Schlagwort: Debian GNU/Linux

  • Debian Academy in Gründung

    Debian Academy in Gründung

    Debian Academy
    Bild: Debian | Quelle Mohd Sohail | Lizenz: CC BY-SA-2.0

    Debian-Anwender, die neugierig sind, wie Debian zusammengestellt wird, sollen bald eine weitere Möglichkeit erhalten, hinter den Vorhang zu schauen. Die im Debian-Wiki neu vorgestellte Debian Academy will genau dies leisten und damit neben dem vermittelten Lerneffekt auch neue Entwickler, Betreuer und andere Mitwirkende rekrutieren.

    Eigene Plattform

    Auf bestehenden E-Learning-Angeboten wie edX, Coursera, Linux Academy, Pluralsight oder Udemy werden bisher keine Debian Themen strukturiert angeboten. Deshalb soll eine nur auf Debian ausgerichtete und intern gehostete Plattform etabliert werden.

    Kurse über Debian-Themen

    Das Team der Debian Academy zielt darauf ab, eine offizielle Debian-E-Learning-Plattform zu definieren und zu betreiben, um Kurse über Debian-Entwicklungsthemen zu erstellen, damit Anwender und andere Interessierte Einblick erhalten, wie man als Beitragender, Betreuer oder Entwickler auf soziale oder technische Weise im Debian-Projekt aktiv werden kann.

    Blick hinter den Vorhang

    Dabei soll eine vollständig eigene und offizielle Debian E-Learning-Plattform im Debian-Projekt entstehen. Es soll transparent werden, wie Debian-Paketierung, Debian-Kommunikationswerkzeuge, reproduzierbare Builds, Salsa, Debian Live, die Infrastruktur hinter all dem und vieles mehr zusammenwirken, um die Distribution zu erstellen, zu veröffentlichen und zu pflegen. Darüber hinaus sollen auch Themen wie Marketing, Übersetzungen, Artwork und vieles andere behandelt werden, die auch weniger technisch affine Zeitgenossen zur Mitarbeit anregen können.

    Texte reichen nicht aus

    Um schnell in Themen eintauchen zu können, bedarf es mehr als nur schriftlicher Dokumentation. Video-Erklärungen können Themen besser aufbereiten. Strukturierte und aktualisierte Kurse zu bestimmten Themen, ein übersichtlicher Index nach Bereichen, virtuelle Umgebungen zum Arbeiten, Beispiele, Übungen und Interaktion mit den Ausbildern stehen auf dem Zettel der Initiatoren.

    Auf der gerade zu Ende gegangenen virtuellen DebConf gab es einen Vortrag von einem der Initiatoren zu dem Projekt.

  • Debian GNU/Linux feiert seinen 27. Geburtstag

    Debian GNU/Linux feiert seinen 27. Geburtstag

    Debian

    Debian GNU/Linux wurde in diesen Tagen 27 Jahre alt, denn am 16. August 1993 hatte Gründer Ian Murdoch das Debian-Projekt gestartet. Kurz darauf, am 15. September erschien die erste Version mit der Versionsnummer 0.9x. Mittlerweile ist das Projekt bei Version 10 angekommen, die den Beinamen »Buster« trägt. Vor wenigen Wochen wurde die Unterversion 10.5 veröffentlicht, während bereits am Nachfolger Debian 11 »Bullseye« gearbeitet wird.

    Do-ocracy der Entwickler

    Ein wenig älter als Debian sind SUSE und Slackware. Aber Debian ist die einzige der großen Distributionen, die ohne ein Unternehmen im Hintergrund auskommt. Die Entwickler sind nach dem Prinzip der Do-ocracy organisiert, was so viel bedeutet wie: Wer aktiv mitmacht, darf auch mitbestimmen.

    Nicht immer harmonisch

    Das verlängert zwar Entscheidungen oft über Gebühr durch nicht enden wollende Diskussionen. Aber bisher hält Debian an diesem Prinzip trotzt einiger heftiger Krisen, deren letzte die Entscheidung für Systemd brachte, fest. Obwohl prinzipiell alle rund 1.000 Entwickler gleich sind, gab es schon des Öfteren Querelen bis hin zu Machtmissbrauch von Entwicklern in entsprechenden Positionen.

