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  • Cinnamon: Verbleib in Debian gefährdet

    Cinnamon: Verbleib in Debian gefährdet

    Der Verbleib der Desktop-Umgebung Cinnamon in Debian ist derzeit gefährdet, wie aus einem aktuellen Blogeintrag hervorgeht. In den letzten zwei Jahren wurde die Umgebung von Debian-Entwickler Norbert Preining betreut, der in letzter Zeit seinen Fokus mehr auf KDE Plasma verlegt hat und mit dem Team von Debian-Qt-KDE dafür sorgte, das Debian 11 »Bullseye« das relativ aktuelle Plasma 5.20 ausliefern wird. Preining stellt zudem inoffiziell ganz aktuelle KDE-Software bereit, derzeit das kürzlich veröffentlichte Plasma 5.22 sowie KDE Gear 2021.04.2. Zudem bietet er aktuelle Versionen von Digikam an.

    Von GNOME zu Cinnamon zu KDE

    Was die Anwender von KDE-Software freut, enttäuscht die Nutzer von Cinnamon, für das nun ein neuer Betreuer gefunden werden muss, um den Verbleib der Umgebung in Debian zu sichern. Der derzeitige Stand ist, dass Cinnamon in Debian Unstable und Testing bei Version 4.8.6-2 steht und somit auch Debian 11 »Bullseye« mit dieser Version veröffentlicht werden wird. Somit ist der Verbleib zunächst für die Lebenszeit von »Bullseye« gesichert.

    Cinnamon 5.0 nicht in Debian

    Allerdings ist Anfang Juni bereits Cinnamon 5.0 erschienen, das ohne neuen Betreuer vermutlich keinen Eingang in die Zweige Unstable oder Testing finden wird, da Preining es vermutlich nicht paketieren wird. Somit sieht derzeit die Zukunft von Cinnamon für Debian 12 »Bookworm« eher düster aus, denn die Paketierung und Betreuung eines Desktops für sämtliche Architekturen, die Debian bedient ist eine zeitaufwendige Aufgabe.

    Cinnamon ist ein bei Linux Mint entwickelter Fork der GNOME Shell. Die Mint-Entwickler waren mit dem Design- und Bedienkonzept von GNOME 3 nicht einverstanden und begannen 2011 mit der Entwicklung ihrer eigenen Vorstellungen einer Desktop-Umgebung.

  • Debian GNU Linux: Full Freeze ab 17. Juli

    Debian GNU Linux: Full Freeze ab 17. Juli

    Am 17. Juli tritt Debian in den Full Freeze ein, die vierte und letzte Phase der Vorbereitungen zur Veröffentlichung von Debian 11 »Bullseye«. Das wurde am Wochenende auf der Ankündigungsliste bekannt gegeben. Die Vorbereitungen begannen am 12. Januar mit dem Beginn des Einfrierens der Codebasis. Dabei wird ab diesem Zeitpunkt die Aktivität im Testing-Repository, das beim Release zum Stable-Repository wird, sukzessive eingefroren, um die Software in einen veröffentlichungsfähigen Zustand zu bekommen.

    Nur mit Ausnahmegenehmigung

    Hauptmerkmal des Full Freeze ist, dass alle Pakete, die in dieser späten Phase noch in das Testing-Repository aufsteigen wollen, um mit Debian 11 veröffentlicht zu werden, einer Ausnahmegenehmigung des Release-Teams bedürfen. Dem Full Freeze voraus geht der Hard Freeze, der am 12. März eingeleitet wurde und der den Paket-Betreuern bereits strenge Regeln für die Paketmigration auferlegt.

    Im Hard Freeze wurden wichtige Pakete (key packages) und Pakete ohne autopkgtest wie während des Full Freeze behandelt, während non-key packages mit autopkgtest wie während des Soft Freeze behandelt werden. Mit Eintritt in die letzte Phase muss auch für ein aktualisiertes Nicht-Schlüsselpaket mit bestandenen autopkgtests eine manuelle Entsperrung angefordert werden. Es gibt Ausnahmen von diesen Regeln, ein Leitfaden hierzu steht bereit.

