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  • KDE Plasma und die Notwendigkeit von Konvergenz

    KDE Plasma und die Notwendigkeit von Konvergenz

    KDE Plasma
    Bild LGPL

    KDEs Plasma-Entwickler Sebastian Kügler spricht in seinem Blog in einem neuen Eintrag über KDE Plasma und Konvergenz, nachdem er vor wenigen Tagen einen Abriss der Geschichte von Plasma Mobile gegeben hatte. Dabei meint Konvergenz die Möglichkeit, verschiedene Formfaktoren mit derselben Codebasis zu bedienen.

    Das Smartphone als Desktop

    Praktisch ergibt sich daraus, dass ein Smartphone oder Tablet, an das ein großes Display, eine Tastatur und eine Maus angeschlossen wird, in einen Desktop-Modus wechseln kann. Bei der Leistungsfähigkeit heutiger Smartphones sind übliche Office-Arbeiten dabei in akzeptabler Geschwindigkeit möglich. Bei Plasma wurde bereits im Entwurf Konvergenz mit in die Wiege gelegt. Auch Canonicals Mark Shuttleworth fand Gefallen an der Idee und strebte mit Ubuntu Touch und Unity 8 Konvergenz zwischen Smartphone und Desktop an. Dieser Gedanke starb bei Canonical mit der Einstellung von Ubuntu Touch im Frühjahr.

    Librem 5 soll Konvergenz unterstützen

    Vor kurzem rückte Konvergenz allerdings wieder in den Fokus mobiler Betriebssystem-Entwicklung. KDE beschloss eine Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Open-Source-Notebook-Hersteller Purism, der derzeit Geld für ein völlig freies und offenes Smartphone einsammelt, dass auf den Namen Librem 5 hört. Dort taucht Konvergenz im Konzept auf, indem das Gerät auch mit entsprechenden Displays vorbestellt werden kann. Damit schließt sich dann der Kreis zu Plasma Mobile.

    Kirigami erleichtert konvergente Entwicklung

    Kügler erläutert in seinem Blogeintrag, was bei Plasma technisch dahinter steht, wenn Apps mit Fokus auf Konvergenz entwickelt werden. Dabei spielt das Kirigami-Toolkit eine wichtige Rolle. Es handelt sich um ein Framework, das auf QtQuick aufsetzt und Plasma-Entwickler bei der Erstellung konvergenter Apps für Desktop und Mobilgeräte plattformübergreifend unterstützt. 

    Kirigami unterstützt derzeit Android, Desktop GNU/Linux mit X11 oder Wayland,  Plasma Mobile und Microsoft Windows. Die Unterstützung für iOS ist derzeit noch experimentell. Während Android-Unterstützung das erreichbare Publikum multipliziert, erweisen sich QTQuick und Kirigami als gute Wahl für Entwickler, da es die Entwicklungskosten bei der auf mehrere Plattformen abzielenden Entwicklung senkt.

    Gemeinsame Codebasis

    Plasma Desktop und Plasma Mobile teilen rund 90 Prozent ihrer Codebasis. So fließen Entwicklungen auf einer der beiden Plattformen meist automatisch auch in die andere ein. Somit fühlt sich Plasma auf verschiedenen Plattformen zwar gleich an, nutzt aber dennoch die auf dem jeweiligen Gerät gegebenen Ressourcen und Möglichkleiten. Dabei ist es laut Kügler nicht einmal entscheidend ob Anwender im Endeffekt Konvergenz in der Art und Weise annehmen, dass sie es über verschiedene Formfaktoren skalieren.

    Denn der größte Vorteil liegt in der Effizienz des Entwicklungsprozesses und in saubererem Code. Konvergenz ergibt auch dann Sinn, wenn Endanwender  die gleiche App mit verschiedenen Geräten und Formfaktoren nutzen können. Konvergenz ist auch im Spiel wenn ein 4K-Display an ein Notebook mit einer Auflösung von 1024×768 angesteckt wird und wie magisch richtig skaliert oder ein Convertible-Desktop per Tastatur und Touchscreen funktioniert. Somit kommen Plasma und ähnliche Plattformen ohne Konvergenz-Techniken künftig gar nicht mehr aus.