    Richtlinien für Freie Software

    Debian hat sich bereits früh den Debian-Gesellschaftsvertrag als Regelwerk auf die Fahnen geschrieben, in dem geregelt ist, wie die Debian als freie Software hergestellt, verteilt und betreut wird. Dieser beinhaltet auch die Debian-Richtlinien für Freie Software (DFSG), die Anhaltspunkte dazu geben, welche Software als brauchbar angesehen wird. Ergänzt werden sie durch die Projektverfassung, die die Projektstruktur festlegt, und den Verhaltenskodex, der den Ton für den Umgang innerhalb des Projekts vorgibt.

    Durchgehend Toy Story

    Alle Veröffentlichungen von Debian tragen Namen von Figuren des Films Toy Story, so auch das derzeit aktuelle Debian 10 »Buster«. Viele Anwender nutzen aber auch einen der anderen Zweige wie Testing oder Unstable aka Sid, was nach dem Jungen benannt ist, dessen Lieblingsbeschäftigung das Zerstören von Spielzeug ist. Früher stimmte diese Analogie durchaus, heute ist das nach dem Rolling-Release-Prinzip operierende Unstable aber relativ zahm und mit ein wenig Linux-Kenntnissen gut zu benutzen.

    Mehr als Stable

    Dementsprechend gibt es seit Jahren einige Distributionen wie etwa Siduction, VSIDO oder das auf Router und Firewalls spezialisierte VyOS, die Debian Unstable erfolgreich als Basis nutzen. Insgesamt gibt es über 300 Distributionen, die Debian als ihre stabile Basis benutzen. Darunter sind auch Knoppix, dass das Prinzip von Live-CDs populär machte und Ubuntu, das eine Zeitlang die vermutlich am häufigsten genutzte Distribution war.

  • Debian GNU/Linux 10.5 »Buster« freigegeben

    Debian GNU/Linux 10.5 »Buster« freigegeben

    Debian 10.5

    Zehn Wochen nach Debian 10.4 hat das Projekt das fünfte Point-Release der derzeit stabilen Ausgabe der Distribution, Debian GNU/Linux 10.5 »Buster« freigegeben.

    Zeitnah aktualisieren

    Anwender, die ihr System in den letzten Tagen nicht aktualisiert haben, sollten zeitnah auf Debian 10.5 aktualisieren, denn es enthält sicher funktionierende Patches für die Sicherheitslücke BootHole aus dem Debian Security Advisory: DSA-4735-1 grub2 sowie in vielen Paketen rotierte Signaturen für Secure Boot.

    BootHole-Fix mit rotierten Signaturen

    Neben der Bereinigung dieser Lücke wurden, wie bei solchen Punkt-Releases üblich, hauptsächlich aufgelaufene Sicherheitsprobleme seit dem letzten Update, zusammen mit Anpassungen für schwerwiegende Probleme in Anwendungen behoben. Diese Fehlerbereinigungen werden in den Punkt-Releases nur dann vorgenommen, wenn keine Regressionen zu erwarten sind.

    Durchschnittlicher Umfang

    Das Update auf Debian 10.5 behebt insgesamt 61 Sicherheitsprobleme und korrigiert Fehler in 100 Paketen. Fünf Pakete wurden aus der Distribution entfernt. Bei den behobenen Sicherheitsproblemen wurden neben Boothole unter anderem auch jeweils drei Lücken in Firefox-ESR und in Thunderbird geschlossen.

    Intel Microcode zurückgesetzt

    Bei den Fehlerkorrekturen wurden aktualisierte Versionen von ClamAV, DBus und fwupd aufgenommen. Die aktuelle Version des Intel Microcode wurde partiell auf die ältere Version zurückgesetzt, da das neue Paket auf Rechnern der Skylake-Architektur stellenweise Probleme beim Systemstart aufwies.

    Der Kernel wurde auf 4.19.0-10 angehoben, wobei mit linux-signed auch die für Secure Boot signierten Kernel-Images erneuert wurden. Auch der Nvidia-Treiber und der Nvidia-Legacy–390xx-Treiber wurde erneuert.

