Schlagwort: Coreboot

  • Star Labs Mk IV Linux-Notebook erhält Coreboot

    Quelle: Star Labs Blog

    Star Labs ist ein britischer Hersteller von Linux-Notebooks, der nicht die üblichen Barebones von Clevo oder anderen Herstellern nutzt, sondern auf ein eigenes Design setzt. Zudem beschränkt sich der Hersteller auf zwei Modelle in den Formfaktoren 11,6 und 13,3-Zoll.

    Coreboot startet schnell und sicher

    Das größere der beiden Notebooks, der Star LabTop Mk IV, erhält ab sofort nach mehreren Monaten Entwicklung Unterstützung für die freie Firmware Coreboot. Coreboot ist lediglich ein minimaler Starter für die Hardware. Um Geräte weiter hochzufahren, wird eine Payload benötigt. Star Labs nutzt dazu bei seiner Implementierung TianoCore, einen freien Bootloader, der die UEFI-Schnittstelle bereitstellt.

    In den Genuss der schnellen und sicheren Bootsequenz von Coreboot kommen aber nicht nur Neukunden, auch Bestandskunden im Besitz eines Star LabTop Mk IV können Coreboot nachrüsten. Star Labs bedient sich zur Auslieferung des LVFS, auf dem Rechner muss dazu fwupd in Version 1.5.6 oder neuer installiert sein. Zudem muss das Notenbook mit dem Stromnetz verbunden sein und beim Start der Umstellung mindestens 30 % Akkuladung besitzen.

    Coreboot nachrüsten

    Star Labs stellt auf seiner Webseite eine ausführliche Anleitung dieses nicht ganz trivialen Vorgangs bereit. Dabei wird unter anderem darauf hingewiesen, dass das BIOS entsperrt sein muss und das der Reboot nach der Umstellung bis zu fünf Minuten dauern kann.

    2 Notebooks – 6 Distributionen

    Star Labs liefert seine Notebooks wahlweise mit verschiedenen Desktops unter Ubuntu 20.04.2 LTS, Linux Mint 20.1, elementaryOS 5.1.7, MX Linux 19.3, Zorin OS 15.3 und seit Mai 2020 auch Manjaro Linux aus. Die durchaus moderate Preisgestaltung von Star Labs beginnt für das 11,6-Zoll Star Lite Mk III bei 475 Euro, das Star LabTop Mk IV ist ab 830 Euro zu haben. Die Notebooks sind mit Intel-CPUs ausgestattet, bei beiden ist Intel ME standardmäßig deaktiviert. Die Geräte verfügen in der Grundausstattung über 8 bzw. 16 GByte RAM und eine mit Overprovisioning versehene 240 GByte SATA-SSD.

  • Project X will Coreboot für AMD Ryzen 5000

    Project X

    Die aktuelle AMD Zen-3-Plattform soll Unterstützung für Coreboot erhalten. Das hat sich Googles Ron Minnich auf die Fahne geschrieben. Für AMD Ryzen 3000 und 4000 ist Coreboot-Unterstützung ebenfalls bereits in Entwicklung. Minnich ist nicht neu in diesem Bereich, bereits 1999 rief er am Los Alamos National Laboratory das Projekt LinuxBIOS ins Leben, das 2008 in Coreboot aufging.

    Project X und OpenBMC

    Die Unterstützung von AMD Zen 3 durch ein alternatives offenes Bootsystem im Projekt X (eXcising binary blobs from the x86 part of Zen CPUs) wird sowohl für Coreboot als auch das in Rust implementierte Oreboot (PDF) gearbeitet. Anfang Dezember auf der Open-Source Firmware Conference (OSFC 2020) wird aber nicht nur Minnich über Project X sprechen, sondern auch AMD-Mitarbeiter Supreeth Venkatesh über AMDs eigene Anstrengungen bei der Open-Source-Firmware OpenBMC, die von der Linux Foundation betrieben wird.

    Verbreitung steigt

    Nach der zunehmenden Deaktivierung von Intels Management Engine (ME) haben in den letzten Jahren Notebook-Hersteller wie Purism oder System76 als nächsten Schritt vermehrt auf Coreboot als Boot-Firmware gesetzt. Auch der deutsche Notebook-Ausrüster Tuxedo Computers arbeitet an der Coreboot-Integration bei ihren Notebooks. Mit Projekt X soll auch für AMD ein Ersatz für das langsame und unsichere UEFI etabliert werden.

    Coreboot startet schneller

    Coreboot ist ein minimales generisches Mainboard-Initialisierungswerkzeug, das nach der Initialisierung eine »Payload”« startet, die den Rest des Boot-Vorgangs übernimmt. Diese Payload ist aktuell oft Grub 2, könnte aber auch aus einem anderen Bootloader wie SeaBIOS oder dem Linux-Kernel selbst bestehen. ein weiteres Projekt, die Integrität des Boot-Vorgangs sicherer zu gestalten ist TrenchBoot, das federführend von Entwicklern bei Oracle vorangetrieben wird.