     

  • Mehrere Tabs in Firefox Klar 2.0

    Firefox Klar Logo
    Bild: Mozilla

    Firefox Focus, der im deutschsprachigen Raum Firefox Klar heißt, ist Mozillas mobiler Privat-Browser, der im Gegensatz zu Firefox Mobile einen eingebauten automatischem Werbeblocker und eine manuelle Löschfunktion am Ende einer Sitzung bietet. Die Umbenennung von Focus zu Klar erfolgte 2016 aufgrund der Tatsache, dass der Verlags- und Medienkonzern Burda, dem das Magazin Focus gehört, ein Partner von Mozilla ist. Bisher gab es bei Klar keine Tab-Verwaltung, Klar konnte lediglich ein Fenster gleichzeitig öffnen, was den Browser trotzt seiner Funktionen zum Schutz der Privatsphäre für ausgedehnte Browser-Sitzungen völlig ungeeignet machte. Nun bringt Mozilla, während gleichzeitig fieberhaft an Firefox 57 für den Desktop gearbeitet wird, mit einer Aktualisierung auf Firefox Klar 2.0 die Möglichkeit, mehrere Tabs gleichzeitig zu öffnen. 

    Ohne Tab-Verwaltung uninteressant

    Das war eine der gefragtesten Funktionen, die an Mozilla für Firefox Klar herangetragen wurden. Auch der minimalste Browser kommt heutzutage nicht ohne die Möglichkeit aus, mehrere offene Fenster gleichzeitig verfügbar zu haben. Beim  Browsen mit Firefox Klar 2.0 kann nun ein Link in einem anderen Fenster geöffnet werden, indem auf den Link geklickt und gehalten wird, worauf sich ein Kontextmenü öffnet, das bisher lediglich die beiden Funktionen  Link teilen und Linkadresse kopieren enthielt. Jetzt kam als dritte Option der Befehl Link in neuem Tab öffnen hinzu. Dabei ist rechts unten auf dem Bildschirm immer die Zahl der derzeit offenen Tabs zu sehen. Um auf die anderen Tabs zugreifen zu können, klickt man auf diese Zahl und die anderen Tabs werden angezeigt. Dort findet sich auch die Option, per Browser Chronik löschen alle Daten der Sitzung zu entfernen.

    Focus Klar ist für iOS und Android verfügbar und kann ab sofort auf die neue Version 2.0 aktualisiert werden. Firefox Klar entstand als Adblocker für Apples Safari und ist seit fast einem Jahr ein eigenständiger Browser in Mozillas Sortiment. Er kann aber auch jetzt noch als Adblocker für Safari dienen.

  • KWin mit XFree-KWin nativ unter Wayland

    KDE-Logo
    Bild LGPL

     

    Wayland wird künftig immer mehr die Rolle des veralteten X11 übernehmen. Doch längst nicht alle Applikationen sind bereits für Wayland vorbereitet. So werden uns trotzt Wayland als künftigem Standard X11 und die Kompatibilitätsschicht XWayland noch über Jahre begleiten. Während GNOME bereits unter Fedora 26 und bald unter Ubuntu 17.10 mit Wayland als Standard läuft, sind bei KDE die Umbauarbeiten noch im Gange.

    KWin-Maintainer Martin Gräßlin stellt jetzt in seinem Blog das XFree-KWin-Projekt vor. Die Idee dahinter ist, KWin unter Wayland ohne XWayland-Unterstützung starten zu können. Während die meisten der dafür notwendigen Änderungen bereits in Plasma 5.11 eingeflossen sind, ist nicht alles rechtzeitig fertig geworden. Jetzt sind die ausstehenden Änderungen im KDE Phabricator zur Überprüfung eingestellt worden. Dabei stellt sich die Frage, warum Zeit damit verbracht wird, KWin ohne X11-Unterstützung zum Laufen zu bringen, wenn XWayland in absehbarer Zukunft trotzdem bereitgestellt werden muss, um Legacy-Anwendungen zu unterstützen, die noch nicht unter Wayland laufen.