    Matrix-Standardserver entfernt

    Der Rest der Korrekturen verteilt sich über das gesamte Paketspektrum. Unter den entfernten Paketen fällt Matrix-Synapse auf, das aus Sicherheitsgründen als nicht unterstützungsfähig bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um die Standardimplementierung des Servers für das Matrix-Protokoll.

    Frische Abbilder

    Anwender, die häufiger Updates einspielen, werden viele der Änderungen bereits erhalten haben. Ansonsten spielen Bestandsanwender die Updates über die Paketverwaltung ein. Für Neuinstallationen werden in den nächsten Tagen sukzessive frische Abbilder bereitgestellt.

  • Debian GNU/Linux 9.13 veröffentlicht

    Debian GNU/Linux 9.13 veröffentlicht

    Debian 9.13
    Bild: Debian | Quelle Mohd Sohail | Lizenz: CC BY-SA-2.0

    Debian 9 »Stretch« ist der Vorgänger des derzeit stabilen Debian 10 »Buster« und erhielt mit Version 9.13 gerade die letzte geplante Sicherheitsaktualisierung. Die Debian-Teams für Sicherheit und für Veröffentlichungen werden keine weiteren Updates für Debian 9 ausliefern.

    LTS noch bis 2022

    Debian 9 wurde am 18.6.2017 veröffentlicht und die Unterstützung im Rahmen des Debian LTS-Programms endet am 30. Juni 2022. Vom LTS-Team wird es weiterhin sicherheitsrelevante Aktualisierungen geben, diese werden aber nicht als Punkt-Veröffentlichung herausgegeben. Sie umfassen auch nicht die gesamte Paketbasis. Nähere Informationen dazu vermittelt das Debian-Wiki.

    Sicherheit und Paketfehler im Fokus

    Die Aktualisierung auf Debian 9.13 behebt, wie bei solchen Punkt-Releases üblich, hauptsächlich aufgelaufene Sicherheitsprobleme seit dem letzten Update, zusammen mit ein paar Anpassungen für schwerwiegende Probleme in Anwendungen. Diese Anpassungen werden in den Punkt-Releases nur dann vorgenommen, wenn keine Regressionen zu befürchten sind. Im vorliegenden Fall werden aus unterschiedlichen Gründen zudem 22 Pakete aus Debian 9 entfernt.

    Debian 9.13 durchschnittlich groß

    Debian 9.13 bereinigt Fehler in 75 Paketen und behebt 73 Sicherheitsprobleme. Der Virenscanner ClamAv liegt ebenso in einer neuen Version vor wie der Firmware-Updater fwupd und der nvidia-graphics-driver. Beim Intel-Microcode mussten einige Codes auf die Vorgängerversion zurückgesetzt werden, da vereinzelt Rechner mit der aktuellen Version nicht starteten. Der Kernel wurde auf 4.9.0-13 angehoben.

    Bei den behobenen Sicherheitsproblemen war Firefox 12 mal betroffen, der Chromium-Browser 3 mal und Thunderbird 6 mal. In Git wurden 2 Lücken geschlossen. Die Sicherheitsanweisung DSA-4698-1 behebt einige Probleme im Kernel.

    Bitte zeitnah aktualisieren

    Anwender, die häufiger Updates einspielen, werden viele der Änderungen bereits erhalten haben. Ansonsten spielen Bestandsanwender die Updates am sichersten über die Kommandozeile mit dem Befehl apt update && apt upgrade ein. Für Neuinstallationen von Debian 9.13 stehen frische Images bereitgestellt. Die Entwickler raten bei Neuinstallationen allerdings zur Verwendung von Debian 10.

  • LTS für Debian 8 »Jessie« endet

    LTS für Debian 8 »Jessie« endet

    Bild: Debian | Quelle Mohd Sohail | Lizenz: CC BY-SA-2.0

    Das »Debian Long Term Support Team« (LTS) gibt bekannt, dass die Unterstützung für Debian 8 »Jessie« am 30. Juni 2020, fünf Jahre nach der Erstveröffentlichung am 26. April 2015, das Ende der Lebensdauer erreicht hat.

