Schlagwort: Fedora

  • Ausblick auf Fedora 34

    Ausblick auf Fedora 34

    Die Umrisse von Fedora 34, das derzeit für die Veröffentlichung am 20. April vorgesehen ist, werden langsam sichtbar, nachdem in den letzten Tagen einige Vorschläge aus dem umfangreichen Changeset akzeptiert wurden. So wurde diese Woche der im November 2020 mit Systemd 247 erstmals veröffentlichte Out-of-Memory Daemon (OOM) für alle Spins von Fedora 34 bestätigt und wird somit standardmäßig aktiviert sein.

    Speicherverhalten verbessern

    Der Code stammt ursprünglich von Facebook und wurde von den Systemd-Entwicklern für den Linux-Desktop angepasst. Das Ziel von systemd-oomd ist die Verbesserung des Verhaltens, wenn ein Linux-System insgesamt über wenig Speicher verfügt oder der verfügbare Speicher zur Neige geht.

    Der Kernel verfügt zwar über einen OOM-Killer, der den Systemd-Entwicklern allerdings nicht effektiv genug arbeitete. Er reagiere zu spät und beende dann zu oft Prozesse gewaltsam. Systemd-oomd überwacht den Speicherbedarf von Cgroups und greift bei Bedarf mit dem Abschießen von Prozessen ein. Das Verhalten kann über definierte Schwellwerte in der Konfigurationsdatei oomd.conf gesteuert und auch gänzlich abgeschaltet werden.

    Xwayland als eigenes Paket

    Zudem hat Fedoras Steuerungskomitee FESCo dem Vorschlag zugestimmt, Fedora 34 mit einem eigenständigen XWayland auszuliefern. Die Upstream-Versionen von X.org hängen seit Jahren am aktuellen 1.20-Zweig fest, ohne dass ein zukünftiges größeres Update absehbar ist. XWayland erfährt dagegen eine Menge an Updates, die aber durch die Koppelung an X.org nicht bei den Anwendern ankommen. Das von X.org unabhängige Paket soll aus Git-Snapshots des aktuellen Upstream-Code gebaut werden. Technisch ist das nicht problematisch, da Xwayland keinen geräteabhängigen Treiber oder ein Modul hat, die zur Laufzeit geladen werden.

    PipeWire übernimmt Audio

    Bereits zuvor hatte FESCo dem Vorschlag zugestimmt, die Audioverarbeitung mit Fedora 34 an PipeWire zu übergeben. Derzeit wird die gesamte Desktop-Audio-Ausgabe vom PulseAudio-Daemon verwaltet. Anwendungen verwenden die PulseAudio-Client-Bibliothek, um mit dem PulseAudio-Daemon zu kommunizieren, der die Audioströme von den Clients mischt und verwaltet.

    Mit Fedora 34 wird der PulseAudio-Daemon durch eine funktional kompatible Implementierung auf Basis von PipeWire ersetzt. Das bedeutet, dass alle vorhandenen Clients, die die PulseAudio-Client-Bibliothek verwenden, weiterhin wie bisher funktionieren, ebenso wie Anwendungen, die als Flatpak ausgeliefert werden. Auch im (semi)-professionellen Bereich übernimmt PipeWire den Job, der bisher vom Jack-Server erledigt wurde. Hier wird ein Ersatz für die JACK-Client-Bibliothek installiert, der direkt mit PipeWire kommuniziert. Alle Anwendungen, die bisher JACK verwendet haben, werden dann auf PipeWire arbeiten.

    Weitere Änderungen

    Weitere akzeptierte Änderungen betreffen die Verwendung von DNS Over TLS, ein GNU Toolchain Update sowie Updates zu LLVM 12 und OpenSSL 3.0. Als neuer offizieller Fedora-Spin wird ein Image des Fenstermanagers i3 angeboten. Noch nicht bestätigt ist unter anderem Wayland als Standard für den Plasma-Desktop-Spin von Fedora.

  • Fedora 34 soll Audio über PipeWire ausgeben

    PipeWire in Fedora 34
    By: DocChewbaccaCC BY-SA 2.0

    Wenn es nach einem Vorschlag für Fedora 34 geht, sollen ab dem nächsten Frühjahr alle Audio-Ströme über PipeWire ausgegeben werden. Fedora wäre dann die erste Distribution, die PipeWire als Audio-Standard einsetzt.

