Schlagwort: Filesharing

  • Wormhole: Alternative zu Firefox Send

    Bild von Genty auf Pixabay

    Mozilla stellte im September 2020 den beliebten File-Sharing-Dienst Send endgültig ein, nachdem er bereits im Juli gestoppt worden war. Grund war, dass der Dienst zunehmend Beliebtheit als Malware-Schleuder erlangte und Mozilla das Problem auch nach einer Überarbeitung nicht in den Griff bekam.

    Eingestellt

    Firefox Send bot eine einfache Web-Oberfläche, in die Daten bis zu einem GByte Umfang ohne Anmeldung hereingezogen oder abgelegt werden können. Waren die Daten hochgeladen, erhielt der Anwender einen Link, bei dem er festlegen konnte, nach wie vielen Downloads oder nach welchen Zeitraum der Link verfiel und die Daten nicht mehr zur Verfügung standen. Die Spanne reichte von einem bis zu 100 Downloads. Zeitlich ließ sich die Verfügbarkeit von fünf Minuten über eine Stunde, einen Tag bis zu einer Woche festlegen. Optional konnte der Link mit einem Passwort geschützt werden.

    Der Empfänger klickte einfach auf den Link und konnte auf die übertragenen Daten zugreifen. Er musste dazu weder Firefox noch bisher ein Firefox-Konto haben. Mit der Anmeldung über ein Firefox-Konto erhöhte sich die maximal zulässige Datenmenge auf 2,5 GByte.Mozilla hat den Dienst nach den gleichen Sicherheitsprinzipien entwickelt, denen auch Firefox Sync folgt, wie es damals in der Ankündigung hieß.

    Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

    Seit der Schließung von Send tauchten auf GitHub einige Forks basierend auf dem Mozilla-Code auf, obwohl es eigentlich eine Menge Alternativen wie Onionshare, Share Drop, We Transfer oder Send Anywhere bereits gab. Der Grund war vermutlich, dass keiner dieser Dienste so einfach und schnell zu handhaben war, wie Firefox Send. Viele verfügen auch nicht über Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2E).

    Wurmloch

    Im April tauchte mit der App Wormhole des StartUp-Unternehmens Socket Inc. ein weiterer Mitbewerber auf, der, wie zuvor Firefox Send, E2E mit 128-Bit AES-GCM[/wiki] verwendet und einige Verbesserungen zum Mozilla-Konzept bietet. Neben der Sicherheit durch E2E, die auf der Webseite detailliert beschrieben wird und deren Code auf GitHub veröffentlicht wurde, geht es den Entwicklern um Geschwindigkeit.

    10 GByte kostenlos übertragen

    Mit Wormhole erhält der Versender bereits zum Beginn des Transfers einen Link, den er per E-Mail versenden oder anderweitig teilen kann. Der Empfänger kann mit dem Download beginnen, sobald er den Link erhalten hat, selbst wenn der Transfer auf den Server von Socket noch nicht abgeschlossen ist. Auch die erlaubte Datenmenge wurde im Vergleich zu Send auf 10 GByte erhöht.

    Geschäftsmodell

    Das Geschäftsmodell von Socket Inc. sieht in Zukunft vor, unter anderem gegen Bezahlung auch größere Datenmengen zur Übertragung anzubieten. Dabei werden Werbung und Tracker kategorisch ausgeschlossen. Die beiden Entwickler Feross Aboukhadijeh und John Hiesey sind der Meinung, die Probleme mit dem potenziellen Missbrauch der Plattform seien beherrschbar, wie es Dienste wie Signal bereits vormachen. Notfalls soll eine clientseitige Virenprüfung helfen, Downloader vor Malware zu schützen.

    Roadmap

    Auf der Roadmap der Entwickler stehen neben der Internationalisierung auch die Möglichkeit, Bilder und Filme ohne Download anzusehen sowie Apps für Android und iOS. Zusätzlich soll im dritten Quartal schneller P2P-Transfer per WLAN oder Bluetooth angeboten werden, wenn beide Rechner im gleichen Netzwerk sind.

  • ownCloud Server 10.0.10 und Client 2.5.0 freigegeben

    ownCloud Server 10.0.10
    Logo: ownCloud Lizenz: LGPLv2.1

     

    Während die Entwickler von Nextcloud kaum eine Woche ohne neue Ankündigungen verstreichen lassen ist man auch im Team von ownCloud nicht untätig gewesen und hat gerade ownCloud Server 10.0.10 vorgestellt. An vorderster Stelle in der Ankündigung wird die Unterstützung für PHP 7.2 herausgestellt, die Administratoren erhebliche Leistungsverbesserungen bringen soll.

    ownCloud Server 10.0.10 mit frischem PHP

    Die Erstellung neuer Nutzerkonten wurde für Version 10.0.10 überarbeitet. Zur Entlastung der Admins wird anstelle eines vom Admin zu vergebenden Passworts beim Anlegen eines neuen Anwenderkontos nun eine E-Mail-Adresse abgefragt, an die dann ein Aktivierungslink versendet wird. Mit der Integration der HTTP-API für die Suchfunktion können Nutzer nun Inhalte über ihren Client suchen, ohne dass diese lokal verfügbar sein müssen.

