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postmarketOS (pmOS) ist ein Open-Source-Betriebssystem für mobile Geräte und basiert auf der minimalen Linux-Distribution Alpine. Es ist mit dem Ziel angetreten, Android-Smartphones für zehn Jahre mit freier und sicherer Software auf Linux-Basis samt Mainline-Kernel zu versorgen.
Über 200 Geräte unterstützt
pmOS wurde vor ziemlich genau drei Jahren begonnen und erhielt im letzten Jahr einen enormen Entwicklungsschub durch die Popularität der Linux-Phones PinePhone und Librem 5. Wurden im Januar 2019 112 Geräte unterstützt, so sind es heute bereits über 200. Dabei ist das legendäre Nokia N900 aus dem Jahr 2009 das älteste unterstützte Gerät in der Liste.
pmOS verzichtet auf eine eigene Bedienoberfläche, es passt verschiedene GUIs an pmOS an. Dazu zählen unter anderem Plasma Mobile, MATE, GNOME 3, Xfce, Unity 8 und das für das Librem 5 entwickelte Phosh. Zudem arbeiten die Entwickler an der sicheren Ausführung von Android-Apps mittels Anbox.
Android eingesperrt
Anbox ist eine Kompatibilitätsebene, die per LXC-Container Android-Apps unter Linux ausführen kann. Das könnte das Zünglein an der Waage für Erfolg oder Misserfolg von Linux-Phones werden, denn jeder hat doch die ein oder andere Android-Anwendung, auf die er auch auf einem Linux-Phone nicht verzichten möchte oder kann. Mir fallen da jedenfalls eine Handvoll ein, die vermutlich nicht so schnell als native Linux-App verfügbar sein werden.
Pmbootstrap
Die Installation eines Betriebssystems auf Smartphones ist im Allgemeinen ein fehleranfälliger Prozess, der während des Flashens viele manuelle Schritte erfordert. Bei pmOS ist das wesentlich einfacher, denn mittels pmbootstrap wird das Image auf eine SD-Karte gelegt, die dann im Gerät gebooted wird und bei Erfolg auch auf den internen Speicher verschoben werden kann.
Ausblick
Bei Weitem noch nicht alle der 200 Geräte sind im Alltag brauchbar, es bleibt noch viel zu tun. Aber der Anfang ist gemacht und das Interesse an Linux-Phones wächst. pmOS hat seine Pläne für 2020 ebenso wie den derzeitigen Stand veröffentlicht. Ich bin da optimistisch und habe in der Zeitschrift LinuxUser kürzlich 2020 als das Jahr des Linux Smartphone bezeichnet und dabei bleibe ich.
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