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  • Google gibt Chrome 61 frei

     

    Google Logo
    CC0

     

    Google hat Version 61 seines Browsers Chrome freigegeben. Es wurden 22 Sicherheitslücken geschlossen, für deren Aufdeckung das Unternehmen 23.000 US-Dollar an Prämien zahlte. Sechs der Lücken waren mit dem Schweregrad High versehen. Die weiteren Änderungen fanden hauptsächlich unter der Haube statt.

    So führt Chrome 61 die native Unterstützung für JavaScript Modules ein, die mit dem Element  script type="module" von Entwicklern in Webseiten eingebunden werden können. Und wo wir gerade bei JavaScript sind: V8, die JavaScript-Engine des Browsersa, wurde auf Version 6.1 aktualisiert. Zudem wurden eine Menge neuer APIs eingebunden. So ermöglicht die WebUSB API Web-Apps nach Zustimmung des Anwenders den Zugriff auf die Funktionalität von angeschlossenen USB-Geräten wie Tastaturen, Mäusen, Druckern und Gamerpads bei gleichzeitiger Wahrung der Sicherheit.

    Eine weitere neue Schnittstelle für Entwickler ist die Web Share API, mit deren Hilfe derzeit unter Android die nativen Mechanismen zum Teilen aktivieren, um das Tauschen von Texten oder Links zwischen Anwendungen zu erleichtern. Diese Funktionalität soll später auch für Web-Apps verfügbar werden. Auch für den Desktop ist jetzt bereits das Payment Request API implementiert, die Entwicklern zum Einbinden von sicheren Zahlmethoden dient.

    Sanfteres Scrollen, bessere RAM-Auslastung

    Die Network Information API versetzt Web-Apps am Desktop und mobil in die Lage, Informationen zur zugrundeliegenden Netzanbindung inklusive Änderungen zu erhalten. Die Smooth Scroll API soll, wie der Name vermuten lässt, für sanfteres Scrollen sorgen. Den tatsächlichen RAM-Bedarf von Web-Apps soll die Device RAM API bestimmen. Weitere neue APIs listet die Webseite VentureBeat auf.

    Chrome 61 steht für Linux, Mac OS X und Windows auf Googles Downloadseite bereit. Die Distributionen werden die neue Version zeitnah zur Installation anbieten. 

     

  • Ein Vierteljahrhundert SUSE

    SUSE Chamaeleon
    By: Mr. RobotoCC BY-SA 2.0

    Bereits seit 25 Jahren besteht die Gesellschaft für Software und System Entwicklung mbH, kurz S.u.S.E mit Sitz in Nürnberg. Seit etwas über 20 Jahren gibt das Unternehmen, das sich heute SUSE Linux GMbH, kurz SUSE nennt, Distributionen heraus. Den Ausgangspunkt für die Softwarezusammenstellungen, die wir heute mit SUSE in Verbindung bringen, stellte zunächst Softlanding Linux System (SLS) und dann Slackware dar, das in Zusammenarbeit mit dessen Gründer Patrick Vollerding ins Deutsche übertragen wurde.

    Beliebter Einstiegspunkt für Linux-Neulinge

    Im Mai 1996 erfolgte dann die erste eigene Zusammenstellung, die auf Jurix basierte. Dessen Gründer Florian La Roche arbeitete anschließend für SUSE und schrieb das heute noch verwendete und nicht überall geliebte Konfigurations-Werkzeug YaST. Zur Jahrtausendwende erschien erstmals das heutige Hauptprodukt von SUSE, der SUSE Linux Enterprise Server (SLES). Den meisten heutigen Linux-Anwendern dürfte aber eher die Community-Version openSUSE bekannt sein. Sie stellte damals den Einstiegspunkt für viele Linux-Neulinge dar. Im Gegensatz zu Debian war sie damals bereits per grafischem Installer auf die Festplatte zu bannen.

