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  • Nextcloud 14 rückt näher

    Nextcloud 14 rückt näher

    Nextcloud 14
    Quelle: Nextcloud

    Bereits seit einigen Wochen können Neugierige Beta-Versionen des demnächst kommenden Nextcloud 14 ausprobieren. Derzeit aktuell ist Version 14.0.0 Beta 3. Jetzt haben die Entwickler in einem Blogeintrag erste Neuerungen der kommenden Version der freien Cloud-Speicher- und Kollaborations-Software vorgestellt.

    Identity als Authentifizierungssystem

    Nextcloud 14 führt den OpenStack-Objekt-Store Swift v3 mit API-Unterstützung für das Authentifizierungs- und Rechtesystem Identity für Nextclouds Primärspeicher-Backend ein. Swift v3 ist eine Anforderung vieler Unternehmenskunden mit größeren privaten Cloud-Instanzen. Es gibt eine Vielzahl von Hardware- und Software-Speicherlösungen, die die Authentifizierung mit Swift v3 von führenden Anbietern wie Netapp, IBM, Red Hat, SUSE und anderen unterstützen und den Nextcloud-Kunden eine große Auswahl an Speichertechnologien für die Zukunft bieten.

    Für jeden etwas dabei

    An Administratoren in Unternehmen wie auch an den Privatanwender richtet sich eine weitere Neuerung. Wenn ein Problem auftritt und die Ursache ermittelt werden soll, müssen oft mehrere Logs des Webservers durchsucht werden. Mit Nextcloud 14 wird die Möglichkeit zum zentralen Protokollieren im Journal von Systemd eröffnet. Dazu muss die Erweiterung php-systemd installiert sein und in der config.php die Zeile ‚log_type‘ => ’systemd‘ stehen.

    Schneller Bildwechsel

    Die Bildergalerie von Nextcloud 14 hat Verbesserungen beim Caching erfahren und ist dadurch spürbar schneller geworden. Die automatisch generierten ZIP-Dateien, die ausgeliefert werden, wenn mehrere Dateien auf einmal herunterladen werden, erzeugen nun keine Fehler beim Öffnen mehr, wie dies bei einigen Betriebssystemen der Fall war.

    Das ist nur ein kleiner Anreißer der neuen Funktionen von Nextcloud 14, für dessen Veröffentlichung noch kein Termin bekannt ist. Weitere kleine Verbesserungen zeigt das Video. Die Entwickler versprechen für demnächst mehr.

  • Kernel 4.18 unterstützt Raspberry Pi 3B

    Linux-Kernel 4.18
    Bild: Krd Lizenz: CC BY-SA 3.0

    Eine Woche später als zunächst erwartet hat Linus Torvalds Kernel 4.18 nach zehn Wochen Entwicklung freigegeben. Im Nachhinein, so Torvalds, hätte es die zusätzliche Woche nicht gebraucht, es seien aber noch eine Reihe kleinerer Änderungen eingeflossen. Insgesamt liegt die Zahl der Änderungen über 13.000.  Wie schon der 4.17 ist auch 4.18 wiederum kleiner als der Vorgänger und insgesamt ein eher kleiner Kernel-Zyklus. Das ist der Entfernung des bei High Performance Computing (HPC) verwendeten Cluster-Dateisystems Lustre zu verdanken.

    Raspberry Pi 3B offiziell unterstützt

    Zu den Highlights zählen die Unterstützung von USB 3.2 sowie initialer Support für Raspberry Pi 3B und 3B+. Zudem wird ab 4.18 neben Iptables und Nftables eine dritte Variante von  Paketfiltern für Firewalls eingeführt. Stichwort ist hier BPF (Bpfilter), das deutlich schneller arbeiten soll wie die beiden bereits verfügbaren Varianten. Welche der drei Filtertechniken am Ende das Rennen machen wird, ist ungewiss. Klar ist aber, dass Iptables an vielen Stellen noch über Jahre hinweg dominant bleiben wird.

    4.18 unterstützt Speck

    Änderungen, die die Nutzung des umstrittenen, in Kernel 4.17 aufgenommenen Speck-Algorithmus der NSA ermöglichen, sind in 4.18 eingeflossen, obwohl Google sich mittlerweile wieder von Speck distanziert hat. Ursprünglich sollte die Cypher in günstigen Android-Smartphones unter 100 US-Dollar eingesetzt werden, die nicht über ausreichend Platz und Leistung für ausgewachsene Krypto-Verfahren verfügen und somit ansonsten keinerlei Verschlüsselung bieten würden.