    Unterstützung für »Jessie« endet

    Debian wird keine weiteren Sicherheitsaktualisierungen für Debian 8 mehr bereitstellen. Eine Teilmenge von Paketen aus »Jessie« wird jedoch weiterhin im Extended-LTS-Programm (ELTS) kostenpflichtig und bedarfsorientiert gepflegt.

    Das LTS-Team bereitet derzeit den Übergang zu Debian 9 »Stretch« vor, dass den Status »oldstable« innehat und der Vorgänger des jetzigen stabilen Debian 10 »Buster« ist. Das LTS-Team hat dazu am 6. Juli 2020 die Unterstützung vom Debian-Sicherheitsteam übernommen, das letzte Punkt-Update für Debian 9 wird am 18. Juli 2020 veröffentlicht.

    »Stretch« übernimmt

    Debian 9 erhält ebenfalls insgesamt fünf Jahre Support nach seiner Veröffentlichung am 18.6.2017. Die Unterstützung für »Stretch« endet am 30. Juni 2022. Die unterstützten Architekturen sind amd64, i386, armel,armhf und erstmals auch arm64. Eine Anleitung zum Umstieg vom LTS von »Jessie« zu »Stretch« findet sich im Debian-Wiki.

    Debian-LTS seit 2014

    Das Debian LTS-Programm begann 2014, nachdem Debian erkannt hatte, dass Mitbewerber wie Ubuntu mit ihrer fünf Jahre währenden LTS-Unterstützung einen klaren Vorteil beim Einsatz in Unternehmen haben. Red Hat bietet mit RHEL ebenso wie Suse mit SLES sogar bis zu dreizehn Jahre Aktualisierungen und Sicherheitsupdates.

    »Squeeze« macht den Anfang

    Die erste Debian-Veröffentlichung, die am LTS-Programm teilnahm, war Debian 6 »Squeeze«, wie in den Debian-News vom 16 Juni 2014 nachzulesen ist. Einige Mitglieder im LTS-Team stehen seitdem gegen Entgelt bereit, Unternehmen bei der Bereitstellung von benötigten LTS-Sicherheitsupdates ihrer Pakete zu unterstützen, falls das Unternehmen selbst keine Manpower bereitstellen kann.

    Der französische Debian Entwickler Raphaël Hertzog stellte seine Firma Freexian für die logistische Abwicklung solcher Aufträge bereit. Anfangs wurde nur x86 mit 32 und 64 Bit unterstützt. Mit dem LTS für Debian 7 »Wheezy« kamen dann armel und armhf als zusätzliche Architekturen hinzu.

    Extended Long Term Support

    Der Extended Long Term Support (ELTS) ist ein kommerzielles Angebot, um die Lebensdauer von Debian-Veröffentlichungen nach den 5 Jahren, die vom LTS-Projekt angeboten werden, weiter zu verlängern. Es handelt sich dabei nicht um ein offizielles Debian-Projekt. Die Infrastruktur von Debian und andere Debian-Ressourcen sind dabei nicht involviert.

    Das Projekt wird durch Sponsoren ermöglicht und von Freexian verwaltet. Die Sponsoren entscheiden über den Umfang der unterstützten Pakete, aber Aktualisierungen und Sicherheitskorrekturen sind für alle Debian-Benutzer kostenfrei verfügbar. Die aktuelle ELTS-Veröffentlichung ist Debian 8 »Jessie«. Detaillierte Informationen über unterstützte und nicht unterstützte Pakete und wie man Aktualisierungen erhält, sind auf der ELTS-Webseite zu finden.

  • DebConf20 nun doch online

    DebConf20

    Noch spät im Mai hatten die Ausrichter der jährlichen Debian-Entwicklerkonferenz DebConf gehofft, die Konferenz vom 23. bis 29. August in Haifa in Israel abhalten zu können. Dieser Plan musste für DebConf20 nun aufgegeben werden, die Konferenz findet erstmals online statt.

