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Das KDE-Projekt hat die stabile Verfügbarkeit von Plasma 5.21 bekannt gegeben. Erst vor zwei Tagen wurde das monatliche Update der KDE Frameworks in Version 5.79 freigegeben. Wie auch die letzten Ausgaben des Plasma-Desktops ist die Aktualisierung auf Plasma 5.21 prall gefüllt mit Verbesserungen an der Oberfläche und im Hintergrund.
Wayland weiter voran
Bereits mit Plasma 5.20 hatten die Entwickler in Sachen Wayland zum Endspurt angesetzt und die verbleibenden Ziele definiert. Für Plasma 5.21 wurde der Compositing-Code in KWin umfassend überarbeitet, um die Latenzen bei allen Compositing-Vorgängen zu verringern. Eine Steuerung in den Compositing-Einstellungen erlaubt nun die Wahl, ob niedrigere Latenz, glattere Animationen oder eine Balance aus beiden bevorzugt wird.
Multi-Display-Umgebungen erlauben unter Wayland jetzt Displays mit verschiedenen Bildwiederholfrequenzen. Auch der Programmstarter KRunner funktioniert nun besser unter dem neuen Display-Protokoll. Die virtuelle Tastatur in Wayland wurde verbessert und unterstützt jetzt GTK-Anwendungen, die das text-input-v3-Protokoll verwenden. Auch Grafiktabletts werden nun besser unterstützt. Zudem werden Funktionen unterstützt, die für GTK 4 erforderlich sind, sodass alle GTK 4-Anwendungen jetzt funktionieren. Noch verbleiben allerdings einige Baustellen.
Firewall und FUSE-Unterstützung
Ebenfalls im Hintergrund spielen sich drei weitere Verbesserungen. Das neue Paket plasma-firewall etabliert Firewall-Einstellungen in einem eigenen Abschnitt der Systemeinstellungen. Als Anwendungen im Hintergrund werden UFW oder Firewalld unterstützt.
Der zweite Punkt betrifft KIO-FUSE, das seinen langen Weg zur Fertigstellung bereits in einem Bugreport aus dem Jahr 2004 antrat. Der nützliche neue Dienst erlaubt es KDE, endlich zu GNOME und GVfs aufschließen, wenn es zum Beispiel darum geht, Streams von entfernten Rechnern ohne vorherigen Download transparent mit Apps wiederzugeben, die KIO nicht verstehen.
Systemstart per Systemd
Nicht zuletzt erhält Plasma mit 5.21 die Möglichkeit, per Systemd zu starten anstatt daran vorbei. Bisher kommen beim Start einer Plasma-Sitzung Bootscripte zum Einsatz, die die benötigten Dienste in einer festgelegten Reihenfolge starten. Da dies mittlerweile in den meisten Distributionen die Domäne von Systemd ist, besteht mit Plasma 5.21 die Möglichkeit, den Start an Systemd zu übergeben. Derzeit geschieht das noch in der Konsole mit dem Befehl
kwriteconfig5 --file startkderc --group General --key systemdBoot true
Zur Kontrolle, ob das geklappt hat, dient ein hinterher geschicktes
systemctl --user status plasma-plasmashell.service
Der Entwickler David Edmundson geht in seinem Blog detailliert auf die Beweggründe ein, die ihn zu dieser Anpassung des Starts der Umgebung inspirierten.
Neues Wallpaper und Breeze Twilight Theme
Auch vom Design her hat Plasma 5.21 zugelegt. Ein neues Wallpaper namens Milky Way ziert den Desktop. Das neue Theme Breeze Twilight erlaubt ohne manuelle Konfiguration die Kombination aus Desktop-Elementen wie Menüs und Leisten mit Breeze-Dunkel mit Programmfenstern, die das Standard-Breeze-Theme verwenden.
Kickstarter überarbeitet
Wo wir gerade bei Menüs sind, das Menü Kickstarter erhielt eine Überarbeitung, die nicht nur zu einer wesentlich besseren Übersicht führt, sondern auch eine verbesserte Tastatur-, Maus- und Touch-Eingabe bietet. Das Menü ist zweigeteilt, zeigt links die Kategorien und rechts die jeweiligen Anwendungen mit Icon und Text. Der alte Kickstarter bleibt im KDE-Store verfügbar. Der neue Systemmonitor, der vermutlich einmal KSysGuard ersetzen wird, war bereits Thema im November letzten Jahres. Jetzt ist er fester Bestandteil von Plasma geworden.
Ebenfalls neu ist der Fingerabdruck-Manager in Plasma 5.21. Auf Geräten mit Fingerabdruckscanner können Fingerabdrücke künftig über einen Dialog zuweisen und registriert werden, sofern der Kernel das unterstützt.
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