    Einerseits zeigt es,  dass alles portiert ist oder zumindest nicht mehr so stark von X11 abhängt. Dann ist da noch Plasma Mobile, das völlig ohne XWayland auskommt. Durch den Verzicht auf XWayland kann dort der Start beschleunigt und der Speicher entlastet werden. KWin muss beim Start nicht auf XWayland warten, beide können parallel gestartet werden. Das bedeutet KWin und die komplette Plasma-Sitzung startet etwas schneller.

    Etwas Hintergrund

    Die allgemeine Idee hinter dem Projekt XFree-KWin ist, das Code, der nicht geladen ist auch nicht stören kann. KWin verwendet für die verschiedenen Plattformen auf denen es laufen kann nicht die Qt Platform Abstraction-Plugins sondern separate Plugins pro Plattform. Für KWin unter X11 gibt es ein solches Plattform-Plugin, sodass Code, der nur im KWin/X11-Kontext benötigt wird, in das Plattform-Plugin verschoben werden kann. Da KWin unter Wayland dieses Plugin nicht lädt, wird der Code auch nicht geladen.

    Plugin-basierte Compositoren

    Eine weitere Idee ist es, Compositoren in Plugins zu integrieren. Insbesondere der auf XRender basierende Compositor ist in einer Wayland-Umgebung unnötig und sollte daher nicht in die Binärdatei geladen werden. Leider haben verschiedene Teile von KWin direkt die konkreten Compositor-Implementierungen aufgerufen, sodass die interne API an dieser Stelle erweitert werden musste. In Plasma 5.11 werden nun der XRender- und QPainter- Compositor als Plugins geladen, sodass bei Wayland der nicht kompatible XRender-Compositor nicht mehr in den Speicher geladen wird – desgleichen  bei X11 der nicht kompatible QPainter-Compositor. Aber auch auf Wayland wird der QPainter-Compositor nur dann in den Speicher geladen, wenn er auch verwendet werden soll. Der OpenGL-Compositor wird derzeit noch in Plasma 5.11 geladen, aber die Änderung zur Auslagerung als Plugin ist bereits vorbereitet. Dies bringt große Vorteile für die Stabilität des Systems

    Ausblick

    KWin unter Wayland ohne X11-Unterstützung zu starten und zu betreiben ist aber erst der Anfang, weitere Änderungen sind erforderlich. So soll das Laden von XWayland in Zukunft generell verzögert werden, bis eine Anwendung versucht, sich damit zu verbinden. Dies wäre beim Start von Plasma derzeit wenig sinnvoll, da Anwendungen wie Ksmerver im Startup noch X11 benötigen.

    Ein weiteres recht aufwendiges Projekt ist es, KWin ohne X11-Unterstützung kompilieren zu lassen und alles, was für Xwayland benötigt wird, in ein Plugin auszulagern. Hier muss viel Code bewegt werden und weitere Abstraktionen müssen in einigen Bereichen von KWin hinzugefügt werden. Als schnellen Workaround für Plasma Mobile und das Purism Librem-5-Smartphone  könnte laut Flöser ein ifdef um jeden X11-Code-Bereich herum eine vorläufige  Lösung sein.

