Plasma 5.21 erhält neue Startoption

KDE Plasma
KDE Plasma 5.21

Wie bereits im News-Rückblick von Montag kurz erwähnt, wird der Plasma Desktop von KDE eine alternative, systemd-basierte Startmethode erhalten. Das »Wie« und »Warum« erläutert KDE-Entwickler David Edmundson, der seit 2018 an diesem Projekt arbeitet, jetzt ausführlich in einem Blogeintrag.

Plasma-Start per Boot-script

Bisher wird der Start einer Plasma-Desktop-Sitzung von Boot-Scripten gesteuert. Dabei müssen viele Dienste in einer vorgegebenen Reihenfolge gestartet werden. Das funktioniert zwar ganz gut, aber trotzdem gibt es damit noch Probleme. Ein klassisches Problem sind dabei Dienste, die mit anderen Diensten sprechen, die sowohl aufgesetzt als auch vollständig initialisiert werden müssen, bevor der andere eine Nachricht senden kann. Die DBus-Aktivierung löst hierbei einige der Probleme, aber nicht alle.

Unsauberes Herunterfahren

Dabei ist der Start aber nur die halbe Miete. Derzeit gibt es ein großes Problem mit dem Abschalten der involvierten Dienste. Wer ist verantwortlich für das geordnete Herunterfahren der Dienste? Viele Dienste verschwinden einfach deshalb, weil ihre Wayland-Verbindung gekappt wird. Wenn es um Dienste geht, die während der Dauer der Sitzung möglicherweise wieder in Betrieb genommen werden, ist diese Lösung alles andere als trivial, und die derzeitige Situation ist grundlegend kaputt.

Systemd to the Rescue

Da die Lösung von Problemen dieser Art die angestammte Domäne von Systemd ist, setzte Edmundson den Start und Stop von Plasma alternativ auf der Basis von Systemd um. Mit Plasma 5.21 wird diese Möglichkeit verfügbar, bleibt aber vorerst standardmäßig abgeschaltet. Davon unbeeinflusst können Systeme, die ohne Systemd arbeiten, weiterhin die altbewährte Startmethode per Bootscript nutzen.

Individuell konfigurierbar

Der Nutzen geht aber über den einer reinen Alternative zum Start von Plasma hinaus. Der Kern der Plasma-aktivierung ist hart kodiert und lässt somit wenig Spielraum für individuelle Konfigurationen. Es verhindert bereits so einfache dinge wie den Ablauf eines Scripts bei jedem Neustart von Plasmashell. Systemd bietet diese und weitere Möglichkeiten, ohne dazu weiteren code zu benötigen.

CGroups und besseres Logging

Edmundson geht detailliert auf die Verwendung von CGroups zur Ressourcenkontrolle und dem verbesserten Logging unter Systemd ein. Die Grundlagen befinden sich laut Edmundson an einem Punkt, den er als stabil und funktionsfähig ansieht. Noch sind aber nicht alle potenziellen zusätzlichen Funktionen aktiviert, die zur Verfügung stehen. Deshalb würde er sich über Feedback aus der Community freuen.

Zum Aktivieren wird der letzte aktuelle Master von Plasma benötigt, die Beta von 5.20 reicht hierzu nicht aus. Zusätzlich muss Systemd 246 installiert sein. Mit der Developer-Edition von KDE Neon sollte es klappen, wenn man Systemd 246 nachinstalliert. Zum Aktivieren dient der Befehl:

Zur Kontrolle, ob der Start über Systemd lief, dient:

Dabei sollte der Dienst als aktiv angezeigt werden.

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