    Frostschäden

    Am heutigen 14. Juni steht die Zahl der releasekritischen Fehler (RC Bugs) bei 169, wobei über 40 Pakete bereits eine Lösung haben, das Paket aber noch nicht in Testing ist. Sind unter den verbleibenden Paketen mit RC Bugs Nicht-Schlüsselpakete, deren Fehler nicht zeitnah gelöst werden können, so können diese samt ihren umgekehrten Abhängigkeiten (rdepends) für das Release entfernt und später wieder aufgenommen werden.

    Nicht mehr weit

    Mit dem Eintritt in den Full Freeze beginnt auch die Planung und Festlegung eines Veröffentlichungsdatums, das gewöhnlich rund zwei Wochen vor dem Release bekannt gegeben wird. Nach derzeitigem Stand könnte Debian 11 »Bullseye« im August veröffentlicht werden.

  • Vom Rest das Beste – Woche 23

    Vom Rest das Beste – Woche 23

    In Woche 23 konnte Linus Torvalds nicht an sich halten und wies den deutschen Kernel-Entwickler Enrico Weigelt in die Schranken. Weigelt ist Impfgegner und schrieb auf der Kernel-Mailingliste in einem Thread zur Vorbereitung des Kernel Summit 2021, er kenne »eine Menge Leute, die niemals an diesem generischen Menschenexperiment teilnehmen würden, das im Grunde eine neue humanoide Rasse schafft«. Das konnte Linus nicht durchgehen lassen, Maulkorb hin oder her. »Bitte behalte Deine unsinnigen und fachlich falschen Anti-Impf-Kommentare für Dich.« und abschließend »Und wenn Du darauf bestehst, an die verrückten Verschwörungstheorien zu glauben, halte hier auf der Kernel-Liste VERDAMMT NOCHMAL DIE KLAPPE.« Lange war Torvalds nicht mehr so laut, und besonders nicht bei einem Thema abseits von Linux.

    Auch zu Linux selbst gibt es Neues von den Kernel-Entwicklern. Während der Linux-x86/x86_64-Kernel-Code bisher bereits eine Logik für die Reservierung von Teilen des ersten 1 MByte im RAM hatte, um zu vermeiden, dass das BIOS oder der Kernel diesen Speicherplatz möglicherweise blockieren, wird ab Linux 5.13 das erste 1 MByte des RAM für diese Zwecke komplett reserviert.

    Aktualisierte Anwendungen

    Während sich bei den Distributionen in Woche 23 nicht viel getan hat, wurden einige Anwendungen in neuen Versionen freigegeben. LibreOffice 7.1.4 zählt ebenso dazu wie Collabora Online 6.4.9 oder Thunderbird 78.11, das einige Sicherheitslücken schließt. Collabora vermeldete zudem, das der dort entwickelte experimentelle Wayland-Treiber für Wine Unterstützung für Vulkan und Multi-Monitor-Betrieb erhält. Wenn wir schon bei Wayland sind: Canonical hat Mir 2.4.0 freigegeben.

    Das freie Zeichenprogramm Krita erhielt mit Version 4.4.5 die letzte Aktualisierung vor Krita 5.0. Das KDE-Projekt gab zudem KDE Gear 21.04.2 frei, eine Sammlung aus über 120 Anwendungen und Bibliotheken zur Verwendung mit dem Plasma-Desktop. Apropos Plasma: Kaum ist 5.22 veröffentlicht, startet die Entwicklung zu 5.23 mit einer neuen Evolutionsstufe des Breeze-Themes. Am kommenden Freitag startet zudem, hoffentlich zum letzten Mal online, die KDE-Entwickler-Konferenz KDE Akademy 2021. An der mobilen KDE-Front erhielt Plasma Mobile Verbesserungen an vielen Stellen. Die Distribution zieht zudem das Tempo an und will künftig einmal im Monat Plasma Mobile Gear veröffentlichen. Gerade gestern wurde zudem KDE Frameworks 5.83.0 veröffentlicht.

