Schlagwort: AVMultimedia

  • AVMultimedia optimiert für mehr Privatsphäre

    Die Linux-Distribution AVMultimedia aus der Schweiz richtet sich an jene Linux-User, die sich einen einfachen, aber leistungsfähigen Desktop wünschen, der sofort eingesetzt werden kann. Bereits bisher wurde AVMultimedia mit Ungoogled Chromium und sehr restriktiven Firefox-Einstellungen ausgeliefert. Neu kommen in Version 2021/XI viele Funktionen hinzu, mit denen die Privatsphäre je nach den Bedürfnissen deutlich erhöht werden kann.

    Firefox-Erweiterungen und Tor Browser

    Zunächst einmal führt die Fingerprint-Erweiterung von Firefox dazu, dass keine eindeutige Identifizierung mehr beim Besuch von Webseiten möglich ist. Ebenfalls ist die Erweiterung Hide-IP vorhanden, mit der die eigene Netzwerkadresse »verschleiert«“ werden kann. Das kann länderübergreifend erfolgen, ist aber auch nur innerhalb des eigenen Landes möglich. Da gewisse Streaming-Anbieter in den AGBs vorschreiben, dass das Geo-Blocking nicht umgangen werden darf, ist die Erweiterung bei jeder Sitzung mit Firefox erneut zu aktivieren.

    Deutlich weiter geht der Einsatz des Tor Browsers. Damit kann im Internet relativ anonym gesurft werden. Der Tor-Browser sendet alle Anfragen an Tor-Knoten, welche die Anfrage verarbeiten und die Inhalte zum aufrufenden Tor-Browser zurücksenden. Server-Dienste können damit die eigentliche IP-Adresse nicht mehr eruieren. Für jene, welche gar die Mac-Adresse ändern möchten, findet sich eine Anleitung, wie dies unter AVMultimedia in einem Terminal gemacht werden kann.

    Download und FAQ

    Neben dem neuen Tor-Browser beinhaltet AVMultimedia 2021/XI zudem neue Versionen für JDownloader2 sowie MediathekView. Damit können Filme äußerst einfach von Web-Diensten oder Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender auf die lokale Festplatte kopiert werden. Das neue Release kann auf SourceForge oder OSDN heruntergeladen werden. Eine FAQ zu AVMultimedia steht auf der Webseite bereit.

  • AVMultimedia 2020/XI bringt 1 GByte neuer Software

    Screenshot: TV-Browser bei AVMultimedia

    Die freie Linux-Distribution AVMultimedia des Schweizer Entwicklers Urs Pfister vereint ein Media-Center mit der Möglichkeit, digitale Inhalte auf dem gleichen Gerät zu bearbeiten und zu publizieren. Das System läuft komplett im RAM. Nach der Optimierung für AMD Ryzen Mobil-Prozessoren mit AVMultimedia 2020/X vor einem Monat erschien jetzt AVMultimedia 2020/XI.

    Viele neue Anwendungen hinzugefügt

    Zur Grundausstattung von AVMultimedia gehören Anwendungen wie Kodi (Media-Center), OpenShot (Videobearbeitung), DeVeDe (Erstellung von DVDs), ASunder (Rippen von CDs), GIMP (Bildbearbeitung) und Scribus (Desktop-Publishing). AVMultimedia 2020/XI wurde nun um über ein GByte an Software erweitert und bietet viele neue Anwendungen, um kreativ mit Medien-Angeboten umzugehen. Das Mediathek-Angebot der öffentlich-rechtlichen Sender ist riesig, doch benötigt das Durchforsten viel Zeit und Nerven. Mit dem neu in AVMultimedia 2020/XI enthaltenen MediathekView lassen sich die Inhalte deutlich einfacher durchforsten und gewünschte Sendungen bequem downloaden.

    Werbung ade

    Ein weiterer Neuzugang ist Lossless-Cut, der das Herausschneiden von Werbung aus aufgenommenen Sendungen vereinfacht. Neu ist auch JDownloader, ein Werkzeug, um anhand eines Links sämtliche Audio- und Video-Dateien herauszufiltern und zum Download bereitzustellen. Mit AVMultimedia 2020/XI lässt sich zudem Spotify als App installieren, weiter wurde Firefox auf Version 82 angehoben, um Spotify, Deezer oder andere Streaming-Angebote bequem im Browser öffnen zu können.