    PipeWire ist ein Framework für Audio und Video, das 2017 erstmals öffentlich vorgestellt wurde. Angesichts des Anzeigeprotokolls Wayland und des alternativen Paketformats Flatpak soll es künftig die Rolle der Audio- und Videoausgabe auf sich vereinen. Entwickelt wird PipeWire von dem bei Red Hat beschäftigen Wim Taymans, einem Veteranen der GStreamer-Entwicklung. Das Framework basiert auf einer neuen API namens Simple Plugin API, kurz SPA.

    Wayland und Flatpak

    Gerade bei Wayland hilft PipeWire dabei, die Streams bei Screen-Recording und Screen-Sharing auszugeben, da die aus Sicherheitsgründen unter Wayland fehlende Netzwerktransparenz neue Lösungen erfordert. Auch bei der Ausgabe von Audio- und Video-Dateien in Containern wie Flatpak ist PipeWire gefragt. Dabei soll es transparent und sicher Audoio- und Video-Ströme innerhalb und außerhalb der Sandbox lenken.

    Desktop- und Pro-Audio vereint

    Der Änderungsvorschlag für Fedora 34 stammt ebenfalls von Taymans und sieht vor, die Audioströme von Desktop-Anwendungen sowie von professionellen Tools mit PipeWire auszugeben. Damit wird der Audio-Daemon von PipeWire die Funktionalität der Daemons von PulseAudio, dem Sound-Server Jack und ALSA übernehmen. Realisiert wird das über PipeWire-kompatible Clients für die verschiedenen Anwendungen. Für ältere ALSA-Clients wird ein ALSA-Plugin den Ton direkt an PipeWire weiterleiten. Damit werden die Daemons von PulseAudio und Jack überflüssig.

    Für Fedora 34 fraglich

    Liest man die Einwände anderer Entwickler auf der Mailingliste, so ist fraglich, ob der Vorschlag für Fedora 34 umgesetzt wird. Die meisten Kommentare votieren für eine Verschiebung auf Fedora 35 im nächsten Herbst. Andere sind der Meinung, da es einen Rückfallplan gibt, sei es an der Zeit, PipeWire einem breiteren Publikum vorzustellen. Einen ausführlichen Artikel zu PipeWire habe ich 2018 veröffentlicht.

  • Fedora 33 enthält reichlich Sprengstoff

    Seit gestern ist Fedora 33 in stabiler Version generell verfügbar. Besonders zwei der neuen Funktionen wurden im Vorfeld kontrovers diskutiert. Dabei geht es um die Einführung des Dateisystems Btrfs als Standard bei Neuinstallationen der Desktop-Varianten von Fedora sowie systemd-resolved als Standard bei der Namensauflösung. Außerdem wird Fedora IOT in den Kreis der offiziellen Fedora-Varianten aufgenommen.

    Linux 5.8.15 und GNOME 3.38

    Aber zunächst zu Brot und Butter (ohne FS): Fedora 33 setzt auf Linux 5.8.15 als Kernel, den Desktop der Workstation-Ausgabe stellt wie gewohnt GNOME in der neuesten Version 3.38. Wie immer legen die Entwickler Wert auf Aktualität bei der Toolchain und den Programmiersprachen. Python 3.9 verdrängt bei Fedora 33 die nicht mehr ausgelieferten Versionen 3.4 und 2.6.

    Aktuelle Toolchain

    Aktualisiert wurden zudem unter anderem Java 11, GNU Make 4.3, glibc 2.32, Perl 5.32, RPM 4.16, Ruby on Rails 6.0 und Node.js 11. Entwickler werden sich freuen, dass die recht unbekannte Test-Distribution GNOME OS jetzt über die Virtualisierungsanwendung Boxen schnell verfügbar ist. Swap wird künftig komprimiert und platzsparend per zRAM verwaltet. Der bisherige Standard-Editor Vim wird gegen Nano ausgetauscht.