    Hier steht noch der damals für 40 DM erworbene grüne Schuber von SUSE Linux 5.3 samt bebildertem Installationshandbuch im Regal, der meinen Einstieg in die Welt von Linux darstellte. Ab Version 10.2 im Jahr 2006 lautete der Name der Community-Ausgabe openSUSE, um dann 2015 abermals umbenannt zu werden, diesmal in openSUSE Leap. Unter dem Dach von openSUSE wird außerdem die Rolling-Release-Distribution Tumbleweed gepflegt, die einen Teil ihrer Pakete in neue Versionen von Leap einspeist. Doch nicht nur der Name hat eine wechselvolle Geschichte, auch dem Unternehmen selbst blieb eine solche nicht erspart.

    openSUSE Leap 42.3
    openSUSE Leap 42.3 (Screenshot)

    Wechselvolle Geschichte

    Nachdem das Unternehmen um die Jahrtausendwende von Nürnberg aus in die USA, Großbritannien, Italien und Tschechien expandiert war, wurde es 2004 für 210 Mio. US-Dollar von Novell übernommen, das damit wieder Fuß im Segment der Betriebssysteme fassen wollte. 2005 leitete Novell mit openSUSE die Öffnung für die Community ein. Der Firmensitz wanderte von Nürnberg nach Massachusetts in die USA. Nach Übernahme von Novell durch  Attachmate im Jahr 2011 ging es wieder zurück nach Nürnberg  und nach der Übernahme von Attachmate durch Micro Focus im Jahr 2014 dann aber erneut in die USA. Mittlerweile wird aber wieder Nürnberg als Hauptquartier gelistet.

    Im Wandel der Zeit

    »openSUSE is well known for doing everything a bit – making everybody a little happy, but nobody REALLY happy.« Jos Poortvliet. 2010

    Wie einige andere Distributionen nahm auch openSUSE in den letzten Jahren konzeptionelle Anpassungen vor, um sich neuen Gegebenheiten anzupassen und verlorene Anwender zurückzugewinnen. Das neue Konzept, das unter dem Namen openSUSE Leap ab 2015 umgesetzt wurde, sah vor, auf einem stabilen Kern von Software-Stacks der Mutter-Distribution SLES aktuelle Anwendungen aus der Experimentierküche von Tumbleweed einzusetzen.

    Bisher scheint das Konzept Leap aufzugehen, denn bereits auf der letztjährigen openSUSE-Konferenz wurden Statistiken veröffentlicht, die wieder steigende Nutzerzahlen auswiesen. Das Konzept kommt neuen Linux-Nutzerschichten entgegen, die oft Distributionen mit aktueller Softwareauswahl bevorzugen. Auch Tumbleweed konnte seine Nutzerzahlen verdoppeln, seit es ein klareres Konzept erhalten hat. Attraktiv wird openSUSE auch für viele Anwender durch das Dateisystem Btrfs, das unter anderem mit Snapshots arbeitet, die sich durch das SUSE-Tool Snapper leicht handhaben lassen.

     

     

  • Flatpak-Builder als eigene Anwendung ausgegliedert

    Flatpak
    By: Matthias ClasenCC BY-SA 4.0

    Flatpaks sind neben Ubuntu Snaps und AppImage derzeit eine Möglichkeit, Anwendungen für die Verwendung in mehreren verschiedenen Plattformen zu paketieren. Das bei Fedora und GNOME entwickelte Format gliedert mit Version 0.9.9 das Flatpak-Builder-Kommando zur Erstellung von Flatpaks aus dem Quelltext, als eigenständige Anwendung aus. 

     

    Bessere Verbreitung angestrebt

    Die neue Anwendung hat eine eigene GitHub-Seite erhalten, von der das Werkzeug heruntergeladen werden kann. Dort findet sich auch eine Anleitung, wie das Tool mit dem typischen Dreisatz – configure && make && make install – aus einem AutoGen-Script gebaut werden kann. Als Grundlage muss Flatpak bereits installiert sein. Die Befehle, die zu Flatpak gehören und wie sie angewendet werden, ist in der Flatpak Command Reference zusammengefasst. Mit der Ausgliederung als alleinstehende Anwendung soll die Verbreitung des Paketformats in anderen Distributionen weiter vorangetrieben werden.

