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  • Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von Stefan (Astro)

    Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von Stefan (Astro)

    Mein Weg zu Linux – der Computer als Werkzeug
    Begonnen hat die Sache mit dem Computer irgendwann um 1990.

    Durch mein Hobby, die Astronomie, benötigte ich also einen Computer um die täglichen Positionen meiner Lieblingsobjekte (Kometen), selber zu berechnen. Von Anfang an war der Computer für mich deshalb nur ein Werkzeug. Spiele standen eigentlich nie zur Debatte. Daher musste ein Computer her und ich fing an die Programmierung mit Turbo Pascal zu lernen. Mein damaliger PC-Helfer arbeitete schon mit einem Unix, dies war mir aber für meinen Zweck nicht praktikabel und so begann es eben mit MS-DOS.

    Doch ein abstürzender Compiler oder ein abgestürztes Programm bedingten immer einen Neustart des Computers. So suchte ich eine Alternative zu MS-DOS und fand durch einen Freund zu OS/2 Warp. In dieser Zeit fand ich auch Suse 4.4, aber gemeinsam mit OS/2 Warp auf einer Platte war es irgendwie nichts. So benutzte ich lange Zeit nur OS/2 Warp.

    Der nächste Kontakt mit Linux fand dann mit der Software IPCop und dem Start des DSL-Zeitalters statt. Durch die berufliche Verwendung eines LAN-Servers (OS/2) wollte ich auch zu Hause die Vorteile eines zentralen Speicherplatzes nutzen und so begann ich mich noch mehr mit Linux zu beschäftigen. Es entstand der erste Linuxserver für Samba auf kleiner Hardware mit einem Debian 3.1 (Sarge). Ein MYSQL-Server, ein Apache für das eigene Intranet usw. folgten. Um 2000/2001 herum, begann ich mit der Programmierung in PHP um diverse Dinge per Browser zu verwalten.

    Auf dem Desktop zog ab 2003 Windows XP ein, da der häufige Wechsel im Dualboot von OS/2 zu Windows irgendwann keinen Spaß mehr machte. Auch die ganze Software für die Astronomie z.B für die Steuerung meines Teleskopes und einer elektronischen CCD-Kamera benötigten eben Windows. Daher war der Wechsel notwendig. Auch in der Firma erfolgte inzwischen der Wechsel von OS/2 zu Windows.

    2010 baute ich mir einen neuen PC zusammen und darauf wurde dann das neue Windows 7 installiert. Auf meinem kleinen Server folgten die diversen Versionen von Debian. Auf der Konsole des Servers sammelte ich also genug Erfahrungen.


    Mit Windows 7 war ich sehr zufrieden und arbeitete von 2010 bis 2018 damit. Aber das anstehende Support-Ende Anfang 2020, die ersten Erfahrungen mit Windows 10 im geschäftlichen Umfeld, die Telemetrie von Windows usw., zwangen zur Suche nach einer Alternative. So begann ich Anfang 2018 mich näher mit Linux auf dem Desktop zu beschäftigen. Über den Podcast GoingLinux.com eingestiegen musste mein Astro-Notebook, ein ThinkPad T410, als Hardware herhalten. Auf eine separate Festplatte wurde ein Debian 9 (Stable) installiert und versucht vorhandene Hardware wie Scanner, Drucker, Fotokamera, DSL-Stick usw. zum Laufen zu bekommen. Das hat alles geklappt und so war die Hardwareseite erstmal abgedeckt.

    Das Debian etwas schwerer für Einsteiger ist, war mir bekannt, aber durch meine Erfahrungen mit einem Debianserver und dem Willen eben etwas neues zu lernen wurde auch auf meinem PC ein Debian 9 Stable (mit Gnome) installiert und Schritt für Schritt neue Software für die diversen PC-Tätigkeiten gesucht. Da nicht alle PC-Tätigkeiten häufig durchgeführt wurden (z.B. Steuererklärung), blieb Windows 7 parallel installiert. Aber die Hauptarbeit wurde schon mit Debian durchgeführt. Windows 7 wurde bald überflüssig und so wurde auch der Desktop Anfang 2019 komplett umgestellt. Auch wenn Debian Stable mit Gnome etwas gewöhnungsbedürftig ist, kann mit ein paar Gnome-Shell Extensions die Bedienung angepasst werden und mit Hilfe der Unattended-Upgrades muss ich mich auch nicht um Sicherheitsupdates kümmern. Die Installation erfolgt im Hintergrund.