    Intel will SiFive kaufen

    Viel Beachtung fand in dieser Woche die Nachricht, dass Intel an einer Übernahme von SiFive interessiert ist, einem Start-up, das Chips und Mainboards auf der Basis der offenen Befehlssatzarchitektur RISC-V herstellt. Dafür will Intel über 2 Milliarden USD locker machen, während beim Konkurrenten Nvidia die Übernahme von ARM für 40 Milliarden USD immer noch in der Luft hängt. Von SiFive gibts es bisher allerdings auch noch keine Zusage zu dem Deal mit Intel. Die gemeinnützige Organisation RISC-V International plant derweil, RISC-V im Bereich High-Performance-Computing (HPC) zu etablieren.

    Was zum Lesen

    Wer noch etwas Lesestoff für den zumindest in Berlin ziemlich bewölkten Sonntag sucht, findet vielleicht an zwei Themen Gefallen. Ansible ist ein vielseitiges Open-Source Automatisierungs-Werkzeug ähnlich Puppet, Chef, CFEngine oder Saltstack. Auf der Seite LinuxConfig gibt es eine Anleitung für den Einstieg. Das Ansible auch zu Hause sinnvoll einzusetzen ist, zeigt ein Artikel von mir, der im LinuxUser 07/2021 am 17.6. erscheint. Im gleichen Heft erscheint auch meine ausführliche Würdigung von KRunner, der Mini-Kommandozeile von KDE. Zufällig hat sich auch der Blogger Dedoimedo in dieser Woche des Themas KRunner angenommen.

    Und nun wünsche ich einen guten Einstieg in die kommende Schönwetter-Woche. Bleibt bitte gesund!

  • Kritische Lücke in Polkit nach 7 Jahren geschlossen

    Photo by iMattSmart on Unsplash

    Polkit, das früher PoilcyKit hieß ist der mit Systemd verbandelte Berechtigungsdienst, der es unprivilegierten Prozessen ermöglicht mit ihren privilegierten Kollegen sprechen können. Wenn also eine Anwendung für eine Aufgabe Root-Rechte benötigt, fragt Polkit nach dem entsprechenden Passwort.

    CVE-2021-3560

    Wie auf GitHub aktuell zu lesen ist, wurde kürzlich eine Sicherheitslücke entdeckt, die seit sieben Jahren in Polkit vorhanden war und als CVE-2021-3560 (Common Vulnerabilities & Exposures) katalogisiert ist. Sie war mit 7.8 von 10 Punkten als kritisch eingestuft.

    Ausweitung der Rechte

    Bei der Lücke handelte es sich um eine mögliche Privilegien-Eskalation, die sehr einfach durchzuführen war. Sie war mit Commit bfa5036 in Version 0.113 eingeschleppt worden. Wie Kevin Backhouse, der Entdecker der Lücke schreibt, waren zur Ausnutzung lediglich einige Kommandozeilen-Werkzeuge und Befehle wie bash, kill und dbus-send notwendig. Die Schwachstelle wird durch das Starten eines dbus-send-Befehls ausgelöst, der jedoch sofort per kill beendet wird, während Polkit noch mitten in der Verarbeitung der Anfrage steckt.

    Polkit ging mit der Antwort auf die bereits beendete Anfrage falsch um. Anstatt den Vorgang abzubrechen, ging Polkit davon aus, dass die Anfrage von einem Prozess mit der UID 0 gekommen sei, also von einem Root-Prozess und genehmigte die Anfrage. Das gelang zwar nicht immer, aber oft genug, um den Aufwand gering zu halten.

    Bitte zeitnah aktualisieren

    Der Fehler betrifft Distributionen, die Polkit in Version 0.113 oder später verwenden. Welche Distributionen das sind, lässt sich mit Repology nachvollziehen. Debian hat mittlerweile mit Version 0.105-31 einen Patch für Unstable und Testing bereitgestellt, den Ubuntu für 21.04 übernommen hat. Unter anderem auch Arch Linux, Red Hat und SUSE haben ihre Pakete gepatched.