    Flatpak setzt auf Container-Techniken

    Flatpaks, die zu Beginn ihrer Entwicklung noch XDG-Apps hießen, zeichnen sich, wie auch Snap und AppImage dadurch aus, dass sie die benötigten Bibliotheken im Paket mitbringen und so auf verschiedenen Distributionen einsetzbar ist. Auch verschiedene Versionen einer Software sind in der gleichen Umgebung möglich, ohne Verrenkungen nötig zu machen. Die Flatpaks setzen dabei auf eine Laufzeitumgebung auf, die grundlegende Bibliotheken mitbringt, sodass diese nicht in jedem Flatpak erneut ausgeliefert werden. Das neue Paketformat nutzt Kernel-Techniken wie Control Groups und Namespaces. Es setzt auf Techniken wie OSTree auf und nutzt Bubblewrap für das Sandboxing.

    Nicht nur Vorteile

    Die weiteren Vorteile von Flatpak sind erhöhte Sicherheit der Isolierung durch Sandboxen. Entwickler können mit Flatpaks ein Paket ihrer Software für alle Distributionen selbst erstellen. Hier setzt in der Diskussion auch Kritik an, da hier die Rolle des Paketmaintainers bei den einzelnen Distributionen in Frage gestellt wird. Diese sind nicht nur für die Paketpflege zuständig sondern pflegen auch Eigenheiten der jeweiligen Distribution ein. Zudem bilden sie das moderierende Verbindungsglied oder – je nach Auffassung – den Puffer zwischen Entwicklern und Anwendern. 

     

     

     

     

  • Diskussion um GNOME Mobile Plattform

    Librem 5 Entwurf mit GNOME Mobile
    Picture by: Purism

    Vor nicht ganz zwei Wochen wurde bekannt, dass das Open-Source-Unternehmen Purism ein Smartphone mit offener Hard- und Software plant. Purism ist in San Francisco beheimatet und hatte bisher einigen Erfolg in der Open-Source-Szene mit der Entwicklung der freien Notebooks Librem 11, 13 und 15. Das Librem 13 wird in seiner zweiten Auflage mit Coreboot anstatt geschlossenem BIOS ausgeliefert. Die Firma entwickelt dafür auf Debian-Basis PureOS, ein mit GNOME-Desktop versehenes Betriebssytem.

    Freie Hardware

    Eine Crowdfunding-Kampagne auf der Webseite von Purism soll das Interesse an dem fünf Zoll großen  Librem 5 getauften Smartphone testen und die Entwicklung im Erfolgsfall finanzieren. Purism wünscht sich dafür ein auf GNOME basierendes mobiles Betriebssystem. Die geplante Hardware basiert auf einem  SoC vom Typ i.MX6 oder i.MX8 von NXP Semiconductor mit integrierter GPU von Vivante. Darauf soll der freie Etnativ-Treiber laufen. Diese Ausstattung ist noch nicht festgeschrieben, zeigt aber die Richtung an. Drei GByte Hauptspeicher und 32 GByte eMMC-Speicher sollen von einem microSD-Slot, zwei Kameras, 3,5-mm-Anschlüssen für Mikrofon und Kopfhörer, WLAN, Bluetooth 4 und USB über USB Typ C komplettiert werden.

    GNOME Mobile oder KDE Plasma Mobile?

    Während die Hardware lediglich zusammengestellt und angepasst werden muss, fehlen dem geplanten Betriebssystem auf GNOME-Basis derzeit noch jegliche Grundlagen. Klar ist lediglich, dass zur verschlüsselten Kommunikation das Projekt Matrix eingebunden werden soll. Debian-Entwickler Matthias Klumpp, der derzeit für Purism an PureOS arbeitet, hatte das Smartphone-Projekt im August auf G+ vorgestellt und sowohl Plasma Mobile des KDE-Projekts als auch eine Neuentwicklung auf der Basis von GNOME zur Diskussion gestellt. Während bei Plasma Mobile das Grundgerüst bereits steht und das OS experimentell benutzbar ist, sieht Klumpp für ein GNOME-basiertes System einen Bedarf von rund zehn hochklassige GNOME-Entwickler, die von einigen GNOME-Design-Spezialisten unterstützt werden sollten, um in 1 – 2 Jahren GNOME Mobile zu entwickeln. 