    Anfang 2021 wurde der Familienlaptop auf Linux Mint (Debian basiert) umgestellt und damit ist bis auf mein Astro-Notebook (mit altem Win 7) nur noch Linux im Einsatz. Ein 2021 zugelaufenes Elitebook 850 G3 hat ebenfalls ein debianbasiertes Linux Mint erhalten und damit lässt es sich auch gut arbeiten. Auf der Softwareseite nutze ich ein paar spezielle Windows Astronomieprogramme mit Wine (Developer-Edition), da es dafür keine guten bzw. schönen Alternativen unter Linux gibt.


    Im Nachhinein muss ich mich wundern, warum es so lange gedauert hat, bis ich Linux auf dem Desktop für mich entdeckt habe. Meiner Mutter habe ich nämlich schon viele Jahre früher ein Linux für Email, Internet und Briefe schreiben hingestellt. Ich selber mache sehr viele verschiedenen Dinge mit dem PC wie z.B. PHP-Programmierung, meine Webseite aktualisieren, MP3’s schneiden und taggen, Audio-CDs in MP3 wandeln, Videos schneiden, astronomische Bildbearbeitung, Raspberry Pi mit PiHole, Übersetzungen für Astronomieprogramme, Bildverwaltung, Panoramabilder erstellen, Intranet mit WordPress, Nextcloud für Termine, Kontakte, Smartphone usw. und für alles gibt es Software unter Linux. Dafür spende ich gerne an die Projekte und fühle mich dabei einfach freier.

  • Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von Markus

    Photo by derek braithwaite on Unsplash

    ich kann mich noch gut dran erinnern als Linus Torvalds es im sogenannten
    Usenet angekündigt hat

    ich selber habe auf ein C64 angefangen, bin dann auf MS-DOS 6.22
    umgestiegen als Windows 3.11 herauskam

    und als SUSE herauskam habe ich sie mir auch gekauft, auf Disketten
    noch, und später als XP kam bin ich dann zu

    Windows XP gegangen, und als der Support zu Ende ging so habe ich mich
    nach einer alternative umgeschaut und bin zu

    Linux MINT gegangen damals habe ich mit der Version 13 angefangen,und
    bin über 17 und 19 zu Version 20 gegangen ab und zu

    habe ich auch andere Distros ausprobiert so zum Beispiel Arch
    Linux, Debian Stable oder Testing, und Fedora (was mir leider nicht
    gefallen hat)

    des Weiteren habe ich auf eine sog LMDE getestet was auf den unterbau
    auf Debian basiert, auf Arch Linux habe ich Antegos getestet eine Lange

    Zeit lang auch benutzt und als Antegos zu Ende ging habe ich mich
    umgeschaut und bin bei vielen (Manjaro,Garuda Artix und Co)

    ich finde ein RR zwar nicht schlecht dies müsste aber auch bei ein
    Fixed gehen, und Ubuntu müssten ihren Installer durch ein Calamares mal
    ersetzten, so spart man auch Zeit und müsste nicht immer eine
    Internetverbindung habe, ich setze gerade noch auf DE Mate ein
    (DE=Desktopumgebung) warte aber auf die Fertigen Gnome 40 auf Ubuntubasis

    Der Artikel erschien bereits zuvor in paules-pc-forum.

  • ClamAV 0.104.0 führt LTS-Programm ein

    ClamAV® ist eine Open-Source-Antivirus-Engine zur Erkennung von Trojanern, Viren, Malware und anderen Bedrohungen und stellt unter Linux den Standard zur Abwehr dieser Bedrohungen dar. Gerade ist ClamAV 0.104.0 als neue stabile Version erschienen.

