Schlagwort: Chrome OS

  • Linux auf neuen Chromebooks lauffähig

    Chromebooks Linux
    Photo by Andrew Neel on Unsplash

    Chromebooks sind auch hierzulande nicht nur in Schulen, Behörden und Unternehmen beliebt, sondern stehen auch in vielen Privathaushalten als erschwingliche Alternative zu den teureren Notebooks abseits der ARM-Plattform. Bereits seit Mitte letzten Jahres können viele Chromebooks neben Chrome OS und Android-Apps mit ein wenig Aufwand auch Linux-Anwendungen und Distributionen ausführen.

    Linux für alle

    Eher am Rande hat Google vor einigen Tagen auf seiner Entwicklerkonferenz I/O verlauten lassen, dass alle Chromebooks, die ab 2019 den Markt betreten, standardmäßig bereit für Linux sind, egal ob sie einen Prozessor von ARM oder Intel beherbergen.

    Nicht weiter erstaunlich, wenn man weiß, dass Chrome OS anfänglich auf der Basis von Ubuntu und Gentoo entwickelt wurde. Aber bis letztes Jahr war es nicht möglich, ohne erheblichen Aufwand Linux-Anwendungen lauffähig zu bekommen. Dazu bedurfte es des Projekts Crostini, dass auch die Interaktion zwischen Linux und Chrome OS erlaubte.

    Einfacher denn je

    Jetzt werden die Dinge nochmals einfacher, denn auf neuen Geräten muss der Anwender lediglich den App-Switcher öffnen und Terminal eintippen. Das öffnet eine virtuelle Maschine namens Termina, die einen Container mit Debian 9.x »Stretch« startet. Auch andere Systeme und Apps lassen sich per Termina installieren.

    Welten verschmelzen

    In der neuesten, noch nicht veröffentlichten Version des Chrome OS Dateimanagers können Dateien zwischen Chrome OS, Google Drive, Linux und Android verschoben werden. Die Betriebssystemwelten verschmelzen, demnächst wird die Android-Entwicklungsumgebung Android Studio auch auf Chrome OS laufen – in einem Linux-Container.

    Bevor ihr jetzt zu übermütig werdet, muss gesagt werden, dass all dies noch Beta-Status hat. Es funktionieren noch nicht alle Anwendungen und auch an Hardwarebeschleunigung, Grafikunterstützung und Sound wird noch geschraubt.

    Chromebooks aufgewertet

    Das Konzept erlaubt Entwicklern, ähnlich wie mit Microsofts WSL, für mehrere Plattformen auf einer Maschine zu entwickeln. Dabei hilft, dass jetzt Port-Forwarding verwendet werden kann, um Netzwerkdienste zwischen Linux und Chrome OS zu verbinden. Aber auch für zu Hause wertet die bessere Linux-Unterstützung ein Chromebook auf. Laut diesem Video ist es sogar möglich, Chrome OS zu entfernen und Linux als alleiniges System zu installieren.

    Auch für normale Anwender

    Ausgebuffte Linux-Cracks installieren Linux auch auf einer Klorolle, wenn es sein muss. Mit den neuen Chromebooks erhalten aber auch weniger technikaffine Chromebook-Käufer einen guten Mehrwert in Form von quasi vorinstalliertem Linux. Für Linux und seine Verbreitung kann das nur von Vorteil sein.

  • Chrome OS rückt noch näher an Linux

    Photo by Andrew Neel on Unsplash

    Die letzten 12 Monate haben viel bewegt, wenn es um Linux-Anwendungen unter Chrome OS auf Chromebooks geht. Jetzt deutet sich ein weiterer Schritt zu einer vereinfachten Integration an.

    Viele Chromebooks unterstützt

    Seit dem Sommer lassen sich Debian-Anwendungen auf einer Anzahl an Chromebooks installieren und nutzen. Im Herbst erhöhte Google durch Rückportieren von Kernel-Modulen die Zahl der Linux-fähigen Chromebooks.

    Vereinfachung in Sicht

    Jetzt hat das Blog Chrome Story einen Eintrag im Chrome-OS-Repository Gerrit entdeckt, der eine weitere Vereinfachung bei Suche, Installation und Nutzung von Debian-Anwendungen bringen wird:

    Experimental flags for crostini apt search
    Flags for enabling/disabling crostini apt search 
    (experimental feature) go/chrome-apt-search

    Die Absicht dieses Codeschnipsels wird durch einen diesbezüglichen Bugreport verdeutlicht, der keinen Zweifel an der geplanten Funktionalität lässt:

    Add APT search into Chrome OS App Launcher, so that 
    not installed Linux packages and Apps can be searched for 
    and installed via the App launcher.

