Report: Neues GNOME Plattform Design vorgestellt

Im GNOME-Blog hat Entwickler Alan Day ein Update zum Stand der anhaltenden Arbeiten am Design der Plattform veröffentlicht. Als Grundlage dienen GTK 4 und die im Mai veröffentlichte überarbeitete Version der Human Interface Guidelines (HIG).

Grundlagen

Schon seit geraumer Zeit arbeiten die Entwickler an libadwaita, dem Nachfolger von libhandy für GTK 4, den Adrian Plazas bereits im März ausführlich vorstellte. Eines der zentralen Ziele von libadwaita ist es, die Erstellung von Anwendungen zu erleichtern, indem die Komponenten und Designpraktiken verwendet werden, die den GNOME-Anwendungsdesignansatz ausmachen. Noch ist das in Zusammenarbeit mit dem Design-Team entstehende Tool nicht stabil, eine Version 1.0 soll aber nicht allzu weit entfernt sein.

Neuer Stil

Das Aussehen von Anwendungen, die mit GTK 4 und libadwaita konzipiert sind, unterscheidet sich laut Alan Day deutlich von dem von GTK 3 Apps. Das Design-Team ist sehr daran interessiert, die kommende Veröffentlichung von libadwaita 1.0 zu nutzen, um den Stil der GNOME-Anwendungen zu aktualisieren. Das letzte Mal wurde der Stil von GTK im März 2019 für GNOME 3.32 aktualisiert und es könnte einige Jahre dauern, bis es wieder die Gelegenheit haben, solche Änderungen vorzunehmen.

Styling von GTK 4 Apps

Systemweiter Dark Mode

Eine der Errungenschaften von libadwaita ist der für GNOME 42 geplante Dark Mode als systemweite Desktop-Präferenz. Das ist vermutlich mehr Arbeit, als man annehmen würde. Es beinhaltet unter anderem die Anpassung anwendungsspezifischer Stile, damit diese sowohl in hellen als auch in dunklen Stilen funktionieren, die Anpassung aller verwendeten voll farbigen Symbole, damit sie in beiden Modi einen angemessenen Kontrast aufweisen, und die Erstellung heller und dunkler Versionen der GNOME-Hintergrundbilder.

Neue Widgets

Weiterhin ist eine App namens Patterns in der Entwicklung. Dabei handelt es sich um eine Anwendung, um App-Entwicklern die Möglichkeiten der HIG und von libadwaita zu demonstrieren. Das neue Widget Toasts wird ebenfalls von libadwaita bereitgestellt und soll die bisherigen In-App-Benachrichtigungen auf der Basis eines neuen API ersetzen. Die anstehenden Änderungen sollen nicht nur den Anwendern zugutekommen, sondern App-Entwicklern der GNOME-Plattform klare Vorgaben und deren Dokumentation an die Hand geben.

Kommentare

15 Antworten zu „Report: Neues GNOME Plattform Design vorgestellt“

  1. Avatar von Egon
    Egon

    Wow, sieht klasse aus. Kann es kaum erwarten.

  2. Avatar von GNOME-Fan
    GNOME-Fan

    Sehr schöne Entwicklung. 👍

  3. Avatar von Christopher
    Christopher

    Ich hatte vor ein paar Wochen oder Monaten davon gelesen in welche Richtung die Entwicklung gehen soll, aber ohne Bilder.
    Ich muss sagen: Wow! Sieht richtig gut aus. Fresh und der Pepp der vielleicht gefehlt hat um von dem konservativen Touch weg zu kommen.
    Ich freue mich auch, aber leider ist das einer der Nachteile von Debian. Da muss ich wohl noch ein bisserl warten bis Vers. 42 in stable ankommt … mache ich aber gerne (smile).
    Klasse und bitte weiter so!

  4. Avatar von Ben
    Ben

    Das sieht toll aus und ich würde Gnome gerne ausprobieren, aber weiß nicht wie. Gehört hier eigentlich nicht hin aber vielleicht hat wer Tipps:

    Ich als Noob nutze Linux Mint. Ich habe schon gelesen, dass man dort auch Gnome installieren kann, aber mit dem Hinweis dass sich das vielleicht nicht gut verträgt. In der Virtualbox habe ich Debian mit Gnome installiert, aber das ist vom Hörensagen nicht Einsteigerfreundlich. Was ist also die Noob-Freundlichste Variante Gnome zu nutzen?

