siduction 2021.1.0 »C-Blues« erschienen

Nach drei Jahren Abstinenz haben die Entwickler von siduction mit siduction 2021.1.0 eine neue Version der Distribution auf der Basis von Debian Unstable veröffentlicht. Die Veröffentlichung umfasst die Desktop-Umgebungen Plasma, LXQt, Cinnamon, Xfce und Lxde.

Auch ohne X

Dazu kommen zwei Varianten für Anwender, die sich ihr System nach eigenen Vorstellungen einrichten möchten. Bringt die »Xorg« benannte Variante einen X.org-Stack und Fluxbox als Fenstermanager mit, so kommt »noX« ganz ohne X auf den Rechner und ermöglicht so größtmögliche Freiheit bei der Einrichtung des Systems.

Aktueller Schnappschuss

siduction 2021.1.0 ist ein Schnappschuss von Debian Unstable vom 14.2.2021, der mit einem Distributionskernel 5.10.15 von Torsten Wohlfahrt (towo) ausgestattet ist. Der grafische Installer basiert auf dem Calamares Installer Framework. Zudem ist mit dem CLI-Installer ein zweiter Installer auf der Basis von Ncurses an Bord, der bei noX auch die einzige Installationsmöglichkeit darstellt. Bei den veröffentlichten Desktop-Umgebungen steht KDE Plasma bei Version 5.20.5, LXQt wird als 0.16.0.1, Xfce als 4.16 und Cinnamon als 4.8.6 ausgeliefert, Lxde steht bei 10.0.

Neue Apps bei Plasma

Für Plasma wurden einige neue Apps integriert. Dazu zählen kio-fuse, der neue system-monitor und kongress. Das lange erwartete kio-fuse ermöglicht es, entfernte Verzeichnisse in die Root-Hierarchie des lokalen Dateisystems einzubinden und so die Zugriffsmöglichkeiten wie SSH, SAMBA/Windows, FTP, TAR/GZip/BZip2, WebDav und andere für POSIX-konforme Anwendungen wie Firefox, LibreOffice, GNOME-Apps, Shell-Utilities und mehr zu nutzen. Ein ziemlich praktisches Werkzeug.

Mit iwd ins Netz

Die Xorg- und noX-Varianten kommen mit einem neuen Tool, um drahtlose Geräte ans Netz zu binden. Intels iNet wireless daemon (iwd) schickt WPA-Supplicant in den wohlverdienten Ruhestand. Zehnmal kleiner und viel schneller wird iwd der Nachfolger sein. Vertiefende Informationen finden sich im Arch-Linux-Wiki.

Die Abbilder für siduction 2021.1.0 »C-Blues« stehen im Download-Portal des Projekts für die X86_64-Plattform bereit. Weitere Informationen zu iwd und allen weiteren Änderungen halten die Release Notes bereit.

Kommentare

16 Antworten zu „siduction 2021.1.0 »C-Blues« erschienen“

  1. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Gratulation an das Siduction Team und entspanntes Rollen mit C blues.

  2. Avatar von Sebastian
    Sebastian

    Moin,

    was ist das besondere an „Distributionskernel 5.10.15 von Torsten Wohlfahrt (towo)“?
    Fand jetzt auf die Schnelle nix dazu 🙁

    Gruß

    1. Avatar von Ferdinand

      Das ist ein Vanilla-Kernel, der von unserem Kernelbauer veredelt wird. So wie Debian seinen Distributionskernel (Vanilla + Patches) hat, hat siduction seinen eigenen.

      1. Avatar von Jochen Geyer
        Jochen Geyer

        Das ist ein Vanilla-Kernel, der von unserem Kernelbauer veredelt wird.

        Gibt es da ein Git Repository, oder ähnliches, wo man einmal nachschauen kann, was da »veredelt« wird?

          1. Avatar von Jochen Geyer
            Jochen Geyer

            Danke!

  3. Avatar von Jochen Geyer
    Jochen Geyer

    Wenn ich mir die Distribution anschauen würde, wäre für mich einzig das nox Image interessant.
    Leider lässt es meine Zeit im Moment nicht zu, aber es ist bereits auf die ToDo Liste gesetzt.

