Schlagwort: Fedora 29

  • Fedora 29 mit GNOME 3.30 freigegeben

    Fedora 29
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    Es ist fast genau 15 Jahre her, dass mit Fedora Core 1 die erste Ausgabe von Fedora erschien. Pünktlich im Rahmen der Vorgaben veröffentlichten die Fedora-Entwickler heute Version 29 der von Red Hat unterstützten Distribution. Dabei bringt die alle sechs Monate neu herausgegebene Distribution diesmal neben GNOME 3.30 und einem aktualisierten Paketbestand wie immer einige neue Entwicklungen mit. Hervorzuheben sind hier unter anderem Version 1.0 des neuen Storage-System Stratis sowie mit Silverblue ein Blick in eine mögliche Zukunft von Fedora Workstation.

    Die Zutaten

    Doch zunächst zu Brot und Butter. Kernel 4.18.5, Systemd 239-3, Wayland und X.Org-Server 1.20.1 sowie GCC 8.2.1 bilden die Grundlage, auf der mit GNOME 3.30.1 die Bedienoberfläche läuft. Als Browser dient Firefox 63.0, Büroaufträge nimmt LibreOffice 6.1.2.1 entgegen. Als Dateimanager ist Nautilus 3.20.2 mit von der Partie, der dank GNOMEs Umbenennungswahn nun Dateien heißt. Auch alle anderen GNOME-Apps sind auf neuestem Stand.

    Fedora Modularity

    Eine Entwicklung, die auf den ersten Blick vielleicht gar nicht auffällt, die aber von vielen Anwendern wegen der erweiterten Flexibilität begrüßt werden dürfte ist die Einführung der Fedora-Modularität für alle Fedora-Varianten. Mit Fedora 28 wurde dieses neue Feature nur für die Server-Variante freigegeben.

    Um die Änderung wahrzunehmen, muss man sich die Repositories ansehen. Dabei fällt auf, dass neben den drei traditionellen Repos Fedora, Updates und Update-Tests nun drei weitere Repos eingeführt wurden. Die neuen Repos heißen fedora-modular.repo, fedora-updates-modular.repo und fedora-updates-testing-modular.repo. Somit hat jedes der bisherigen Repos ein modulares Gegenstück erhalten.

    Damit werden die Anwender in die Lage versetzt, Pakete einer früheren noch unterstützten oder einer künftigen Version aus Git zu nutzen ohne gleich die gesamte Basis ändern zu müssen. Nicht alle Pakete werden diesen Service erhalten, die Verfügbarkeit hängt vom jeweiligen Paketbetreuer ab. Anwender, die von den Modulen keinen Gebrauch machen wollen, können die neuen Repositories deaktivieren und Fedora wie bisher weiterverwenden.

    Remote-Desktop mit Wayland

    Ein weiteres Ziel für Fedora 29  im Zusammenhang mit Wayland war die Fertigstellung der Remote-Desktop-Unterstützung für die GNOME-Shell mithilfe von PipeWire, dem neuen Multimedia-Framwork auf Basis von GStreamer. Auf Systemen, auf denen nur ein einziges Betriebssystem installiert ist, bietet das Grub-Menü keine nützliche Funktionalität und wird daher künftig standardmäßig ausgeblendet. In diesem Zusammenhang soll auch ein flickerfreier Bootvorgang zu einem besseren Starterlebnis führen.

    Spins und Labs

    Neben den Hauptausgaben Workstation, Server und Atomic für die Cloud bietet Fedora Spins und Labs an. Spins bieten Fedora mit anderen Desktopumgebungen wie Plasma, Xfce, LXQt, Mate, Cinnamon und LXDE an. Fedora Labs sind dagegen zusätzliche spezialisierte Images unter anderem für Astronomie, Design, Games, Robotics oder Sicherheit.

    Der Spin für Xfce weist dabei bereits Entwicklerversionen von Paketen des kommenden, auf GTK+ 3 portierten Xfce 4.14 auf, die Fedora für ausgereift genug empfand, um sie zu veröffentlichen. Allerdings werden sich die Spins von Xfce und LXQt ein wenig verspäten, sodass hier noch etwas Geduld gefragt ist.

    Die Zukunft der Fedora Workstation

    Atomic Workstation heißt jetzt Silverblue und wird im neuen Format mit Fedora 29 erstmals veröffentlicht. Mit Silverblue arbeiten die Entwickler an einer möglichen zukünftigen Version von Fedora Workstation, die auf Flatpak und OSTree basiert und atomar aktualisiert werden soll.

    Downloads

    Alle Versionen von Fedora 29 stehen auf der Downloadseite des Projekts bereit. Wer einen Blick in die Zukunft wagen will, der findet Silverblue auf deren Projektseite zum Download. Apropos Zukunft: Gerade erst machte die Nachricht die Runde, dass IBM Red Hat übernehmen will. Das beunruhigt viele Entwickler, die sich sorgen um die Zukunft machen. IBM hat versichert, Red Hat werde weitermachen wie bisher. Es bleibt zu hoffen, dass etwaige Änderungen an Fedora vorbeigehen werden.

