
Wie Anfang Dezember berichtet, hat Debian-Entwickler Norbert Preining zusammen mit dem Team von Debian-Qt-KDE viel Aufwand betrieben, um im nächsten Jahr Debian 11 »Bullseye« mit einer möglichst aktuellen Version des Plasma-Desktops auszustatten. Ein erster entscheidender Schritt, um dies zu ermöglichen, wurde gestern vollzogen, indem Plasma 5.20.4 und KDE Frameworks 5.77 sowie viele Anwendungen der Applications 20.12 nach Debian Unstable hochgeladen wurde.
Problemloses Upgrade
Von dort werden die Pakete nach rund 2 Wochen Testphase automatisch nach Debian Testing gelangen und somit für die Veröffentlichung von Bullseye bereitstehen. Aus dem Testing-Repository wird am Veröffentlichungstag durch Umbenennung die nächste stabile Debian-Version. Bei mir ging das Upgrade auf zwei Rechnern ohne Probleme. Auch das Update von Norberts inoffiziellem Plasma-Repository auf einem anderen Rechner lief anstandslos durch. In einem Blogpost fasst er die Entwicklung der letzten neun Monate zusammen.
Freeze ab 12. Januar
Noch gibt es Hoffnung, Plasma 5.20.5 und KDE Frameworks 5.78 für Bullseye bereitzustellen, klar ist das allerdings noch nicht, denn der Freeze zu Debian 11 beginnt bereits am 12. Januar. Anwender, die Norberts Repository verwenden, können die meisten Einträge davon in der Quellenliste nun entfernen. Es verbleibt lediglich diese Zeile:
deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/apps2012/Debian_Unstable/ ./
Unklare Zukunft
Diese Entwicklung sorgt hoffentlich dafür, dass Plasma unter Debian Stable wieder interessanter wird. aber auch die Anwender von Debian Unstable hatten lange keine aktuelle Plasma-Version mehr zur Verfügung. Wie es allerdings weitergeht ist unklar, da die beiden Debian-Qt-Maintainer Lisandro Pérez Meyer und Dmitry Shachnev ihren Rücktritt erklärt haben und lediglich noch die Pflege von Qt 5.x übernehmen. Für das kürzlich veröffentlichte Qt 6.0 ist die Betreuung für Debian noch ungeklärt.
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