    Namensauflösung mit Systemd

    Für mehr Sicherheit passt Fedora seine Crypto-Richtlinie an und schickt die veralteten kryptografischen Protokolle TLS 1.0 und 1.1 in Rente. Zudem müssen Schlüssel künftig mindestens eine Länge von 2048 Bit aufweisen. Die SHA1-Unterstützung für X.509 Zertifikate und TLS wird gestrichen. Die Aufgabe der Namensauflösung wird ab Fedora 33 von systemd-resolved übernommen anstatt wie bisher von nss-dns.

    Außerdem noch…

    Neben Fedora Workstation für den Desktop und den Versionen für Server und Cloud in Form von Fedora Silverblue wurden auch die Spins und Labs aktualisiert. Mit den Spins stellt Fedora von der Community gepflegte Varianten mit verschiedenen Desktops bereit. Derzeit stehen Spins für KDE Plasma, Xfce. LXDE, LXQt. Mate-Compiz, Cinnamon und Sugar on a Stick (SOAS) zur Verfügung.

    Spins und Labs

    Bei den Labs handelt es sich um Abbilder, die für verschiedene Interessengruppen erstellt werden. Derzeit decken die Labs die Gebiete Astronomie, Design, Spiele, Musikproduktion, Python, Sicherheit und seit Kurzem auch Computer-Neurowissenschaften ab. Daneben bedient Fedora auch die ARM-Plattform sowie die Power-Architektur und S390x mit Abbildern für Workstation, Server und für alle Spins.

    Alle weiteren Änderungen können den Release Notes entnommen werden. Hintergründe zu den Änderungen unter der Haube habe ich in einem Artikel im aktuellen LinuxUser 11.2020 (Paywall) veröffentlicht.

  • Fedora erstellt mobile Version für das PinePhone

    PinePhone Dev-Kit

    Bereits vor 10 Jahren wurde das »Fedora Mobility«-Team gegründet. Die Initiative verlief bald im Sande und wurde jetzt als Special Interest Group (SIG) wiederbelebt. Ziel des auferstandenen Projekts ist die Zusammenstellung einer mobilen Distribution für das PinePhone, die später unter Umständen Unterstützung für andere Smartphones wie Librem 5 oder OnePlus 5/5T bieten soll.

    Offizieller Fedora-Spin angestrebt

    Das erhoffte Ziel von Fedora Mobility ist es, langfristig einen offiziellen Fedora-Spin zu erstellen, der auf Mobiltelefonen läuft. In einem Copr-Repository für Fedora Rawhide ist bereits ein Satz von Paketen für das PinePhone eingestellt worden, darunter auch ein aktueller Kernel 5.9.x. Darüber hinaus werden die vom Librem 5 entliehene Oberfläche Phosh sowie der Wayland-Compositor Phosh, die virtuelle Tastatur Squeekboard und das Chat-Tool Chatty Verwendung finden. Unter der Haube sollen GTK, GSettings und DBus Dienst tun.

    Diskussionstreff

    Für Interessierte findet heute am 6.10. um 16:00 UTC (18:00 CET) ein Diskussionstreffen statt, das im Kanal #fedora-meeting auf dem Freenode-Server stattfindet. Brücken gibt es zu Telegram und Matrix. In der offiziellen Vorstellung des neuen Projekts findet auch die Manjaro-Edition des PinePhone von Pine64 unrühmliche Erwähnung, da dort offensichtlich wichtige Dinge wie Anrufe und Messaging sehr instabil sind und weder Vibration noch Kamera funktionieren.

    Kinderkrankheiten

    Dem voraus gingen bereits die Braveheart-Edition sowie Editionen mit Ubuntu Touch und postmarketOS. Des Weiteren gibt es unter anderem mit Mobian eine mobile Umsetzung von Debian GNU/Linux und mit AVMultiPhone einen Port der Schweizer Distribution AVMultimedia. Derzeit leidet die Software des PinePhone noch an diversen Kinderkrankheiten wie schlechter Akkulaufzeit und unzureichender Kamerunterstützung.

  • Fedora 34: Verkleinerung des Installationsmediums abgelehnt

    Fedora 34
    Screenshot: ft

    Während der Vorschlag, für die Fedora-Ausgabe 34 von KDE Plasma Wayland zum Standard zu küren, noch unentschieden ist, würde ein weiterer Vorschlag für das im Frühjahr 2021 zur Veröffentlichung anstehende Fedora 34 jetzt vom Steuerungskomitee FESCo einstimmig abgelehnt.

