Schlagwort: /e/

  • Aus /e/ wird MURENA

    /e/

    Gaël Duval, französischer Entrepreneur und ehemals Gründer von Mandrake-Linux, startete 2017 das Projekt »eelo«, um Google und Apple ein etwas anderes mobiles Betriebssystem entgegenzusetzen, dass die Daten und die Privatsphäre der Anwender besser schützt. Ein Jahr später musste Duval aus markenrechtlichen Gründen den Namen eelo aufgeben. Stattdessen hieß das Projekt ab da /e/, wobei der Buchstabe /e/ als Symbol für »my data is MY data« etabliert werden sollte. Diese Namenswahl war aus mehreren Gründen ungünstig. Die Symbolik vermittelte sich nicht und für eine Suche im Internet war er auch nicht sonderlich geeignet.

    Neue Marke eingeführt

    Duval hatte bereits lange versprochen, das /e/ nur vorübergehend sein werde, trotzdem hatte es drei Jahre Bestand. Jetzt ist es aber soweit und mit MURENA wird ein neuer Markenname eingeführt. Duval schreibt, /e/ habe zwar den Vorteil gehabt, zu signalisieren, dass das Projekt Dinge anders macht, aber da die Produkte zunehmend vom Mainstream aufgenommen würden, sei es an der Zeit, eine neue Marke zu etablieren, die diesmal gleich als Marke eingetragen ist.

    Zu Anfang wird der Name MURENA für die von der /e/ Foundation angebotenen Smartphones und die Online-Dienste gelten, das Betriebssystem heißt vorerst weiter /e/ OS. Das Re-Branding der Smartphones im Shop ist bereits vollzogen, weitere Webseiten des Projekts werden folgen.

    Neu- und Gebrauchtgeräte

    Das Projekt bietet das entgoogelte Betriebssystem hauptsächlich auf aufgearbeiteten Smartphones der Marke Galaxy von Samsung an. Derzeit sind das S9 und das S9+ zu Preisen von 350 bis 376 Euro im Angebot. Bereits seit einiger Zeit gehört auch das Fairphone 3+ als Neugerät für 465 Euro zum Portfolio. Erst seit einigen Tagen im Sortiment ist für 228 Euro das Gigaset GS290, das auch die Grundlage des ersten Volla-Phones bildet.

    Danke an Phillip für den Hinweis auf die News

  • FairTEC – ein Kollektiv für nachhaltigen Mobilfunk

    Bild: Fairphone

    FairTEC ist der Zusammenschluss von vier Unternehmen aus drei europäischen Staaten mit dem Ziel, die negativen Auswirkungen der Verwendung digitaler Mobilgeräte auf unsere Umwelt, unsere Gesellschaft und unser Privatleben abzumildern. Unter Federführung von Fairphone aus Holland haben sich dazu der französische Hardware-Vermieter Commown, der französische Betriebssystemhersteller /e/ sowie der deutsche Mobilfunkanbieter WEtell zum FairTEC-Kollektiv zusammengeschlossen.

    Auswirkungen der digitalen Gesellschaft abmildern

    Dem Kollektiv geht es dabei unter anderem um Nachhaltigkeit, Vermeidung von Elektronikschrott und insgesamt um die Senkung der negativen Emissionsbilanz bei der Herstellung und Verwendung dieser Geräte. Schätzungen gehen davon aus, dass 3,7 % der weltweiten Treibhausgasemissionen durch digitale Technologien entstehen. Dabei muss man nicht einmal auf den verschwenderischen Umgang mit Energie beim Crypto-Mining schauen, auch Smartphones als unser (fast) aller täglicher Begleiter tragen durch Produktion, Nutzung und vor allem die ständige Anbindung an Netzwerke ihr Teil dazu bei. Dabei werden von den jährlich verkauften 1,4 Milliarden verkauften Smartphones lediglich rund 15 % wiederverwendet oder recycelt.

    Vier Firmen aus 3 Ländern

    Während Fairphone sich darauf konzentriert, fair beschaffte Materialien in einfach zu reparierenden Geräte umzusetzen, will der französische Entwickler Gaël Duval, einigen bestimmt noch bekannt von Mandrake Linux, Google aus seinem mobilen Betriebssystem /e/ komplett verbannen. Bereits seit einem Jahr gibt es das Fairphone 3 mit /e/ als Betriebssystem zu kaufen. Der Erfahrungsbericht eines LinuxNews-Lesers mit dem Gerät fiel überwiegend positiv aus.

