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  • System76 denkt über eigene Desktop-Umgebung nach

    System76 denkt über eigene Desktop-Umgebung nach

    Ein oft diskutiertes Thema in Foren und den sozialen Medien ist die Zersplitterung der Entwicklung von Distributionen und Desktops bei Linux. Die Gemüter erhitzen sich an der Frage, ob es zu viele Distributionen oder Desktop-Umgebungen gibt oder nicht. Werden hier Ressourcen und Energie verschwendet oder ist gerade die Vielfalt das, was Linux voranbringt?

    COSMIC ohne GNOME

    Dieses Thema darf nun wieder diskutiert werden anhand der Meldung, dass System76, Hersteller von auf Linux abgestimmter Hardware, einen eigenen Desktop in Rust entwickeln möchte, der nicht auf GNOME basiert. Diese Meldung ist nur zur Hälfte neu, denn bereits im Sommer wurde das hauseigene, auf Ubuntu basierende Pop!_OS mit einer Beta-Version des COSMIC Desktop auf der Basis von GNOME 3.38 ausgeliefert.

    Rust soll es richten

    Jetzt plant System76 offensichtlich, einen Schritt weiterzugehen und einen Desktop in Rust zu entwickeln, der auf keiner anderen Desktop-Umgebung basiert, aber oberhalb der Shell auf GTK setzt. Das geht aus einem Thread auf Reddit hervor, in dem ein User fragte, ob denn ein COSMIC Desktop auf der Basis von KDE Plasma geplant sei. Daraufhin antwortete der Pop!_OS-Entwickler Michael Murphy (mmstick), dass eine Eigenentwicklung in Rust in Planung sei.

    Extensions in general feel like a hack. And what we want to do with our desktop differs from GNOME, so it’s not like the option to merge pop-shell and COSMIC into GNOME Shell would be a welcome thing.

    Michael Murphy (mmstick) on Reddit

    Es steht zu vermuten, dass die Entscheidung hierzu aus Spannungen zwischen Pop!_OS- und GNOME-Entwicklern resultiert. Dabei geht es um Theming und die bescheidenen Möglichkeiten der Anpassung bei GNOME, wenn man auf Erweiterungen verzichten will. Murphy schrieb, es gebe Funktionen, die man gerne umsetzen würde, dies aber mit dem Erweiterungssystem bei GNOME nicht realisieren könne.

    Das Projekt ist derzeit noch in einer sehr frühen Planungsphase und es scheint noch nicht gesichert, dass es auch zu Ende gebracht wird. Sollte dies aber geschehen, so stellt System76-CEO Carl Richell eine erste Auslieferung für Mitte 2023 in Aussicht.