Sony Xperia 10 II erhält Sailfish-Unterstützung

Sailfish OS für Sony Xperia 10 II
Sailfish OS 3.03 | Quelle: Jolla.com

Das finnische Software-Unternehmen Jolla stellt in seinem Blog die zeitnahe Unterstützung von Sailfish OS für das vor rund einem Jahr veröffentlichten Sony-Smartphone Xperia 10 II in Aussicht.

Gute Mittelklasse mit viel Speicher

Das Xperia 10 II ist ein 6-Zoll 1080p Smartphone mit OLED-Panel,einer Auflösung von 2.520 x 1.080 Pixel und 60-Hertz-Bildwiederholrate, einem Kopfhöreranschluss, einem microSD-Kartenleser und einem Kamerasystem mit drei Linsen. Der verbaute SoC ist ein Snapdragon 665. ihm stehen vier GByte RAM zur Seite, 128 GByte Speicher nehmen die Daten auf. Zudem ist das Gerät staub- und wasserdicht nach Schutzklasse IP68.

Erstes Gerät mit 64-Bit Version

Das Xperia 10 II wird das erste Gerät sein, auf dem Sailfish OS in der 64-Bit Variante läuft. Anwender werden die Auswahl zwischen einer kostenlosen Version von Sailfish OS aus dem Jolla-Shop oder der Bezahlversion Sailfish X für rund 50 Euro haben. Letztere bietet unter anderem längerfristigen Support, Software-Updates und die Möglichkeit, durch die ursprünglich für MeeGo konzipierte virtuelle Maschine Alien Dalvik einige Android-Apps auszuführen. Dieses Preismodell hat Jolla bereits bei den Vorgängern des Xperia 10 II wie unter anderem dem Xperia 10 oder dem Xperia XA2 Plus verwendet. Die freie Version wird mit dem in Kürze erwarteten Erscheinen der nächsten Version von Sailfish OS verfügbar sein.

Der günstigste Preis für das Xperia 10 II, das mit einer Preisempfehlung von 370 Euro versehen ist, liegt derzeit bei rund 250 Euro.

Kommentare

6 Antworten zu „Sony Xperia 10 II erhält Sailfish-Unterstützung“

  1. Avatar von evil-god
    evil-god

    sailfish wär eigentlich ganz nett, leider is es nur teilweise open source und daher abzulehnen, echt schade. da is aosp ein hort der freiheit dagegen 🙁

    1. Avatar von devyl
      devyl

      Ja, es gibt einen kleinen Teil in SFOS (die grafische Schnittstelle) die nicht unter Open Source Lizenz steht. ABER: die Gerätetreiber die auch AOSP nutzen würde, die viel eher als Problem angesehen werden können, sind sogar nur als binäre Blobs vorhanden. Solange nichtmal der Linux Kern bei den meisten Smartphones wirklich offen ist, ist ehrlich gesagt, die Lizenz des UI/UX Framework das kleinere „Problem“.

  2. Avatar von Tux
    Tux

    Ich habe noch das originale Jolla Phone. Es will einfach nicht den Geist aufgeben.
    Sailfishs Oberfläche Silica ist meiner Ansicht nach den anderen immer noch haushoch überlegen. Sie ist sehr schnell, konsistent, elegant und rein gestenbasiert. Sobald jedoch die freie Desktopumgebung Glacier ausgereift ist, kann Sailfish endgültig einpacken. War ne schöne Zeit, aber jetzt gibt es das freie postmarketOS und das freie Glacier.

    1. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      Mein Jolla hat eine kaputten Audiochip sonst würde ich jetzt noch damit telefonieren.
      Es ist sehr schade, dass sie es damals nicht geschafft haben SFOS komplett frei zu geben, weil dies natürlich auch eine ganz andere Entwicklungsdynamik ausgelöst hätte. Man hätte Silica frei geben sollen und hätte dann in Ehren auch pleite gehen können.
      Aber so, wie es Jolla gemacht hat, hinderte man die Community daran in aller Breite aktiv werden zu können. Plasma-mobile und phosh müssen jetzt erst einmal so weit kommen wie der Segelfisch schon vor Jahren war, aber die Entwicklungsdynamik ist hier doch eine ganz andere.
      Als User war ich mit Sailfisch OS sehr zufrieden. Mein erstes Smartphone überhaupt, Ein Android wollte ich auf gar keinen Fall. Wichtig war mir dabei nicht auf Schritt und Tritt ausspioniert zu werden. In dieser Hinsicht ist Jolla immer noch vorbildlich. Die Möglichkeiten auch auf freier Hardware operieren zu können gab es für Jolla damals aber noch gar nicht. Luc Verhaegen hatte seine Arbeiten mit dem Lima Treiber erst begonnen.
      Diese Möglichkeiten gibt es erst seit sehr kurzer Zeit.
      Purism hat 2017 mit dem NXP – Vivante Chip praktisch die aller erste Möglichkeit genutzt ein ARM-Gerät mit freiem Grafiktreiber zu bauen. ( Ich hoffe sie kommen bald dazu das Librem 5 in größeren Mengen auszuliefern). Ein Jahr später war dann auch der freie Lima Treiber für Mali Grafik so weit. Auf dieser Entwicklung baut das Pinephone von pine64 auf.

