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  • Mobiles Linux: Sxmo 1.5.0 verbessert Networking

    Sxmo 1.5.0

    Sxmo (Simple X Mobile) ist eine noch relativ unbekannte, minimalistische Benutzeroberfläche, die für das PinePhone geschaffen wurde und auf Alpine und postmarketOS basiert. Es handelt sich um eine Sammlung von Anwendungen aus dem suckless-Umfeld, die mit einigen Scripten zu einer Oberfläche zusammengeschweißt werden. Sxmo ist laut den Entwicklern erdacht worden, um das volle Potenzial von Linux auf Mobilgeräten zur Entfaltung zu bringen. Wer also das PinePhone mit Oberflächen wie Phosh oder Plasma Mobile als zu langsam empfindet, sollte sich Sxmo einmal anschauen.

    WLAN-Hotspot erstellen

    Jetzt ist mit Sxmo 1.5.0 eine Weiterentwicklung der Oberfläche freigegeben worden. Die Liste der Verbesserungen ist lang, unter anderem bietet die neue Version die Möglichkeit, aus dem Netzwerk-Menü heraus einen WLAN-Hotspot zu erstellen. Der Modem-Monitor setzt das Modem in Situationen zurück, in denen es manchmal »verloren« geht, wie etwa nach einem langen Ruhezustand. Leider gibt es immer noch Probleme mit dem Modem-Manager und dem Suspend-Modus, wie etwa SMS, die nicht abgeholt werden. In solchen Fällen muss das Modem über das Menü zurückgesetzt werden, wodurch die SMS dann ankommen.

    Anrufverhalten verbessert

    Das Verhalten bei eingehenden Anrufen und beim Annehmen von Anrufen wurde überarbeitet, um die Bedienung zu vereinfachen. Es arbeitet effektiver mit dem neuen überarbeiteten Screenlock-System zusammen, Auch der Umgang mit verpassten und verworfenen Anrufen wurde erheblich verbessert. WLAN kann durch Entladen des Kernel-Moduls aus dem Menü heraus deaktiviert werden wenn es nicht benötigt wird und spart somit Akku-Leistung. Die Sxmo-Menüs sind jetzt SSH-kompatibel, sodass Sie sie von einer SSH-Sitzung aus aufrufen können.

    Unterstützung für weitere Geräte geplant

    Sxmo lässt sich unter postmarketOS 21.06 »edge« bereits jetzt ausprobieren. Updates für das stabile postmarketOS 21.06.1 werden in dieser Woche erwartet. Auch für Arch Linux werden neue Pakete erwartet. Wer Sxmo bereits nutzt, kann es mit folgendem Befehl auf den neuesten Stand bringen:

    apk update && apk upgrade -a

    Die Entwickler von Sxmo haben erste Vorbereitungen getroffen, die Oberfläche für weitere Smartphones wie das Librem 5, das Wileyfox Swift oder das Google Nexus 5 vorzubereiten.

  • Alpine Linux 3.14 erschienen

    Alpine Linux 3.14

    Alpine ist eine unabhängige, minimale und auf Sicherheit bedachte Distribution, basierend auf BusyBox und Musl als C-Standard-Bibliothek mit OpenRC als Init-System. Die seit 2010 entwickelte Distribution die ohne ihren gehärteten Kernel nur rund 5 MByte groß ist, dient unter anderem postmarketOS als Basis und eignet sich, da sie auch im RAM laufen kann, bestens auch für Server, Firewalls und Router, wo sie Mesh-VPN unterstützt und in virtuellen Umgebungen wie Containern eine gute Figur macht. Eine Vielzahl von Docker-Images basiert deshalb auf Alpine Linux.

    Aktualisierung

    Alpine Linux 3.14 aktualisiert viele der Tools, die für den Betrieb auf Servern und Firewalls, in Containern oder Routern benötigt werden. Darunter sind beispielsweise Lua 5.4.3, HAProxy 2.4.0, nginx 1.20.0, njs 0.5.3, Node.js 14.17.0, PostgreSQL 13.3, Python 3.9.5, QEMU 6.0.0, R 4.1.0, XEN 4.15 und Zabbix 5.4.1. Als Kernel wird Linux 5.10 LTS vorinstalliert.

    Mit oder ohne Desktop

    Alpine Linux ermöglicht aber auch den Betrieb mit Desktop-Umgebungen. Als Standard gelten Xfce und Mate, unter anderem ist aber auch ein aktuelles Plasma 5.22 über den hauseigenen Paketmanager APK installierbar. Images mit vorinstalliertem Desktop sind nicht verfügbar. Bestandsanwender können von Alpine 3.13 auf 3.14 mit apk upgrade --available aktualisieren.

    Auf der Webseite des Projekts stehen Abbilder in den Varianten Standard, Extended und Netboot bereit. Zudem gibt es ein generisches Abbild für ARM sowie eins speziell für den Raspberry Pi sowie ein minimales Root Dateisystem für Container oder Chroots. Für virtuelle Maschinen steht ebenfalls ein generisches Image sowie eins für XEN bereit.

    Empfehlung: Wenn minimal, dann Alpine

    Ich kann Alpine Linux für Anwendungen auf dem Raspberry Pi wärmstens empfehlen. Bei mir läuft es zudem pfeilschnell auf einem alten ThinkPad X230. Voraussetzung für jegliche Arbeit mit Alpine ist ein wenig Stöbern in der guten Dokumentation und im Wiki. So müssen etwa die Repositories aktiviert werden, bevor man Pakete installieren kann. Ansonsten ist Alpine Linux das beste minimale Linux, dass ich kenne.

