Schleswig-Holstein macht Ernst mit Open Source

Albrecht

Bereits im letzten Jahr hatte Schleswig-Holstein unter der Federführung von Digitalminister Jan Philipp Albrecht einen Bericht zur Nutzung von Open-Source-Software verfasst, der die zunehmende Bedeutung von Open Source in der Verwaltung angesichts von aktuellen Entwicklungen verdeutlicht. Über die üblichen Absichtserklärungen scheint man in dem nördlichen Bundesland hinaus zu sein, denn darin wurden folgende Schritte festgelegt, die bereits in der Umsetzung sind:

  • Entwicklung künftiger Fachverfahren unter offener Lizenz und Veröffentlichung des Quellcodes mit dem Ziel, bis Ende 2020 mindestens zehn Fachverfahren als Open Source bereitzustellen
  • Bereitstellen einer Plattform zur Kollaboration und Veröffentlichung von Open Source Software, die in der Landesverwaltung eingesetzt wird
  • Pilotprojekt zur Verwendung des Open Document Formats und zum Einsatz von LibreOffice als Standard auf Verwaltungsarbeitsplätzen
  • Vermehrter Aufbau von Open Source Infrastrukturen im Rechenzentrum von Dataport (z.B. der Einsatz von Linux als Server-Betriebssystem und quelloffenen Datenbankmanagementsystemen)

Weg von proprietärer Software

The Document Foundation (TLD) als Herausgeber von LibreOffice berichtet in ihrem Blog nun über Fortschritte. Daraus geht hervor, dass bis Ende 2026 Microsoft Office auf allen 25.000 Rechnern der Beamten und Angestellten des Landes einschließlich der Lehrer von LibreOffice abgelöst werden soll. Später soll Windows durch GNU/Linux ersetzt werden, wie Albrecht in einem Interview mit dem c’t Magazin kürzlich ausführte. Die dPhoenixSuite von Dataport, die die Umstellung als IT-Dienstleister betreuen, ist ein weiterer Bestandteil der Umstellung.

Lothar Becker und Thorsten Behrens von der TLD waren zu einem Treffen mit den Verantwortlichen bei der Fachkonferenz digital + souverän am 3. November eingeladen. Im Mittelpunkt standen Cloud-Lösungen, die Integration mit LibreOffice und anderen Systemen sowie Videokonferenz-Tools.

Kommentare

27 Antworten zu „Schleswig-Holstein macht Ernst mit Open Source“

  1. Avatar von MaximilianMustermann
    MaximilianMustermann

    Microsoft schmiedet eventuell grade Umzugspläne der Deutschlandzentrale ins schöne Kiel an der Ostsee. Vielleicht kommt ja auch der Ballmer mit seiner voll beladenen Yacht in den Kieler Hafen geschippert und gibt dem ganzen Landtag mal eine Party mit Laptops und Tablets für die Kinder für alle aus.

    Das wird spannend.

  2. Avatar von 🤔 M.H

    🤔👏 Das ist der Anfang zur neuen ähra. Hoffe das alle diesen Schritt machen. Und endlich zur linux und… https://t.co/wM3Ca2dfAx

  3. Avatar von christopher
    christopher

    Dann hoffe ich inständig das sich keiner beeinflussen/blenden lässt.
    Es gab leider schon diverse Bemühungen von proprietären Lösungen weg zu kommen.
    Ich finde das es auf jeden Fall ein positives Signal ist.
    Wie du sagst MM: Es bleibt spannend!

    1. Avatar von christopher
      christopher

      Schon interessant das eine reine Information auf eine neutrale Seite den Menschen nicht gefällt.

      1. Avatar von Markus N.
        Markus N.

        Weil redundant?

        Zumindest ich konnte jetzt nicht viel neues aus dem Bericht von Golem rauslesen.

        1. Avatar von christopher
          christopher

          Na ja, zusätzliche, gut gemeinte Info.
          Hier war der Fokus auf LibreOffice und Verwaltung … vielleicht ein bisserl mehr Zahlenwerk.
          Danke. Dann kann ich aber besser nachvollziehen wie diese Menschen ticken. Das hilft zumindest mir.