    Verkleinerung der Fedora-Abbilder

    Dabei ging es um eine Verkleinerung der Installationsmedien von Fedora durch Optimierung der Kompressionsrate des SquashFS-Dateisystems. Der eigentlich für Fedora 33 eingereichte Vorschlag wurde zunächst auf Fedora 34 verschoben, um genügend Zeit für Tests zu gewinnen.

    140 MByte kleiner, 6.5 Prozent länger

    Der Vorschlag sah vor, die Einstellungen des XZ-Kompressionsalgorithmus für das SquashFS-Abbild von Fedora zu erhöhen, um ein kleineres Abbild zu erhalten. Die Rede war von einer Einsparung von rund 140 MByte. Im Austausch dafür sei mit einer rund 6,5 Prozent längeren Installationszeit zu rechnen.

    Während das geschrumpfte Abbild ein Gewinn für diejenigen wäre, die nur eine begrenzte Bandbreite zur Verfügung haben, ergaben Tests, das die Verlängerung der Installationszeit je nach System mehr als die im Vorschlag prognostizierte Zeit betragen könnte. Ein weiterer Zugewinn wäre die Entlastung der Fedora-Server gewesen.

    Tausch nicht akzeptabel

    Der Vorschlag wurde hauptsächlich abgelehnt, da der Abtausch von kleinerem Abbild gegen längere Installationszeit nicht akzeptabel sei. Der richtige Weg zu kleineren Abbildern sei die Optimierung des vorinstallierten Paketbestands. Zudem eröffne der geplante Umstieg auf Zstd als Kompressionsalgorithmus bessere Möglichkeiten zur Reduzierung.

    Doch bevor die eigentliche Entwicklung zu Fedora 34 beginnt, soll am 27. Oktober zunächst Fedora 33 das Licht der Welt mit einer vollgepackten Liste an Verbesserungen und Neuerungen erblicken.

  • Fedora 34 plant Wayland für KDE Plasma

    Fedora 34 plant Wayland für KDE Plasma

    Noch ist Fedora 33 nicht erschienen – am 22. September wird die Beta erwartet – da liegen bereits erste Vorschläge für Fedora 34 vor. Prominentes Beispiel ist der Wechsel hin zu einer Wayland-Sitzung als Standard für den Plasma-Desktop des entsprechenden Fedora-Spins.

    Vorreiter bei Wayland

    Fedora war die erste Distribution, die vor vier Jahren mit Fedora 25 für ihren Standard-Desktop GNOME die Wayland-Sitzung als Standard definierte und X11 ins zweite Glied rückte. Neben Fedora hatte auch Canonical den Schritt zu Wayland mit Ubuntu 17.10 »Artful Aardvark« vollzogen, ging aber mit dem langzeitunterstützten Ubuntu 18.04 »Bionic Beaver« wieder einen Schritt zurück, lieferte X11 als Standard aus und stellte Wayland alternativ als technische Vorschau bereit.

    Ubuntu noch unentschieden

    Damals äußerste Mark Shuttleworth die Hoffnung, dass Wayland mit Ubuntu 20.04 »Focal Fossa« zu Wayland als Standard zurückkehren würde, was sich aber nicht bewahrheitet hat. Nach allem, was bisher bekannt ist, wird sich das auch mit Ubuntu 20.10 »Groovy Gorilla« nicht ändern. Debian 10 »Buster« führte dagegen für GNOME Wayland als Standard ein.

    Verbesserungen in Sachen Wayland

    Die Fedora-Entwickler schreiten in Sachen Wayland mutiger voran und wollen für Fedora 34 Wayland auch für Plasma als Standard setzen. Beflügelt wurden sie dabei von den Verbesserungen, die für den am 13. Oktober erwarteten KDE-Desktop in der Version Plasma 5.20 eingeflossen sind. Dazu zählen unter anderem:

