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In China wurde das Neujahrsfest (CNY) eingeläutet, während dem traditionell alle Produktions- und damit verbundenen Geschäftsaktivitäten für rund zwei Wochen zum Stillstand kommen. Wer auf eine kürzlich getätigte Bestellung wartet, ist davon unter Umständen je nach bestelltem Artikel betroffen.
Kürzlich hatte PINE64 die Einstellung der Community-Editionen des PinePhone bekannt gegeben. Der Monatsbericht für Februar informiert uns jetzt, dass künftige Auflagen des PinePhone mit Plasma Mobile als Desktop und Manjaro ARM als Basis ausgeliefert werden. Der PINE64 Report für Februar berichtet darüber hinaus über viele interessante Entwicklungen.
Modem befreien
Die Entwickler arbeiten weiterhin am Modem des PinePhone. Das Modem kann mittlerweile Version 5.11 des Linux-Kernels mit minimaler Funktionalität booten. Ein wirklicher Fortschritt, wenn man bedenkt, dass der SoC seit Kernel 3.18.x noch nie ein offizielles Release von Qualcomm gesehen hat. Die derzeitige Werks-Firmware wird mit etwa150 Closed-Source-Binaries und -Bibliotheken ausgeliefert. Ziel ist, sie alle durch drei Open-Source-Alternativen zu ersetzen, die hoffentlich 90 % der benötigten Funktionalität bieten werden.
Verpasste Anrufe
Eines der am häufigsten gemeldeten Ärgernisse beim PinePhone ist das langsame Aufwachen aus dem Suspend-Modus, was dazu führt, das teilweise eingehende Telefonate erst zu spät bemerkt werden und somit nicht angenommen werden können. Derzeit befinden sich Patches in der Testphase, die das PinePhone bei eingehendem Anruf oder SMS mit dem ersten Freizeichen aufwachen und klingeln lassen.
Tastatur-Cover mit Batterie
Neuigkeiten gibt es auch zum Tastatur-Cover für das PinePhone. Die Form des Covers wurde kürzlich zur Begutachtung geliefert, was noch fehlt, ist das Board und die Tasten. Die zusätzlich im Cover verbaute 22Wh/6000mAh Batterie soll nicht nur die Laufzeit im Leerlauf mit eingeschaltetem Modem auf fast eine Woche verlängern, sondern bietet genügend Gewicht, um das Cover im ausgeklappten Zustand auf der Oberfläche zu halten.
Mit abgeschaltetem Modem soll das Gerät im Standby damit über zwei Wochen durchhalten. Ein USB-C-Port am Cover lädt Telefon und Tastatur gleichzeitig, kann aber keine Daten übertragen. Dadurch wird aber der USB-C-Anschluss am PinePhone selbst frei und kann beispielsweise zu Hause dauerhaft an einem Dock hängen oder eine drahtlose USB-C-Maus betreiben. Das Tastaturlayout wird sich künftig über die i2c-Pins an die eigenen Vorlieben anpassen lassen.
Quartz64 und RISC-V SBC
Der Bericht enthält zudem Neuigkeiten zu neuen Single-Board-Computern (SBC) von PINE64. Neben dem Quartz64 wird ein in einer sehr frühen Phase befindlicher RISC-V PINE64 Single Board Computer vorgestellt. Der bereits ausgelieferte Lötkolben Pinecil arbeitet bereits mit einem RISC-V-SoC. Bisher ist wenig von der Spezifikation bekannt, jedoch wird der SBC zwei RISC-V-CPUs enthalten, wobei der Hauptprozessor ein C906 64-Bit-SoC ist, gekoppelt mit einem zusätzlichen 32-Bit-BL602-SoC für WiFi und BLE. Der C906 ist bereits in der Lage, Linux auszuführen, während der BL602 im Rahmen der Nutcracker-Community-Challenge im Prozess der Open-Source-Entwicklung ist.
Nach dem chinesischen Neujahrsfest soll laut dem PINE64 Report für Februar die Produktion des Pinebook Pro wieder aufgenommen werden. Wann die Bestellung im Shop wieder möglich ist, steht noch nicht genau fest, angepeilt ist Mitte März.
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