    1. Avatar von Pete
      Pete

      Ubuntu ist ziemlich einsteigerfreundlich. Die Oberfläche basiert auf Gnome und man kann mit einem Befehl Vanilla Gnome (ohne die Ubuntu-spezifischen Änderungen) einstellen: https://wiki.ubuntuusers.de/GNOME_Vanilla_Desktop/

      Da Mint auf Ubuntu basiert, nehme ich an, dass das dort ähnlich einfach geht?!

      1. Avatar von Ben
        Ben

        Ok, danke. Das schaue ich mir auf jeden Fall mal an!

    2. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      Hier ist eine Anleitung für GNOME auf Mint.

    3. Avatar von Christopher
      Christopher

      Zum testen könntest du auch eine Live Distri nutzen. Dann bleibt dein System untouched und du hast null Komma null Ärger.
      Allerdings je nach Rechner könnte das sehr träge werden …aber zum ersten kennen lernen reicht es.

    4. Avatar von Hulk Hogan
      Hulk Hogan

      Fedora 35 erscheint nächsten Monat mit GNOME 41 als Standard-Desktop, da musst du also nichts mehr extra installieren und kannst direkt loslegen.
      Wenn du nur testen willst, evtl. in einer VM, die Beta ist schon erhältlich.
      Fedora 34 liefert GNOME 40.4 mit, läuft sehr stabil, mit der Aussicht auf ein baldiges Upgrade dann aber 🙂

  5. Avatar von perko
    perko

    Mich würde es interessieren, wie viele solcher major Upgrades der DE (Desktop Environment). Also 1->2->4 bei KDE und GNOME Umstellungen Einige hier mitgemacht haben. Und ob das nicht jedes mal umständlich ist. Vor allem weil viele User es mögen wenn die DE „einheitlich“ aussieht.

    1. Avatar von muhkuh
      muhkuh

      Das ist doch aber kein major ugrade der DE, sondern nur eine kleinere Überarbeitung des Designs. Für Nutzer erzeugt das dann auch keine Umstände. Überhaupt setzt GNOME auf schrittweise Veränderungen.

      1. Avatar von perko
        perko

        Den 2-ten Satz mit dem Beispiel hast Du einfach ignoriert. Dann unter den angenommenen Tatsachen die Frage, irgendwie beantwortet. Danke auf für halbe Antworten.

        1. Avatar von muhkuh
          muhkuh

          Nein, den habe ich nicht ignoriert, er hat mich nur verwundert. Denn was haben KDE major upgrades (also z.B. KDE4 -> KDE5) oder GNOME major upgrades (also z.B. GNOME2 -> GNOME3) mit diesem Artikel zu tun. Und in Kombination mit dem ersten Satz bin ich dann davon ausgegangen, dass du das für ein major upgrade hälst.

          Mal ganz abgesehen davon, dass „Mich würde es interessieren, wie viele solcher major Upgrades der DE (Desktop Environment).“ und „Also 1->2->4 bei KDE und GNOME Umstellungen Einige hier mitgemacht haben.“ keine vollständigen Sätze sind und nur zusammen einen Sinn ergeben.

    2. Avatar von Egon
      Egon

      Ich bin seit Jahren Gnome-User und ich hatte noch nie Probleme mit Major Upgrades. Zum ersten, weil ich Gnome nie direkt upgrade, sondern über die Distro und zum zweiten, weil Gnome und dessen Eigenschaften/Änderungen schnell zu erlernen sind. Einzig und allein bei installierten Erweiterungen muss man bei Versionssprüngen auf die Kompatibilität aufpassen. Und am grundlegenden Design hat sich ohnehin „nichts“ geändert. Ich habe mir bei Gnome bislang nur einmal richtig Gedanken gemacht, dass was schiefgehen könnte, nämlich bei der Umstellung von X auf Wayland.

    3. Avatar von Hulk Hogan
      Hulk Hogan

      Der Wechsel von GNOME 2 nach 3 war sicherlich ein größerer, den ich aber gerne mitgegangen bin. Davor und danach kamen aber Änderungen immer nur in sehr kleinen Schritten, eigentlich nicht unangenehm. Meistens sind diese Änderungen mit Verbesserungen verbunden, die dafür sorgen, das GNOME benutzerfreundlicher wird. Manchmal sind die Änderungen auch dusselig, z.B. wenn die virtuellen Desktops jetzt horizontal sind, bei einem Dual-WQHD-Setup. Kann man aber sicher auch wieder abstellen.
      Die von GNOME mitgelieferten Apps sehen dabei in der Regel immer sehr einheitlich aus, also nichts zu meckern von meiner Seite.

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