    Audio-Dateien verwalten

    Für Audio-Dateien bietet EasyTag eine effiziente Verschlagwortung ganzer Ordner an. Ebenso stehen diverse Konsolen-Tools wie mp3splt und eyeD3 zur Verfügung. Mit MP3toCD lassen sich Audio-Mitschnitte anhand von CSV-Dateien bequem aufteilen, mit Preview-Bildern versehen und für die Offline-Wiedergabe entweder in Kodi oder auf dem Smartphone aufbereiten. Das Thema »Musik-Archivierung im Online-Zeitalter« wird in einem aktuellen Blog-Eintrag von Pfister analysiert und die erwähnten Tools dort näher erläutert.

    Das rund 2,6 GByte große Abbild von AVMultimedia 2020/XI kann über SourceForge oder OSDN frei bezogen werden.

  • Media-Center-Software Kodi 19 »Matrix« erreicht Beta-Status

    Kodi ist eine quelloffene Multimedia-Center-Software, die ihre Wurzeln im Xbox Media Player (XBMP) hat. Kodi kann Multimedia-Dateien wie Video-, Bilder- und Audiodateien von DVD, Festplatte, von einem Server oder aus dem Internet wiedergeben.

    Umstieg auf Python 3

    Bereits seit 18 Monaten arbeiten die Entwickler an Kodi 19 »Matrix«, die Vorbereitungen laufen schon um einiges länger. Das Hauptaugenmerk von Kodi 19 liegt auf dem Umstieg von Python 2 auf Python 3, da die ältere Version nicht mehr unterstützt wird. Das betrifft bei Kodi besonders das System der Add-ons, sodass die Entwickler dieser Erweiterungen bereits vor fast drei Jahren auf den Umstieg vorbereitet wurden.

    Software-De­ko­die­rung von AV1

    Darüber hinaus arbeiten die Entwickler weiter an der Verbesserung der Funktionen der Multimedia-Center-Software. Dazu zählt die Unterstützung für die Software-De­ko­die­rung für das freie Videoformat AV1. Für den Bereich Audio und Music-Videos wird Kodi 19 Verbesserungen bei der Bereitstellung und Aufarbeitung von Metadaten bieten. Das Estuary-Theme von Kodi 18.x »Leia« wurde ebenso überarbeitet wie die Darstellung von Untertiteln. Statisches HDR10 sowie dynamisches Dolby Vision HDR werden erstmals unterstützt. Der Game-Controller-Support unter iOS wurde verbessert.

    Verbesserungen in vielen Bereichen

    Die Aufnahmefunktion per PVR erfuhr Verbesserungen in allen Bereichen wie etwa bei den Benachrichtigungen über anstehende Aufnahmen, die Darstellung des PVR im Estuary-Theme sowie eine Überarbeitung des Kanal- und Gruppenmanagers. Informationen zur Sicherheit, etwa beim Einbinden externer Schnittstellen oder Warnungen bei defekten oder nicht mehr unterstützten Add-ons werden dem Anwender übersichtlicher angeboten.

    Kodi 19 »Matrix« soll so früh wie möglich im Jahr 2021 erscheinen. Wer bei der Fehlersuche mithelfen möchte, kann die aktuelle Beta-Version vom Download-Portal des Projekts herunterladen. Allzu viele Add-ons dürft ihr allerdings noch nicht erwarten. Für die Kodi auf Android ist für die Beta eine Anmeldung erforderlich.

  • AVMultimedia 2020/X für AMD Ryzen Mobil-Prozessoren

    Wenige Tage nach der Vorstellung der neuen ArchivistaBox 2020/X erhielt auch die zugrundeliegende Media-Center-Distribution AVMultimedia ein Update auf Version 2020/X. Die Idee hinter AVMultimedia ist, multimediale Inhalte nicht nur vorzuhalten, sondern an gleicher Stelle auch zu bearbeiten.