    XFS rüstet sich für die Zukunft

    Bei den Dateisystemen gab es Änderungen für Btrfs, XFS und F2FS. Bei Btrfs erhalten unprivilegierte Nutzer jetzt mehr Rechte. So können sie leere Snapshots entfernen und Informationen zu Subvolumes abrufen. Die Zeit für das Löschen sehr großer Verzeichnisse mit vielen Dateien konnte drastisch verkürzt werden. So dauerte das Löschen eines Verzeichnisses mit zwei Mio. Dateien bisher über 33 Stunden. Nach einer Änderung des Checks, ob alle Kindprozesse abgearbeitet sind, dauerte das Löschen nur noch 98 Sekunden.

    Die Entwickler von XFS unterziehen seit rund zwei Jahren das Dateisystem einem tiefgreifenden Umbau, der zum Ziel hat, dessen Eigenschaften zu erweitern. Die für Kernel 4.18 eingereichten Patches bereiten die Unterstützung von Subvolumes vor und bauen die initiale Fähigkeit zur Reparatur zur Laufzeit ein. Bei dem für Flash-Chips optimierten F2FS-Dateisystem wurden Probleme mit discard und fstrim behoben.

    AMD vorne

    Bei den Grafiktreibern steht AMD im Vordergrund. Der AMDGPU-Treiber unterstützt nun auch die kommenden Vega-20-GPUs. Zudem lernte der Treiber Energie sparen, indem er den Kern der Ryzen G Prozessoren abschalten kann. Außerdem unterstützt 4.18 den Kombiprozessor von Intels Core-i-8-Baureihe Kaby Lake mit Vega-M-GPU von AMD. Der Grafiktreiber Nouveau unterstützt jetzt Nvidias Volta-Chips.

    Zudem wird der neue Broadcom-Grafiktreiber V3D unterstützt, der als kommender Treiber für Raspberry Pi im Gespräch ist. Qualcomms Snapdragon 845 wird mit 4.18 teilweise unterstützt. Die Unterstützung für USB 3.2 erlaubt künftig nominell maximale Datenübertragungsraten von 20 GBit/s in beide Richtungen.

    Zahlen zu Kernel 4.18

    Zu Kernel 4.18 haben 1.668 Entwickler beigetragen, die 553.000 Zeilen hinzugefügt und 652.000 entfernt haben. Damit schrumpfte der Kernel um rund 99.000 Zeilen. Damit ist 4.18 erst der vierte Kernel, der kleiner ist als sein Vorgänger. Das traf auch bereits auf 4.17 zu. Von den 1.668 Beitragenden leisteten 226 Entwickler ihren ersten Beitrag. An der Spitze der Unternehmen, die zu 4.18 beitrugen, liegen Intel, Red Hat, AMD und IBM.

    Die aktuelle Version von Linux kann von Kernel.org bezogen werden. Das zweiwöchige Fenster für Einreichungen zu Linux 4.19 ist geöffnet. Wenn alles glatt läuft, sollte der nächste Kernel Mitte bis Ende Oktober erscheinen. Wie immer bietet die Seite Kernel Newbies eine derzeit noch nicht komplette, leicht verständliche Zusammenfassung der Änderungen zu Kernel 4.18.

  • Dropbox verprellt Linux-Anwender

    Dropbox
    Bild: Dropbox Logo | Quelle: Dropbox

    Wie heute bekannt wurde, wird der Synchronisationsdienst Dropbox ab dem 7. November keine Daten mehr über den Linux-Client synchronisieren, die auf den Linux-Dateisystemen Btrfs, XFS oder verschlüsseltem Ext4 liegen. Selbst NTFS-Partitionen unter Linux sind angeblich von der Maßnahme betroffen. Unter Linux wird die Synchronisation mit dem Dienst nur noch auf Ext4-Dateisystemen funktionieren.

    Anwender informiert

    Anwender, die ihre Daten auf einem der inkriminierten Dateisysteme vorhalten und per Dropbox synchronisieren, haben entsprechende Mitteilungen per Popup erhalten mit der Aufforderung, die Daten auf ein unterstütztes Dateisystem zu verlagern. Offiziell gibt es von dem Unternehmen hierzu keine Pressemitteilung. Lediglich im Forum von Dropbox hat ein Admin die Meldung verbreitet und verweist auf die bereits abgeänderten Nutzungsbedingungen. Eine wirkliche Erklärung für diese Verstümmelung des Dienstes für Linux-Anwender gibt es dort aber nicht. Es ist lediglich die Rede von »uncommon file systems«.