     

  • Sailfish X von Jolla für das Sony Xperia X selbst bauen

    Jolla Sailfish X
    Bild: Jolla

    Sailfish OS hat es trotzt aller Probleme, die Hersteller Jolla in letzter Zeit hatte, dank einer sehr treuen und aktiven Community geschafft, sich eine Nische zu erobern und Ports für einige Smartphones wie etwa das Nexus 5  oder das OnePlus One zur Verfügung zu stellen. Vor einigen Monaten haben Jolla und Sony ein Projekt gestartet, um Sailfish X, eine Portierung von Sailfish OS als Teil des Sony Open Devices Program auf das Sony Xperia X zu bringen. Ab dem 27. September kann die Version von Sailfish X vorbestellt werden. Sie kostet 49,90 Euro, lässt sich aber ab sofort nach Anleitung auch kostenfrei selbst kompilieren. Jolla hat eine Bauanleitung veröffentlicht, die sich allerdings nicht an Anfänger richtet. Zudem scheint die Portierung so kurz vor der Veröffentlichung noch einige gravierende Fehler aufzuweisen.

    Noch einige Probleme

    So sollen laut einer Beschreibung auf der Webseite XDA-Developers  weder Bluetooth noch die Sensoren für Fingerabdruck, Barometer, Schrittzähler oder das FM-Radio funktionieren. Es soll auch noch Probleme bei der Videowiedergabe und Videoaufzeichnung geben und das Teilen einer Verbindung mittels Tethering funktioniert noch nicht. Standardmäßig sind derzeit nur zwei CPU-Kerne des HexaCore Qualcomm MSM8956 Snapdragon 650 aktiviert.

    Ohne Linux kein Flashen

    Derzeit wird noch eine Linux-Konsole benötigt, um das Kompilat auf das Sony Xperia X zu flashen. Hier will Jolla an einer nutzerfreundlicheren Möglichkeit arbeiten. Auch wenn Sailfish X ab dem 27. September bestellt werden kann, werden fertige Images frühestens ab dem 11. Oktober verfügbar sein. Im Preis von 49.90 Euro ist ein Jahr Support von Jolla inbegriffen. Zum Umfang des Pakets gehören zudem die Unterstützung von Android-Apps und Microsoft Exchange sowie der Zugang zum Jolla Store. Der interessierte Anwender muss im Besitz  eines Sony Xperia X in der Single-SIM-Variante sein. Ende August hatte Jolla ein Update für die aktuelle Version 2.1 von Sailfish OS für die unterstützten Smartphones herausgegeben, die laut Ankündigung im Jolla-Blog  unter anderem eine verbesserte Kamera-App sowie die Integration von Bluez 5, WLAN-Sicherheit per WPA2 Enterprise PEAP sowie zwei neue VPN-Varianten bietet.

     

     

  • Facebook gibt nach im Lizenzstreit

    Facebook Logo
    By: FacebookCC0

    Facebook hat seinen Standpunkt überdacht und relizenziert die Open-Source-Projekte React, Jest, Flow und Immutable.js. Diese waren bisher mit einer BSD-Lizenz mit angehängter Patentklausel lizenziert. Vorausgegangen war eine Auseinandersetzung zwischen Facebook und Teilen der Community über die Patentklausel. Auslöser war im Juli die Entscheidung der Apache-Software-Foundation (ASF), Programmcode, der der Facebook BSD+Patents-Lizenz unterliegt, zu bannen. Das hatte Chris Mattmann, Direktor für Rechtsbelange bei der Apache Foundation , erklärt. Bis zum 31. August sollten alle Projekte, die Anwendungen unter dieser Facebook-Lizenz benutzen, diese aus den Projekten entfernt haben. Die Lizenz wurde daraufhin in die Apache-eigene Kategorie Cat-X verbannt, die Lizenzen auflistet, die nicht in Apache-Projekten verwendet werden dürfen.

    Die Apache Foundation hat ein Problem

    Das Problem, das Mattman mit der Facebook BSD+Patents-Lizenz hat, liegt in der Patentklausel begründet, die Facebook zur BSD-Lizenz hinzugefügt hat. Die Klausel besagt laut Mattman, dass Lizenznehmer, die Facebook verklagen, sofort das Recht auf die Nutzung der Lizenz verlieren. Gleiches geschieht, wenn ein Nutzer einen anderen Nutzer der Lizenz verklagt. 