    LTS-Programm aufgelegt

    Die Entwickler kündigen im Blog des Projekts im Rahmen einer Aktualisierung ihrer End-of-Life (EOL)-Politik ein neues Long Term Support (LTS)-Programm an. Das LTS-Programm beginnt rückwirkend mit der letzten Hauptversion ClamAV 0.103. Die neue LTS-Richtlinie verlängert die Lebensdauer von 0.103 bis September 2023. LTS-Ausgaben werden mindestens drei Jahre lang unterstützt.

    Jede LTS-Version wird mit kritischen Patch-Versionen und Zugang zu Signatur-Updates für die Dauer des dreijährigen Supportzeitraums unterstützt. Etwa alle zwei Jahre wird ein neues LTS-Feature-Release vorgestellt. Nicht-LTS Releases werden mit kritischen Patch-Versionen für mindestens vier Monate ab dem ursprünglichen Veröffentlichungsdatum des nächsten Feature-Releases oder bis zur Veröffentlichung des darauffolgenden Feature-Releases unterstützt. Ausführliche Informationen zum Long Term Support-Programm sind im Blogbeitrag zur LTS-Ankündigung und in der LTS-Richtlinie in der Online-Dokumentation zu finden.

    Neue Scan-Option

    Unter den Verbesserungen von ClamAV 0.104.0 ist eine neue Scan-Option, die vor fehlerhaften Mediendateiformaten warnt. Diese Funktion mindert das Risiko von bösartigen Änderungen an Mediendateien, mit denen Schwachstellen in anderer Software ausgenutzt werden sollen. Um diese Funktion zu aktivieren, muss in der Konfigurationsdatei clamd.conf die neue Option AlertBrokenMedia auf yes gesetzt oder beim Aufruf von Clamscan der Parameter --alert-broken-media verwendet werden.

    Jetzt auch im Docker-Container

    Des Weiteren erhielt ClamAV ein lange erwartetes offizielles Docker-Image, sodass ClamAv nun in einem Docker-Container laufen kann. Dazu gibt es eine Einführung in der ClamAV-Dokumentation. Windows-Anwendern bietet ClamAV jetzt die Möglichkeit, clamd und freshclam als Windows-Dienste auszuführen. Um neue Versionen von ClamAV schneller zu den Anwendern zu bringen, stehen neue Pakete bereit. Dazu zählen Pakete für x86_64 als DEB und RPM sowie ein ARM64 macOS-Installer, der mit Intel- und Apple M1-Systemen kompatibel ist. Für die Zukunft hoffen die Entwickler, dieses Angebot durch ARM64 Linux DEB- und RPM-Pakete und ein x86_64 FreeBSD-Paket zu ergänzen.

  • Tails 4.22 verbessert Tor-Verbindungsassistenten

    Tails 4.22
    Logo: Wikimedia Lizenz: CC by 4.0

    Tails steht für »The Amnesic Incognito Live System« und bedient sich zur Anonymisierung des Tor-Netzwerks, durch dessen Knotenrechner der Netzwerkverkehr geleitet wird. Es ist als Live-System für die Verwendung auf USB-Sticks oder DVDs ausgelegt und spezialisiert sich auf Anonymität und die Wahrung der Privatsphäre seiner Anwender. Als Basis für Tails 4.22 dienen Linux 5.10 LTS und Debian 10.10 »Buster«.

    Verbindungsassistent aufgewertet

    Der mit Tails 4.20 eingeführte neue Verbindungsassistent zum Tor-Netzwerk wird mit Tails 4.22 weiter ausgebaut. Wie den Release Notes zu entnehmen ist, gingen die Anstrengungen neben der Fehlerbeseitigung dahin, den Assistenten robuster für langsame Verbindungen und insgesamt benutzerfreundlicher zu gestalten. Die Schnittstelle für benutzerdefinierte Tor-Bridges wurde dahingehend geändert, dass nur noch die Eingabe einer Bridge möglich ist und nur noch eine benutzerdefinierte Bridge im Persistent Storage gespeichert werden kann.

    Anpassung für langsame Verbindungen

    Die Timeout-Logik wurde angepasst, indem der Timeout, der bestimmt, ob eine Verbindung mit Tor überhaupt möglich ist, von 30 Sekunden auf 10 Sekunden reduziert wurde. Gleichzeitig wurde der Timeout, um Tor vollständig zu starten, von 120 Sekunden auf 600 Sekunden erhöht.