    Verschlüsseltes Home-Verzeichnis

    Eine Vielzahl der betroffenen Anwender scheinen Ubuntu als Betriebssystem zu nutzen. Sie verwenden zwar das Standard-Dateisystem Ext4, allerdings machen sie von der Möglichkeit Gebrauch, während der Installation das Home-Verzeichnis mit eCryptfs zu verschlüsseln. Technisch spannt eCryptfs ein virtuelles Dateisystem über Ext4 auf. Erwartet Dropbox jetzt allen Ernstes, dass Anwender ihre Sicherheit herabsenken oder das Dateisystem der Wahl aufgeben, nur um Dropbox das Leben zu erleichtern?

    Ausreichend Alternativen

    Immerhin gibt es reichlich Open-Source-Alternativen zum kommerziellen Angebot von Dropbox. Das reicht unter anderem vom teils offenen SpiderOak über Syncthing bis hin zu ausgewachsenen Lösungen wie Seafile, ownCloud und Nextcloud. Da sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein.

    Freemium-Prinzip

    Dropbox, das weltweit über 500 Millionen Anwender hat, arbeitet nach dem Prinzip der meisten Synchronisationsdienste, indem die Daten in einem speziellen Ordner im Home-Verzeichnis mit dem Online-Dienst synchronisiert werden. Unter Linux ist der Dienst im GNOME-Dateimanager Nautilus eingebunden. Das Unternehmen arbeitet nach dem Freemium-Prinzip, wobei Anwender zwei GByte Speicher kostenlos erhalten. Darüber hinaus wird der Dienst kostenpflichtig.

  • Mozilla empfiehlt Firefox Add-ons zum Schutz der Privatsphäre

    Mozilla empfiehlt Firefox Add-ons zum Schutz der Privatsphäre

    Mozilla steht beständig in der Kritik der Anwender. So auch dieser Tage wieder wegen der Datensammlung beim Test-Pilot Advance und wegen den Plänen zu DNS over HTTPs. Der Grund, warum viele Anwender trotzdem bei Firefox bleiben sind die vielen verfügbaren Erweiterungen. Mozilla hat jetzt eine Liste mit Empfehlungen zu Add-ons online gestellt, die sich um den Schutz der Privatsphäre kümmern.

    Firefox Add-ons fürs Private

    Auf der Firefox-Webseite für Add-ons kann man die gleiche Liste nach mehreren Gesichtspunkten sortieren. Wenn es um die Beliebtheit geht, so führen Privacy Badger und DuckDuckGo Privacy Essentials die Liste der Empfehlungen mit jeweils rund einer halben Million Anwendern an. Ersteres wird von der Electronic Frontier Foundation (EFF) zur Verfügung gestellt. Während andere Erweiterungen Listen erstellen, lernt dieses Add-on durch Beobachtung, welche Domains den Nutzer beim Surfen verfolgen, automatisch, unsichtbare Tracker zu blockieren.

    DuckDuckGo Privacy Essentials ist ein Rundumschlag in Sachen Privatsphärenschutz. So stehen Tracker-Blockierung, intelligentere Verschlüsselung, private Suche per DuckDuckGo, die Entmystifizierung von Nutzungsbedingungen und vieles mehr auf dem Programm der Firefox-Erweiterung des Suchmaschinen-Herstellers.

    Facebook kaserniert

    Über 300.000 Anwender kann das Add-on Facebook Container aufweisen. Es  funktioniert, indem die Facebook-Identität in einem separaten Container isoliert wird, der es Facebook erschwert, Besuche auf anderen Websites mit Cookies von Drittanbietern zu verfolgen. Mit über 200.000 Nutzern folgt Web Security.  Es ist ein hochentwickeltes Add-on, das eine fortschrittliche Echtzeit-Schutztechnologie sowie eine umfangreiche Datenbank verwendet, um zu verhindern, dass Websites den Computer beschädigen oder sensible Daten abgreifen.

    Tracker visualisiert

    In etwa die gleichen Zahlen kann Disconnect aufweisen. Es blockiert unsichtbare Tracker und kann diese gleichzeitig visualisieren. Dabei können Seiten auch manuell von Schutz ausgenommen werden. Firefox nutzt intern die Listen von Disconnect zum Trackingschutz. Mit etwas mehr als 100.000 Anwendern folgen Firefox Multi-Account Containers, Decentraleyes und Cookie AutoDelete. Letzteres gibt dem Anwender die Kontrolle über Cookies zurück. Wird ein Tab geschlossen, werden nicht verwendete Cookies automatisch gelöscht. Cookies, die das Vertrauen des Nutzers genießen, können ausgenommen werden. Dieses Add-on funktioniert seit Kurzem auch mit Firefox Multi-Account-Containern.