    Läuft im RAM

    AVMultimedia ist eine RAM-basierte Linux-Distribution zur Verwaltung digitaler Inhalte. Dazu gehören Anwendungen wie Kodi (Media-Center), OpenShot (Videobearbeitung), DeVeDe (Erstellung von DVDs), ASunder (Rippen von CDs), GIMP (Bildbearbeitung) und Scribus (Desktop-Publishing). Eine Installation von einem USB-Stick kopiert die gesamte Distribution in den Arbeitsspeicher, eine eventuelle interne Festplatte wird nur für die zu speichernden Daten verwendet.

    Am Anfang der Entwicklung zur neuen Version stand der Wunsch nach Unterstützung für ein Ultrabook, mit dem effizient 4K-Videos bearbeitet werden können. Mit den neuen Ryzen Mobil-Prozessoren von AMD stehen sehr leistungsfähige CPUs genau für diese Anforderung zur Verfügung, die von aktuellen Kerneln unterstützt werden.

    Videobearbeitung für 4K

    Die aktuelle Version von AVMultimedia setzt auf Kernel 5.8.16 und erfüllt damit diesen Wunsch unter Linux. Entwickelt und getestet wurde AVMultimedia 2020/X vom Entwickler Urs Pfister auf einem Lenovo Yoga Slim 7 14ARE05 mit AMD Ryzen 7 4800U CPU. Aufgrund der Leistungsfähigkeit des Gerätes ist AVMultimedia in rund15 Sekunden installiert. Neustarts benötigen lediglich etwa 5 Sekunden. Mit AVMultimedia 2020/X wurden viele neuen Stromsparfunktionen im Linux Kernel aktiviert. Dadurch läuft das Ultrabook gute 30 Stunden im Standby-Modus.

    Firmware integriert

    AVMultimedia basiert auf Devuan, ist damit leicht erweiterbar und kommt ohne Systemd. Als Desktop kommt MATE zum Einsatz. Für eine optimale Kompatibilität zu den bisherigen Versionen stehen zwei weitere Linux-Kernel zur Verfügung. Zudem sind in der neuen Version rund 600 MByte an Firmware direkt in AVMultimedia eingebunden. Damit laufen viele neue Komponenten auf Rechnern, für die bisher die Treiber fehlten.

    Auf Tablet vorinstalliert

    AVMultimedia 2020/X steht auf SourceForge und OSDN mit einem Umfang von rund 2,5 GByte zum Download bereit. Wer AVMultimedia fix und fertig samt Hardware beziehen möchte, kann auf der Plattform Azurgo ein 2in1-Tablet mit vorinstalliertem System für rund 285 Euro mit QuadCore-CPU, 4 GByte RAM, 64 GByte Speicher und abnehmbarer Tastatur beziehen. Ich hatte das Convertible letztes Jahr im Test und habe in der Zeitschrift LinuxUser darüber berichtet.

  • AVMultiPhone: 20 Stunden Laufzeit auf dem PinePhone

    AVMultiPhone: 20 Stunden Laufzeit
    AVMultiPhone bietet Desktop-Feeling auf dem PinePhone

    Urs Pfister, Entwickler der Linux-Distributionen AVMultimedia und AVMultiPhone sowie Chef der Firma Archivista, hat gestern in einem Blogeintrag über seine Fortschritte bei der mobilen, auf postmarketOS basierenden Distribution AVMultiPhone für das PinePhone berichtet und eine aktuelle Version der Distribution bereitgestellt.

    500 Euro Prämie

    Gleichzeitig hat er zwei Bereiche herausgestellt, bei denen er nicht weitergekommen ist. Für die Lösung dieser Probleme hat er je 500 Euro als Prämie bereitgestellt. Eine der Prämien war bereits nach wenigen Stunden vergeben.

    Akku zu schnell leer

    Eines der Probleme, deren Lösung prämiert wird, hat mit der bis vor kurzem sehr schlechten Laufzeit des PinePhone zu tun. Nach 4 – 6 Stunden war der Akku leer. Abhilfe schafft hier die Firmware Crust, die das Smartphone in einen Tiefschlaf vergleichbar dem Suspend-Modus versetzt.