    Mehr AMD-GPUs unterstützt

    Bei der aktualisierten Software liegt der Tor Browser jetzt als Version 10.5.6 vor, während Thunderbird bei 78.13 steht. Die Firmware für AMD-Grafikkarten wurde auf Version 20210818 angehoben und sollte die Unterstützung für einige Karten verbessern. Das Changelog vermittelt einen Überblick über alle vorgenommenen Änderungen.

    Automatische Upgrades auf Tails 4.22 sind ab Tails 4.15 unterstützt, ältere Versionen müssen manuell aktualisiert werden.Die Veröffentlichung von Tails 4.23 ist für den 5. Oktober vorgesehen, die Roadmap weist weitere Ziele für die nähere Zukunft aus.

  • Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von stranger007

    Photo by Torsten Dederichs on Unsplash

    Mein Leben mit 5/6 Linux und 1/6 Windows


    Ich weiß, das ist ein komischer Titel, der aber später hoffentlich klarer wird. Der erste PC, den ich bewusst wahrnahm, war noch in Kindertagen. Ich war damals noch ein kleiner Knirps und wusste natürlich noch rein gar nichts über die wunderbare Linux Welt. Warum?


    Nun meine Eltern waren und sind bis heute reine Windows Nutzer. Ich glaube, das erste Betriebssystem, was in meinem Elternhaus lief, war Windows XP. Im jugendlichen Alter bekam ich dann meinen ersten eigenen PC, der erst von Windows 7 beglückt wurde und dann von Windows 10. Ich bin also ursprünglich ein eingeschworener Windows Nutzer gewesen.


    Meine Reise zur Linux begann schließlich, als ich anfing, mich mehr um meine digitale Privatsphäre zu sorgen. Das Auslöserereignis war in meinem Fall die Aufdeckung der globalen Überwachungsmaschinerie, welche unter dem Namen „NSA-Skandal“ Weltbekanntheit erlangte. Ich fand es damals einfach nur gruselig, was die USA im Namen der Sicherheit alles so überwachen. Von der kommerziellen Überwachung im Namen der „besseren Nutzererfahrung“ ganz zu schweigen.


    Dies führte unter anderem dazu, dass ich mich mit dem Modding von Android beschäftigte und dort dann meine Liebe für FOSS Software entdeckte. Jeder kann den Code kontrollieren? Die Nutzer sind nicht die Kunden? Keine Telemetrie? Keine Frage, Open Source ist toll. Also musste als erstes mein Smartphone dran glauben, welchem ich radikal ein reines AOSP Rom verpasste und dies bis heute durchziehe. Leider gab es für mich in Sachen Linux als Desktop-Betriebssystem ein großes Problem: Ich bin ein leidenschaftlicher PC Spieler von Triple A Games. Blöderweise gibt es diese Sorte von Spielen natürlich so gut wie gar nicht nativ unter Linux. Doof!


    Mein erstes Linux war also eher eine Testinstallation. Ich nahm mir eine weitere Platte, baute sie neben Windows 10 in meinen Gaming PC ein, knallte dort MX Linux drauf und installierte mir Steam, welches es glücklicherweise schon damals nativ für Linux gab. Meine naive Vorstellung: Dank Wine werden Spiele genauso gut laufen wie auf meinem Windows 10 in der Education Edition (auch neueste Triple A Blockbuster).


    Nun, ihr könnt es euch denken: Ich war eher semibegeistert und genauso schnell wie die Platte in meinen Gaming PC geraten, war sie auch wieder draußen und ich ging wieder komplett auf Windows 10 (Gates war sicher stolz auf mich!). Dort blieb ich dann zur meiner Schande eine ganze Weile. Aber trotzdem verfolgte ich weiterhin mit halben Auge, was sich in der Linuxwelt so tat und ich spielte immer wieder damit Linux eine zweite Chance zu geben.