    GNOME-Entwickler sind gefragt

    Jetzt hat Klumpp auf der GNOME-Entwicklerliste einen weiteren Diskussionsfaden gestartet, um zu ergründen, wie GNOME-Entwickler und die Community zu diesem Projekt stehen. Die Idee wurde schnell von den Entwicklern Alberto Ruiz von Red Hat, Sriram Ramkrishna von der GNOME-Foundation und Emmanuelle Bassi von Endless OS aufgegriffen und in strukturierte Bahnen gelenkt. Zunächst gilt es abzuklopfen wie, ausreichend Interesse vorausgesetzt, eine Infrastruktur für solch ein Projekt aussehen müsste und ob das Projekt öffentlich im GNOME-Wiki oder in-House bei Purism beheimatet sein soll. Grundlage ist aber zunächst eine Kommunikationsplattform, auf der dann technische Grundlagen diskutiert werden können.

    Es wird spannend sein, die Ergebnisse dieser Diskussion zu verfolgen und zu sehen, ob sich Purism und GNOME der Aufgabe stellen, ein neues mobiles Betriebssystem zu entwickeln oder ob Purism sich doch lieber bei Plasma Mobile einbringt.

  • Kernel 4.13 erweitert Ext4-Dateisystem

    Linus Torvalds
    By: Alex DawsonCC BY-SA 2.0

    Linus Torvalds hat nach sieben Release Candidates am Sonntag Kernel 4.13 freigegeben. Es war ein ruhiger Zyklus mit weniger Änderungen als bei einigen der letzten Kernel. Wieder einmal bilden neu unterstützte Grafikchips von AMD und Intel eines der Glanzlichter des neuen Kernels. Durch TLS geschützte Datenübertragungen verschlüsselt der Kernel nun selbst.

    Klein, aber fein

    Torvalds hebt in seiner Ankündigung aber zwei eher unscheinbare Änderungen hervor, die ihm besonders gefallen. Im MMU-Benachrichtigungssystem des Kernels wurde in letzter Minute eine Regression festgestellt. Deren Beseitigung resultierte in der Entfernung eines fehlerhaften Moduls und der Einsparung von rund 200 Zeilen Code. Zudem hat eine minimale Änderung die Sicherheit erhöht, indem Cifs-Mounts nun nicht mehr das unsichere SMB 1.0 aufrufen, sondern das modernere SMB 3.0. Anwender, die damit Probleme haben können laut Torvalds immer noch manuell SMB 2.5 aufrufen.

    »I love seeing those kinds of fixes. Better, smaller, code.»

    Neue Treiber für AMD und Intel

    Bei den Treibern bietet Kernel 4.13 im Amdgpu-Treiber vorbereitende Unterstützung für die Grafikchips von AMDs noch in diesem Jahr erwarteter Prozessor-Generation Raven Ridge. Diese APUs verbinden Prozessorkerne auf Basis von Zen mit AMDs stark überarbeiteter GPU-Architektur Vega. Auch die Neuerungen von Intels Treiber i915 sind zukunftsgerichtet und etablieren Unterstützung für Coffee-Lake– und Cannonlake-CPUs. Auf eine künftig bessere Unterstützung können Linux-Anwender auch bei VirtualBox hoffen. Hierfür wurde ein bei Red Hat entwickelter Grafiktreiber für die virtuelle GPU des Oracle-Hypervisors eingereicht, der aber vorerst noch im Staging-Bereich des Kernels residiert.

    Dateisysteme aufgebohrt

    In Sachen Sicherheit wurden Änderungen von Ubuntu an AppArmor, die zur Verbesserung des Sandboxings für Snaps vorgenommen wurden, in den Kernel aufgenommen. Das Dateisystem Ext4 erfuhr eine Erweiterung in Form der Option largedir , die es erlaubt, statt der bisherigen 10  Millionen Dateien pro Verzeichnis künftig bis zu 2 Milliarden Dateien zu speichern. Das Dateisystem F2FS lernte den Umgang mit Disk-Quotas. Des Weiteren erhielt das virtuelle Dateisystem OverlayFS ein Index Directory, das es ermöglicht, Dateien, die Links enthalten, sauber zu kopieren.