    Smartphone mieten

    Die 2010 in Frankreich gegründete gemeinnützige Genossenschaft Commown bietet Hardware wie unter anderem auch das Fairphone 3 mit /e/ als Betriebssystem zur Miete zum monatlichen Preis von 19,80 Euro bei jährlicher Laufzeit an. Der Tarif beinhaltet außer der reinen Hardware auch einen jährlich frischen Akku, Diebstahlschutz, Kostenübernahme bei Schäden und weitere Dienstleistungen.

    Der deutsche Beitrag zum Kollektiv kommt von Anbieter WEtell, der sich nachhaltigen Mobilfunk mit 100 % erneuerbaren Energien, maximalem Datenschutz sowie Fairness und Transparenz bei seinen Mobilfunktarifen ins Stammbuch geschrieben hat.

  • e-Foundation unterstützt Entwicklung von microG

    microG ist ein Projekt, das seit 2015 eine Open-Source-Implementierung als Ersatz für Googles proprietäre Bibliotheken für Google-Play-Dienste unter Android bietet. Es wird von dem deutschen Entwickler Marvin Wißfeld geleitet.

    microG für alternative ROMs

    Durch die Verwendung von microG auf Installationen alternativer ROMs verhindern Anwender das Tracking ihrer Geräte, ohne auf mobile Google-Dienste verzichten zu müssen. microG ermöglicht Zugriff auf dieselben APIs, die von Google für die Play Services bereitgestellt werden. Dabei können die Nutzer bestimmte API-Funktionen selektiv aktivieren und deaktivieren.

    Unterstützung durch e-Foundation

    Die e-Foundation von Gaël Duval, Entwickler von /e/OS und Anbieter »entGoogelter« Smartphones, unterstützt microG bereits länger durch die Bereitstellung von Infrastruktur. Das mobile Betriebssystem /e/ OS setzt auf Lineage OS auf und verwendet die freien Bibliotheken von microG.

    Seit Kurzem hat die e-Foundation begonnen, den Gründer und Betreuer von microG direkt zu unterstützen. Dadurch wird Marvin Wißfeld mehr Zeit für die Entwicklung von microG aufwenden können, während er gleichzeitig als Berater für die auf microG bezogene Entwicklungsarbeit bei /e/ und deren Integration in /e/ OS zur Verfügung steht.

    Vorinstalliert oder selbst aufgespielt

    Die e-Foundation bietet in ihrem Shop einige wiederaufbereitete Smartphones aus der Samsung-Galaxy-Reihe ab 249 Euro sowie das Fairphone 3 als Neuware für 479 Euro jeweils mit vorinstalliertem /e/ OS an.

    Wer kein neues Smartphone braucht, kann sein Gerät demnächst auch einschicken und erhält es mit installiertem /e/ OS zurück. Das Betriebssystem kann aber auch in Eigenregie auf mittlerweile rund 100 Modellen installiert werden. Dazu gibt es mittlerweile einen grafischen Installer, den ich im März in einer frühen Version getestet hatte.

  • /e/OS auf dem Fairphone 3

    Über /e/OS und die damit ausgestatteten Smartphones habe ich hier bereits einige Male berichtet und das entgoogelte Betriebssystem auf dem Samsung Galaxy S9 getestet. Ein grafischer Installer ist derzeit in der Alpha-Phase. Jetzt kündigt die /e/-Foundation eine Zusammenarbeit mit der Firma Fairphone B.V. an und bietet /e/OS auf dem Fairphone 3 an.

    Saubere Rohstoffe, faire Bedingungen

    Fairphone ist ein 2013 gegründetes Unternehmen, das Smartphones verkauft, die unter möglichst fairen Bedingungen hergestellt werden. Das betrifft sowohl die Gewinnung der Rohstoffe, zu denen seltene Metalle und Mineralien gehören, als auch die Arbeitsbedingungen der Arbeiter in den Minen und bei den Halbleiterherstellern. So werden Materialien wie Gold und Wolfram in Minen geschürft, die akzeptable Arbeitsbedingungen bieten, keine Kinder beschäftigen und nicht von Kriegsherrn kontrolliert werden. Zudem ist das Fairphone modular aufgebaut und daher gut zu reparieren und zu recyclen.

    Gelungene Symbiose

    Die Zusammenarbeit von der /e/-Foundation mit Fairphone an ermöglicht jetzt das erste auf Privatsphäre ausgelegte mobile Betriebssystem auf einem nachhaltig produzierten Endgerät. Sowohl Open-Source-Software als auch Hardware mit Nachhaltigkeit als Motivation ermöglichen Geräte, die länger genutzt werden als das unsere industrielle Wegwerfgesellschaft heute vorgibt.

