Schlagwort: Fernwartung

  • AnyDesk 6 mit 2FA und Wake-On-LAN erschienen

    Viele Linux-Anwender betreuen im Freundes- oder Familienkreis aus der Ferne Rechner mit verschiedensten Betriebssystemen. Auch im Arbeitsumfeld sind Remote-Zugriffe für den Client Support ein wichtiges Instrument. Dieser Art von Unterstützung kommt während der Corona-Pandemie eine nochmals gesteigerte Bedeutung zu.

    Grafische Fernwartung

    Um es dem eventuell nicht so technikaffinen Gegenüber, das mit SSH und VNC nicht vertraut ist, einfacher zu machen, bieten sich Werkzeuge wie TeamViewer oder AnyDesk an, die den Zugriff auf den Desktop des Gegenübers inklusive Datenzugriff ermöglichen. AnyDesk ist kürzlich in Version 6 erschienen.

    AnyDesk wurde 2015 von ehemaligen Teamviewer-Mitarbeitern erstmals für Windows vorgestellt, eine native Version für Linux folgte ein Jahr später. Für die Benutzung im privaten Bereich ist AnyDesk kostenlos. Mit der Anwendung ist der Fernzugriff von und zu Rechnern mit Linux, Android, macOS, iOS, Raspberry Pi OS (ehemals Raspbian), FreeBSD und ChromeOS möglich.

    2FA und Perfect Forward Secrecy

    AnyDesk 6 hat zugelegt, was Sicherheit und Flexibilität angeht. So wurde neben dem Passwort für den unbeaufsichtigten Zugriff zusätzlich eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) eingeführt. Dazu wird ein Code als QR-Code generiert, der mit dem Smartphone eingelesen werden kann. Alternativ kann die App Google Authenticator benutzt werden. Zusätzlich wird mit AnyDesk 6 auch Perfect Forward Secrecy (PFS) für alle Sitzungen auch unter Linux unterstützt.

    Wake-On-LAN

    Per Wake-On-LAN können künftig Geräte aus dem Ruhemodus geweckt werden, um sie per Fernzugriff zu warten oder den Zugriff auf den Arbeits-PC von zu Hause aus zu gewährleisten. Über ein sogenanntes Magic Packet wird dabei der Ruhezustand des entfernten Rechners beendet.

    Sitzungsaufzeichnung verbessert

    Das Aufzeichnen von Sitzungen wurde in Version 6 flexibler gestaltet. So können Aufzeichnungen während einer Sitzung gestartet und gestoppt werden. Der Windows-Version vorbehalten bleibt die Unterstützung von Gruppenrichtlinien, was das Verwalten von Benutzergruppen erleichtert. Zudem sind damit mehrere Passwörter für den unbeaufsichtigten Zugriff möglich, wobei jedes einzelne an andere Berechtigungen geknüpft werden kann.

    Anydesk 6 ist für Linux als in die Quellisten von DEB- und RPM-basierten Distributionen eingebunden werden oder als Standalone-Paket für verschiedene Distributionen von der Webseite des Unternehmens heruntergeladen werden.

  • TeamViewer 13 für Linux

    Teamviewer 13
    Screenshot: ft

     

    Mit der Veröffentlichung von TeamViewer 13 für Linux geht ein langgehegter Wunsch der Anwender der Fernwartungssoftware in Erfüllung. Das zunächst als Vorabversion vorliegende TeamViewer 13 für Linux kommt erstmals ohne Wine aus. Die neue Version liegt nativ in 32- und 64-Bit vor. Eine 64-Bit-Version gab schon immer, jedoch handelte es sich um eine verkappte 32-Bit-Anwendung, die dementsprechend auch ein Multiarch-System voraussetzte. Die Basis dafür stellt die Kommandozeilenversion TeamViewer Host dar, die erstmals im Mai für Linux erschien und beispielsweise zum ständigen Monitoring entfernter Rechner eingesetzt wird.

    Pakete für die meisten Distributionen

    TeamViewer 13 für Linux liegt in den Formaten DEB und RPM in je 32- und 64-Bit vor, zusätzlich wird für andere Formate ein offiziell nicht unterstütztes Tar-Archiv angeboten. Bei der Installation der Binärpakete legt TeamViewer einen Eintrag in der Quellenliste an, allerdings ohne den Anwender vorher zu fragen. Wer TeamViewer nicht vertraut sollte diesen Eintrag wieder entfernen. Zudem gibt es zumindest unter Debian einen Fehler mit der Komponente »main« des automatsichen Eintrags.

    Qt als Basis für TeamViewer 13

    Die Anwenderschnittstelle basiert, wie bereits bei TeamViewer Host für Linux und für den Raspberry Pi, auf dem Qt-Framework geschrieben. TeamViewer 13 für Linux verfügt in der Vorabversion über die Funktionalität der Host-Version, aber noch nicht über alle Funktionen der früheren Wine-basierten TeamViewer-Ausgaben, wie es in der Ankündigung heißt. Diese sollen aber bald nachgereicht werden. Derzeit funktionieren ein- und ausgehende Fernwartung, eingehende Dateiübertragung, das Konto-Management und die Verbindungsliste »Computers & Contacts«. KDE-Anwender können über das Tray-Icon per Klick auf den mittleren Maus-Button diese Liste ein- oder ausblenden.

    Wayland anfänglich unterstützt

    Die Entwickler von TeamViewer arbeiten auch an der Unterstützung von Wayland. Die steckt aber derzeit noch in den Anfängen, da Wayland von sich aus keine Fernverbindungen unterstützt. Diese sollen im jeweiligen Compositor der verwendeten Desktop-Umgebung realisiert werden. Am weitesten ist hier GNOME. Somit erwarten die Entwickler für GNOME eine erste funktionierende Version. Die Vorschau auf TeamViewer 13 für Linux und TeamViewer Host für Linux können von der Webseite des Unternehmens heruntergeladen werden.