    Tiefschlaf durch Firmware

    Bei Crust handelt es sich um eine Low-Level-Firmware für Allwinner-SoCs, wie sie im PinePhone und dem Pineboot eingesetzt werden. Crust verbessert die Laufzeit und die thermische Leistung durch die Implementierung eines Tiefschlafzustands. Während des Tiefschlafs werden die CPU-Kerne, der DRAM-Controller und die meisten Onboard-Peripheriegeräte abgeschaltet, wodurch der Stromverbrauch im Vergleich zu einem Gerät im Leerlauf um 80 Prozent oder mehr gesenkt wird.

    20 Stunden Laufzeit

    Die Implementierung in die mobilen Betriebssysteme förderte einige Probleme zutage, von denen Pfister die meisten für AVMultiPhone selbst lösen konnte. Mit der neuen Version der Distribution erreicht er so 20 Stunden Laufzeit. Ein elementares Problem ist allerdings geblieben.

    Anruf verpasst

    Das Gerät registriert zwar, wenn während des Tiefschlafs ein Anruf eintrifft, weckt das Telefon aber nicht auf. Dies ist zwar manuell durch Druck auf die Power-Taste problemlos möglich, aber der Anwender erfährt erst nach dem Aufwecken, dass ein Anruf hereinkam. Dieses Problem harrt noch einer Lösung, die mit 500 Euro prämiert wird.

    Kamera funktioniert erstmals

    Das zweite Problem, das gestern bereits einer Lösung zugeführt werden konnte, betrifft die Kamera des PinePhones. Obwohl der Kamera-Chip OV5640 vom Kernel bereits seit geraumer Zeit unterstützt wird, verfügt keine der mobilen Distributionen über Software, um die Kamera anzusprechen.

    Qualität noch mangelhaft

    Martijn Braam, Entwickler bei postmarketOS, hat nun ein Python-Script bereitgestellt, das Frames von der Kamera abgreifen und speichern kann. Die Qualität lässt wegen der aggressiven Rauschunterdrückung des Sensors noch zu wünschen übrig. Braam schlägt vor, die Bilder im RAW-Format einer Bearbeitung zuzuführen, bevor die Rauschunterdrückung vorgenommen wird. Auch Videoaufnahmen gelingen mit dem Script.

  • AVMultimedia hat “Nachwuchs” bekommen

    Mit AVMultiPhone steht die erste Open Source Linux-Distribution zur
    Verfügung, die das Smartphone mit einem ausgewachsenen Linux-Desktop
    vereint. AVMultiPhone ist die Umsetzung von AVMultimedia auf dem für Linux-Betriebssysteme entwickelten PinePhone. Im Unterschied zu anderen
    Linux-Distributionen für das PinePhone, wo der Schwerpunkt primär beim
    Smartphone liegt, geht AVMultiPhone bewusst den Weg, den klassischen
    Desktop mit dem Smartphone gleichberechtigt zu vereinen.

    Desktop auf dem PinePhone

    Die Vorteile liegen auf der Hand. Sämtliche Arbeiten können auf dem ca.
    180 Gramm schweren Gerät ausgeführt werden, das Office wandert sozusagen in der Hosentasche mit. Ein Zugang zu einer Cloud ist ebenso wenig notwendig wie eine Internet-Verbindung. Alle Daten werden direkt auf dem Smartphone gespeichert. Für die Sicherung steht mit einem eMMC-Chip ein zweiter interner Datenträger zur Verfügung. Ebenso kann die SD-Karte beliebig getauscht und aufgerüstet werden. Die Anbindung an Desktop-Bildschirme erfolgt über WLAN und/oder USB. Dabei stehen GIMP, LibreOffice, Kodi, Inkscape und rund 20.000 weitere Linux-Programme auf dem Smartphone zur Verfügung.

    In Minuten installiert

    Die Installation von AVMultiPhone ist vergleichsweise einfach. Eine beliebige SD-Karte mit minimal 8 GByte wird mit dementpackten System-Abbild bestückt und danach die SD-Karte beim PinePhone eingelegt und das Telefon gestartet. Nach ca. 15 Sekunden erfolgt der Anmelde-Prompt
    (Standard-Passwort: 1234) sowie die Abfrage der PIN für die SIM-Karte.
    Damit ist die Software fertig eingerichtet.