    Aber warum ist dieses Image 850 MB [0] groß?
    Obwohl theoretisch lediglich der Kernel, das Basissystem, der ncursis Installer und vielleicht ein paar Tools zur Verwaltung drinstecken (sollten).

    Habe ich etwas Wesentliches übersehen?

    Schön wäre auch ein Netinstall Image, vielleicht mit der Auswahl welcher Release installiert werden soll.
    Das könnte theoretisch, eine Alternative (im Sinne von Ergänzung) zu allen anderen Images sein.

    [0] https://siduction.office-vienna.at/iso/cblues/nox/

    Selbstverständlich habe ich mehr, als nur einen Mirror geprüft, es bleibt bei 850 MB.

    1. Avatar von Ferdinand

      Auf den Servern liegt eine Manifest-Datei mit dem Inhalt des Abbilds.

      1. Avatar von Jochen Geyer
        Jochen Geyer

        Danke für den Hinweis, habe ich tatsächlich übersehen.

    2. Avatar von der_bud
      der_bud

      Mit dpkg-query haben im gebooteten noX Livesystem Kernel+Header ~280MB, firmware-iwlwifi ~100MB und gcc-10 und python3-scipy je ~50MB, firmware-amd, -atheros je ~40MB und so weiter. Also insgesamt nehmen diverse firmwares, gcc, cpp, python und co schon viel Platz ein.
      Laut ncdu belegt /usr/lib (und darin besonders /x86_64-linux-gnu, /firmware und /modules) den meisten Platz.
      Ist halt immer dieser Kompromiss, ein größeres boote-auf-allem-in-vielen-Sprachen-System oder ein schlankes verflixt-firmware-fehlt-Image, oder so 😉

  4. Avatar von Bolko
    Bolko

    Ist der Snapshot vom 2021-02-14 oder vom 2021-02-07?
    hier steht 14, da steht 07:
    https://news.siduction.org/2021/02/release-notes-for-siduction-2021-1-0-c-blues/

    2.Frage:
    Was ist alles notwendig, um ein aktuelles KDE Plasma auf einem Debian stable zu installieren?
    Vermutlich die QT-Library, das KDE-Framework, aber was sonst noch und gibt es ein fertiges Paket, das alles erledigt bzw mitbringt und keine Konflikte verursacht?

    1. Avatar von Ferdinand

      Der Snapshot ist vom 14.2, habe es gerade aktualisiert. Einen kompletten Plasma-Desktop erhältst Du durch Installation des Pakets task-kde-desktop .

  5. Avatar von Michael Droste
    Michael Droste

    Mit dem Kerrnel-Parameter intel_iommu=igfx_off läuft das Live-System wunderbar, aber unter „Netzwerke“ werden keine WLANs angezeigt, „nmcli device“ liefert nur das Ethernet- und das Loopback-Device. Warum gibts kein wlan0? Auch das Standard-Paket usbutils ist nicht installiert. Ist da außer dem Problem mit dosfstools noch ein Fehlerchen unterwegs?

    1. Avatar von Ferdinand

      Das Problem mit den dosfstools ist ja seit gestern mit einem Point-Release gelöst. Wenn du ein Problem mit WLAN hast, so lässt sich das vermutlich am schnellsten im IRC lösen.

  6. Avatar von midro
    midro

    Mit dem Kerrnel-Parameter intel_iommu=igfx_off läuft das Live-System wunderbar, aber unter “Netzwerke” werden keine WLANs angezeigt, “nmcli device” liefert nur das Ethernet- und das Loopback-Device. Warum gibts kein wlan0? Auch das Standard-Paket usbutils ist nicht installiert. Ist da außer dem Problem mit dosfstools noch ein Fehlerchen unterwegs?

  7. Avatar von Tux Linux
    Tux Linux

    Ich habe Siduction seit einiger Zeit auf meinen Zweitrechner mit dem Desktop KDE und ich finde es super! 🙂
    Und ein dickes Lob an das Siduction Team.

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