    Facebook hatte bereits Ende letzten Jahres dieser Auslegung widersprochen. Viele Projekte, die das derzeit sehr beliebte React.js einsetzen, haben ebenfalls kein Problem mit der Lizenz. Entwickler, die ein Problem in der Patentklausel sehen, hatten sich an Facebook gewandt, mit der Bitte, die Lizenz abzuändern.

    Lizenz-Klausel gegen Patent-Trolle

    Im August erläuterte dann Facebooks technischer Direktor Adam Wolff in einer Stellungnahme, warum das Unternehmen an der BSD+Patents-Lizenz festhält. In Diskussionen sei klar geworden, so Wolff, dass Facebook und die ASF unterschiedliche Gesichtspunkte bei Pflege und Vertrieb von Open-Source-Software pflegen. In den Gesprächen war es zu keiner einvernehmlichen Lösung mit der ASF gekommen.  Das Unternehmen verfolge mit seiner Lizenz einen Mittelweg, so Wolff, um zwar weiterhin an der Open-Source-Gemeinschaft teilhaben zu können, gleichzeitig aber die Unternehmensinteressen zu wahren und Patent-Trollen den Wind aus den Segeln zu nehmen. 

    Jetzt unter MIT-Lizenz

    Jetzt hat sich Facebook offenbar entschlossen, doch nachzugeben. Wie Wollf jetzt wissen ließ, werden die Facebook-Open-Source-Projekte React, Jest, Flow und Immutable.js nächste Woche unter der MIT-Lizenz relizensiert. Sie erlaubt die Wiederverwendung der unter ihr stehenden Software sowohl für Software, deren Quelltext frei einsehbar ist (Open Source), als auch für Software, deren Quelltext nicht frei einsehbar ist (Closed Source). Nachdem die Community mehrere Wochen verunsichert und enttäuscht gewesen sei, habe man sich entschieden, besonders wegen des viel verwendeten React.js die Entwicklung nicht aus nicht-technischen Gründen blockieren zu wollen, so Wolff. Weitere von Facebooks Open-Source-Projekten verbleiben vorerst weiter unter der BSD+Patents-Lizenz . Auch hier werde geprüft ob es andere Möglichkeiten gibt, aber jedes Projekt sei anders und bedürfe der genauen Überprüfung.

     

  • FSFE zu Bekenntnissen der Parteien zu Open Source

    fsfe-berlin-2017
    © FSFE 2017

    Die Free Software Foundation Europe (FSFE) ist der Meinung, dass der deutsche öffentliche Dienst mit seinem zaghaften Vorgehen bei freier Software hinter anderen europäischen Mitgliedstaaten zurückbleibt. Auf Nachfrage erklären die derzeitigen Regierungsparteien zwar, dass sie freie Software unterstützen, aber ihren Aussagen steht ein Mangel an Aktionen gegenüber, so die FSFE.

    Detaillierte Analyse

    Anfang September veröffentlichte die FSFE ihre Analyse der von den wichtigsten politischen Parteien zur Vorbereitung der Bundestagswahlen am 24. September auf den Weg gebrachten Politik der Freien Software. Diese Analyse ist wesentlich detaillierter als ein früherer Bericht des Portals Digital-O-Mat, das sich auf die Positionen der Parteien zu 12 digitalen Themen konzentriert. Das berichte jetzt Joinup.

    Lippenbekenntnisse

    Die CDU/CSU hält freie Software für nützlich, hiess es bei der FSFE. Die Partei sagt jedoch, dass § 63 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung die Bundesverwaltung daran hindere, ihre Software-Ressourcen mit anderen Verwaltungen zu teilen. Die FSFE weist jedoch darauf hin, dass nach einer Bundesrichtlinie 2012 über Open Source dieser Abschnitt des deutschen Haushaltsgesetzes für diese Art von Software nicht gelte. Außerdem stellt die Arbeitsgruppe fest, dass CDU/CSU in den vergangenen zwölf Jahren in der Regierungsverantwortung nichts getan habe, um die Haushaltsordnung zu klären.