    Brute Force entschärft

    Version 10.0.10 bietet außerdem einen nativen Schutz vor Brute-Force-Angriffen, mit denen Angreifer versuchen, Passwörter zu erraten. Der Schutz besteht darin, dass wiederholte fehlgeschlagene Anmeldeversuche mit falschen Angaben, die von der gleichen IP ausgehen, verzögert werden, um die Erfolgschancen eines Angriffs erheblich zu verringern. Neu ist zudem auch die Option, bestimmte Systemgruppen von der Dateifreigabe auszuschließen.

    Die Zuverlässigkeit der Datei-Upload-Funktion in der ownCloud-Weboberfläche wurde mit ownCloud 10.0.10 wesentlich verbessert. Unterbrochene Uploads können nun an der Stelle fortgesetzt werden, an der sie abgebrochen sind. Somit wird der negative Einfluss instabiler Internet-Verbindungen, etwa auf Reisen, etwas reduziert.

    Desktop Client 2.5.0

    Nicht nur der Server, sondern auch der Desktop-Client wurde aktualisiert und steht in Version 2.5.0 zur Verfügung. Herausragendes Merkmal hier ist das »Virtual File System«. Damit müssen nicht mehr alle Dateien mit dem Server synchronisiert werden müssen, sondern nur diejenigen, die ein Benutzer tatsächlich benötigt.  Der Client gibt die Datei- und Ordnerstruktur des Servers wieder, unabhängig davon, ob die Daten lokal vollständig verfügbar sind. Wenn eine Datei benötigt wird, kann sie mit einem einzigen Klick heruntergeladen und geöffnet werden.

    Zudem wurde der Freigabedialog verbessert und sicherheitsrelevante Client- und Server-Updates werden künftig angekündigt. ownCloud Server 10.0.10 und der Desktop Client 2.5.0 stehen auf dem Download-Server des Unternehmens zum Herunterladen bereit.

  • Nextcloud stellt PicoCMS Website-Builder vor

    Nextcloud stellt PicoCMS Website-Builder vor

    Nextcloud Logo
    Bild: Nextcloud

    Nextcloud, die Client-Server-Software für File-Hosting unter eigener Kontrolle, stellt im Rahmen der im August gestarteten Education Edition  jetzt mit PicoCMS einen einfachen Website-Builder vor. Die Education Edition war zusammen mit den fünf Partnern Moodle, DeiC, regio iT, der TU Berlin und Univention aufgelegt worden. Die jetzt veröffentlichte PicoCMS-App entstand in Zusammenarbeit mit dem dänischen Bildungs- und Forschungs-Netzwerk DeiC  und der PicoCMS-Community.

    Kein HTML, keine Datenbank

    PicoCMS ist ein Flat-File-CMS, das ohne HTML, Datenbank und Administrations-Backend auskommt. Inhalte werden mit der einfachen Auszeichnungssprache Markdown in einem Ordner erstellt. Diese Ordner beinhaltet die Webseite, die jederzeit editiert, erweitert oder einfach in eine neue Domain umgezogen werden kann. Wer einmal mit WordPress oder einem ähnlich komplexen CMS umgezogen ist, weiß, was es bedeutet, lediglich einen Ordner in ein neues System kopieren zu müssen. Natürlich sind Flat-File-CMS wie Pico auf kleinere Webseiten beschränkt, diese lassen sich aber rasend schnell realisieren. Dabei ist Pico durch Plugins gut erweiterbar.

    Schnell kleine Webseiten erstellen…

    Bei Nextcloud wird zur Erstellung einer Webseite nach der Installation der App ein Name und ein Ordner gewählt. Darin werden Text und Bilder an den richtigen Stellen abgelegt. Dazu kann der ebenfalls als App verfügbare Nextcloud-Markdown-Editor verwendet werden. So können kleine Blogs, Dokumentationen oder eine persönliche Homepage ohne viel Aufwand erstellt werden. Zudem können die Ordner geteilt und gemeinsam bearbeitet werden.

    …und mit Nextcloud ausliefern

    Die Konfiguration von PicoCMS passt auf eine Seite. Die mit Pico erstellten Seiten können vom Nextcloud-Server ausgeliefert werden. Das kann öffentlich oder privat, also nur für freigeschaltete Nextcloud-User, geschehen. Weitere Informationen über die Handhabung, die Erweiterbarkeit und die Plugins von Pico finden sich auf deren Webseite. Die PicoCMS-App steht ab sofort im Nextcloud-Appstore zur Verfügung und wird demnächst in das Nextcloud-Education-Bundle übernommen.