  • Manjaro 21.0.6 mit Cutefish Desktop

    Manjaro 21.0.6 mit Cutefish Desktop

    Vor wenigen Tagen haben die Manjaro-Entwickler mit Manjaro 21.0.6 eine Aktualisierung des stabilen Zweigs von Manjaro Linux 21.0 »Ornara« veröffentlicht. Neben den üblichen aktualisierten Paketen kommt auch der neue Community-Desktop Cutefish zu Ehren, der als separates ISO bereitsteht.

    Neue Kernel und Grafiktreiber

    Für Manjaro 21.0.6 wurde neben den unterstützten Kerneln unter anderem auch der proprietäre Nvidia-Treiber auf Version 465.31 angehoben. Die Spanne der unterstützten Kernel reicht von 4.4.270 bis zu 5.11.4_rt11. Für Anwender von AMD-Grafikkarten wurde AMDVLK auf 2021.Q2.4 aktualisiert, während Mesa nun bei 21.1.2 steht. Die Toolchain erhielt Unterstützung für GCC 11. Für den Plasma-Desktop, der bei 5.21.3 steht, wurde KDE Gear 21.04.1 integriert.

    Cutefish Desktop

    Berichtenswert finde ich zudem die neue Ausgabe der Manjaro Cutefish Edition, eines relativ jungen Desktops, der auf Qt5 und KWin basiert, aber eher nach GNOME aussieht und aus der Ecke von Deepin und JingOS kommt, was man ihm auch ansieht. Wer diesen an macOS angelehnten Designstil mag, sollte sich Cutefish auf Manjaro-Basis vielleicht einmal ansehen. Der Cutefish-Desktop gehört eigentlich zu dem in einem ebenfalls frühen Entwicklungsstadium befindlichen Betriebssystem CutefishOS, das aber nicht auf Arch oder Manjaro, sondern auf Debian oder Ubuntu basieren soll.

    Der Desktop wie auch das gesamte Betriebssystem richtet sich offensichtlich an Linux-Einsteiger oder Anwender, die ein reduziertes System mit nur den nötigsten Einstellungsmöglichkeiten mögen. Der Desktop ist für adaptives Verhalten und Touch optimiert, sodass es vermutlich auch auf Tablets uns Smartphones abzielt. Das wiederum würde den reduzierten Auftritt erklären. Derzeit befindet sich der Desktop noch in der Konsolidierungsphase und ist für den produktiven Einsatz nicht geeignet.

  • GRUB 2.06 endlich mit LUKS2-Unterstützung

    Der Release-Plan der Entwickler des Bootmanagers GRUB aka Grand Unified Bootloader sieht jährliche Veröffentlichungen vor. Somit stand GRUB 2.06 für 2020 an und der Plan war, das Update bis zur Jahresmitte zu veröffentlichen. Mit rund einem Jahr Verspätung wurde GRUB 2.0.6 nach einem RC im März aber erst jetzt freigegeben.

    Aus Gründen…

    Der hauptsächliche Grund für die Verspätung sind die Patches für die Sicherheitslücken BootHole/BootHole2, die bisher nicht in einer stabilen GRUB-Version enthalten waren. Das hatte zur Folge, dass Entwickler die Patches auch auf ältere, nicht mehr unterstützte Versionen von GRUB angewandt haben, was zu schwerwiegenden Problemen führen konnte.

    Acht weitere Lücken

    Weiter zur Verspätung beigetragen haben acht Sicherheitslücken, die in der Folge von Boothole im März 2021 entdeckt wurden. Die als GRUB2 Secure Boot Bypass 2021 bezeichneten Lücken waren in der Lage, UEFI Secure Boot auszuhebeln. Um kompromittierte Komponenten zeitnah per UEFI Revocation sperren zu können, wurde von Microsoft und der Linux Community das UEFI Secure Boot Advanced Targeting-Modell (SBAT) entwickelt, dass nun in GRUB 2.0.6 integriert ist. Die ursprünglichen Boothole-Patches ebenso integriert wie die überfällige Unterstützung für GCC 10 und Clang/LLVM 10.