  • Coreboot bald für AMD Ryzen 3000 und 4000

    System76
    Logo von Coreboot

    In den letzten Jahren nahm die Zahl der Hersteller und Ausrüster von Linux-Notebooks und weiterer Hardware mit einem Fokus auf Linux zu. Das löste eine Art Kettenreaktion aus, indem Hersteller immer weitere Verbesserungen bei der Freiheit, der Sicherheit und dem Datenschutz entwickelten.

    AMD auf dem Vormarsch

    Dabei sind aus den USA vor allem System 76 und Purism zu nennen, in Europa sind es Tuxedo Computers aus deutschen Landen, Slimbook aus Spanien und Star Labs aus Großbritannien. Lange mussten AMD-Fans auf die ersten Linux-Notebooks mit AMD Ryzen 3000 oder 4000 CPUs warten, doch seit einiger Zeit liefern Tuxedo und nun auch Slimbook gut ausgestattete Notebooks mit AMD-CPU und -Grafik.

    Coreboot für Ryzen CPUs

    Jetzt verkündete Jeremy Soller, Chefentwickler bei System76 auf Twitter, er werde beginnen, Coreboot für AMDs Chipsets Matisse und Renoir umsetzen. Diese Chipsets befeuern die aktuellen AMD-CPUs Ryzen 3000 und 4000, die auch in den aktuellen Linux-Notebooks von Tuxedo und Slimbook Verwendung finden.

    https://twitter.com/jeremy_soller/status/1286457590289858560

    Die genannten Hersteller bieten bereits die meisten ihrer Erzeugnisse auf Intel-Basis mit Coreboot oder weitestgehend deaktivierter Intel-ME an. Coreboot für Ryzen-CPUs stellt, falls es gelingt, einen weiteren Anreiz dar, ein auf Linux ausgelegtes AMD-Notebook zu kaufen.

    Klein und transparent

    Coreboot ist ein Open-Source-Projekt, das seit 1999 darauf abzielt, die proprietäre Firmware, die heutige PCs in BIOS und UEFI einschleppen, zu entfernen und durch eine schlanke Firmware zum Laden des Betriebssystems zu ersetzen. Dadurch wird nicht nur der Bootvorgang beschleunigt, er lässt sich auch viel besser auf Kompromittierung überwachen, wozu Purism etwa die Firmware Heads einsetzt.

    Von System76 selbst gibt es derzeit keine offiziellen Aussagen zu diesem Projekt, sodass es keine Angaben zur geplanten Projektdauer oder den zu erwartenden, darauf basierten Geräten gibt.

  • System76 kündigt Notebook mit Coreboot an

    Logo: Coreboot

    Immer mehr Hersteller von Linux-Notebooks setzen auf Coreboot anstatt eines herkömmlichen BIOS. Jetzt kündigt auch der US-amerikanische Hersteller System76 ein erstes Notebook mit Coreboot an.

    Purism und Tuxedo bereits an Bord

    Kürzlich wurde der Linux-Notebook-Ausrüster deshalb zum Thunderbolt- Lizenznehmer, um die Technik offiziell im Rahmen seiner geplanten Coreboot-Initiative anbieten zu können. Jetzt bietet das Unternehmen ein erstes Notebook mit Coreboot an.

    Coreboot hat zum Ziel, ein freies und quelloffenes BIOS zu erstellen. Das 1999 als LinuxBIOS gestartete Projekt ersetzte das BIOS zunächst mit einem kompletten Linux-Kernel. Als der Platz dafür immer knapper wurde, änderte sich 2008 der Name in Coreboot und das Konzept dahingehend, mit einem Minimalcode lediglich die Hardware zu initialisieren und danach eine sogenannte Payload huckepack zu laden, die dann das System hochfährt.

    Darter Pro OSFC Edition

    Die Vorstellung soll auf der Open-Source Firmware Conference (OSFC) vom 3. bis 6. September stattfinden, die in den Gebäuden von Google und Facebook im Silicon Valley abgehalten wird. Aus diesem Anlass trägt das Notebook den Namen »Darter Pro OSFC Edition«. Wer die Coreboot-Edition im Vorfeld ordert, erhält freien Eintritt zur Konferenz.

    Verschiedene Payloads

    Als Payload lädt Coreboot für das Darter Pro die freie Firmware LinuxBoot nach. Alternativ sollen sich aber auch die UEFI-Alternative Tiancore oder die Bootloader U-Boot und Slimbootloader nachladen lassen. Weitere Notebooks sind bei System76 in der Planungsphase für Coreboot-Unterstützung, darunter auch die Bestseller Galago Pro 2 und 3.

    Derzeit eher für Entwickler

    Das derzeit vorbestellbare Darter Pro OSFC 2019 verfügt über ein mattes 15-Zoll 1080p-Display, einen Intel Core i5/i7 Prozessor der 8. Generation, 8 bis 32 GByte RAM sowie SSD-Optionen von 240 GByte bis hin zu 2 TByte. Als Betriebssystem wird das hauseigene Pop!_OS eingesetzt. Das Darter Pro OSFC 2019 soll in der Standardausrüstung rund 950 US-Dollar kosten und richtet sich vornehmlich an die Konferenzteilnehmer. Wann das Darter Pro oder andere Notebooks oder PCs mit Coreboot im regulären Shop von System76 verfügbar sein werden ist derzeit nicht bekannt.