  • Fedora 29 Beta zum Test bereit

    Fedora 29 Beta
    Bild: Fedora 29 Beta | Quelle: Fedora Magazine

     

    Die Fedora-Entwickler haben soeben Fedora 29 Beta zum Testen und Auffinden von Bugs freigegeben. Auch mit dieser neuen Version von Fedora kommen neben dem aktuellen GNOME 3.30 und einem aktualisierten Paketbestand auch eine Menge an Neuerungen und Verbesserungen auf die Anwender zu.

    Wayland Remote Desktop

    Mit Fedora 29 bleibt Wayland der Standard, wenn es um den Job des Display-Servers geht, alternativ ist aber ein aktueller X.Org Server 1.20 mit an Bord. Für Wayland wird mithilfe des  Multimedia-Frameworks PipeWire initial Unterstützung für Remote Desktop eingeführt. Zudem bringt Fedora 29 für den Xfce-Spin erste Pakete des kommenden Xfce 4.14.

    Fedora Silverblue

    Ein weiterer neuer Spin ist Fedora Silverblue, das allerdings unter anderem Namen in ähnlicher Form bereits länger verfügbar war. Dahinter verbirgt sich eine Neuauflage der Atomic Workstation, die wegen des ähnlichen Namens im Schatten des Atomic Host keinen hohen Bekanntheitsgrad erreichte. Fedora Silverblue kann mit Fedora 29 Beta getestet werden, eine produktionsreife Version soll mit Fedora 30 erscheinen.

    Fedora 29 Beta
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    LUKS2 für Anaconda

    Der Fedora-Installer Anaconda bietet ab sofort Support für die Verschlüsselung per LUKS2. Die Gnutls-Krypto-Bibliothek kann mit dem kürzlich durch die IETF standardisierte TLS 1.3 umgehen. Die Modularität, die mit Fedora 28 vorgestellt wurde, gilt mit Fedora 29 für alle Editionen, Spins und Labs. Durch Fedoras modulare Repositories können mehrere Versionen wichtiger Pakete parallel zur Verfügung gestellt und per DNF installiert werden.

    Neues Storage System

    Mit Stratis 1.0 stellt Fedora erstmals sein neues Storage System vor. MySQL wird auf Version 8.0 angehoben, alternativ steht weiterhin MySQL 5.7 zur Verfügung. Node.js 10 steht als neues LTS-Release bereit. Die Fedora-ARM-Images erhalten Unterstützung für ZRAM. Das Menü des Bootmanagers GRUB wird bei Systemen mit nur einer installierten Distribution künftig versteckt, da es dort keine sinnvollen Informationen bietet.

    Fedora 29 Workstation Beta steht auf GetFedora ebenso bereit wie verschiedene Spins mit anderen Desktops und Labs für spezielle Anwendungsszenarien. Auch die ARM-Varianten stehen als Beta-Versionen zum Test bereit. Die stabile Veröffentlichung von Fedora 29 wird für den 23. Oktober vorgesehen.

  • Xfce 4.13 für Fedora 29 in Erwägung

    Xfce 4.13 für Fedora 29
    Quelle: Xfce Lizenz: LGPL

    Anhänger der Desktop-Umgebung Xfce wird es freuen zu hören, dass für Fedora 29 ein Vorschlag vorliegt, anstatt von Xfce 4.12.4 die Entwicklerversion 4.13. auszuliefern. Xfce 4.12 wurde bereits Anfang 2015 veröffentlicht und wirkt mit seinem GTK-2-Unterbau etwas altbacken. Bleibt abzuwarten, ob das Fedora-Steuerungsgremium der Änderung zu Xfce 4.13 für Fedora 29 zustimmt.

    Kein Termin für 4.14

    Xfce hält es mit Aktualisierungen wie die große Schwester GNOME: Veröffentlichungen mit geraden Zahlen wie 4.12 sind als stabil gekennzeichnet, während solche mit ungeraden Zahlen wie 4.13 Entwicklerversionen darstellen. Derzeit ist keine Veröffentlichung für 4.14 terminlich festgelegt, man hört allerdings vereinzelt Gerüchte, 2019 soll es soweit sein, Xfce 4.14 wird den Wechsel auf die modernere Basis GTK-3 vollziehen.

    Migration zu GTK-3 fast fertig

    In der Tat ist der Übergang hin zu GTK-3 bereits zum größten Teil in der Entwicklungsreihe 4.13 vollzogen. Von daher ist das Ansinnen, den Fedora-Spin für Xfce mit den vorhandenen Paketen mit diesen Paketen zu veröffentlichen so abwegig nicht. Andere GTK-basierte Umgebungen wie Cinnamon und MATE sind bereits auf die GTK-3-Bibliotheken umgestiegen. GTK-3 wurde 2011 veröffentlicht. Viele als veraltet eingestufte Funktionen wurden damals entfernt sowie existierende Schnittstellen verbessert. GTK-3 ist nicht abwärtskompatibel zu GTK-2. Bibliotheken beider Versionen sind jedoch parallel installierbar.