  • Sxmo – Minimalismus für das PinePhone

    In einem Vortrag auf der AlpineConf 2021 wurde heute die Benutzeroberfläche Sxmo (Simple X Mobile) vorgestellt. Sxmo basiert auf Alpine Linux, einer minimalistischen Distribution und postmarketOS, das seinerseits ebenfalls auf Alpine Linux aufbaut.

    Sxmo ist laut den Entwicklern entwickelt worden, um das volle Potenzial von Linux auf Mobilgeräten zur Entfaltung zu bringen. Es stellt keine direkte Konkurrenz zu anderen mobilen Oberflächen wie Phosh oder Plasma Mobile dar, sondern wendet sich eher an Poweruser und Tweaker. Die Webseite des Projekts informiert darüber, dass die Anwendungen und Scripte, die Sxmo ausmachen, aus dem Umfeld der suckless-Bewegung stammen. Das lässt sich in etwa frei mit »Software, die weniger weh tut« übersetzen.

    Wie die Entwickler in ihrem Vortrag darlegen, sind die Ziele von Simple X Mobile Einfachheit, Erweiterbarkeit und Wiederverwendbarkeit. Dabei bezieht sich die Einfachheit auf die Unix-Philosophie, nach der ein Tool nur einen Job und diesen gut machen sollte. Zudem soll der ambitionierte Anwender die Codebasis von Sxmo innerhalb eines Tages verstehen können.

    Verwendete suckless-Tools sind unter anderem der für den mobilen Betrieb gepatchte Tiling-Manager dwm, das vom Anwender definierte Menü dmenu, der Terminal-Emulator st sowie die virtuelle Tastaturanwendung svkbd. Das alles wird durch Shell-Scripts zusammengehalten und durch einige wenige eigene Tools wie lisgd für Touch-Gesten auf der Basis von Libinput oder clickclack für haptisches oder Audio-Feedback beim Tippen ergänzt. Als Abhängigkeiten werden X, Xdm, ModemManager und NetworkManager hereingezogen.

    Erweiterbarkeit bedeutet Kontrolle durch den Anwender, indem alles einfach zu verändern und zu erweitern sein soll. Als Beispiel werden Hooks genannt, mit denen Anwender eigene Routinen einbinden können. Es sollen möglichst bestehende Tools zur Wiederverwendung kommen. Tools für die Kommandozeile sollen für den Mobilbetrieb angepasst anstatt neue Tools erstellt werden.

    Die Bedienung findet in erster Linie über Swipe-Gesten und die Hardware-Schalter des PinePhone statt. Dabei definiert die Häufigkeit, mit der ein Schalter gedrückt wird, welche Aktion ausgeführt oder welche Anwendung gestartet wird. Die Bedienung ist detailliert in der Dokumentation beschrieben. Wer auch mobil gerne viel auf der Kommandozeile arbeiten möchte, sollte sich Sxmo vielleicht genauer anschauen. Die Verwendung als täglicher Begleiter hängt derzeit stark von den Ansprüchen ab, die Entwickler und Maintainer von Sxmo nutzen die Oberfläche zum Teil bereits im Alltag.

    https://twitter.com/proycon/status/1393588012550959113
  • Alpine Linux 3.12 unterstützt Mips64 und Dlang

    Alpine Logo by Alpinelinux | Lizenz: CC BY-SA 4.0

    Die unabhängige sicherheitsorientierte Linux-Distribution Alpine ist in Version 3.12.0 erschienen. Sie basiert auf BusyBox und verwendet anstatt der Glibc Musl als C-Standard-Bibliothek. Die ohne ihren gehärteten Kernel nur rund 5 MByte große Distribution dient unter anderem postmarketOS als Basis und eignet sich, da sie auch im RAM laufen kann, bestens auch für Server, Firewalls und Router, wo es Mesh-VPN unterstützt und in virtuellen Umgebungen wie Containern.

    Unterstützung für Mips64

    Die neue Version Alpine Linux 3.12.0 unterstützt initial die Mips64-Architektur und lässt sich bereits auf dieser Plattform installieren. Ebenfalls erstmals unterstützt wird die Programmiersprache D, auch als Dlang bekannt. Es gibt neue Versionen zahlreicher Pakete, allen voran der Kernel, der nun in Version 5.4.43 vorliegt. Aktualisiert liegen unter anderem zudem Pakete für GCC 9.3.0, LLVM 10.0.0, Git 2.24.3, Node.js 12.16.3, Nextcloud 18.0.3, PostgreSQL 12.3, QEMU 5.0.0 und Zabbix 5.0.0 vor.

    YubiKeys nutzen und verwalten

    Die Telegram Desktop-App und der Firefox-Browser sind nun im Community-Repository zu finden. Unterstützung für YubiKeys Zwei-Faktor-Authentifizierungs-Sicherheits-Token ist nun durch die Pakete yubikey-manager und yubikey-manager-qt gegeben. Anwender des grafischen Paketmanagers GNOME Software können nun Anwendungen mit apk, dem Alpine Package-Manager installieren.

    Frische Installations-Abbilder für Alpine Linux 3.12.0 stehen ab sofort auf der offiziellen Website zum Download bereit. Dort sind verschiedene Abbild-Varianten für physische und virtuelle Maschinen für diverse Hardware-Architekturen verfügbar, darunter 64-Bit, 32-Bit, AArch64, s390x, PPC64le, ARMv7 und ARMhf. Für unterschiedliche Anwendungsfälle stehen die Varianten Standard, Extended, Netboot, Root-Filesystem, Virtual, Xen, Raspberry Pi und Generic ARM zur Verfügung.