Schlagwort: Dropbox

  • Maestral: Open-Source-Client für Dropbox

    Bild: Maestral Settings | Quelle: GitHub

    Maestral, ein Open-Source-Client für Dropbox erhielt kürzlich ein Update und soll hier einmal vorgestellt werden. Ich bin kein Dropbox-Anwender und kannte diesen auf GitHub entwickelten Client für Linux und macOS bisher nicht. Ich erinnere mich aber, dass Dropbox vor 3 Jahren eine Menge Linux-Anwender verprellt hat, da die Unterstützung für alle Dateisysteme außer unverschlüsseltem Ext4 im offiziellen Client gestrichen wurde.

    Unterstützt alle Dateisysteme

    Das in Python geschriebene Maestral umgeht solche Restriktionen. Der Fokus liegt auf der Dateisynchronisation, nicht unterstützt werden derzeit Dropbox Paper sowie die Verwaltung von Dropbox-Teams oder geteilten Ordnern. Maestral verwendet die öffentliche Dropbox-API, die im Gegensatz zum offiziellen Client keine Übertragung nur der Änderungen einer Datei (binary diff) erlaubt. Maestral kann daher unter Umständen mehr Bandbreite verbrauchen als der offizielle Client. Es vermeidet jedoch das Hoch- oder Herunterladen einer Datei, wenn diese mit demselben Inhalt bereits lokal oder in der Cloud vorhanden ist.

    Von PyPi installiert

    Maestral unterstützt die Synchronisierung mehrerer Dropbox-Konten und den Ausschluss lokaler Dateien von der Synchronisierung mit einer .mignore-Datei. Zu vermeiden ist die Synchronisation eines lokalen Ordners mit Maestral und dem offiziellen Dropbox-Client zur gleichen Zeit. Netzlaufwerke und einige externe Festplatten werden als Speicherort für den Dropbox-Ordner nicht unterstützt.

    Der Client lässt sich von Pythons Paketindex PyPI aus mit dem Paket-Installer pip mit und ohne GUI installieren:

    $ python3 -m pip install --upgrade maestral
    oder
    $ python3 -m pip install --upgrade maestral[gui]

    Alternativ kann ein Docker-Container aufgesetzt werden:

    docker pull maestraldbx/maestral

    Die Dokumentation beantwortet weitergehende Fragen. Der Client kann auf der Kommandozeile genutzt werden, die Eingabe von maestral --help listet die Optionen auf. Die GUI kann von dort mit der Eingabe von maestral gui gestartet werden. Wer also Dropbox mag oder darauf angewiesen ist, findet im Maestral vielleicht einen passenden Client. Ihr könnt in den Kommentaren gerne hinterlassen, welchen Dropbox-Client ihr verwendet.

  • Dropbox verprellt Linux-Anwender

    Dropbox
    Bild: Dropbox Logo | Quelle: Dropbox

    Wie heute bekannt wurde, wird der Synchronisationsdienst Dropbox ab dem 7. November keine Daten mehr über den Linux-Client synchronisieren, die auf den Linux-Dateisystemen Btrfs, XFS oder verschlüsseltem Ext4 liegen. Selbst NTFS-Partitionen unter Linux sind angeblich von der Maßnahme betroffen. Unter Linux wird die Synchronisation mit dem Dienst nur noch auf Ext4-Dateisystemen funktionieren.

    Anwender informiert

    Anwender, die ihre Daten auf einem der inkriminierten Dateisysteme vorhalten und per Dropbox synchronisieren, haben entsprechende Mitteilungen per Popup erhalten mit der Aufforderung, die Daten auf ein unterstütztes Dateisystem zu verlagern. Offiziell gibt es von dem Unternehmen hierzu keine Pressemitteilung. Lediglich im Forum von Dropbox hat ein Admin die Meldung verbreitet und verweist auf die bereits abgeänderten Nutzungsbedingungen. Eine wirkliche Erklärung für diese Verstümmelung des Dienstes für Linux-Anwender gibt es dort aber nicht. Es ist lediglich die Rede von »uncommon file systems«.

    Verschlüsseltes Home-Verzeichnis

    Eine Vielzahl der betroffenen Anwender scheinen Ubuntu als Betriebssystem zu nutzen. Sie verwenden zwar das Standard-Dateisystem Ext4, allerdings machen sie von der Möglichkeit Gebrauch, während der Installation das Home-Verzeichnis mit eCryptfs zu verschlüsseln. Technisch spannt eCryptfs ein virtuelles Dateisystem über Ext4 auf. Erwartet Dropbox jetzt allen Ernstes, dass Anwender ihre Sicherheit herabsenken oder das Dateisystem der Wahl aufgeben, nur um Dropbox das Leben zu erleichtern?

    Ausreichend Alternativen

    Immerhin gibt es reichlich Open-Source-Alternativen zum kommerziellen Angebot von Dropbox. Das reicht unter anderem vom teils offenen SpiderOak über Syncthing bis hin zu ausgewachsenen Lösungen wie Seafile, ownCloud und Nextcloud. Da sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein.

    Freemium-Prinzip

    Dropbox, das weltweit über 500 Millionen Anwender hat, arbeitet nach dem Prinzip der meisten Synchronisationsdienste, indem die Daten in einem speziellen Ordner im Home-Verzeichnis mit dem Online-Dienst synchronisiert werden. Unter Linux ist der Dienst im GNOME-Dateimanager Nautilus eingebunden. Das Unternehmen arbeitet nach dem Freemium-Prinzip, wobei Anwender zwei GByte Speicher kostenlos erhalten. Darüber hinaus wird der Dienst kostenpflichtig.