    Behäbige Entwicklung

    Die Entwicklerpakete zu Xfce 4.13 werden allgemein als sehr stabil und benutzbar eingestuft. Sollte Fedora davon Gebrauch machen, würde dies auch den Xfce-Entwicklern helfen, den Zyklus 4.14 in einen Zustand zu bringen, der eine stabile Veröffentlichung rechtfertigt. Eines der Hauptprobleme von Xfce, wenn man es als ein solches sehen will, ist die Behäbigkeit der Entwicklung, bedingt durch zu wenig aktive Entwickler.

    Xfce 4.13 für Fedora 29

    Der Vorschlag der Fedora-Entwickler kommt allerdings relativ spät im Entwicklungszyklus zu Fedora 29. Es ist fraglich, ob genug Zeit bleibt, um alle nötigen Pakete in einem release-fähigen Zustand zu paketieren. Bereits am 28. August ist der Termin für den Beta-Freeze, gefolgt von der geplanten Veröffentlichung der Beta-Version am 18. September und der allgemeinen Verfügbarkeit von Fedora 29 für den 23. Oktober.

     

  • Fedora 29 wird weiter modularisiert

    Fedora 29 wird weiter modularisiert

    Fedora 29 hebt im Rahmen des Projekt »Fedora Modularity« die Modernisierung der Distribution auf eine neue Ebene. War von den Bestrebungen zur Modularisierung bei Fedora 28 nur die Server-Variante erfasst, so planen die Entwickler für das im Oktober anstehende Fedora 29 die Ausweitung auf die gesamte Distribution. Das betrifft auch die Workstation-Variante, die vermutlich die weiteste Verbreitung hat.

    Zusätzliche Repositories

    Zu Beginn der Entwicklung zu Fedora 28 hatte das Fedora Council als oberstes Gremium bei Fedora ein überarbeitetes Konzept gebilligt, nach dem die Modularisierung der Distribution über zusätzliche Repositories umgesetzt werden soll. Aus der Sicht des Endanwenders wird Fedora dabei mit zwei Sets von Repositories ausgeliefert. Zum einen mit den traditionellen Fedora-Repositories (Fedora, Updates und Update-Tests) und zum anderen mit einem neuen Satz von Repositories mit alternativen und ergänzenden Modulen, den sogenannten Application Streams oder kurz AppStreams.

    Erweitertes Paketspektrum

    Damit sollen Anwender in die Lage versetzt werden, Pakete einer früheren noch unterstützten oder einer künftigen Version aus Git zu nutzen ohne gleich die gesamte Basis ändern zu müssen. Anwender, die von den Modulen keinen Gebrauch machen wollen, können die neuen Repositories deaktivieren und Fedora wie bisher verwenden. Nutzer, die modularisiert arbeiten wollen, finden im Paketmanager DNF entsprechende neue Befehle. die mit dnf modular eingeleitet werden. Die technischen Details dieser als AppStreams bezeichneten Module liefert der Blog-Eintrag Modularity is Dead, Long Live Modularity!.

    DNF-Integration

    Die drei im Paket fedora-repos-modular enthaltenen Repositories sind mit modular, updates-modular und updates-modular-testing bezeichnet. Die Repositories werden im grafischen Paketmanager GNOME-Software aktiviert, indem der Button oben links geklickt und unter Softwarequellen die Modul-Repositories freigeschaltet werden. Allerdings wurde für die Workstation-Variante von Fedora 28 die benötigte Unterstützung durch libdnf nicht rechtzeitig fertig. So wurden die Modul-Repos für die aktuelle Version nur in der Server-Variante befüllt. Für Workstation soll dies nun mit Fedora 29 nachgeliefert werden.

    Das Vorhaben wird im Fedora-Wiki näher beschrieben. Technisch muss dazu lediglich das Paket fedora-repos-modular mit dem Paket fedora-repos gemerged werden, nachdem der Paketmanager  DNF mit der Erweiterung von libdnf damit umgehen kann. Sollte es hier Probleme geben, kann bis zum 14. August zurückgerudert werden. Am 28. August greift der Beta-Freeze, danach sind keine tiefgreifenden Änderungen mehr möglich.

    Paketierer-Job erleichtert

    Fedora-Benutzer haben damit Zugriff auf eine größere Auswahl an Software als bisher. Fedora-Paketbetreuer werden in der Lage sein, Module und Modulvorlagen zu verwenden, um jeden AppStream einmal zu erstellen und ihn für jede unterstützte Fedora-Version zur Verfügung zu haben. Sie müssen diese Arbeit nicht mehr für die modularen und nicht-modularen Repositories duplizieren.

    Fedora Modularity für alle

    Am 18. September ist die Beta-Version zu Fedora 29 zur Veröffentlichung vorgesehen, die generelle Verfügbarkeit (GA) ist für den 23. Oktober geplant. Als weiteres größeres Highlight ist zusätzlich zum Standardumfang der Distribution im Rahmen des Projekts Fedora Silverblue eine Variante der Workstation-Ausgabe geplant, deren Anwendungen als Flatpaks gebaut sind und die auf atomare Updates setzt.