    /e/OS auf dem Fairphone 3

    Das Fairphone 3 mit /e/OS als Betriebssystem kann ab sofort im /e/-Onlineshop für 479 Euro europaweit vorbestellt werden und wird ab dem 6. Mai ausgeliefert. Besitzer eines Fairphone 3 können /e/OS auf ihr Gerät aufspielen.

    Das Fairphone 3 hat eine Bildschirmdiagonale von 5,5 Zoll bei einer Auflösung von 2160 x 1080 Bildpunkten. Ein Snapdragon 632 SoC, eine Qualcomm Adreno 506 GPU, vier GByte RAM und 64 GByte interner Speicher sowie zwei Kameras mit 8 und 12 MPixel bilden weitere Ausstattungsmerkmale. Geladen wird das Fairphone 3 über USB-C.

  • Mobiles Betriebssystem /e/ auf Galaxy-Phones

    Bild: /e/-Logo | Quelle: Gaël Duval

    Das von eelo auf /e/ umgetaufte Projekt eines mobilen Betriebssystems ohne Google-Dienste auf 2nd-Hand Smartphones bietet jetzt vier Galaxy-Geräte von Samsung mit vorinstalliertem /e/ an. Das S7, S7 Edge, S9 und S9+ können zu Preisen von €279 bis €479 im Shop von /e/ bestellt werden. Alle Geräte kommen mit entsperrtem Bootloader und einem Jahr Garantie ins Haus. Derzeit liefert das Projekt nur in Europa aus.

    Mobiles Betriebssystem /e/

    /e/ ist ein Open-Source-Mobilbetriebssystem, das auf Lineage OS basiert und vom Gründer der Linux-Distribution Mandrake, Gaël Duval entwickelt wurde. Das Grundsystem wurde allerdings stark modifiziert und ist auch optisch durch einen eigenen Launcher nicht direkt als Lineage OS zu erkennen. Verändert wurden zudem die Installation und die Einstellungen. Software und Dienste, die persönliche Daten an Google senden wurden deaktiviert oder entfernt.

    Audit deckt Nachholbedarf auf

    Dass dies den Entwicklern noch nicht zur Gänze gelungen ist, belegt ein Audit von Infosec Handbook vom März 2019. einer Gemeinschaft von europäischen Sicherheitsexperten. Die analysierten alle Datenverbindungen von /e/ nach dem Neustart des Telefons und fanden dabei einige Ungereimtheiten, wo im Hintergrund entweder Google oder von einigen Apps unnötig viele Domains kontaktiert wurden. Ebenfalls kritisiert wurde die Verwendung von Google-DNS. Auch bei der Web-Präsenz gab es noch Nachholbedarf. Duval bedankte sich öffentlich und sagte Abhilfe zu.

    Eigener Launcher

    Der neu entwickelte BlissLauncher gibt dem System mit eigenen Icons, die sich an die Bildschirmgröße anpassen, ein eigenes Gesicht. Als Apps sind bisher unter anderem eine Mail-App als Fork von K9-Mail mit OAuth-Unterstützung, Signal für SMS und Telegramm für Chats für die Kommunikation zuständig. Die beiden letzten Apps erfahren allerdings auch Kritik, da sie zwar besser als WhatsApp sind, aber trotzdem im Open-Source-Umfeld nicht ideal sind.

    BlissLauncher

    Standard-Apps

    Dazu kommen Apps für Wetter und Karten sowie für Notizen und Aufgabenplanung. Über einen Account-Manager lassen sich die Identitäten des Benutzers verwalten, wobei eine Identität alle Dienste mit einem Single-Login abdecken kann.

    Alle Standard-Apps außer der für Kartennutzung sind Open Source. Derzeit kommt als Karten-App Magic Earth zum Einsatz. Duval ist mit den Entwicklern im Gespräch darüber, die App als Open Source zur Verfügung zu stellen.

    Duval hat in /e/ ähnlich wie Purism mit dem Dienste-Bündel Librem One Dienste integriert, die die Privatsphäre schützen und unter Kontrolle des Anwenders sind. Darunter ein E-Mail-Dienst und ein Cloud-Dienst auf Nextcloud-Basis.

    Zweites Leben für Galaxy-Phones

    Lobenswert ist auch die Wiederverwendung der technisch und optisch überholten Smartphones. Müllberge werden etwa länger auf die Geräte warten müssen und Ressourcen werden geschont.