          1. Avatar von kermet
            kermet

            Du hättest einfach auf heise verlinken müssen, dann hätten sie dir alle positiv zugestimmt. :p

          2. Avatar von christopher
            christopher

            Ah, gut zu wissen (zwinker). Danke. Werde ich mir merken.
            Die Welt ist verrückt.

            Dafür habe ich dir einen ehrlichen und bekennenden „Like“ gegeben.

          3. Avatar von christopher
            christopher

            Bin gespannt.

    2. Avatar von christopher
      christopher

      Hier mal einen zusätzlichen Link zu heise (damit sollte es funktionieren …zwinker):
      https://www.heise.de/news/Open-Source-Office-fuer-Behoerden-Bayern-will-nicht-mitmachen-6272573.html

      1. Avatar von Frawoh
        Frawoh

        Danke tatsächlich für diesen zusätzlichen Link!
        Hier bettet mir der Heise-Artikel diesen Schritt viel klarer in den Gesamtkontext ein: So ist das Ganze eine bundesweite Initiative, aber Schleswig-Holstein will Ernst machen und schade zu lesen, dass Bayern schon wieder mauert. Zumal sie mit ihrem LiMux und der dort bereits geleisteten Arbeit mit WollMux (Umstellung Office Vorlagen auf Libre Office) bestimmt viel Wissen und Erfahrung einzubringen hätten. Aber gut, der Tod von LiMux war ja politisch gewollt, wieso sollte es nun anders sein, leider. Wobei wie ich grad sehe wenigstens das Wollmux als Open Source bereitgestellt haben:
        https://wollmux.org/

        1. Avatar von christopher
          christopher

          Ich erinnere gerne an das Beispiel der Stadt Schwäbisch Hall (s. Interview: Linux in der Verwaltung von Schwäbisch Hall, https://linuxnews.de/2021/04/interview-linux-in-der-verwaltung-von-schwaebisch-hall/) vor ein paar Monaten.
          Das zeigt ja das es geht.

      2. Avatar von christopher
        christopher

        Hey Leute, dass ist ein „heise.de“ Link (zwinker). Das müsst ihr super finden …hat zumindest kermet gesag.

        1. Avatar von kermet
          kermet

          4 zu 1 ist doch ein gutes Ergebnis.

          Dass es Trolle gibt oder es immer jemanden gibt, dem du es nicht recht machen wirst können, z.B. Golem Eigentümer, ist ja kein Wunder.

          1. Avatar von christopher
            christopher

            Ich bin ganz zufrieden (zwinker).
            Kann ich eigentlich keine smiles hier einbringen?

  4. Avatar von tommy
    tommy

    Das ist das, was die Regierungen unter open source verstehen , den Endanwender ein Libre Office vor die Nase setzen , dann auch noch in der cloudversion im Browser…. das wird bestimmt total beliebt sein bei den Mitarbeitern und garantiert nach hinten losgehen . Derweil läuft beim OPs Team munter weiter der windows 2012 server. Für mich ist das leider der falsche Weg,

  5. Avatar von mgm
    mgm

    Na da bin ich mal gespannt, wie sich die Einbindung in Fabasofts ELAK darstellen würde…

    da hängen alleine bei uns fast 60tausend Clients daran…

    1. Avatar von Egon Meier
      Egon Meier

      Die Antwort ist ganz einfach bei wikipedia zu finden:
      „Der Betrieb ist sowohl in einer Windows– als auch in einer Open-Source-Umgebung möglich. Auf Basis einer service-orientierten Architektur stellt die Fabasoft eGov-Suite Web-Services zur Verfügung.[2] Das erfüllt die Offenheits-Forderung der Europäischen Kommission laut Europäischem Interoperabilitätsrahmen (EIF).“

      Hilft dir das weiter?