    Bisher werden Linux-Anwendungen etwas umständlich über die vorinstallierte App Files installiert. Das soll sich bald ändern, falls der Code in eine veröffentlichte Version von Chrome OS einzieht. Dann können Anwender Debian-Pakete direkt über den App-Launcher suchen und installieren.

    Im Hintergrund virtuell

    Im Hintergrund wird die Nutzung von Linux-Anwendungen über das Projekt Crostini realisiert. Dahinter steht eine von Grund auf für Chromebooks entwickelte virtuelle Maschine auf der Basis der Kernelfunktion KVM.

    Auch in Unternehmen sind Chromebooks interessant. Allerdings haben Administratoren, wenn es um Linux geht, hier ein Problem. Die Richtlinien erlauben oft nicht die freie Wahl einer Distribution. Wenn ein Unternehmen etwa auf Fedora setzt, ergeben Debian-Apps auf dem Chromebook nicht viel Sinn.

    Erleichterung für Unternehmen

    Hier naht vermutlich bald Abhilfe, Geräteadministratoren könnten dann eine URL für Chrome OS zum Herunterladen einer Distribution eingeben. Google testet unter dem Codenamen Pita bereits zumindest eine weitere Distribution. Es ist kaum etwas über das Projekt bekannt, es würde aber Sinn ergeben, wenn Google hier sein hausinternes gLinux testet.

  • Project Fuchsia könnte künftig Android ersetzen

    Project Fuchsia
    Bild: Google | Quelle: Flickr | Lizenz: CC0 1.0

    Seit zwei Jahren wird das Project Fuchsia auf Technik-Webseiten gerüchteweise als möglicher Nachfolger für Android gehandelt. Google hat sich dazu bisher öffentlich nie geäußert. Das gemeinhin gut unterrichtete Nachrichten-Magazin Bloomberg will nun von nicht näher bezeichneten Quellen im Fuchsia-Team bei Google Anhaltspunkte dafür haben, dass Fuchsia sogar weit mehr als ein Android-Nachfolger sein könnte.

    Android ist problembehaftet

    Demzufolge könnte Fuchsia gleich einige der Probleme lösen, die Android strukturell bedingt über die Jahre hervorgebracht hat. Zumindest zwei dieser Probleme machen Google derzeit stark zu schaffen und diese sind nicht mehr aus der Portokasse zu begleichen. Die EU hat Google am 18. Juli zu einer Rekordstrafe von 5,1 Milliarden US-Dollar verdonnert, weil das Unternehmen Android-Apps mit dem System bündelt und so den Wettbewerb behindert.

    Ein seit 2012 anhängiges Gerichtsverfahren, in dem Oracle Google wegen der Verwendung von Java-Protokollen bei Android verklagt, steht derzeit auch nicht gut für Google. Auch hier könnten eine hohe Geldstrafe und Lizenzgebühren drohen. Das Unternehmen hat bereits angedeutet, Android könne künftig für OEMs kostenpflichtig werden.

    Project Fuchsia als Neubeginn

    Laut Bloomberg sieht Google Fuchsia als eine Möglichkeit, von vorne anzufangen, um damit einige der inhärenten Fehler in Android und dem zugrunde liegenden Linux-Kernel zu beheben. Dazu gehören der Mangel an Sicherheits- und Update-Funktionen und die Schwierigkeiten bei der Integration des Google Assistant-Sprachagenten und anderer KI-Technologien.

    Keine Linux-Basis

    Fuchsia ist ein Betriebssystem, das, anders als Android, keinen Linux-Kernel als Basis benutzt. Travis Geiselbrecht, der Entwickler des als Mikrokernel ausgelegten Fuchsia-Kernels »Zircon« ließ vor rund einem Jahr durchblicken, dass es sich um ein Smartphone-Betriebssystem handele und dass es kein Spaßprojekt sei.

    Vorteihaftere Lizenzen

    Geiselbrecht hat bereits früher an den unter BSD-Lizenz stehenden Kerneln für BeOS und dem davon abgezweigten Haiku mitgearbeitet, was ein Fingerzeig auf die Verwandschaftsverhältnisse von Fuchsia sein könnte. Bei Fuchsia ist die Lizenzsituation für Google und dessen Lizenznehmer weitaus vorteilhafter. Während bei Android die GPL und eine Apache-2.0-Lizenz die Auslieferung des Quellcodes bedingen, steht Fuchsia selbst unter BSD- und der Kernel unter MIT-Lizenz. Damit würde diese Pflicht entfallen.