    • Einfügen per Mittelklick
    • Das KRunner-Fenster erscheint jetzt an der richtigen Stelle, wenn ein Panel am oberen Display-Rand mit Wayland verwendet wird.
    • Klipper benutzt jetzt die Wayland-Zwischenablage und funktioniert so, wie man es in einer Wayland-Sitzung erwarten würde.
    • Das zuletzt verwendete Tastaturlayout wird jetzt bei Wayland gespeichert.
    • Bei Verwendung eines Stiftes für die Eingabe auf Wayland ist die Position der gezeichneten Linien nicht mehr vertikal um die Höhe der Titelleiste versetzt.
    • Unter Wayland ist es jetzt möglich, durch einen Doppelklick auf das Video in den Vollbildmodus im MPV-Modus zu wechseln.
    • Anwendungen wie OBS Studio können den Bildschirm einer Plasma-Sitzung unter Wayland aufzeichnen.
    • Die Zwischenablage funktioniert mit Wayland nun wie erwartet

    Entwickler sind überzeugt

    KDE hinkt in Sachen Wayland immer noch etwas GNOME hinterher, was aber nicht sonderlich verwunderlich ist, wenn man weiß, dass Wayland hauptsächlich im GNOME-Lager entwickelt wurde. Die Fedora-Entwickler schreiben dazu:

    Mit KDE Plasma 5.20 hat die KDE-Plasma-Desktop-Umgebung einen Punkt erreicht, an dem fast alle häufig verwendeten Funktionen des Desktops und alle wichtigen Anwendungen in der Plasma Wayland-Umgebung auf allen wichtigen GPUs einschließlich NVIDIA mit dem proprietären Treiber funktionieren. Beginnend mit Plasma 5.20 in Fedora 34 werden wir die Standardkonfiguration für Wayland- und X11-Plasma-Sitzungen so ändern, dass Wayland bevorzugt und standardmäßig verwendet wird, während die X11-Sitzung als alternative Desktop-Umgebungsoption ausgewählt werden kann.

    Eins nach dem anderen

    Doch bevor es so weit ist, soll am 27. Oktober Fedora 33 das Licht der Welt mit einer vollgepackten Liste an Verbesserungen und Neuerungen erblicken. Danach beginnt die Entwicklung zu Fedora 34, das im Frühjahr 2021 zur Veröffentlichung ansteht. Ich erwarte, dass der Vorschlag für Wayland für Plasma dann vom Fedora-Steuerungskomitee FESCo zeitnah positiv beschieden wird.

  • Lenovos ThinkPad X1 mit Fedora Linux ausgeliefert

    ThinkPad X1 Carbon
    Quelle: Lenovo

    Im Frühjahr kündigte Lenovo, größter Notebook-Hersteller der Welt an, bestimmte Modelle künftig im Rahmen seiner Linux Community Series auch mit vorinstalliertem Linux anzubieten. Die Wahl fiel dabei überraschend auf Fedora.

    Erstes Modell verfügbar

    Die Zusammenarbeit sollte zunächst auf die Modelle ThinkPad P1 Gen2, ThinkPad P53 und ThinkPad X1 Gen8 beschränkt werden und bei Erfolg später um weitere Modelle ergänzt werden. Die zunächst vorgesehenen ThinkPads liegen alle im höherpreisigen Bereich zwischen 1.650 und 1.850 Euro in der Grundausstattung. Fedora Workstation kann bei der Konfiguration der Geräte als Betriebssystem ausgewählt werden. Dabei gelangt die am 28. April veröffentlichte Fedora Workstation 32 auf die ThinkPads.

    Weitere Modelle geplant

    Zwei Monate später weitete Fedora seine Pläne aus und kündigte an, alle Notebooks der P-Reihe sowie Thinkstation-Workstations werden sowohl für Ubuntu LTS als auch für Red Hat Enterprise (RHEL) zertifiziert. Das betrifft insgesamt neun Notebooks und sieben Workstations. Dabei soll volle Unterstützung inklusive Sicherheitspatches, Firmware- und BIOS-Optimierungen bis hin zum Einreichen von Geräte-Treibern für den Mainline-Kernel geboten werden.

    ThinkPad X1 Carbon Gen 8

    Jetzt meldet Lenovo Vollzug beim ThinkPad X1 Carbon Gen 8, das ab sofort mit Fedora bestellt werden kann. Auf der deutschen Webseite ist die Option noch nicht im Angebot. Europa und der Rest der Welt sollen jedoch bald folgen. Das ThinkPad X1 Carbon Gen 8 verfügt über eine Intel-CPU der 10. Generation, wobei zwischen Intel Core i5 10210U oder 10310U sowie Intel Core i7 10510U oder 10610U gewählt werden kann. Beim Speicher sind 8 oder 16 GByte RAM fest verlötet, SSDs werden bis zu 1 TByte unterstützt. Hinzu kommen Intel Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.0.