    Alles zusammen getrennt

    Letzteres erlaubt uns, verschiedene Teile des Online-Lebens in farbkodierte Registerkarten unterteilen, die Ihre Privatsphäre schützen. Cookies sind durch Container getrennt, sodass Sie das Web mit mehreren Identitäten oder Konten gleichzeitig in einer Browser-Instanz nutzen und privat und beruflich trennen können. Decentraleyes ist eine Ergänzung zum Tracking-Blocker. Es schützt vor Nachverfolgung bei der zentralen Bereitstellung von Inhalten, etwa durch CDNs. Dabei verhindert das Add-on, dass viele Anfragen nicht in die »Content Delivery Networks« gelangen, und stellt gleichzeitig lokale Dateien zur Verfügung, um zu verhindern, dass Websites nicht korrekt dargestellt werden.

    Zum Wegwerfen

    Bloody Vikings! hat in jedem Fall mehr als die angegebenen knapp 14.000 Anwender verdient, schützt es doch unsere E-Mail-Adressen vor der Verbreitung auf allzu vielen Webseiten. Anstatt die wirkliche E-Mail-Adresse zu exponieren, erlaubt das Add-on die halbautomatische Verwendung von Wegwerfadressen über das Kontextmenü. Dafür werden unter anderem die Dienste 10minutemail.com und anonbox.net verwendet.

    Beuteltiere unter sich

    Neben dem Badger kommt auch bei einem anderen Add-on ein weiteres Beuteltier zum Einsatz. Privacy Possum lebt seine zerstörerischen Tendenzen aus, indem es dafür sorgt, das Werbenetzwerke beim Tracking durch Verkürzung und Verfälschung wertlose Informationen erhalten. Relativ bekannt ist
    Smart HTTPS, dass seit kurzem nun als WebExtension vorliegt. Es ändert automatisch das HTTP-Protokoll in das sichere HTTPS, falls der Webserver letzteres unterstützt. Tritt ein Fehler beim Laden auf, geht’s zurück nach HTTP.

    Sauber machen

    Bleiben noch die beiden Saubermänner History Cleaner und Link Cleaner. Das erste Tool löscht den Browser-Verlauf nach einem von Anwender festzulegenden Zeitraum, während das andere Werkzeug armlange URLs für das Kopieren durch die Entfernung von überflüssigen Tracking-Parametern bereinigt.

    Alle aufgeführten Add-ons sind einfach zu handhaben und brauchen keine bis wenig Einarbeitung. Erweiterungen wie uMatrix oder uBlock Origin, mit denen selbst geübte Anwender viel Zeit bei der Einstellung verbringen, sind auf Mozillas Liste nicht vertreten.

  • LibreOffice 6.1 freigegeben

    LibreOffice 6.1
    Logo: TDF

    Die Document Foundation hat als erstes Update zum LibreOffice-6-Zyklus heute nach sechs Monaten Entwicklung die Open-Office-Büro-Suite LibreOffice 6.1 freigegeben. LibreOffice wird für Linux, macOS und Windows bereitgestellt.

    Die Basiskomponente wurde verbessert, indem die Firebird-Datenbank-Engine nun im experimentellen Modus für Bestandsdatenbanken aktiviert ist und die alte HSQLDB-Datenbank-Engine ersetzt. Benutzern wird empfohlen, ihre Dateien von HSQLDB mithilfe des Migrationsassistenten nach Firebird zu migrieren oder langfristig auf externe HSQLDB-Server zu exportieren. LibreOffice 6.1 führt ein neues Seitenmenü ein und reorganisiert die Menüs der Zeichnen-Komponente »Draw« für eine bessere Konsistenz zwischen den verschiedenen Modulen. Es verbessert den EPUB-Exportfilter mit zusätzlichen Optionen zum Anpassen von Metadaten und verbessert die Unterstützung für Links, Bilder, Tabellen, Fußnoten und eingebettete Schriftarten.

    Neuer Grafikmanager

    Die Handhabung von Bildern konnte verbessert werden und läuft nun schneller und reibungsloser ab, besonders wenn es um das Öffnen von Dokumenten von Microsoft Office geht. Der Umgang mit Bildern in Calc konnte ebenfalls erheblich verbessert werden, Bilder in Calc-Zellen können nun unter anderem sortiert werden. Für die Verankerung von Bildern an den Zellen stehen nun drei Optionen bereit.