    Linux als Gast

    Im April hat Google unter der Bezeichnung The Book das Skelett einer Dokumentation veröffentlicht. Im Juni veröffentlichte die Website 9to5Google einen Bericht, der besagt, dass Fuchsia eine App namens Guest mitbringt, um in der Art einer Virtuellen Maschine mittels des Hypervisors im Zircon-Kernel Gast-Systeme zu starten. Dazu zählen neben Fuchsia und Chrome OS auch Linux-Systeme, wobei für Debian bereits eine eigene Guest-Anwendung bereitsteht.

    Mittels der Bibliothek »Machina« soll bei Project Fuchsia die Verbindung zwischen Host und Gast direkter sein als das bei Virtuellen Maschinen üblicherweise der Fall ist. Machina ähnelt zudem sehr dem für die Verwendung von Linux-Apps unter Chrome OS entwickelten Crostini, womit sich ein Kreis schließt.

    Vom AI-Gadget bis zum Notebook

    Laut Bloomberg haben die Entwickler des Fuchsia-Teams Pläne zum Erstellen eines Betriebssystems diskutiert, das in der Lage ist, alle internen Gadgets des Unternehmens sowie Geräte von Drittanbietern, die jetzt auf Android oder Chrome OS basieren, zu bedienen. Den Informationen nach soll Fuchsia innerhalb von drei Jahren auf Heimgeräten wie sprachgesteuerten Lautsprechern eingebettet und dann auf größere Geräte bis hin zu Laptops portiert werden, wo es Chrome OS ersetzen könnte.

    Roadmap ohne Absegnung

    Eine weitere Person innerhalb des Teams soll gesagt haben, Fuchsia könne Android theoretisch in fünf Jahren komplett ersetzen. Allerdings habe in der Konzernspitze noch niemand diese Roadmap abgesegnet. Am Project Fuchsia arbeiten aber mehr als 100 Entwickler, was die Bedeutung des Projekts klar unterstreicht.

    Kontroverses Thema Privatsphäre

    Allerdings soll es auch kontroverse Diskussionen über Design und Funktionalität geben, besonders wenn es um den Schutz der Privatsphäre geht. In dem online veröffentlichten Code zu Fuchsia haben die Ingenieure kryptografische Benutzerschlüssel in das System eingebaut – ein Datenschutz-Tool, das sicherstellt, dass private Informationen bei jeder Aktualisierung der Software geschützt sind.

    Ein durchaus heikles Thema beim durch Werbeeinnahmen finanzierten Mutterkonzern Alphabet. Sollte Android mit der Zeit wirklich abgelöst werden, so muss Google zudem darauf achten, seinen Android-Marktanteil von derzeit rund 85 Prozent nicht zu gefährden. Da es von Google bisher keine offiziellen Ankündigungen gibt, müssen wir wohl bis 2021 auf die ersten sprachgesteuerten Gadgets mit Fuchsia warten, um abzusehen, wo die weitere Entwicklung hinführen könnte.

  • Google: Mehr Chromebooks lernen Linux

    Chromebooks lernen Linux
    Photo by Andrew Neel on Unsplash

     

    Vor knapp zwei Monaten wurde aus dem Gerücht, Linux-Apps würden bald offiziell auf Chromebooks laufen, Gewissheit. Im Rahmen des Projekts Crostini wird Linux auf Chromebooks in einer virtuellen Maschine auf der Basis von KVM laufen. Neben Googles eigenem PixelBook mit Debian 9 »Stretch« als Vorzeigeprojekt sollen mit ChromeOS 69 im August oder September weitere Chromebooks für Anwender des Stable Channel folgen. Jetzt wurde bekannt, welche weiteren CPU-Architekturen neben den im Dev-Channel bereits aktivierten »Kaby Lake« und »Skylake« demnächst mit Linux umgehen können.