    In der Grundausstattung ist das Gerät in den USA derzeit für 1.287 US-Dollar im Angebot. Das ThinkPad P1 Gen2 und das ThinkPad P53 sollen nach den derzeitigen Plänen noch in diesem Jahr folgen.

  • Btrfs für Fedora 33 erhält interessante Optionen

    Fedora

    Die Arbeiten am für den 20. Oktober erwarteten Fedora 33 laufen auf vollen Touren. Dabei erhält unter anderem auch das Dateisystem Btrfs, das als Standard für alle Desktop-Ausgaben von Fedora 33 bestimmt wurde, neue Optionen.

    SSDs besser bereinigen

    So wird für SSDs neben dem mit dem derzeit aktuellen Fedora 32 als wöchentlichem Standard eingeführten TRIM-Befehl zur Markierung ungenutzter oder ungültiger Datenblöcke eine weitere Option zur Bereinigung der Datenträger angeboten. Der Fedora-Installer Anaconda soll einen neuen Schalter erhalten, der die Mount-Option
    discard=async
    in die Datei /etc/fstab schreibt. Weitere diskutierte Methoden der Umsetzung sind Systemd-Units oder eine Udev-Regeln.

    TRIM und Discard

    Damit sollen SSDs, die hoher Belastung durch viele Schreib- und Löschzyklen unterliegen, wo das wöchentliche TRIM unter Umständen nicht ausreicht, besser bereinigt werden. Beide Methoden können gleichzeitig genutzt werden. Unklar ist derzeit noch, ob die Option Opt-in bleibt oder mit Fedora 34 standardmäßig gesetzt wird. Bei Facebook, wo Btrfs auf vielen Tausenden Servern läuft, wird die zusätzliche Option seit mehr als sechs Monaten ohne Regressionen eingesetzt.

    Komprimierung

    Bei einer weiteren Verbesserung geht es um Komprimierung per Btrfs. Diese spart Platz, reduziert die Write Amplification erheblich und erhöht somit die Lebensdauer des Flash-Speichers und in einigen Fällen auch die Leistung. Wie der Vorschlag umgesetzt wird, ist noch unklar. Vermutlich soll Zstd als Algorithmus Verwendung finden.

    Der Befehl chattr zum Setzen von Attributen für Dateien komprimiert mit dem Parameter -c automatisch, allerdings wird dann Zlib als Methode verwendet. Auch xattr käme zur Umsetzung in Frage. Fedora 33 verspricht jedenfalls, ein spannendes Release zu werden, sowohl was die Quantität als auch die Qualität der anstehenden Änderungen angeht.

    Spannendes Release

    Neben Btrfs als Standard-Dateisystem für alle Desktop-Varianten soll unter anderem zRAM für Swap gesetzt werden. Nano wird zum Standard-Editor und Dienste werden nach RPM-Aktionen neugestartet, wie dies APT bereits bei Debian Unstable tut.

  • Fedora IoT soll offizielle Edition werden

    Fedora IoT

    Fedora IoT ist eine Variante der Distribution für das Internet der Dinge und findet unter anderem Anwendung bei Heimautomatisierung, Gateways oder Datenanalyse mittels künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen.

    Fedora 33 IoT als Edition

    Jetzt wurde ein Änderungsantrag für Fedora 33 gestellt, um Fedora IoT zu einer offiziellen Edition neben Workstation und Server zu machen. Für solche Vorhaben hat Fedora unlängst den Edition Promotion Process eingeführt. Red Hat-Entwickler Peter Robinson hatte Fedora IoT bereits im letzten Jahr dem Fedora Council vorgestellt und gehofft, dass es als Spin aufgenommen wird.

    Das Council war aber der Meinung, dass eine Edition angebrachter sei, da diese zwingend von einer eigenen Arbeitsgruppe mit festen Treffen betreut werden müssen. Somit ist der jetzige Änderungsantrag eher eine Formsache, sofern das Fedora Leitungsgremium FESCo keine technischen Gründe für eine Ablehnung sieht.