    Zudem kommt es bei der Handhabung von Bildern in LibreOffice gelegentlich zu Bildverlusten. Um dieses Problem zu beheben, wurden nun mehrere Verbesserungen vorgenommen. Unter anderem wurde ein neuer Grafikmanager eingeführt und die Handhabung der Lebenszyklen bei der Zwischenspeicherung von Bildern verbessert.

    Auch Writer aufgewertet

    Im Schreibmodul »Writer« wurden den Popup-Menüs für Kopfzeile und Fußzeile Optionen zum Einfügen von Seitennummer und Seitenanzahl hinzugefügt. Bei den Vorlagen wurden grundlegende Listenvorlagen hinzugefügt. Der Dialog Kapitelnummerierung erlaubt nun mehrzeilige Überschriften für Kapitel mittels Zeilenumbruch zwischen Kapitelnummer und Inhalt. Die Leistung beim Konvertieren zwischen kleinen ODT- und XHTML-Dokumenten wurde deutlich verbessert. Zudem ist es nun möglich, eine Unterschriftzeile mittels Einfügen ▸ Unterschriftzeile… zu generieren.

    Nicht zuletzt können sich Anwender sowohl von GTK3- als auch von Qt-Desktops wie Plasma oder LXQt freuen.  GTK3-Anwender erhalten erstmals native GTK3-Dialoge, während Plasma über ein GTK3/KDE5-Hybrid, der einen Wrapper um das GTK3-VCL-Plugin darstellt,  KDEs KF5-Dialoge für Datei- und Verzeichnisauswahl-Dialog bietet. Das eigentliche Qt5/KF5-Backend, das native Qt5-Dialoge bietet, wird mit einer der nächsten Versionen ausgeliefert. Anwender von Qt-Desktops müssen manuell das Paket libreoffice-kde5 installiert werden.

    Pakete von LibreOffice 6.1 für RPM und DEB, für Windows stehen auf dem Projektserver in 32- und 64-Bit zum Download bereit. Pakete für macOS gibt es nur mit 64-Bit. Alle Änderungen sind in den Release Notes aufgeführt.

     

  • KDE Plasma 5.14 mit automatischen Firmware-Upgrades

    KDE Plasma 5.14 mit automatischen Firmware-Upgrades

    KDE Plasma 5.14
    Screenshot: ft

    KDE Plasma 5.14 erscheint am 9. Oktober, wirft aber bereits jetzt einen großen Schatten voraus. Das ist einer Funktion zu verdanken, die bisher die Anwendung von GNOME oder eines anderen GTK-Desktops oder eines Terminals voraussetzte. Die Rede ist von automatischen Firmware-Upgrades für viele Notebooks und andere Geräte. Dieser Dienst wurde im Rahmen des Google Summer of Code 2018 von Abjiheet Sharma für KDE realisiert.

    Aus dem laufenden System heraus

    Die Technik wurde von Red-Hat-Mitarbeiter und Gnome-Entwickler Richard Hughes ab dem Jahr 2015 entwickelt und mit Fedora 23 erstmals öffentlich verfügbar gemacht. Dabei greift der Daemon fwupd auf die Herstellerdatenbank Linux Vendor Firmware Service  (LVFS) zu, um zu überprüfen, ob ein Hersteller neue Firmware für die benutzte Hardware eingestellt hat.

    Lenovo macht mit

    Einer der ersten Hersteller, die den Dienst unterstützten war Dell. Es folgte beispielsweise Logitech mit seinen Unified-Receivern. Jetzt gelang Hughes ein großer Coup, indem er Lenovo dazu bringen konnte, den Dienst ebenfalls zu unterstützen. Die Liste der unterstützten Hardware kann sich mittlerweile sehen lassen, auch wenn andere große Hersteller wie HP und IBM noch nicht teilnehmen. Von Lenovo werden hier in den nächsten Wochen und Monaten weitere Modelle eingestellt.

    UEFI automatisch aktualisiert

    Mit Plasma 5.14 wird dieser Dienst nun auch auf der Qt-Plattform grafisch einsetzbar. War dies bisher nur mit der Anwendung »GNOME Software«  möglich, so beherrscht dies nun auch die entsprechende Plasma-Anwendung »Discover«. Zusammen mit dem üblichen Paket- und Distributions-Updates wird dann auch verfügbare Firmware angezeigt und auf Wunsch aktualisiert. So wird die Aktualisierung eines UEFI auf einen Klick reduziert. Das Update wird heruntergeladen und beim nächsten Systemstart eingespielt.