    Mehr Chromebooks lernen Linux

    Laut einer Ankündigung auf der Webseite XDA-Developers handelt es sich dabei unter anderem um Chromebooks von Acer, Asus, Dell, HP und Lenovo, die alle über eine Intel »Kaby Lake«,  »Skylake« oder »Apollo Lake«-CPU verfügen. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Geräte:

    • Acer Chromebook 11 mit den Modellen C732, C732T, C732L, C732LT, CB311-8H und CB311-8HT
    • Acer Chromebook Spin 11 mit den Modellen R751T, CP311-1H und CP311-1HN
    • Acer Chromebook 15 CB515-1HT/1H
    • ASUS Chromebook Flip C101
    • ASUS Chromebook Flip C213SA
    • Dell Chromebook 11 Modell 5190
    • Dell Chromebook 11 2-in-1 Modell 5190
    • Lenovo Thinkpad 11e
    • Lenovo Thinkpad Yoga 11e
    • Lenovo 500e
    • Lenovo 100e
    • HP X2
    • HP X360
    • Samsungs Chromebook Plus

    Bay Trail bleibt draußen

    Chromebooks mit Intel »Bay Trail«-CPUs verfügen nicht über die nötige Hardware und können somit nicht unterstützt werden. Auch Geräte mit Kernel-Versionen älter als 3.10 erhalten keine Unterstützung.

    Linux wird auf Chromebooks fast so lange installiert wie es diese Geräteklasse gibt. In der Regel erforderte dies aber das Laden eines kompletten Linux-Betriebssystems, das dann parallel zu Chrome OS lief.

    Mit Crostini virtualisiert

    Mit Crostini, einem Satz von Werkzeugen, mit denen Linux-Anwendungen in virtuellen Maschinen ausgeführt werden können, ändert sich das. Die vom Kernbetriebssystem in Sandboxen getrennten Linux-Apps können mit Chrome OS interagieren, so dass beispielsweise Dateien zwischen nativen Anwendungen und Linux-Anwendungen kopiert oder verschoben werden können. Im Chrome-OS-Launcher Launcher sind diese Anwendungen so verknüpft, als seien es native Apps.

    Google sieht hauptsächlich Entwickler als Nutznießer dieser Entwicklung, jedoch können genauso gut Endanwender davon profitieren, indem sie Apps ausführen können, die für Chrome OS nicht verfügbar sind.

  • Linux bald offiziell auf Chromebooks

    Quelle: aboutchromebooks.com

     

    Lange war es ein Gerücht, jetzt ist es Gewissheit: Chromebooks werden bald Linux offiziell ausführen können. Das hat Google auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz Google I/O erklärt, ein Blogeintrag bestätigt dies noch einmal. Anwender, die die Entwicklerversion von Chrome OS verwenden, hatten entsprechenden Code bereits letzte Woche entdeckt. Damit unterstützen Chromebooks neben Chrome OS und den im letzten Jahr hinzugefügten Android-Apps und Web-Apps bald auch Linux. Damit werden die kleinen, leichten und mit guter Sicherheit ausgestatteten Chromebooks auch für Entwickler interessant. Auch auf dem Bildungsmarkt, auf dem Chromebooks vor allem in den USA besonders beliebt sind, gewinnt die Notebook-Alternative damit ein weiteres Verkaufsargument.

    Virtuell abgeschottet

    War es bisher mit Projekten wie Crouton und Gallium OS recht aufwendig, Linux auf Chromebooks auszuführen, wird sich das im Rahmen des Projekts Crostini nun ändern. Ab dem Sommer wird Linux auf Chromebooks in einer virtuellen Maschine auf der Basis von KVM laufen können, die von Grund auf für Chromebooks entwickelt wurde. Das bedeutet, dass es in Sekundenschnelle startet und sich vollständig in die Chromebook-Funktionen integriert. Linux-Anwendungen können mit einem Klick auf ein Symbol gestartet werden, Fenster können verschoben werden und Dateien können direkt aus Anwendungen geöffnet werden.

    Ab dem Sommer einsatzbereit

    Mit der Ende Mai erscheinenden Alpha-Version von Chrome OS 68 wird offiziell als Vorschau Googles eigenes PixelBook mit Debian 9 »Stretch« unterstützt, mit der stabilen Version 68 ab dem 24. Juli sollen weitere Chromebooks folgen, sofern sie über ausreichend Hardware-Ressourcen verfügen. Laut Googles Chrome-Produktmanager Kan Liu sind das mehr als die Hälfte der aktuell am Markt erhältlichen Chromebooks. Auch die meisten Linux-Distributionen sollen kurzfristig lauffähig sein. Wer über ein PixelBook verfügt und nicht mehr warten mag, kann über den Dev-Channel die Linux-Unterstützung bereits jetzt testen.