    PostmarketOS als Basis

    AVMultiPhone wurde mit PostmarketOS und Alpine Linux realisiert. Damit ist gewährleistet, dass AVMultiPhone zügig auf der eher bescheidenen Hardware des PinePhones läuft. Darüber hinaus besteht mit PostmarketOS die Möglichkeit, AVMultiPhone auf über 200 Smartphones und Tablets zu portieren. Als Open Source Projekt kann AVMultiPhone auf Sourceforge oder OSDN frei bezogen werden.

  • ArchivistaBox 2020/V veröffentlicht

    ArchivistaBox 2020/V

    ArchivistaBox ist eine Linux-Distribution der Schweizer Firma Archivista GmbH des Entwicklers Urs Pfister. Haupteinsatzzweck war bisher die Verwaltung von Dokumenten, die alle Aspekte vom Scannen der Dokumente bis hin zur langfristigen sicheren Aufbewahrung abdeckt. Daneben wird auch ein ERP-System angeboten. Dazu kann jeweils geeignete Hardware geordert werden.

    Grundlage gewechselt

    Seit letztem Jahr setzt ArchivistaBox als Grundlage auf die ebenfalls von Pfister erstellte Multimedia-Distribution AVMultimedia und erhält dadurch neben einem neuen Desktop auch erweiterte Multimedia-Fähigkeiten. Mit der neuen ArchivistaBox 2020/V können nun Archive mit mehreren tausend Stunden 4K-Material erstellt und verwaltet werden. Die ArchivistaBox macht damit den Schritt vom Dokumenten Management System (DMS) hin zum Multimedia Management System (MMS).

    Bis zu 20.000 Stunden Material

    ArchivistaBox 2020/V speichert die Strukturdaten auf einer schnellen NVME-Platte. Die Video-Daten werden weiterhin kostengünstig auf herkömmlichen Festplatten vorgehalten. Damit lassen sich mit Standardhardware bis zu 5.000 Stunden 4K-Filmmaterial oder bis zu 20.000 Stunden FullHD-Material webbasiert verwalten.

    Mit der Veröffentlichung von 2020/V wurde vor allem Wert darauf gelegt, dass die Inhalte schneller erfasst und effizienter bearbeitet werden können. So extrahiert die ArchivistaBox 2020/V automatisiert Meta-Daten wie Typ, Größe, Auflösung und andere, sowie Vorschaubilder aller Video-Dateien.

    Mehr Kontrolle

    Damit lassen sich die Inhalte im Web-Interface in einer Art Daumenkino abspielen, womit das Sichten der Daten schneller abläuft, als wenn jede Datei einzeln mit einem Video-Dekoder begutachtet werden muss. Alle Inhalte in den Archivdatenbanken lassen sich durchsuchen und sortieren.

    Eigene Scripte einbinden

    Mit ArchivistaBox 2020/V können dynamisch Projekte erstellt und mit einem Klick zum Video-Schnittprogramm exportiert werden. Der Workflow lässt sich mit der grafischen Schnittstelle WebAdmin beliebig an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Dabei können eigene Skripte in Python, PHP, Perl,Java, C/C++ und Bash eingebunden werden.

    Langzeitsicherung

    Herkömmliche Sicherungen über USB-Platte, SMB/NFS und/oder RSync eignen sich gut für periodische Sicherungen, für die Langzeitarchivierung sinnvoll sind veränderbare Datenträger eher nicht. Daher können ArchivistaBox Archive auf optische Datenträger im M-Disc-Format mit Fassungsvermögen von rund 100 GByte langfristig und sicher ausgelagert werden.

    RAW-Daten werden verarbeitet

    Durch die neue Dublettenkontrolle der ArchivistaBox 2020/V wird zudem sichergestellt, dass Daten nicht doppelt erfasst werden. Dies hat den Vorteil, dass vor einem Import nie geklärt werden muss, ob eine Datei bereits im Archiv vorhanden ist; diese Prüfung übernimmt die ArchivistaBox mit Prüfsummen über Hash-Tabellen. Abgerundet wird das Release 2020/V durch die Möglichkeit, RAW-Bilder direkt auf der ArchivistaBox zu bearbeiten und in den Archiven zu speichern.

    ArchivistaBox ist freie Software, die der GPL v2 unterliegt. Der Quellcode steht auf der Webseite des Anbieters zur Verfügung. Abbilder für die Community-Edition stehen in zwei Varianten zum Download bereit.