    Grüne und Linke aktiv für Open Source

    Die Grünen und Die Linke befürworten eindeutig den Einsatz freier Software im öffentlichen Sektor, schreibt die FSFE. Freie Software ist ein Eckpfeiler sicherer und zukunftsorientierter IT-Systeme, so die Aussage der Grünen. Die Linke betont die Autonomie von Organisationen des öffentlichen Sektors und die Wiederverwendbarkeit von ICT-Lösungen auf Basis freier Software. Die FSFE hofft, dass die Regierungsparteien nach der Wahl mehr für freie Software in der deutschen öffentlichen Hand tun werden.

  • Erste Beta von Firefox 57 verfügbar

    ff57_dev_logo
    ©: Mozilla

    Wie Sören Hentzschel in seinem Blog berichtet, steht eine erste Beta-Version von Firefox 57 zum Test bereit. Die im November erwartete stabile Version des Mozilla-Browsers bildet den Höhepunkt der Umbauarbeiten, die Firefox in die Browser-Neuzeit katapultieren sollen. Besonders ein veralteter Unterbau und daraus resultierende Geschwindigkeitseinbußen, die veraltete Prozess-Architektur, die nur einen Prozess für den gesamten Browser zuließ sowie  ein unzulängliches  Erweiterungssystem hängten Firefox im Vergleich zu Google Chrome immer mehr ab. Somit ist Firefox 57 zweifelsohne eine der wichtigsten Veröffentlichungen in der 15-jährigen Geschichte des Browsers.

    Erste Beta von Firefox 57 verfügbar

    Jetzt liegt also eine erste, zeitlich um eine Woche vorgezogene Beta-Version zum Testen vor. Damit der Release-Zyklus deswegen nicht durcheinander kommt, erscheint diese erste Beta-Version von Firefox 57 als Developer-Edition und nicht im üblichen Beta-Channel. Am 28. September erscheint dann zunächst einmal die stabile Version von Firefox 56. Damit würde normalerweise Firefox 57 Beta in den Beta-Kanal einziehen. Das wird aber in diesem Fall erst mit der dritten Beta passieren. Auch die zweite Beta wird nur in der Developer-Edition veröffentlicht.

    Screenshot: FThommes

    Neues Logo für Firefox 57

    Im About-Dialog von Firefox 57 erscheint dann anstatt Firefox die neue Wortmarke Firefox Quantum. Dabei bezieht sich Quantum auf das Projekt, dem viele der Änderungen in den Eingeweiden des Firefox in der letzten Zeit entstammen. Dieser Begriff soll dort für einige Releases verbleiben, um Quantum mit den Begriffen Geschwindigkeits- und Performancegewinn zu verknüpfen. Auch das Logo von Firefox wird – übrigens bereits zum fünften Mal – für dieses wichtige Release aufgefrischt. Das greift bereits die neue Developer-Edition aka Firefox 57 Beta 1 auf, allerdings in der dort üblichen Farbe Blau. Der erste Eindruck nach ein paar Stunden Testlauf zeigt gefühlt eine weitere Geschwindigkeitssteigerung gegenüber dem derzeit stabilen Firefox 55.0.3.

     

     

  • Fedora 27 Beta erneut verschoben

    GNOME 3.26
    Screenshot: FThommes

    Die Beta-Version zu Fedora 27 wurde bei einer Sitzung des Fedora-Steuerungskomitees FESCo wegen einiger zum Teil kritischer Fehler erneut um eine Woche verschoben. Das ist die zweite Verschiebung, denn bereits letzte Woche war die Veröffentlichung blockiert worden. Damit wird sich auch die stabile Veröffentlichung um eine weitere Woche nach hinten verschieben. Am 28. September trifft sich FESCo wieder zu einer GO/NOGO-Sitzung um zu bestimmen, ob das Projekt bereit für eine Beta-Version ist. 