    Schließlich entschied ich mich für einen Weg, den einige von euch vielleicht auch gehen. Ich baute
    mir einen zweiten PC, der im Vergleich zu meinem Gaming PC zwar weniger Hardwarepower hatte, aber für die angedachten Zwecke auch ausreichend schnell war. Dieser zweite PC ist seitdem mein Arbeitstier und ich liebe mein MX Linux dort, da ich es dank Debian Basis stabil wie ein Felsen ist und es keine Neustarts bei jedem Update braucht (ja Windows, ich gucke dich an!). Meine Workflows habe ich mittlerweile auch entsprechend angepasst. Alles was mit Surfen, Texte schreiben, Videos schneiden und gucken oder E-Mails abrufen zu tun hat, mache ich auf meinen Linux PC. Zocken/Let’s Plays laufen weiterhin auf meinem Gaming PC mit Windows 10
    Education.

    Meine Reise hin zu Linux war also etwas holprig, aber am Ende habe ich doch irgendwie zu Linux gefunden. Und wer weiß, was die Zeit bringt: Vielleicht erkennen Publisher wie Ubisoft, EA, Microsoft etc. Linux auch irgendwann mal als richtige Spieleplattform. Dann wechsele ich gerne komplett auf Linux und erschieße mein Windows höchstpersönlich 🙂

  • Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von Ferdi K.

    Photo by Sander Crombach on Unsplash

    Meine Reise mit Linux:
    1995 meinte ein Bekannter er würde gern ein Unix ausprobieren, aber das Original wäre ihm zu teuer. Das erzählte ich einem Arbeitskollegen. Der kam dann mit 10-20 Disketten an und meinte, das wäre Linux. Davon hatte ich noch nie was gehört. Der Bekannte hat dann damit rumexperimentiert und mir danach eine CD vorbeigebracht: Erlanger Linux-Distribution.

    Die habe ich dann auch mal installiert. Seit dem habe ich Linux und Windows parallel auf dem Rechner.
    Dann begann das Ausprobieren mit Distris: Slackware Suse usw. Bei Suse war ich lange Jahre. Aber seit mindestens 20 Jahren bin ich bei Slackware zu Hause. Gründe: Kernel ist original und nicht von den Distris angepasst, ist sehr stabil, die Updates mit Slackpkg funktionieren bestens. Software die fehlt, gibt es bei Slackbuilds. Nun warte ich auf Slackware 15. Windows habe ich nur noch in einer Virtuellen Box.

  • KOBO E-Book-Reader wird zur E-Ink-Schreibmaschine

    Quelle: GitHub

    Das kanadische Unternehmen KOBO ist nicht nur Buchhändler, sondern auch einer der großen Hersteller von E-Book-Readern. Die eReader genannten Geräte werkeln im Inneren auf einer Linux-Basis, was schon in der Vergangenheit für diverse Hacks mit alternativer Firmware, Apps und Tools sorgte.

    KOBO als E-Ink-Schreibmaschine

    Jetzt gesellt sich mit Kobowriter eine Software hinzu, die den eReader in eine E-Ink-Schreibmaschine verwandelt. Realisiert wird dies über den Micro-USB-Anschluss der eReader zum Laden und Übertragen von Dateien. Mit einer entsprechenden Kernel-Modifikation kann dieser USB-Anschluss als OTG verwendet werden, sodass man jede Art von USB-Gerät anschließen kann. Ein solcher Kernel wurde mithilfe des Projekts XCSoar erstellt, um die eReader als Monitor fürs Segelfliegen einzusetzen.

    Modifizierter Kernel

    Diese Modifikationen macht sich Kobowriter zunutze, um eine USB-Tastatur an den Kobo eReader anzuschließen. Da die KOBO eReader jedoch keinen Strom über die USB-Buchse abgeben, muss die Tastatur selbst mit Strom versorgt werden, etwa über ein 2in1-Micro-USB-Kabel. Die Software ermöglicht es, die Tastatur zum Schreiben und Bearbeiten von Textdateien verwenden. Sie ist in Go geschrieben, mit einer für die KOBO-Geräte vorbereiteten Toolchain kompiliert und bedient sich ausgiebig bei der Go-Variante der FBInk-Bibliothek, um den Bildschirm zu steuern. Dabei bleibt die ursprüngliche Funktion als eReader über die Boot-Option erhalten.