    LUKS2-Volumes unterstützt

    Was die neuen Entwicklungen für GRUB 2.0.6 betrifft, so sticht die Unterstützung für verschlüsselte LUKS2-Volumes heraus. Des Weiteren wurde Unterstützung für die Xen-Sicherheitsmodule XSM und FLASK eingebaut sowie ein Backup/Restore-Tool. Die externe Anwendung os-prober, die dazu dient andere auf demselben Rechner installierte Betriebssysteme zu erkennen und entsprechende Menüeinträge für diese zu erzeugen, ist mit GRUB 2.0.6 aus Sicherheitsgründen deaktiviert, da die automatische und stille Ausführung einen Angriffsvektor darstellt. Der Quellcode von Grub 2.06 ist auf der Projekt-Website verfügbar, wo auch die Dokumentation zu GRUB 2.0.6 zu finden ist.

  • Vivaldi 4.0 mit Übersetzer und lange versprochenen Funktionen

    Die Entwickler von Vivaldi Technologies haben ihren Browser in neuer Hauptversion mit vielen neuen Funktionen ausgeliefert. Herausragend ist die Integration einer Übersetzungsfunktion für Webseiten, wie sie kürzlich auch von Mozilla für Firefox angekündigt wurde. Leider funktioniert der Übersetzer von Vivaldi 4.0 nicht lokal, sondern sendet die Anfragen auf einen Vivaldi-Server. Laut Vivaldi Technologies ist keine dritte Partei in diesen Prozess eingebunden. Die Funktion entstand in Zusammenarbeit mit LingvaNEX, die unter anderem Erweiterungen für Übersetzungen für Browser erstellen.

    Übersetzen von Webseiten

    Die Funktion ist für Desktop und Mobil-Versionen verfügbar. Wird eine Webseite in Englisch, Französich, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch oder Chinesisch aufgerufen so wird als Standard automatisch die Übersetzung in die Systemsprache angeboten. Zusätzlich erlaubt ein Icon das Aufrufen der Übersetzungsfunktion. Zudem kann die automatische Funktion in Einstellungen | Allgemein | Sprache deaktiviert werden. Außerdem kann für bestimmte Webseiten festgelegt werden, dass sie immer oder nie übersetzt werden.

    E-Mail-Client, Kalender und Feed-Reader.

    Weitere Funktionen, die von den Anwendern lange erwartet wurden sind E-Mail-Client, Kalender und Feed-Reader. Sie sind zwar einsatzbereit, aber derzeit noch in der Beta-Phase. Der E-Mail-Client ist bereits seit November 2020 in den Snapshots zu finden, in einer stabilen Version ist er nun zum ersten Mal. Damit ist Vivaldi der einzige große Browser, der einen E-Mail-Client mitbringt, seitdem Opera die Funktion 2016 eingestellt hatte.

    Lokale und Online-Kalender

    Der Feedreader bedient sich der Technik des Mail-Clients. Vivaldi macht es leicht, Feeds zu abonnieren, indem, Webseiten mit einem Feed-Angebot dies in der Adressleiste mit einem Icon signalisieren. Auch YouTube-Kanäle und Podcasts werden unterstützt. Der Kalender ist standardmäßig auf lokale Kalender eingestellt, es lassen sich aber auch Online-Kalender von mehreren Anbietern und per CalDAV einbinden.

    Mit Vivaldi 4.0 löst Jon von Tetzchner, der einst Opera mitgegründet hat, sein Versprechen ein, die von Opera mit Version 12.x eingestellten Funktionen wie den Mail-Client wieder einzuführen.