  6. Avatar von Nick
    Nick

    Die gewählte Strategie ist schon die falsche. Es fängt schon mit diesem unfertigen Dataport Mist an, wo man wiedermal eine kommerzielle Bude beauftragt irgendetwas neues aufzubauen was längst existiert. Anstatt auf eine solide Basis wie Debian zu setzen, und sich aus dem Repository zu ziehen was man für den Job benötigt. Alle benötigten Werkzeuge sind schon da, und warten nur darauf nach Belieben kombiniert zu werden. Aber nein man beauftragt wieder irgendein Unternehmen, dessen Lösung weder quelloffen noch unmittelbar unabhängig kontrollierbar ist. Sie lernen es einfach nicht.

    1. Avatar von UbIx
      UbIx

      Es stellt sich generell die Frage, ob in einer Firma oder Behörde nicht eine rolling Release distro für Desktops nicht die bessere Wahl ist. Da auch heute auf Windows alle 4 Wochen die Updates gemacht werden müssen (und auch ein reboot). Ist der Rechner aus der Zeit raus, muss er bei der IT neu aufgesetzt werden (zumindest bei uns bei win10). Ist der Desktop online muss er innerhalb 24 Stunden aktualisiert sein. Also wäre identisch mit dem Vorteil, das keine Regelupdates notwendig wären.

      1. Avatar von Atalanttore
        Atalanttore

        Rolling Release für Rechner, die einfach nur funktionieren sollen und wo niemand am Betriebssystem arbeiten möchte?

        1. Avatar von UbIx
          UbIx

          Ja, warum nicht?
          Gerade ein Dist-Update benötigt immer extrem viel Vorbereitung viele Probleme auf einmal.
          Bei Rolling Releases als stable (also mit Vortest für nicht sicherheitsrelevante Änderungen) wäre der Aufwand nicht extrem hoch. Auch wäre es „Sicherer“ da einige kritische Fehler so schneller gepatched werden könnten.
          Denke so was wie Siduction wäre auch ne alternative.
          Muss nicht sein, aber man sollte vor und Nachteile Prüfen und dann entscheiden, anstatt stumpf auf Debian Stable oder gar LTS zu setzen. Gibt vor allen bei Rolling Relesaes weniger Probleme mit aktueller HW (insbesondere bei heute häufig verwendeten Notebooks).

          1. Avatar von Atalanttore
            Atalanttore

            Kritische Fehler, die schnell gepatcht werden müssen, sollen bei Produktivsystemen gar nicht erst auftreten.

          2. Avatar von UbIx
            UbIx

            Klar, aber Spectre und Meltdown sind halt nur einige Beispiele die immer auch in Produktivsystemen auftreten können. Wobei Fehler evtl. das falsche Wort war sondern eher Sicherheitslücken gemeint waren.

          3. Avatar von Atalanttore
            Atalanttore

            Hardware-Sicherheitslücken wie Spectre, Meltdown, usw. sind bei Produktivsystemen in Firmen, die nur geschulten Mitarbeitern zugänglich und im besten Fall durch eine DMZ vom normalen Internet isoliert sind, nicht allzu gravierend.

  7. Avatar von Atalanttore
    Atalanttore

    „Die dPhoenixSuite 2.0 ist Ihr vollumfänglicher digitaler Arbeitsplatz und die Alternative zu klassischen Office-Paketen. Mailen, gemeinsam Dokumente bearbeiten, Chatten und Videotelefonieren.“

    Preisblatt dPhoenixSuite 2.0 – PDF erstellt mit Microsoft® Word 2013
    Leistungsbeschreibung dPhoenixSuite 2.0 – PDF erstellt mit Microsoft® Word 2013
    Produktblatt dPhoenixSuite 2.0 – PDF erstellt mit Microsoft® Word 2013
    Präsentation dPhoenixSuite 2.0 – PDF erstellt mit Microsoft® PowerPoint® 2013
    Änderungsauftrag dPhoenixSuite 2.0 – PDF erstellt mit Acrobat PDFMaker 17 für Word

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