    Live-Konferenz

    Die Situation von Israel in der Corona-Krise war Ende Mai mit weniger als 10 Neuinfektionen pro Tag und einer schrittweisen Öffnung als ausreichend gut beurteilt worden, um die Konferenz live stattfinden zu lassen. Das galt natürlich nur, solange keine zweite Corona-Welle auftritt.

    Nicht machbar

    Aber auch ohne zweite Welle fiel nun zum selbst gesetzten Stichtag 8. Juni die Entscheidung gegen ein Treffen von Angesicht zu Angesicht. Diese Entscheidung basiert auf dem derzeitigen Status des Veranstaltungsortes in Haifa, der Einschätzung des lokalen Teams zur Gesundheitssituation vor Ort, den teils noch bestehenden Reisebeschränkungen und den Ergebnissen einer Umfrage unter potenziellen Teilnehmern.

    Diese ergab, dass nur wenige Entwickler gewillt waren, an einer live abgehaltenen Konferenz in diesem Jahr teilzunehmen, selbst wenn Reisebeschränkungen und Gegebenheiten im Land dies zugelassen hätten. Das ließ die vorher schon durch die politischen Gegebenheiten von einigen Entwicklern abgelehnte DebConf20 vor Ort als nicht sinnvoll erscheinen.

    Erste Online-DebConf

    Nun findet DebConf20 vom 23. bis 29. August und somit zu den gleichen Terminen wie geplant statt. Das DebConf-Team geht davon aus, dass die Veranstaltung kürzer sein wird als eine übliche DebConf, aber das wird vom Umfang der eingereichten Vorträge und sonstigen Veranstaltungen abhängen. Das übliche DebCamp zur Vorbereitung der Konferenz vor Ort entfällt natürlich auch.

    An Haifa als Veranstaltungsort wird für DebConf 21 im nächsten Jahr festgehalten. Die Ausrichtung an weiteren bereits geplanten Veranstaltungsorten verschiebt sich um jeweils ein Jahr: 2022 im Kosovo und 2023 in Kochi, Indien.

    DebConf findet jedes Jahr im Sommer an wechselnden Orten statt. Im letzten Jahr wurde die Konferenz in Curtiba in Brasilien abgehalten. Sie hat neben dem technischen Austausch für die Entwickler, die das ganze Jahr per E-Mail und im IRC zusammenarbeiten, auch eine wichtige soziale Funktion. Vorträge für die DebConf20 können noch bis zu 15. Juli angemeldet werden.

  • Handbuch zu Debian 10 ist erschienen

    Handbuch zu Debian 10 ist erschienen

    Debian-Entwickler Raphaël Hertzog gibt die Verfügbarkeit für das Handbuch zu Debian 10 »Buster« bekannt. Während es für Debian 9 »Stretch« keine Aktualisierung gab, ist das Handbuch jetzt wieder auf einem aktuellen Stand.

    Schon länger im Git

    Um die Arbeit der Aktualisierung von Debian 8 »Jessie« auf Debian 10 bewältigen zu können, hat Hertzog, wie er in der Ankündigung schreibt, zwei externe Mitarbeiter engagiert. Der Inhalt liegt schon seit einiger Zeit im Git, es fehlte wegen anderer Aufgaben aber die Zeit, eine geordnete und lektorierte Veröffentlichung durchzuführen.

    Fehler melden

    Hertzog hielt es jetzt für an der Zeit, eine Veröffentlichung des Textes in seiner jetzigen Form vorzunehmen, anstatt auf die benötigte Zeit zum Lektorat zu warten. Jetzt ist die Community aufgerufen, den Text zu überprüfen und Fehler bevorzugt in Salsa auf GitLab zu melden.

    Taschenbuch und E-Book folgen

    Das Handbuch zu Debian 10 ist noch nicht als Taschenbuch oder E-Book als PDF, EPUB sowie Mobipocket erhältlich. In den nächsten Wochen soll es jedoch in diesen Formaten im Lulu-Verlag erscheinen. Dort wird derzeit noch die Version für Debian 8 »Jessie« angeboten. Die neue Ausgabe hat Hertzog wiederum in Kooperation mit Debian-Entwickler Roland Mas erstellt. Das Buch vermittelt die Grundlagen, um ein Debian GNU/Linux-Administrator zu werden.