  • Linux Foundation initiiert COVID Certificate Network

    Quelle: LFPH

    Während in den nächsten Tagen in Deutschland Apotheken und später auch Ärzte und Impfzentren ziemlich unkoordiniert einen digitalen Impfnachweis ausstellen können, hat die Linux Foundation im Rahmen ihres Public Health-Projekts (LFPH) begonnen, die Infrastruktur für einen internationalen digitalen COVID-19-Pass zu erarbeiten. Das als Global COVID Certificate Network (GCCN) bezeichnete Unterfangen ist das erste seiner Art, das für eine weltweite Verwendung angedacht ist. Ziel ist neben dem digitalen Impfpass auch ein internationales Impfregister. Die Vereinten Nationen und die EU sind ebenfalls überzeugt, es müsse ein globales System erstellt werden. Dabei steht die Sicherheit vor Fälschungen und der Schutz der privaten Daten im Vordergrund. GCCN soll dabei kompatibel zum Digitalen Covid-Zertifikat der EU (auch als »Grünes Zertifikat «bekannt) sein.

    Vertrauensarchitektur aufbauen

    Um eine möglichst global einsetzbare Lösung zu finden, will die LFPH mit Regierungen und Industrieverbänden, Softwareanbietern und Systemintegratoren, unterstützenden Organisationen und der breiteren LFPH-Community zusammenzuarbeiten. Die Linux Foundation arbeitet hierbei unter anderem mit Unternehmen wie Affinidi, AOKPass, Blockchain Labs, Evernym, IBM, Indicio.Tech, LACChain, Lumedic, Proof Market und ThoughtWorks zusammen, die bereits Erfahrung mit Covid-Zertifikaten und Impfausweisen haben. Dabei sollen offene Technologien aus Linux Foundation-Projekten wie der COVID-19 Credentials Initiative (CCI) und der Trust over IP Foundation (ToIP) eingebunden werden. Eines der Hauptprobleme, das LFPH im Vorfeld identifiziert hat ist »das Fehlen einer globalen Vertrauensarchitektur, einem System, mit dem Prüfer in einer Jurisdiktion eine Entscheidung darüber treffen können, ob sie ein von einer anderen Jurisdiktion signiertes Zertifikat akzeptieren oder nicht«.

  • KDE Plasma 5.22 konsolidiert das Erreichte

    KDE Plasma 5.22 konsolidiert das Erreichte

    Nach der Beta-Phase ab Mitte Mai wurde KDE Plasma 5.22 jetzt in stabiler Version freigegeben. Die neue Version basiert auf Qt 5.15.2 und KDE Frameworks 5.82. Am 10. Juni erscheint zusätzlich das 2. Minor-Release von KDE Gear 21.04, einem Bugfix-Release für die aus rund 120 Anwendungen und Dutzenden Bibliotheken bestehende Sammlung von KDE-Anwendungen.

    Adaptive Transparenz

    KDE Plasma 5.22 glänzt nicht mit herausragenden Neuerungen, sondern konsolidiert das Erreichte im Hintergrund. Eine der wenigen gleich sichtbaren Verbesserungen der aktuellen Ausgabe des Plasma-Desktops ist die Adaptive Transparenz. Diese Änderung sorgt dafür, dass die Transparenz des Panels bei einem maximierten Fenster auf undurchsichtig schaltet, um visuelle Ablenkungen zu vermeiden. Das Panel kann aber auch immer durchscheinend oder immer undurchsichtig eingestellt werden.

    Systemeinstellungen mit Speed-Dial

    Die Systemeinstellungen öffnen mit einer neu erstellten Schnellstartseite, die einige Grundeinstellungen für das System zusammenfasst. Neben Light- und Dark-Theme lässt sich dort das Hintergrundbild ändern. Zudem werden die am häufigsten benutzten Einstellungen zum schnellen Zugriff angeboten. Die kürzlich eingeführten nicht unumstrittenen Offline Updates lassen sich nun in den Systemeinstellungen unter Software Update deaktivieren, wie bei KDE Neon oder aktivieren, falls die genutzte Distribution sie als Standard deaktiviert ausliefert. Insgesamt lassen sich die Systemeinstellungen zudem leichter per Tastatur navigieren.