    Noch einige Release-Blocker vorhanden

    Derzeit sind noch acht Fehler gelistet, die eine Veröffentlichung verhindern. Zumindest einer davon ist schnell behoben: Es wurde vergessen, das neue Wallpaper für Fedora 27 einzubinden und anstatt dessen das alte von Fedora 26 benutzt. Darüber hinaus hat der Installer Anaconda im Textmodus beim Netinstall einen Fehler, der ihn abstürzen lässt. Ebenfalls ein Absturz ereilt Kernel 4.13 mit dem Raspberry Pi. Weitere Fehler betreffen das Sicherheits-Framwork SELinux sowie Systemd und den neuen Installer Blivet.

    Verschiebungen Teil des Konzepts

    Verschiebungen sind bei Fedora nichts Neues, sondern an der Tagesordnung. Wichtig ist nur, dass die Balance von zwei Veröffentlichungen pro Jahr in Korrelation zu den Release-Daten von GNOME halbwegs im Gleichgewicht bleiben. Im Gegensatz zu Debian, das ohne vorherige Festlegung auf ein Release-Datum auskommt, arbeitet Fedora zwar entlang einer Release-Schedule, ist aber nicht daran gebunden und somit wird auch Fedora erst veröffentlicht, wenn es soweit ist. Ubuntu dagegen arbeitet mit strikten Release-Plänen und setzt diese auch, nicht immer zum Nutzen der Anwender, wie geplant um.

    Veröffentlichung im November

    Wegen der häufigen Verschiebungen in der Vergangenheit hatte Fedora bereits ein sogenanntes Rain Date, also ein Ersatzdatum eine Woche später mit in seine Release-Schedule aufgenommen. Doch für Fedora 27 ist auch dieses nun verfallen. Für die Beta-Version steht nun der 3.10 im Release-Plan, was den Termin für die stabile Veröffentlichung von Fedora 27 auf den 7. November verschiebt. Einen Punkt, an dem Verschiebungen in der Vergangenheit häufig vorkamen hat Fedora inzwischen eliminiert. Fedora 27 wird das erste Release sein, was ohne Alpha-Version auskommt, sondern sich in dieser frühen Phase eher an einer kontinuierlichen Entwicklung mit täglichen Builds entlanghangelt.

    Fedora 27 kommt mit Kernel 4.13 und GNOME 3.26 als Desktop. Im Rahmen einer längerfristigen Umgestaltung, um neben RPMs mehr Flatpaks für grafische Anwendungen anzubieten, wird die Integration des neuen Paketformats mit Fedora 27 weiter vorangebracht. Zudem wird der Flatpak-Builder zu einer eigenen Anwendung. Nach einigen Jahren Entwicklung wird zudem das neue Multimedia-Framework Pipewire mit Fedora 27 seinen ersten Auftritt haben. Wer neugierig auf weitere Neurungen ist, findet diese im Changeset.

     

  • Kali Linux 2017.2 bringt neue Tools

    Kali Linux 2017.2 bringt neue Tools

    Die auf Debian Testing basierende Distribution Kali Linux ist für Penetrationstests ausgelegt und wendet sich sowohl an Privatanwender als auch an Computersicherheitsfachleute. Sie wird seit 2013 von der Firma Offensive Security entwickelt. Sie basiert auf dem Vorgänger BackTrack, der Ubuntu als Unterbau nutzte. Die Distribution wird mehrmals im Jahr aktualisiert. 