    Pre-Beta für KDE Plasma 5.14 verfügbar

    Plasma 5.14 bringt KDE Applications 18.08.0 und KDE Frameworks 5.50 mit und hat noch weitere Neuerungen aufzuweisen. Neben der Integration des fwudp-Backends in Discover wurde die Anwendung weiter grafisch aufgewertet und die einzelnen Ansichten harmonisiert. Weitere Änderungen listet Nate Graham in seinem Blog. Eine Beta-Version von Plasma 5.14 wird ab dem 13. September verfügbar sein, eine Pre-Beta ist bereits in KDE Neon in der Dev-Edition Git-Unstable verfügbar.

  • Thunderbird 60 von Mozilla veröffentlicht

    Logo: Mozilla Lizenz: CC BY-SA 3.0

    Der beliebte E-Mail-Client Thunderbird hat eine Aktualisierung auf Version 60 erhalten, die viele wichtige Änderungen mit sich bringt. Die wichtigste dieser Änderungen betrifft Erweiterungen und Themes, die künftig die WebExtensions-APIs unterstützen müssen. Das bedeutet, dass nun auch bei Thunderbird, wie schon bei Firefox Quantum standardmäßig nur noch Erweiterungen installiert werden können,  die dem neuen Standard entsprechen.

    WebExtensions auch bei Thunderbird 60

    Die alten XUL-basierten Erweiterungen werden deaktiviert oder lassen sich erst gar nicht mehr installieren. Allerdings gibt es auch hier eine Übergangsfrist, während derer diese Vorgabe übergangen werden kann. Dazu geht man unter Bearbeiten – Einstellungen auf die Registerkarte Erweitert und dort unten auf Konfiguration bearbeiten. Daraufhin öffnet sich, was wir bei Firefox als about: config kennen. Nach Eingaben von extensions.strict kann der Wert durch Doppelklick auf die Zeile von true auf false gesetzt werden.

    Thunderbird 60
    Noch lässt sich die Vorgabe zu WebExtensions übergehen

    Zeitweiliger Workaround

    Daraufhin sollten die meisten Erweiterungen wieder aktivier- bzw. installierbar sein. Wie lange diese Möglichkeit besteht, ist jedoch unbekannt. Die Kompatibilität von Erweiterungen mit Thunderbird 60 lässt sich auch vorab überprüfen. Erst kürzlich erhielt Thunderbird hierzu eine eigene Webseite, auf der die Kompatibilität von allen verfügbaren Erweiterungen angegeben wird.

    Bei der Optik erfuhr Thunderbird 60 eine Modernisierung. So werden neben dem Standard-Theme eine Light- und eine Dark-Variante mit ausgeliefert. Ansonsten sind nun auch Themes nach dem neuen Standard WebExtensions installierbar. Das Logo von Thunderbird wurde ebenfalls modernisiert.

    Aufwertung an vielen Stellen

    Der Kalender wurde ebenfalls aufgewertet und erlaubt es, Terminbenachrichtigungen direkt zu versenden, anstatt ein Popup-Fenster anzuzeigen. Andererseits entfernt Thunderbird 60 die Möglichkeit, E-Mail-Einladungen zu versenden, die mit Microsoft Outlook 2002 und früheren Versionen kompatibel sind. Auch wiederkehrende Ereignisse lassen sich nun kopieren, ausschneiden und löschen.

    Beim Verfassen von E-Mails können bereits eingetragene Empfänger einzeln wieder entfernt werden, wenn sich die Maus über dem entsprechenden Feld befindet. Das Menü für Anhänge ist an den rechten Rand des Fensters gerückt und wurde um die Möglichkeit erweitert, bereits eingestellte Anhänge per Dialog, Tastatur oder Drag&Drop zu sortierern.

    Thunderbird 60
    Thunderbird 60 mit neuem Dialog für Anhänge

    Sicherheit verbessert

    Bei der Sicherheit wurde OAuth2-Authentifizierung- für Yahoo und AOL hinzugefügt. Zudem wird generell FIDO U2F unterstützt. Als experimentelle Funktion können Ordner von mbox nach maildir und zurück konvertiert werden. Dazu muss in den Einstellungen wie bereits oben beschrieben der String mail.store_conversion_enabled gesetzt werden. Alle weiteren Änderungen bei Thunderbird 60 können den Release Notes entnommen werden.