    Bessere Darstellung bei Widgets

    Die Darstellung der Widgets wurde vereinheitlicht, der Kalender optisch überarbeitet. Profile von Audio-Geräten lassen sich jetzt direkt über das Lautstärke-Widget auswählen. Der Zwischenablage wurde die Tastenkombination [Meta] + [V] zugeordnet. Die Mini-Kommandozeile KRunner zeigt in der neuen Version auch mehrzeilige Einträge an. Zudem werden doppelte Einträge von mehreren Runnern ausgefiltert. Benachrichtigungen unter Wayland verhalten sich intelligenter, indem sie bei einer laufenden Präsentation oder während des Screen-Sharings oder-Recordings automatisch in den »Nicht stören«Modus wechseln. Nach einem abgeschlossenen Download zeigt eine Benachrichtigung an, mit welcher Anwendung die heruntergeladene Datei geöffnet werden kann.

    Integration von Wayland weiter verbessert

    In der grafischen Paketverwaltung Discover sollen Pakettypen wie DEB, Flatpak oder Snap jetzt auf den ersten Blick erkennbar sein. Das kann ich aber weder bei Debian noch bei KDE Neon bestätigen. Im Hintergrund tragen viele kleine Verbesserungen dazu bei, Wayland als durchgängig benutzbare Sitzung zu etablieren. Der vor einigen Monaten eingeführte System Monitor ersetzt nun KSysGuard.

    KDE Plasma 5.22 lässt sich in der Testing-Ausgabe von KDE Neon testen, weitere Distributionen werden in den nächsten Tagen folgen. In Debian kann das inoffizielle Repository von Norbert Preining genutzt werden.

  • Mozilla sammelt Ideen für die Zukunft

    Mozilla hat mit Ideas.Mozilla.Org eine neue Plattform geschaffen, um Ideen für die Zukunft zu sammeln und die Kommunikation mit der Firefox-Anwenderbasis zu verbessern. Eingangs macht Mozilla klar, worum es bei Ideas@Mozilla geht:

    Hier entwickeln wir unsere nächste Generation von Ideen, Designs, Experimenten und Produkten. Sie können einen Blick auf die großen Probleme werfen, an denen wir arbeiten, Herausforderungen, die wir erforschen, und Ihre Ideen in die Diskussion einbringen, während wir unsere nächste Generation von Software und Diensten gestalten und ausliefern.

    https://mozilla.crowdicity.com/

    Ideen teilen, kommentieren, liken und abstimmen

    Die User sind aufgerufen, nach Anmeldung auf der Plattform neue Ideen zu teilen, Kommentare zu hinterlassen oder abzustimmen. Im Menü unter Challenges bietet Mozilla sechs Themengebiete, zu denen die Anwender beitragen können:

    • Suche und Navigation im Internet
    • Synchronisation zwischen Geräten
    • Online sicher und geschützt bleiben
    • Verwendung von Lesezeichen und Verlauf
    • Anpassung, Erweiterungen und Themes
    • Sonstiges

    Bereits intensiv genutzt

    Die als Kacheln angeordneten Themenbereiche zeigen an, wie viele Vorschläge, Likes oder Kommentare für ein Thema bzw. die dazu eingegangenen Ideen bereits abgegeben wurden. Naturgemäß drehen sich viele der Themenbereich um das kürzlich mit Firefox 89 veröffentlichte Proton-Design. So wird etwa ein allgemeiner Verlust an Kontrast bemängelt. Ein Nutzer, der viele Tabs offen hat, beklagt sich, dass ab einer bestimmten Anzahl die Tabs ineinanderlaufen. Auch kompaktere Leisten stehen auf der Ideenliste. Insgesamt wird die Plattform bereits gut genutzt. Positiv fällt auf, dass der Ton insgesamt sachlicher ist als in den sozialen Medien.

    Dienst aus dritter Hand

    Die Plattform basiert auf Crowdicity, einem Dienst für kollaboratives Ideen-Brainstorming. Das ist vermutlich auch der Grund, warum ein Firefox-Account nicht ausreicht, sondern eine neue Registrierung vorgenommen werden muss. Ob Ideen von Ideas@Mozilla den Weg zur praktischen Umsetzung schaffen bleibt abzuwarten. Zumindest nehmen Mozilla-Entwickler an Diskussionen auf der Plattform teil.