    Zahlen und Fakten

    Statistisch gesehen war 4.13 im Vergleich mit 4.12 ein eher ruhiges Release, das rund 12.700 Änderungen aufweist und dabei in etwa mit 4.11 gleichzieht. 1.634 Entwickler trugen Code zum neuen Kernel bei, bei 4.12 waren es rekordträchtige 1.825 Beteiligte, wie Jonathan Corbet auf LWN berichtet. Auf der Webseite von Kernel Newbies wird in Kürze wie üblich eine allgemeinverständlichen Erläuterung der Änderungen von 4.13 publiziert werden. Kernel 4.13 steht auf Kernel.org zum Download bereit. Mit der Veröffentlichung öffnet sich auch das zweiwöchige Merge-Window für Einreichungen zum nächsten Kernel 4.14. Mit der Veröffentlichung ist im November zu rechnen.

     

     

  • Manjaro Linux 17.0.3 »Gellivara« veröffentlicht

    Manjaro Linux 17.0.3 »Gellivara« veröffentlicht

    Die auf Arch Linux basierende Rolling-Release-Distribution Manjaro hat mit Manjaro Linux 17.03 eine neue Ausgabe im Zyklus 17 mit dem Codenamen »Gellivara« herausgegeben. Wie die Entwickler bekannt gaben, wird es die letzte Version der Distribution sein, die 32-Bit-Unterstützung bietet. Die i686-Plattform verliere immer mehr an Popularität, so die Entwickler. Somit reiht sich Manjaro in die wachsende Schar der Distributionen ein, die ihre Veröffentlichungen auf 64-Bit beschränken.

    Die Entwickler bieten Manjaro Linux 17.03 offiziell in vier Varianten an. Neben der Net-Installer-Version Manjaro-Architect, die ohne Desktop-Umgebung ausgeliefert wird, sind Abbilder mit KDE, GNOME und Xfce verfügbar. Zudem wird es zeitnah Veröffentlichungen der Community Edition mit den Desktop-Umgebungen Budgie, Cinnamon, Deepin, LXDE, LXQt, MATE und mit dem Fenstermanager i3 geben. 

    Aktualisierter Paketbestand

    Die aktuelle Veröffentlichung basiert auf Kernel 4.9.47 LTS und einem Xorg-Stack aus der Serie 1.19 sowie Systemd 234.11-8. Der Installer beruht auf dem Installer-Framework Calamares 3.1.2. Die KDE-Version ist mit dem aktuellen Plasma 5.10.5 vertreten, Firefox ist mit Version 55.03, Thunderbird mit 52.3.0 an Bord. LibreOffice ist in Version 5.3.5.2 dabei. Bei GNOME liegt Version 3.24 vor, während Xfce bei 4.12.1 steht. Als Paketmanager kommen sowohl Pamac als auch Octopi zum Einsatz. Mit Yaourt kann das Arch User Repository AUR verwaltet werden.

    Pflegeleichte Arch-Variante

    Manajaro ist neben Antergos und dem eingestellten Apricity eine der bekannteren Arch-Ableger. Im Gegensatz zu Antergos kommen bei Manjaro die Arch-Repositories nicht direkt zum Zug, die Entwickler testen, filtern und bündeln die Pakete für ihre Anwender und liefern von Zeit zu Zeit kumulative Snapshots aus, die dann dem jeweiligen Stand von Arch Linux entsprechen. Damit ist Manjaro ein etwas ausgebremstes Rolling-Release, das seinen Anwendern eine stabile und pflegeleichte Version von Arch Linux bieten will. Die frischen Images vom Manjaro Linux 17.03 »Gellivara« sind auf der Downloadseite der Distribution verlinkt.

  • DeepL stellt Googles Übersetzer in den Schatten

    Neuronale Netze
    Neuronale Netze By: Kevin RheeseCC BY-SA 2.0

    DeepL steht für Deep Learning und ist zugleich der Name einesjungen  deutschen Unternehmens und seines Übersetzungswerkzeugs. Bisher lediglich als Vermarkter des vielsprachigen Wörterbuchs Linguee in Erscheinung getreten, hat DeepL vor wenigen Tagen den gleichnamigen Übersetzer der Öffentlichkeit vorgestellt.

    DeepL arbeitet mit einem Convolutional Neural Network (CNN), das von einem Supercomputer mit einer Leistung von mehr als fünf Petaflops befeuert wird. Der Übersetzer, der per maschinellem Lernen die Konkurrenz übertrumpft, bietet für den Anfang Übersetzungen von Texten in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch, und Spanisch an. Vergleicht man nun die Übersetzungen von DeepL mit denen Übersetzern von Google oder Microsoft, so fällt sofort auf, dass die von DeepL übersetzten Texte weit weniger nach maschineller Übersetzung klingen als beim Mitbewerb, sondern vielmehr viel eher der natürlichen Sprache zuzuordnen sind.