    Derzeit noch mit Einschränkungen

    Kobowriter ist ein noch sehr junges Projekt und unterliegt derzeit noch einigen Einschränkungen. Es wurde für den KOBO GLO HD entwickelt und ist nur darauf ausgiebig getestet. Die Software sollte laut Entwiclkler aber auch auf anderen älteren sowie neueren KOBO eReadern funktionieren. Bisher wird lediglich die AZERTY-Tastaturbelegung unterstützt. Der Entwickler bietet auf GitHub Unterstützung für andere KOBO eReader oder Tastaturbelegungen an.

    Dort gibt es auch die Software zum Download sowie eine Anleitung zum Erstellen aus den Quellen und der anschließenden Installation.

  • Firefox 92 aktiviert WebRender (fast) überall

    Firefox 92
    Bild: Mozilla

    Im Tagesverlauf wird Mozilla Firefox 92 offiziell freigeben, der Browser ist aber bereits seit gestern auf dem FTP-Server des Unternehmens verfügbar. Die neue Version des Mozilla-Browsers kommt unscheinbar daher, schließt aber eine Entwicklung ab, die seit einigen Jahren Stück für Stück an die Anwender ausgeliefert wurde.

    Langer Anlauf

    Dabei geht es um WebRender, einen GPU-basierten Renderer, der seit fast zehn Jahren auf der experimentellen Servo-Engine entwickelt und dann auf die derzeit von Firefox verwendete Gecko-Engine übertragen und angepasst wurde. Bereits seit den Nightlies zu Firefox 59 konnten erste Anwender mit Intel-GPU die Engine testen.

    Mit dem in Rust programmierten WebRender verlagert sich der Prozess des Aufbaus und der Darstellung wechselnder Elemente einer geladenen Webseite von der traditionell dafür benutzten CPU stärker auf die Grafikeinheit. Die GPU wird dabei ähnlich einer 3D-Game-Engine benutzt, allerdings optimiert für Webseiten-Rendering. Dabei geht es nicht hauptsächlich darum, Webseiten schneller zu rendern, sondern mit besseren Frame-Raten, unabhängig von der Größe des Displays.

    Alles außer iOS

    Die offizielle Auslieferung begann mit Firefox 67 und wurde sukzessive auf alle Plattformen und Betriebssysteme ausgedehnt. Die Technik ist seit Firefox 84 für macOS und GNOME aktiviert und seit Firefox 88 auch bei Plasma und Xfce unterstützt. Mit dem heutigen Update auf Firefox 92 sind auch die Anwender von Windows und Android offiziell freigeschaltet. Lediglich iOS steht noch aus.

    Ab Firefox 93 wird WebRender nicht mehr abzuschalten sein. Die einzige Möglichkeit, zu alte Hardware oder fehlerhafte Treiber zu kompensieren, wird das Umschalten auf Software-Rendering sein. Linux-Anwender sollten in jedem Fall den Schalter gfx.x11-egl.force-enabled in about:config auf true setzen, wie bereits in unserem Partner-Blog gnulinux.ch ausführlich dargelegt wurde.

    Weitere Änderungen

    Auch im vierten Anlauf konnte das lizenzfreie, von der Alliance for Open Media entwickelte Grafikformat AVIF (AV1 Image File Format) nicht offiziell aktiviert werden, da aufgrund einer zu spät entdeckten Regression einige Bilder nicht mit AVIF geladen werden können. Wer trotzdem testen möchte, setzt den Schalter image.avif.enabled auf true.

    Während mit Firefox 91 die automatische Aktualisierung von HTTP auf HTTPS eingeschaltet wurde, geht Firefox 92 einen Schritt weiter und hat die Aktualisierung auf HTTPS mit HTTPS RR (HTTPS resource records) als Alt-Svc-Header integriert.

    Zudem wurden die Fehlermeldungen bei Zertifikaten übersichtlicher gestaltet. Für Anwender von macOS stehen die Optionen zum Teilen jetzt über den Menüpunkt Datei zur Verfügung. Zeitgleich mit Firefox 92 erschienen Firefox 91.1 ESR und Firefox 78.14 ESR. Die Veröffentlichung von Firefox 93 ist für den 5. Oktober vorgesehen.

  • Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von Detlef

    Photo by Manon Buizert on Unsplash

    Meine Reise mit Linux begann 2009.