    OSTree mit atomaren Updates

    Fedora IoT gleicht im Kern Fedora Silverblue und basiert auf RPM-OSTree und bietet atomare Rollbacks. Zusätzlich können herkömmliche RPM-Pakete sozusagen huckepack installiert werden, um aktuelle Hardwareunterstützung und zusätzliche Anwendungen zu garantieren.

    Podman für Container

    Die Fedora IoT-Images bieten darüber hinaus Unterstützung für Container-fokussierte Arbeitsabläufe. Container ermöglichen es, Kern-Betriebssystem-Updates von Anwendungs-Updates zu trennen sowie verschiedene Versionen von Anwendungen zu testen und bereitzustellen. Der Podman-Daemon ist leichtgewichtig und steht zum Erstellen von Containern zur Verfügung.

    Spannendes Release

    Fedora 33, das für eine stabile Veröffentlichung am 20. Oktober vorgesehen ist, verspricht ein sehr spannendes Release zu werden, sowohl was die Quantität als auch die Qualität der anstehenden Änderungen angeht. Unter anderem wird Btrfs als Standard-Dateisystem für alle Desktop-Varianten gesetzt sein, Swap soll zRAM nutzen, was Fedora IoT bereits seit Fedora 29 tut.

    zRAM ist ein Kernelmodul zum Erstellen eines komprimierten Blockgeräts im RAM, also einer RAM-Disk, aber mit Komprimierung zur Laufzeit. Das mit zRAM erstellte Blockgerät kann dann für Swap oder als Allzweck-RAM-Disk verwendet werden. Alle Änderungen, die für Fedora 33 angestrebt sind, können im Changeset nachgelesen werden.

  • Fedora 33: Btrfs als Standard auf gutem Weg

    Btrfs als Standard

    Vor rund zwei Wochen beschloss das Fedora Steuerungskomitee, das Dateisystem Btrfs zum Standard für alle Desktop-Ausgaben der Distribution ab Fedora 33 zu machen. Jetzt erschien ein erster Bericht über die nötigen Änderungen und deren Fortschritte.

    Der Installer ist bereit

    Der Installer Anaconda wurde bereits dafür vorbereitet, bei allen Installationsmedien von Desktop-Varianten Btrfs als Standard-Dateisystem vorzugeben. Für Fedora Silverblue musste dazu der Boot-Parameter rootflags gesetzt werden, damit das System starten kann.

    Btrfs-Treiber direkt im Kernel

    Der Btrfs-Treiber wird nun direkt in den Fedora Kernel integriert, anstatt wie bisher als Modul ausgeliefert zu werden. Das ermöglicht Systemen, auch ohne Initramfs hochzufahren. Zudem wurden zahlreiche Kernel-Patches Upstream nach linux-btrfs geschickt, die Wünsche und Bedenken aus der Community Rechnung tragen.

    Ausnahme für VMs

    Für Images in Virtuellen Maschinen erhielt der Daemon libvirtd einen Patch, der die Mount-Option nodatacow setzt. Damit wird die Copy-On-Write-Funktionalität für Verzeichnisse auf VM-Images deaktiviert, da dort die Leistung durch die CoW-Funktionalität negativ beeinträchtigt werden kann.

    Red Hat testet Btrfs

    Bei Red Hat hat das Projekt Continuous Kernel Integration (CKI) Btrfs für regelmäßige Tests aufgenommen. Das CKI-Team verfolgt die Änderungen mehrerer interner Kernel sowie von Upstream-Kerneln wie dem stabilen Kernel-Baum. Dabei werden Änderungen in den Repositories und ihre Auswirkungen beobachtet.

    Darüber hinaus wurde die Dokumentation erweitert. Für das Fedora Magazine wird eine Artikelserie über die Auswirkungen der Änderung für Anwender vorbereitet.

    Spannendes Release

    Noch bleibt einiges zu tun für Btrfs als Standard, es verbleiben noch drei Monate bis zum geplanten Release. Fedora 33 ist für die stabile Veröffentlichung am 20. Oktober vorgesehen, davor ist für den 22. September eine Beta-Version geplant. Fedora 33 verspricht ein sehr spannendes Release zu werden, sowohl was die Quantität als auch die Qualität der anstehenden Änderungen angeht.