    Wir haben Deepl die Präambel zum deutschen Grundgesetz zur Übersetzung ins Englische übergeben und danach Googles Translator übersetzen lassen. Der deutsche Originaltext lautet:

    Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.

    Die Übersetzung von DeepL lautet:

    Conscious of his responsibility to God and man, inspired by the desire to serve the peace of the world as an equal member in a united Europe, the German people, by virtue of their constitutional power, have given themselves this Basic Law.

    Der Google Translator löste die Aufgabe so:

    In the consciousness of his responsibility to God and to man, animated by the will to serve the equal rights of a united Europe in the peace of the world, the German people, by virtue of their constitutional power, have given this basic law.

    Je schlechter der Schreibstil, desto besser ist DeepL

    Da dies ein grammatikalisch wohlgeformter Passus ist, kann Google hier gut mithalten. Je mehr die grammatikalische Qualität nachlässt, desto besser schlägt sich DeepL. Dabei schafft es die Übersetrzung noch einen Wimpernschlag schneller als die Konkurrenz.

    Wenn es etwa um Zeitungsartikel aus dem europäischen Ausland geht, überlässt eine Übersetzung mit Google oft viel der Phantasie, während DeepL hier eindeutig verständlichere Übersetzungen liefert. Entspricht ein Wort im Zusammenhang nicht der Intention des Satzes , so liefert DeepL nach Klick auf das entsprechende Wort eine Liste mit Alternativen und stellt den Satz nach Bedarf auch um, falls ein alternativer Ausdruck das erfordert. Allerdings sollte hier ein kontrollierender Blick auf den umgestellten Satz erfolgen.

    DeepL macht als Einsteiger in den Markt der Übersetzer einen guten Job und klingt in vielen Fällen natürlicher und nuancierter als die Konkurrenz mit ihren oft mehr wortgetreuen Übersetzungen. Für meinen beruflichen Bedarf stellt DeepL künftig den Standard dar. 

     

     

     

     

  • GNOME Shell 3.26 zuerst in  Ubuntu 17.10

    GNOME Shell 3.26 zuerst in Ubuntu 17.10

    In weniger als zwei Wochen, am 13. September erscheint GNOME 3.26. Canonical will diese Version noch vor Fedora 27 als Desktop von Ubuntu 17.10 am 19. Oktober veröffentlichen.

    Ubuntu 17.10 »Artful Aardvark« ist eines der wirklich wichtigen Releases in der Geschichte der Distribution. Doch auch für das GNOME-Projekt ist dies ein Meilenstein, denn mit der Veröffentlichung von Ubuntu 17.10 vergrößert sich die Gemeinde der GNOME-Anwender nicht unwesentlich. GNOME war bis zu Ubuntu 10.04 bereits einmal der Standard-Desktop von Ubuntu und wurde dann mit 10.10 von der Eigenentwicklung Unity abgelöst. Diese wiederum wird am 19. Oktober Platz für GNOME 3.26 als zukünftigen Platzhirsch in der Ubuntu-Familie machen. Derzeit ist bei den täglich frisch veröffentlichten Builds GNOME 3.25.91 die Version der meisten GNOME-Pakete. Dies wird sich erst mit der Veröffentlichung von GNOME 3.26 ändern.

    Gut integriert

    Bei Canonical sind die Arbeiten zu 17.10 in vollem Gange und Vorfreude als auch Nervosität sind den Entwicklern deutlich anzumerken. Hieß es im Juli noch, Wayland sei »gefühlt noch nicht fertig«, kam dann zwei Wochen später die Bestätigung, Wayland werde bei 17.10 doch Standard. GNOME scheint mittlerweile gut in Ubuntu integriert, sodass Unity-Anhänger keine Probleme mit dem Umstieg haben sollten. Anwender, die GNOME dennoch nicht mögen, finden in Ubuntu MATE eine Alternative, die gerade eine erste Beta zu 17.10 veröffentlicht hat.