  • AVMultimedia-Distribution auch für Tablets

    AVMultimedia
    Screenshot: ft

    AVMultimedia entstand aus der Idee, ein vollwertiges Media-Center mit den Bearbeitungsmöglichkeiten eines Desktop-Rechners zu vereinen. Bisher war es meist nicht möglich, mit einem Media-Center die dort versammelten Media-Daten auch zu bearbeiten. Diese Idee griff der Schweizer Entwickler Urs Pfister auf, der seit 20 Jahren das Unternehmen Archivista betreibt, auf. Als Grundlage stand bereits die Archivistabox für das neue Projekt zur Verfügung.

    Dritte Version in zwei Monaten

    Die erste Version der Linux-Distribution AVMultimerdia erschien im Februar, eine zweite Version aufgrund zahlreicher Rückmeldungen der Benutzer bereits eine Woche später. Diese Version habe ich als Grundlage für einen gerade erschienenen Artikel in der Zeitschrift Linux User verwendet. Nun liegt seit einigen Tagen zum 20. Firmenjubiläum von Archivista eine erweiterte Version AVMultimedia 2018/III vor.

    Jetzt auch für Tablets

    Die aktuelle Version 2018/III bietet im Vergleich zur Version vom Februar viele Neuerungen. Auf den ersten Blick dürfte dabei die Unterstützung für Touch-Screens und Stift-Eingabegeräte auffallen. Ebenso neu sind aber der grafische Starter, welcher AVMultimedia (bei einer leeren Festplatte) automatisiert auf den internen Datenträger aufspielt. Geblieben ist dabei, dass AVMultimedia komplett im Hauptspeicher (RAM) arbeitet und in ca. 30 bis 40 Sekunden komplett eingerichtet ist.

    Im Unterschied zu herkömmlichen Tablets, wo kein vollwertiger Desktop zur Verfügung steht, arbeitet AVMultimedia konsequent anders. Sämtliche gängigen Business-Applikationen stehen direkt auf dem Tablet zur Verfügung. Dank einer frei konfigurierbaren OnScreen-Tastatur können — auch im Tablet-Modus — alle Office-Dokumente erstellt und bearbeitet werden.

    Einfach erweiterbar

    Wer AVMultimedia erweitern möchte, kann zu den konventionellen Linux-Paketen von Debian greifen. Deutlich komfortabler ist in dieser Umgebung aber der Einsatz von AppImages. AVMultimedia arbeitet auf AMD-/Intel-basierten Tablets mit mindestens vier GByte RAM. USB und HDMI werden dabei von Haus aus unterstützt. AVMultimedia wurde während der Entwicklung erfolgreich an 4K-Monitoren getestet. Damit eignet sich AVMultimedia — getreu dem Namen — für professionelle Präsentationen auf hochauflösenden Bildschirmen genauso wie für Ad-Hoc-Darbietungen aller Art.

    Media-Center Kodi integriert

    Dank dem integrierten Media-Center Kodi können multimediale Inhalte einfach präsentiert werden. Mit der leichtgewichtigen Video-Schnittsoftware Flowblade lassen sich unterwegs erstellte Videos über mehrere Spuren nachbearbeiten und mit umfangreichen Effekten anreichern. Ob dabei leichtfüssige oder leistungsstarke AMD/Intel-Prozessoren zum Einsatz kommen, hängt primär vom eigenen Budget ab. Dank dem USB-Stick-Modus kann AVMultimedia aber auch auf allen bestehenden Rechnern  zum Einsatz kommen, ohne das aufgespielte Betriebssystem zu verändern.

    Als Image oder mit Hardware erhältlich

    AVMultimedia steht auf SourceForge mit einem Umfang von 1,3 GByte zum Download bereit. Wer AVMultimedia fix und fertig samt Hardware beziehen möchte, kann auf der Plattform Azurgo ein 2in1-Tablet mit vorinstalliertem System für rund 300 Euro mit QuadCore-CPU, 4 GB RAM,  64 GB Speicher und abnehmbarer Tastatur beziehen. Laut Angaben von Pfister kann dieses Tablet dank RAM-Modus bei der Leistung mit weit teureren Geräten mithalten.