Rocky Linux 8.3 RC1 für x86_64 und aarch64 erschienen

Quelle: Rocky Linux

Wenige Tage nachdem AlmaLinux, Mitanwärter auf die CentOS-Nachfolge, sein Support-Konzept vorgestellt hat, gibt die Rocky Enterprise Software Foundation (RESF) als weiterer Aspirant die erste Veröffentlichung von Rocky Linux frei. Das ist ein Projekt, dass CentOS-Initiator Gregory Kurtzer ins Leben rief, nachdem Red Hat im Dezember das baldige Ende von CentOs in seiner jetzigen Form verkündet hatte. Ab Ende 2021 wird das dem Rolling Release-Prinzip folgende CentOS Stream offiziell an die Stelle von CentOS treten und damit die Positionierung von Fedora, RHEL und CentOS/CentOS Stream in Red Hats Ökosystem neu ordnen.

Rock Linux 8.3 RC1

Rocky Linux, ein binärkompatibles Abbild von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) lässt Alpha- oder Beta-Versionen aus und bietet als erste frei verfügbares Release einen Veröffentlichungskandidaten an. In den letzten vier Monaten hat das Team neben der Fertigstellung von Rock Linux 8.3 RC1 eine Infrastruktur für das Projekt aufgebaut, ein Branding entworfen und sich um das Marketing gekümmert.

Weitere Architekturen geplant

Der erste Veröffentlichungskandidat nutzt Linux 4.18 als Grundlage, der zwar offiziell nicht mehr unterstützt, aber von Red Hat weiterhin gepflegt wird. Als Basis dient RHEL 8.3 mit GNOME 3.32 als Desktop-Umgebung. In den nächsten Wochen und Monaten sollen weitere Architekturen hinzukommen und Rocky Linux in der Cloud verfügbar werden. Die Entwicklung findet auf GitLab statt.

Abbilder für x86_64 und aarch64 liegen auf dem Download-Server des Projekts in jeweils drei Ausführungen bereit. Als Minimal Boot bringt Rocky Linux 8.3 RC1 600 MByte auf die Waage, Minimal Install liegt bei rund 1,7 GByte. während die DVD-Ausgabe bei rund 8 GByte liegt. Die Entwickler weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sich um einen Release-Kandidaten handelt, der nicht für den produktiven Einsatz geeignet ist. Release Notes stehen derzeit noch aus.

Kommentare

9 Antworten zu „Rocky Linux 8.3 RC1 für x86_64 und aarch64 erschienen“

  1. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Ob sich die Entscheidung CentOS aufzugeben für Red Hat gelohnt hat?
    Ich hab da so meine Zweifel.
    Teile der zahlenden Kundschaft wandern ab und zwei neue OSse sind entstanden.
    Stream hätte man wohl auch bringen können ohne CentOS aufzugeben.

    1. Avatar von Nick
      Nick

      Anstatt gleich auf Debian zu setzen. Ich hab den Hype um CentOS nie verstanden. Einerseits die Illusion des zehnjährigen Support, den man in unendlicher Form auch mittels Debian und kontinuierlich reibungslosen Upgrades haben kann. Andererseits die schon steinzeitlich alten Pakete unter CentOS, die selbst das sehr konservative Debian bei weitem toppen. Für mich ist das nicht mehr stabil, sondern schon eine Behinderung des Fortschritts. Maßlos übertrieben. Wird zusätzlich bedacht, dass Debian die Basis für xxx Distributionen bildet, dann ist diese Basis weltweit effektiv führend verglichen mit RPM basierten Distributionen. Warum also CentOS?

      1. Avatar von jb_
        jb_

        Im Serverbereich habe ich die Erfahrung gemacht, dass CentOS eine bessere Hardware-Unterstützung hatte, als Debian. Das mit den veralteten Paketen stimmt so auch nicht ganz.

        Habe hier noch ein CentOS 7 laufen, da ist die Samba Version 4.10.16, bei Debian wäre es 4.9. ZFS gibt es in Version 0.8.6, Debian hat 0.7.

        Auch gibt es unter CentOS Software, die es unter Debian überhaupt nicht gibt. z.B. oVirt.

        1. Avatar von Jochen Geyer
          Jochen Geyer

          dass CentOS eine bessere Hardware-Unterstützung hatte, als Debian.

          Du magst zwar die Erfahrung gesammelt haben, hast aber wahrscheinlich nicht verstanden, wieso Red Hat einen besseren Hardware-Support bietet?

      2. Avatar von no one
        no one

        Kommerzielle Software (z.B. das SAP Zeug) ist idR nur für relativ wenige Distributionen zertifiziert, oft RHEL und/oder SLES. Nutzt man Debian, kriegt man keinen Support für diese Software. Mit CentOS kann man sich womöglich aber irgendwie durchmogeln, wenn man den Bug dann z.B. auf dem einen RHEL-System, das man zusätzlich betreibt, replizieren kann.
        Ansonsten wird in RHEL und Klonen aktuellere Software inzwischen stellenweise durch Module (siehe Modularity) nachgereicht oder soll das zumindest.