    Release der kleinen Neuerungen

    GNOME 3.26 ist kein Release mit umwerfenden Neuerungen, es wartet eher mit eher kleinen Verbesserungen über den gesamten Funktionsbereich hinweg auf und konsolidiert das Erreichte. Neben einem teils durchscheinenden Top-Panel wurden die Animationen bei Fensteraktionen überarbeitet. Die Desktop-Suche wurde aufgeräumt und bietet nun ein übersichtlicheres Bild und bessere Bedienbarkeit. Für Entwickler bietet GNOME 3.26 eine stark überarbeitete Version von Builder. Auch Flatpak erfuhr weitere Entwicklung. So wurde hier die Integration in GNOME Software weiter ausgebaut.

    Status Icons ersatzlos entfernt

    Nicht zuletzt wird mit GNOME 3.26 aber auch Funktionalität entfernt. Die Status-Icons werden aus dem Bereich des System-Tray verschwinden.  Damit wurden bisher meist Anwendungen von dritter Seite angezeigt, die im Hintergrund laufen. Dazu zählen etwa Nextcloud, Slack, Discord, Steam, Skype, Mumble oder Dropbox. Die Mini-Leiste konnte durch einen kleinen Pfeil am linken unteren Bildschirmrand eingeblendet werden. Anwender, die die Leiste vermissen, können sich derzeit mit der Erweiterung TopIcons Plus ersetzen.

  • LinuxNews – ein neues Blog stellt sich vor

    LinuxNews – ein neues Blog stellt sich vor

    LinuxNews ist, wie der Name bereits andeutet, ein Blog, das Nachrichten aus der bunten Linux- und Open-Source-Welt verbreitet. Darüber hinaus wird es Raum bieten für längere Artikel, für Hardware-Tests, Tipps & Tricks und für von eigener Meinung getragenen Kommentaren zu Ereignissen in Linux-Land und in den Weiten des Web. Bei den Nachrichten wird ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Desktop-News und solchen über Server, Cloud, Container und Mobilbereich angestrebt.

    Über den Tellerrand hinaus

    Auch der Blick über den Tellerrand zu den Kollegen von BSD, ReactOS oder Haiku ist selbstverständlich. Sozial relevante Themen und die Verwendung von Linux und Open Source in deutschen Amtsstuben und der EU sind ebenfalls essentielle Themen dieses Blogs. Soziale Medien spielen heute eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Nachrichten. Somit wird sich LinuxNews dieser Entwicklung nicht entziehen und veröffentlicht die hier eingestellten News zeitgleich auch auf Google +, Twitter und Facebook.

    Gastautoren willkommen

    LinuxNews wird werbefrei an den Start gehen, das spätere Schalten von dezenter und thematisch passender Werbung ist allerdings nicht für alle Zukunft ausgeschlossen. Gastautoren sind hier gerne gesehen. Wer Interesse am Schreiben hat und gerne News oder Artikel auf dieser Plattform veröffentlichen möchte, kann sich gerne melden.

    Korrekt, aber locker

    LinuxNews will technisch korrekt, im Ton aber eher locker daherkommen. Englisch ist weltweit die vorherrschende IT-Sprache. Deshalb werden Anglizismen nicht unbedingt eingedeutscht, was dem Sprachfluss zugute kommt. Wir wollen aktuell sein, manchmal ist es aber auch besser, ein paar Tage verstreichen zu lassen, wenn eine Entwicklung noch im Fluss ist. Wir wollen versuchen Klickbait-Überschriften zu vermeiden, auch wenn das bei der gebotenen Kürze von Überschriften nicht immer einfach ist.

    In den ersten Tagen und Wochen wird vermutlich der ein oder andere Fehler sichtbar werden. Wenn ihr Fehler oder vermeintliche Unzulänglichkeiten entdeckt, lasst es uns bitte wissen. Kritik ist in jedem Fall erwünscht. In den Kommentaren wird von uns gerne das bei Linux gewohnte »du« verwendet. Falls das unangemessen erscheint, lasst uns das auch wissen.

    Und nun viel Spaß mit LinuxNews. Wenn euch das Angebot gefällt, macht euer Umfeld darauf aufmerksam, abonniert unseren RSS-Feed. Wir wollen Linux gemeinsam voranbringen.