    Viele neue Werkzeuge

    So erschien jetzt Kali Linux 2017.2, das neben den aufgelaufenen Updates seit Kali Linux 2017.1 im April auch einige neue Werkzeuge mitbringt. Es sind gut 1.500 Aktualisierungen aufgelaufen seit der letzten Veröffentlichung, die sich zu über 1,2 GByte an Daten addieren. Neben diesen aktualisierten Paketen bringt Kali Linux 2017.2 unter anderem folgende neue Werkzeuge mit:

    • hurl – ein nützlicher kleiner Hexadezimal- und URL-Encoder/Decoder
    • phishery –  phishery ermöglicht es Ihnen, SSL-fähige Phishing-URLs in ein Word-Dokument einzubinden
    • ssh-audit – ein SSH-Server-Auditor, der nach Verschlüsselungsarten, Bannern, Komprimierung und mehr sucht
    • apt2 – ein automatisiertes Penetration-Testing-Toolkit, das eigene Scans durchführt oder Ergebnisse von verschiedenen Scannern importiert und verarbeitet
    • bloodhound – verwendet die Graphentheorie, um verborgene oder unbeabsichtigte Beziehungen innerhalb eines Active Directory aufzudecken
    • crackmapexec – ein Tool zur Automatisierung der Auswertung großer Active Directory-Netzwerke nach einem Exploit
    • dbeaver – leistungsstarker GUI-Datenbankmanager, der die gängigsten Datenbanken unterstützt, einschließlich MySQL, PostgreSQL, Oracle, SQLite und viele mehr
    • brutespray – testet automatisch Standardanmeldeinformationen auf erkannten Diensten

    Zwei Architekturen – viele Desktops

    Das Changelog erläutert alle weiteren Änderungen der Veröffentlichung. Kali Linux 2017.2 steht für x86 und ARM zur Verfügung, Für ARM liegen Abbilder für armhf und armel bereit. Bei x86 stehen die Standardausführung mit GNOME als Desktop und eine Light-Version jeweils in 32- und 64-Bit zur Verfügung. Weitere Abbilder mit den Desktops MATE, Xfce, LXDE und e17 jeweils in 64-Bit liegen ebenfalls auf dem Download-Server.

  • GNOME Foundation endorses Purism with the Librem 5 smartphone

    Librem 5
    Picture by: Purism

    A few days after KDE, the GNOME Foundation has now officially confirmed its support for Purism’s Librem 5 smartphone if crowdfunding is successful. This was announced today by Neil McGovern, most recently Debian Project Leader (DPL), now director of the GNOME Foundation. McGovern writes that his organization will support Purism in its efforts to build the world’s first free and open smartphone that offers end-to-end encryption and advanced user protection. In the latter case, McGovern alludes to the various hardware switches that the Librem 5 brings with it for camera, microphone, baseband, Wireless and Bluetooth as well as to encrypted communication through the Matrix project.

    Librem 5 is a hardware platform where the GNOME Foundation would like to help turn it into a GNOME/GTK smartphone. In the event of successful funding, the Foundation will extend the GNOME shell along with Purism towards Librem 5. It goes on to say that GNOME developers know about the problems of mobile devices by working on Nokia 770, N800 and N900, the XO laptop of the One-Laptop Per-Child project and the OpenMoko Neo1973.

    KDE and GNOME together

    GNOME was Purism’s first choice when it came to the desktop of the Librem 5 operating system. Purisms Debian-based operating system PureOS already uses the GNOME desktop on the company’s notebooks. A week ago, it was announced that KDE’s Plasma Mobile was also in the game, as this project has a several year advantage over GNOME. Purism emphasized that this was not a competition, but a bundling of forces to create the best possible operating system for Librem 5. Approximately one month after successful financing, Purism then wants to announce how the operating system is composed. 

    A long way to go

    However, funding is still on a not so sound footing at the moment, even though last week’s funding has provided a good boost. The project needs commitments of about $30,000 per day in the remaining 33 days. In the last few days this amount has always been exceeded. In the last 24 hours, even more than 50,000 US dollars have been committed. At present, commitments for a total of USD 536.275 or 35.75 percent of the total amount are to be reported, but it is still a long way to the goal of USD 1.5 million. Anyone who has always wanted a free smartphone should support Purism however possible, because such a realistic chance of making this dream come true will probably not come back so soon.