    Das ROM von /e/ ist ein Fork von Lineage OS 14.1 und kann derzeit auf rund zwei Dutzend Geräten installiert werden. Das ROM bringt microG mit, das mit Mozilla NLP konfiguriert ist, sodass Anwender Geo-Lokalisation durch Mozilla Location Services auch verwenden können, wenn zwar eine Internet-Verbindung, aber kein GPS-Signal vorhanden ist. Übrigens, wer nach /e/ im Netz sucht, sollte besser eelo als Suchbegriff verwenden.

  • Android-Alternative: Aus eelo wird /e/

    Android-Alternative
    Bild: /e/ »my data is MY data« | Quelle: Gaël Duval

     

    Vor rund neun Monaten stellten wir mit eelo den Entwurf eines alternativen mobilen Betriebssystems vor. Der Name wurde wegen Markenrechtsbedenken mittlerweile zu /e/ geändert, der Entwickler und das Konzept dahinter sind das gleiche: Gaël Duval, französischer Entrepreneur und Gründer von Mandrake-Linux. Er wollte die Entwicklung per Kickstarter mit 25.000 Euro anstoßen und erhielt rund 95.000 Euro.

    Android-Alternative

    Datenschutz und Privatsphäre stehen weit oben auf dem Zettel von Duval, zudem will er den Apps und Diensten von Google entkommen. Jetzt liegt auf der Basis des in letzter Zeit nicht sonderlich aktiven Lineage OS die erste Beta-Version von /e/ vor. Duvals Ziel war ein »entgoogletes Smartphone-OS-ROM mit sorgfältig ausgewählten Standardanwendungen, einer neuen Benutzeroberfläche und mehreren dedizierten, in das Produkt integrierten Online-Diensten«.

    Lineage OS kam seinem Wunsch in vielen Punkten bereits recht nahe, hatte jedoch Defizite bei der Benutzerfreundlichkeit. Duval schwebt ein alternatives mobiles Betriebssystem vor, das auch von Menschen installiert und genutzt werden kann, auf die die Attribute Geek und technophil nicht zutreffen.

    Die Beta-Version von /e/ ist ein Fork von Lineage OS 14.1 und kann derzeit auf rund zwei Dutzend Geräten installiert werden. Das ROM bringt microG mit, das mit Mozilla NLP konfiguriert ist, sodass Anwender Geo-Lokalisation durch Mozilla Location Services auch verwenden können, wenn zwar eine Internet-Verbindung, aber kein GPS-Signal vorhanden ist.

    Neuer Look

    Eine neu entwickelte Benutzerschnittstelle namens BlissLauncher gibt dem System mit eigenen Icons,  die sich an die Bildschirmgröße anpassen, ein eigenes Gesicht. Als Apps sind bisher unter anderem eine Mail-App als Fork von K9-Mail mit OAuth-Unterstützung, Signal für SMS und Telegramm für Chats für die Kommuinikation zuständig.

    Dazu kommen Apps für Wetter und Karten sowie für Notizen und Aufgabenplanung. Über einen Account-Manager lassen sich die Identitäten des Benutzers verwalten, wobei eine Identität alle Dienste mit einem Single-Login abdecken kann.

    Alle Standard-Apps ausser der für Kartennutzung sind Open Source. Derzeit kommt als Karten-App Magic Earth zum Einsatz. Duval ist mit den Entwicklern im Gespräch darüber, die App als Open Source zur Verfügung zu stellen.

     

    BlissLauncher

     

    Als Suchmaschine kommt als Voreinstellung ein Fork der Meta-Suchmaschine Searx zum Einsatz. Daneben stehen Qwant and DuckDuckGo zur Verfügung. Als Webbrowser kommt derzeit Jelly zum Einsatz. Hinzu kommen eigene Online-Dienste für E-Mail und Cloud, wobei dieser auf Nextcloud basiert.

    60.000 Android-Apps

    Bis zu einer stabilen Version soll der Unterbau auf LineageOS 15 portiert werden um mehr aktuelle Hardware unterstützen zu können. Zudem sollen die derzeit noch genutzten Google-DNS-IPs ausgetauscht werden.

    Ein weiteres Ziel ist ein eigenes App-Repository, das rund 60.000 täglich synchronisierte Android-Apps enthalten soll. Ein App-Installer wird in wenigen Wochen fertig sein und soll weitere Informationen über den Datenschutz der Anwendung, Tracker, Lizenzdetails und ähnliches liefern.

    Anfang 2019 soll /e/ in Version 1.0 erscheinen. Verhandlungen mit Herstellern, um /e/ auf Geräten vorinstalliert anbieten zu können, haben begonnen. Die weitere Entwicklung von /e/ wurde der neu gegründeten /e/- Foundation übergeben.