    Übersetzer gesucht

    Das über 500 Seiten starke Buch, das in der vorigen Ausgabe außer in Englisch auch in Französisch, Japanisch, Norwegisch und Spanisch und teilübersetzt in weiteren Sprachen vorlag, steht ab sofort in Englisch online mit dem Untertitel »Debian Buster from Discovery to Mastery« zur Verfügung. Jetzt werden freiwillige Übersetzer gesucht. Ein Abriss der Geschichte des 2004 erstmals erschienenen Nachschlagewerks kann auf der Webseite des Projekts nachgelesen werden.

  • GNU/Linux Debian 10.4 freigegeben

    GNU/Linux Debian 10.4 freigegeben

    Debian 10.4

    Das Debian-Projekt hat am Wochenende rund drei Monate nach dem Update auf 10.3 die derzeit stabile Veröffentlichung Debian 10 »Buster« einer weiteren planmäßigen Aktualisierung auf Debian 10.4 unterzogen, wie den aktuellen Debian-News zu entnehmen ist.

    Sicherheit und Paketfehler im Fokus

    Die Aktualisierung behebt, wie bei solchen Punkt-Releases üblich, hauptsächlich aufgelaufene Sicherheitsprobleme seit dem letzten Update, zusammen mit ein paar Anpassungen für schwerwiegende Probleme in Anwendungen. Diese Anpassungen werden in den Punkt-Releases nur dann vorgenommen, wenn keine Regressionen zu befürchten sind.

    Debian 10.4 durchschnittlich groß

    Das Update auf Debian 10.4 behebt insgesamt 53 Sicherheitsprobleme und korrigiert Fehler in 110 Paketen. 10 Pakete wurden aus der Distribution entfernt. Bei den behobenen Sicherheitsproblemen wurden vier Lücken in Firefox-ESR und drei Lücken in Chromium geschlossen, der Mail-Client Thunderbird war dreimal betroffen, der Kernel viermal.

    Bei den Fehlerkorrekturen wurde der Nvidia-Treiber für aktuelle und für ältere Karten ebenso aktualisiert wie der Virenscanner ClamAV. Die Kernel-Version wurde auf 4.19.118+2. angehoben. Der Rest der Korrekturen verteilt sich über das gesamte Paketspektrum.

    Bitte zeitnah aktualisieren

    Anwender, die häufiger Updates einspielen, werden viele der Änderungen bereits eingespielt haben. Ansonsten spielen Bestandsanwender die Updates über die Paketverwaltung ein. Für Neuinstallationen werden in den nächsten Tagen sukzessive frische Images bereitgestellt.

    Debian 10 »Buster«

    Debian 10 »Buster« wurde nach mehr als zwei Jahren Entwicklung am 6. Juli 2019 freigegeben. Neben aktualisierten Paketen und Desktop-Umgebungen hat Debian 10 auch einige wichtige Änderungen und Weiterentwicklungen unter der Haube aufzuweisen. Dazu zählen unter anderem UsrMerge, Gnome mit Wayland als Standard und die Einführung von Secure Boot. Standard-Desktop ist GNOME 3.30.

  • KDE Plasma 5.18.5 LTS für Debian

    KDE Plasma 5.18.5 LTS für Debian

    Plasma 5.18.5

    Vor einigen Wochen hatte ich die Initiative des Debian-Entwicklers Norbert Preining vorgestellt, Debian Testing und Unstable mit zwar inoffiziellen, aber gut funktionierenden Paketen des Plasma-Desktops zu versorgen.

    KDE Plasma 5.18.5 LTS

    Heute schrieb Preining in seinem Blog, das über seine Repositories mittlerweile das erst vor wenigen Tagen veröffentlichte Plasma 5.18.5 sowie KDE Apps Update 20.04 verfügbar sind.

