
Als Red Hat sich 2017 von Btrfs als Dateisystem abwendete, bekam das für seine hohe Geschwindigkeit bekannte XFS eine Chance, sich zu beweisen. Aber ihm fehlten Funktionen, die Btrfs für Red Hat interessant gemacht hatten. Seitdem baut Red Hat an einer neuen Datenträgerverwaltung die gerade in Version Stratis 2.1 veröffentlicht wurde.
Lernen von ZFS und Btrfs
Stratis soll die Eigenschaften von ZFS und Btrfs mit Blick auf künftige Anforderungen an Storage abbilden. Dabei will Red Hat aber kein neues Dateisystem schreiben, sondern aus bestehenden Komponenten eine Anwendung bauen, die Anwendern mit unterschiedlichsten Storage-Anforderungen eine gut integrierte Lösung mit konsistenter Konfiguration bietet.
DeviceMapper als Schnittstelle
Hauptentwickler Andy Grover beschrieb es in einem Papier als eine Kommandozeilenlösung mit einer umfassenden API, die auf bestehenden Techniken aufbaut. Stratis wird in Rust und Python umgesetzt. Die eingesetzten Komponenten sind das Dateisystem XFS als Grundlage und Device-Mapper als Schnittstelle zur Erzeugung virtueller blockorientierter Geräte.
Stratis 2.1 mit Verschlüsselung
XFS wird von Red Hat in der Entwicklung gefördert und beherrscht seit Stratis 1.0, das erstmals mit Fedora 29 ausgeliefert wurde, Funktionen wie Snapshots, Storage-Pools und Copy-on-Write (COW). Mit der jetzt erschienenen Version Stratis 2.1 bietet der Daemon Unterstützung für Verschlüsselung auf der Basis von LUKS2.
Benutzbar, aber nicht fertig
Stratis 2.1 erhielt zudem verschiedene Änderungen an der D-Bus-Schnittstelle, eine neue Schnittstelle für JSON-formatierte Berichte, eine Überarbeitung des Codes für die Geräteidentifikation und -initialisierung und andere Code-Verbesserungen.
Wann Stratis »fertig« sein wird, ist unklar, Dateisysteme stellen Entwickler oft vor schwierige Probleme. So dauerte es bis zur ersten nutzbaren Version von ZFS in 2001 rund vier Jahre. Btrfs wird seit rund 12 Jahren entwickelt und ist in Teilen immer noch instabil.
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