     

  • Librem 5 Linux-Phone nimmt weiter Gestalt an

    Librem 5 Linux-Phone
    Bild: Librem 5 UI-Shell | Quelle: Purism | Lizenz: CC BY-SA 4.0

    Die meisten Mitglieder des Librem-5-Teams, die für Purism an deren Linux-Smartphone arbeiten, nahmen kürzlich an der GNOME-Entwicklerkonferenz GUADEC in Almería  teil. Einige hielten dort auch Vorträge zur Entwicklung des Linux-Smartphones. Das geht aus einem neuen Report auf der Purism-Webseite hervor. Dabei ging es natürlich um den mobilen GNOME-Desktop, der als Standard mit dem Librem 5 ausgeliefert werden soll.

    GNOME Mobile startet durch

    So berichtete etwa der Berliner UI-Spezialist Tobias Bernard in einem Vortrag über die Fortschritte bei der Umsetzung der Benutzerschnittstelle und der  Aus- bzw. Umgestaltung der Apps. Alle in diesem Rahmen getätigten Entwicklungen sollen wieder nach GNOME zurück fließen und die Desktop-Umgebung verbessern helfen. So könnte es passieren, dass die für das Librem 5 Linux-Phone entwickelte Shell namens Posh später zur GNOME-Standard-Shell wird oder zumindest die bestehende GNOME-Shell befruchtet.

    Hardware des Librem 5 Linux-Phone

    Auch aufseiten der Hardware trennt sich langsam die Spreu vom Weizen, was die einzelnen Komponenten angeht. Als CPU kommt im Endprodukt die  i.MX8M Quad von NXP zum Einsatz. Dieser SoC wird auf dem Modul-Board i.MX 8M System-On-Module von EmCraft sitzen. Für die bunten Bilder bringt die CPU den Grafikchip Vivante GC7000Lite mit, der mit dem freien Treiber Etnaviv läuft. Die endgültige Auflösung des 5.7-Zoll Displays wird 720 x 1.440 Pixel betragen.

    In Europa kommt als Modem das SIMCom 7100E zum Einsatz, dass übrigens nach einigen Diskussionen von ModemManager anstatt von ofono über die App Calls angesteuert wird. WLAN und Bluetooth steuert das Modul Redpine RS9116 M.2, das die Standards 802.11 a/b/g/n bei  2.4GHz und 5GHz sowie Bluetooth 5 im Dual-Mode unterstützt. Last, but not least wurde noch der Kamerasensor Omnivision OV5640 (PDF) ausgewählt.

    Sicherheit wird diskutiert

    Die Developement-Boards für das Librem 5 Linux-Phone sollen Ende August und im September ausgeliefert werden. Beim Kernel wird an den Schnittstellen für PCIe, USB und einem Treiber für den Akku gearbeitet. Besonders bei der Integration der Grafiktreiber ist laut dem Report noch viel zu tun. Hier sind Entwickler mit entsprechenden Kenntnissen gerne gesehen. In Sachen Sicherheit wird über die Integration eines TPM, von TrustZone und Heads diskutiert.

    Es ist ruhig um Plasma Mobile

    Von der KDE-Front gibt es derzeit keine Neuigkeiten über Plasma Mobile für das Librem 5, der alternativen Bedienoberfläche für das Librem 5. Diese sind aber hoffentlich von der ab dem 11. August in Wien stattfindenden KDE-Entwicklerkonferenz Akademy zu erhalten. Dort hält Plasma-Mobile-Entwickler Bushan Sha einen Vortrag zur Entwicklung der mobilen Plasma-Oberfläche.

  • Linus Torvalds lobt WireGuard

    Linus Torvalds lobt WireGuard
    Bild: WireGuard | Quelle: XDA-Developers

    Linus Torvalds hat sich auf der Kernel-Mailingliste in einem Nebensatz lobend über das VPN-Projekt WireGuard geäußert. Erst vor wenigen Tagen hatte dessen Entwickler Jason Donenfeld ein erstes Patchset für die Aufnahme in den Mainline-Kernel bereitgestellt. WireGuard bietet viele Vorteile gegenüber Alternativen wie IPsec oder Open-VPN.