    Ich hatte in den einschlägigen Elektronik- und Computerläden einen kleinen, fast winzigen Rechner gesehen, und war sofort davon fasziniert. Meinen letzten Minicomputer nannte man glaube ich noch Pocket-PC oder Palmtop. Ich konnte gar nicht anders, als dass ich mir das Teil für gar nicht so kleine 300 Euro kaufte.

    Über das, womit es überhaupt funktionierte, machte ich mir überhaupt gar keine Gedanken. Nach ersten Tagen und Wochen, die ich mich mit diesem System beschäftigte und mich in einschlägigen Foren informierte, wusste ich, womit ich zu tun hatte, es war ein stark angepasstes Linux, es war also purer Zufall, aber ich wusste, von nun an wird alles anders.

    Später hatte ich mir über den Handel von gebrauchter Hardware einen ThinkPad gekauft, das war natürlich schon mal was ganz anderes, und hiermit begann dann auch der ernsthafte Einsatz von Linux. Hier hatte ich natürlich ganz andere Möglichkeiten und probierte so manche Linux-Variante, bevor ich dann Ubuntu, Linux Mint und
    schließlich auch Debian als endgültige Installation installiert hatte. Ich glaube, das war die Version 6.

    Auf meinem Rechner unter meinen Schreibtisch lief noch Windows Vista, aber es sollte dann natürlich auch dort Linux drauf, denn mit Windows und seinem immer größeren Speicherhunger hatte ich schon lange keine Freude
    mehr, also installierte ich auch dort Debian.

    Heute kann und möchte ich gar nichts anderes mehr auf dem Rechner haben. Der große und stromfressende Tower hatte dann auch ausgedient, heute werkelt auf meinem Schreibtisch ein ebenfalls gebrauchtes ThinkPad x220 mit Dockingstation und externem Monitor mit Debian 11. Der kleine Mini-Rechner dient heute immer noch für das das Betrachten meiner Fotos unterwegs.

  • MiniDebConf 2021 in Regensburg findet statt

    Bereits seit geraumer Zeit ist die MiniDebConf 2021 in Regensburg in Planung. Bis jetzt war jedoch unklar, ob die Konferenz wegen der anhaltenden Pandemie auch abgehalten werden kann. Diese Unklarheiten scheinen durch die neue 14. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung beseitigt, wie auf der Mailingliste nachzulesen ist. demnach besteht zwar immer noch ein Restrisiko, aber die pandemische Situation und die derzeitigen Vorschriften lassen hoffen, dass die Veranstaltung mit Publikum stattfinden kann.

    Anfang Oktober live

    Die MiniDebConf Regensburg 2021 soll am 2. und 3. Oktober 2021 stattfinden, dem geht ein MiniDebCamp vom 29. September bis 1. Oktober voraus. Die Planung des Events findet im Debian Wiki statt. Teilnehmer sollten sich aus organisatorischen Gründen bis spätestens zum 14. September registrieren. Der Call for Presentations wurde unterdessen verlängert. Vortragsvorschläge werden noch bis zum 24. September angenommen.

    Noch Vorträge gesucht

    Generell sollten sich Vorträge um Debian oder Freie Software drehen und, wenn möglich, in Englisch gehalten werden. Die Vorträge werden aufgezeichnet und später archiviert und zum Download bereitgestellt. Einige Vorschläge für mögliche Themen sind:

    • Benutzerfreundlichkeit von Debian
    • Cloud und Container
    • Sicherheit
    • Paketierung
    • Automatisieren mit Debian
    • Debians soziale Belange
    • Neue Technologien & Infrastruktur

    Austragungsort OTH

    Die Konferenz wird an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH) abgehalten. die Organisatoren weisen darauf hin, dass das MiniDebcamp von Mittwoch bis Freitag eine perfekte Gelegenheit ist, Debian-Sprints durchzuführen und es begrüßenswert wäre, wenn sich Teams zusammenfinden und gemeinsam an ihren Projekten arbeiten. Wer Interesse daran hat, die Veranstaltung finanziell als offizieller Supporter oder Sponsor zu unterstützen, kann dies ab 500 Euro tun. Einzelheiten dazu verrät die Sponsoring-Broschüre (PDF)