        Wirklich notwendig sind derartige lange Support-Zyklen sicherlich aber immer weniger. Für Heimanwender ist RHEL/CentOS aber sowieso nie gedacht gewesen, das ist nicht RedHats Zielgruppe, stattdessen will man die Lizenzen in Hunderter-Paketen an Firmen verkaufen.

      3. Avatar von Jochen Geyer
        Jochen Geyer

        Leider am Thema vorbei diskutiert.

        Einerseits die Illusion des zehnjährigen Support, den man in unendlicher Form auch mittels Debian und kontinuierlich reibungslosen Upgrades haben kann.

        Entweder hast du nur sehr begrenzte Debian Szenarien und warst deswegen noch nie auf professionellen Debian-Support – den es durchaus auch gibt, aber eben nicht von der Community Distribution Debian – angewiesen, oder du betreibst deine Debian Instanzen nicht im professionellem Umfeld.

        Andererseits die schon steinzeitlich alten Pakete unter CentOS, die selbst das sehr konservative Debian bei weitem toppen.

        Dieser Satz verrät, dass du dich noch nie eingehend mit RHEL bzw. CentOS beschäftigt hast.

        Für mich ist das nicht mehr stabil, sondern schon eine Behinderung des Fortschritts.

        Vielleicht willst du dir noch einmal in Erinnerung rufen, für welche Appliances CentOS respektive RHEL gebaut wird.
        Außerdem hast du CentOS Stream bei deiner Überlegung völlig außen vor gelassen.

        Wird zusätzlich bedacht, dass Debian die Basis für xxx Distributionen bildet, dann ist diese Basis weltweit effektiv führend verglichen mit RPM basierten Distributionen.

        Dein Überblick über die Distributionslandschaft ist doch sehr beschränkt.

        Warum also CentOS?

        Du erwartest jetzt hoffentlich nicht, dass wir deine frappierenden Wissenslücken schließen!
        Oder wolltest du nur trollen?

    2. Avatar von Jochen Geyer
      Jochen Geyer

      Teile der zahlenden Kundschaft wandern ab und zwei neue OSse sind entstanden.

      Kleine Korrektur.
      Die zahlenden Kunden haben auch niemals CentOS genutzt, sondern RHEL mit Subscriptionen.
      Außerdem hat Red Hat eine bestimmte Anzahl von RHEL-Installationen kostenfrei gestellt, um den Wegfall von CentOS zu kompensieren.

      Und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass die Mitbewerber den vollen Umfang der RHEL Subscription übernehmen.
      So übernimmt Red Hat beispielsweise auch das Klagerisiko welches eventuell im Zusammenhang von sogenannten Ubootlizenzen und RHEL entstehen könnten.
      Dieses Risiko wird nicht einmal von Oracle getragen.

      Kurz, ich teile deine Befürchtung diesbezüglich nicht und erwarte auch keinen größeren Kundenschwund bei RHEL Subscriptionennehmern.

      1. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        Ja, da hast du recht. Die Abwanderung hält sich in Grenzen, Trotzdem wäre es wohl geschickter gewesen CentOs weiter laufen zu lassen. CentOS hat RedHat doch so gut wie nichts gekostet.
        Aber es bring langfristig Kundschaft. Das ist ja auch der Sinn und Zweck davon eine kostenfreie Kopie herauszugeben.

        1. Avatar von Jochen Geyer
          Jochen Geyer

          CentOS hat RedHat doch so gut wie nichts gekostet.

          Doch, Red Hat hat ein komplettes Team für CentOS abgestellt.
          Auch wenn dieses viel zu klein war.
          Das machte sich besonders in der Zeit (6-8 Wochen) zwischen einem neuen RHEL- und einem neuen CentOS-Release bemerkbar.

          Denn dann passierte im CentOS Projekt, abgesehen von der Vorbereitung des neuen Releases nicht viel.
          Besonders dramatisch war dies bei Sicherheitsupdates in dieser Zeitraum festzustellen.

          Mit CentOS Stream wird nun direkt für RHEL getestet und entwickelt.
          Allerdings ist CentOS Stream – aus meiner Sicht – nicht für Server geeignet.
          Besonders dann nicht, wenn auf solchen Installationen etwas von beispielsweise SAP betrieben werden soll.

          Das ist ja auch der Sinn und Zweck davon eine kostenfreie Kopie herauszugeben.

          Deswegen wurde CentOS eingestellt und RHEL für eine gewisse Anzahl von Installationen auch ohne Subscription nutzbar gemacht.

          https://www.redhat.com/en/blog/new-year-new-red-hat-enterprise-linux-programs-easier-ways-access-rhel

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