefox 57 verfügbar

    Jetzt liegt also eine erste, zeitlich um eine Woche vorgezogene Beta-Version zum Testen vor. Damit der Release-Zyklus deswegen nicht durcheinander kommt, erscheint diese erste Beta-Version von Firefox 57 als Developer-Edition und nicht im üblichen Beta-Channel. Am 28. September erscheint dann zunächst einmal die stabile Version von Firefox 56. Damit würde normalerweise Firefox 57 Beta in den Beta-Kanal einziehen. Das wird aber in diesem Fall erst mit der dritten Beta passieren. Auch die zweite Beta wird nur in der Developer-Edition veröffentlicht.

    Screenshot: FThommes

    Neues Logo für Firefox 57

    Im About-Dialog von Firefox 57 erscheint dann anstatt Firefox die neue Wortmarke Firefox Quantum. Dabei bezieht sich Quantum auf das Projekt, dem viele der Änderungen in den Eingeweiden des Firefox in der letzten Zeit entstammen. Dieser Begriff soll dort für einige Releases verbleiben, um Quantum mit den Begriffen Geschwindigkeits- und Performancegewinn zu verknüpfen. Auch das Logo von Firefox wird – übrigens bereits zum fünften Mal – für dieses wichtige Release aufgefrischt. Das greift bereits die neue Developer-Edition aka Firefox 57 Beta 1 auf, allerdings in der dort üblichen Farbe Blau. Der erste Eindruck nach ein paar Stunden Testlauf zeigt gefühlt eine weitere Geschwindigkeitssteigerung gegenüber dem derzeit stabilen Firefox 55.0.3.