      Bitte das nicht falsch verstehen. Aus user Sicht heraus finde ich Sailfish OS klasse und ich denke, dass es von der Benutzbarkeit her, immer noch an aller erster Stelle steht.
      Von der Entwicklungsdynamik und auch der Breite der Entwicklungen geschehen ist SFOS aber leider schon weit abgeschlagen.

      Wir stehen momentan an einem sehr spannenden Punk.
      Google und Apple beherrschen den Markt vom einzelnen Hardwarehersteller bis zum Konsumenten. Sie tun dies indem sie auf jeder Ebene Kontrolle ausüben.
      Als User könnte es mir ja völlig schnurz sein, ob die Treiber meines Telefons frei oder unfrei werkeln.
      Mal Sicherheitsaspekte außen vor gelassen, haben unfreie Treiber die Funktion die Entwicklung zu monopolisieren. Google übt Druck auf die Hersteller aus, wer von Andrid ausgeschlossen wird, kann sich beerdigen lassen. Die Hersteller ihrerseits konnten durch die unfreien Treiber ihre lästige Konkurrenz draußen halten. Schließlich ist es dann aber auch der Preis zu dem man Produkte auf den Markt bringen kann, wenn man sie in großen Serien produziert.

      Das alles weicht jetzt auf.
      Die wichtigsten Grafiktreiber sind frei und die Entwicklergemeinschaft hat mittlerweile für die nötigen Software Voraussetzungen gesorgt. Jetzt braucht ein Hersteller, nur noch sehr wenige Millionen da rein stecken um ein veritables Produkt auf de Markt werfen zu können.

      Huawai hat erleben dürfen wie abhängig man von Google ist. Was nutzen einem die ganzen Fabriken und das ganze Know How der Herstellung wenn man ohne Android keine Verkaufschancsen mehr hat. Hier gibt es von chinesischer Seite her ein hohes Interesse unabhängiger zu werden. Außerdem gibt eine technische Neuerung die für den Konsumenten sehr interessant wird. Konvertibilität heißt hier das Zauberwort.

      Ich denke, dass wir in kurzer Zeit auf dem Gebiet eine Revolution erleben werden. Die Voraussetzungen dazu sind jedenfalls jetzt alle da.
      Mit Jingling kündigt sich gerade der erste potente Hersteller an, der aus der Reihe hüpfen wird. Das Eis oder hier besser gesagt das Monopol ist gebrochen. Wir sehen zwar erst die kleinen Risse aber der Rest kann dann auch mal sehr schnell gehen.

      1. Avatar von Hans the Truth
        Hans the Truth

        Es wäre schön wenn es eine 3te Alternative geben würde!
        Aber ich glaube es wird, wenn, nur eine Alternative in China für die Chinesen werden.

        Wer will denn in Nordamerika oder Europa oder Südamerika…
        eine chinesische Alternative nehmen? Dann höchstwahrscheinlich ohne Instagram, Facebook etc. App.
        Der Zug ist abgefahren.

        und dieser gemischte Linux Eintopf von X verschiedenen Smartphone OS:
        postmarket hier, da dieses Linux und dort hinten das andere Linux für Smartphones…
        das wird niemals reichen für eine Alternative!

        Einzige Chance:
        ein Gesetz kommt das die Hersteller zwingt die Installation von anderen OS zu ermöglichen.
        da draußen sind hunderte Mio. von iPhones und Android Smartphones…

  3. Avatar von Christopher
    Christopher

    SFOS ist ein tolles System, aber von dem unfreien Teilen mal abgesehen, hat (hatte?) das OS leider (zumindest für mich) ein paar NoGo’s.
    Mein letzter Ausflug ist vielleicht 1 1/2 Jahre her. Ich bin mit dem Jolla 1 aufgewachsen und der Ausflug war mit einem Xperia … Leider gab es unter anderem einen eckeligen Telefonbug (besonders blöd im Ausland), keinen brauchbaren Video player der über das Netzwerk streamen konnte und auch zu dem Zeitpunkt nicht auf die SD Card zugreifen konnte, nativer Telegram Client eher bescheiden, eMail zu rudimentär, …Kamera weit weg vom machbaren, …so zog sich das leider durch und ohne AD kein Daily Driver. Ich finde es so schade und habe den Eindruck das Jolla sich mehr auf die Geschäftspartner wie auf den Rest konzentriert. Ist halt ein Gewinn orientiertes Unternehmen (müssen sie ja auch um nicht wieder Schiffbruch zu erleiden). Leider ist es mit Alternativen immer noch schwierig aber zumindest ist viel Bewegung in diesem Bereich. Danke für die Berichterstattung. Immer wieder interessant.

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