    Die Repositories haben sich seit meinem Bericht über die Initiative geändert. Hier die aktuellen Repositories, die unter /etc/apt/sources.list.d einzutragen sind:

    Für Debian Testing:

    deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/other-deps/Debian_Testing/ ./
    deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/frameworks/Debian_Testing/ ./
    deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/plasma/Debian_Testing/ ./
    deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/apps/Debian_Testing/ ./
    deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/other/Debian_Testing/ ./

    Für Debian Unstable:

    deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/other-deps/Debian_Unstable/ ./
    deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/frameworks/Debian_Unstable/ ./
    deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/plasma/Debian_Unstable/ ./
    deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/apps/Debian_Unstable/ ./
    deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/other/Debian_Unstable/ ./

    Weiterhin hat Preining mittlerweile Mitstreiter in Debians Qt-KDE-Team gefunden, die dabei helfen, möglichst bald auch aktuelle offizielle Pakete direkt in Debian zu veröffentlichen.

  • Debian wählt neuen Projektleiter

    Debian wählt neuen Projektleiter

    Debian Projektleiter
    Bild: Debian | Quelle Mohd Sohail | Lizenz: CC BY-SA-2.0

    Wie jedes Jahr um diese Zeit waren die Entwickler des Debian-Projekts aufgerufen, einen neuen Debian-Projektleiter (DPL) zu wählen. Da der im letzten Jahr gewählte Sam Hartman nicht mehr antrat, hat Debian nun mit Jonathan Carter aus Südafrika einen neuen DPL, der mindestens bis zum 20. April 2021 die Richtlinien der Politik des Projekts bestimmt.

    Jonathan Carter

    Jonathan Carter, der sich bereits letztes Jahr zur Wahl stellte, nutzt Linux seit 1999 und ist seit drei Jahren offizieller Debian-Entwickler. Er ist 38 Jahre alt und betreut in seiner Heimat Südafrika seit 15 Jahren ein Debian-Derivat für ein Bildungs-Institut. Die Schwerpunkte in seiner DPL-Plattform sind, Debian attraktiver für Neueinsteiger zu machen, die Zusammenarbeit untereinander zu stärken, Engpässe zu beseitigen und mehr Transparenz in der Verwaltung und bei den Finanzen zu schaffen.

    Überlebensmodus überwinden

    In seiner Bewerbungs-E-Mail schrieb er: »Ich kandidiere für den Job als DPL, weil ich denke, dass Debian es wert ist, sich dafür einzusetzen und es zu einer angenehmen und produktiven Umgebung zu machen. Ich denke, dass wir in gewisser Weise in einem Überlebensmodus gelandet sind, und wir müssen uns darüber hinaus entwickeln und dem Projekt erlauben, wieder zu florieren«.

    Neben Carter hatten sich auch Sruthi Chandran und Brian Gupta zur Wahl gestellt, hatten aber bereits durch ihre eher eingeschränkten Plattformen schlechtere Chancen auf den Posten. Von den derzeit 1011 wahlberechtigten offiziellen Debian-Entwicklern gaben 339 eine Stimme ab. Somit lag die Wahlbeteiligung bei rund einem Drittel.

    Schlechte Wahlbeteiligung

    Damit bestätigt sich ein Trend der bereits seit fast 20 Jahren erkennbar ist. Im Jahr 2002 gab es 939 Debian-Entwickler, von denen 509 über einen neuen DPL abstimmten. Die höchste Wahlbeteiligung gab es ein Jahr später mit 58,7 Prozent. Seitdem ging es in der Tendenz stetig abwärts. Das mag daran liegen, dass der Rolle des DPL, die mit der des Bundespräsidenten vergleichbar ist, immer weniger Bedeutung beigemessen wird.

    Wichtiges Amt

    Trotzdem ist das Amt des DPL wichtig für das Projekt und für den Kandidaten sehr aufwendig. Der Zeitaufwand ist nur zu stemmen, wenn beispielsweise der Arbeitgeber den Kandidaten zeitlich ausreichend freistellt oder dieser selbst über seine Zeit verfügen kann.

    Zu den vielfältigen Aufgaben gehören unter anderem die Mediation in Teams oder zwischen Teams oder Mitgliedern des Projekts, die Vertretung des Projekts in der Öffentlichkeit bei Vorträgen und Präsentationen, die Übersicht über und Verfügung der Finanzen sowie juristische Angelegenheiten und generell ganz viel Kommunikation.