    Simpel und schnell

    Dazu zählen einfachere Handhabung und höhere Geschwindigkeit. Ein eklatanter Unterschied herrscht auch bei den Codezeilen der VPN-Anwendungen. Während IPsec über 400.000 Zeilen aufweist und Open-VPN es immerhin noch auf 100.000 Zeilen bringt, kommt WireGuard mit gerade einmal 4.000 Zeilen aus. Damit bietet es einen wesentlich kleineren Angriffsvektor wie die Konkurrenz. Zudem ist die Bedienung in den Grundfunktionen so einfach wie das Herstellen einer SSH-Verbindung.

    Donenfeld hat den WireGuard-Port für Android jetzt auf allen Android-Geräten lauffähig bereitgestellt. Auch die macOS-, FreeBSD- und OpenBSD-Ports sind in guter Verfassung. An einem Windows-Port arbeitet Donenfeld gerade.

    Nach Greg Kroah-Hartman ist Torvalds der zweite Kernel-Entwickler, der sich lobend über WireGuard auslässt. Er schrieb in einer Mail an die Entwicklerliste:

    [su_quote style=“modern-light“ cite=“Linus Torvalds“]»Ich sehe, dass Jason es tatsächlich geschafft hat, einen Pull-Request für WireGuard zur Aufnahme in den Kernel einzureichen. Darf ich hier noch einmal meine Begeisterung für WireGuard bekunden und hoffen, dass der Code bald gemerged wird? Vielleicht ist der Code nicht perfekt, aber ich habe ihn überflogen. Im Vergleich zu den Schrecken von OpenVPN und IPSec ist er ein Kunstwerk.«[/su_quote]

    Bereits weite Kreise gezogen

    Auch auf der politischen Bühne hat WireGuard Eindruck hinterlassen. US-Senator Ron Wyden hat die Software in einem Brief der Sicherheitsbehörde NIST empfohlen. Ron Wyden ist das mit Abstand technisch versierteste Mitglied des US-Senats. Er ist seit Jahren ein führender Verfechter der Sicherheit und des Datenschutzes und insbesondere der einzige, der seit Jahren die Aufsicht über die NSA und die damit verbundenen Behörden fordert.

    Mit solch prominenter Unterstützung könnte WireGuard mit etwas Glück noch in diesem Jahr in den Kernel aufgenommen werden und damit noch weitere Verbreitung finden.

  • Ubuntu 16.04.5 LTS freigegeben

    Ubuntu 16.04.5 LTS
    Screenshot: ft

    Mit Ubuntu 16.04.5 LTS »Xenial Xerus« hat Canonical das letzte Punkt-Release für die noch bis 2021 unterstützte Version von Ubuntu freigegeben.  Im Gegensatz zu Ubuntu 18.04 LTS »Bionic Breaver« verwendet Ubuntu 16.04.5 LTS noch Unity als Desktop anstelle der angepassten GNOME-Version und bietet damit den Befürwortern von Unity weitere drei Jahre Schonfrist.

    Neuer Kernel und Grafik-Stack

    Ubuntu 16.04.5 LTS kombiniert alle Fehlerbehebungen und Sicherheitsupdates, die seit dem letzten Punkt-Release des Betriebssystems im März aufgelaufen sind. Zudem bietet es im Rahmen des Hardware-Enablement (HWE) einen aktualisierten Kernel 4.15 samt neuem Grafik-Stack. Canonical hat hierzu neue Installationsmedien bereitgestellt. Diese werden für Ubuntu selbst und für die offiziellen Ableger angeboten.

    HWE einspielen

    Anwender, die bereits Ubuntu 16.04 LTS installiert haben und den Anweisungen des Paketmanagements zur Aktualisierung folgen, müssen nichts weiter tun. Lediglich das neue HWE muss hier manuell per

    sudo apt-get install --install-recommends linux-generic-hwe-16.04 xserver-xorg-hwe-16.04 

    eingespielt werden.

    Frische Installationsmedien

    Neueinsteiger, denen Ubuntu 18.04 LTS noch zu frisch ist oder die weiterhin auf Unity setzen wollen, finden in den neuen Installationsmedien das Mittel der Wahl, um Ubuntu 16.04 LTS oder eine der offiziellen Varianten möglichst aktuell auf die Festplatte zu bannen. Die neuen Medien stellt Canonical als Server-, Core- und  Desktop-Version sowie für Kubuntu, Lubuntu, Mythbuntu, Ubuntu GNOME, Ubuntu Kylin, Ubuntu MATE, Ubuntu Studio und Xubuntu bereit.

    Die Images für 32- und 64-Bit liegen auf Ubuntus Download-Server für Xenial Xeres. Images für die anderen Varianten erscheinen auf den jeweiligen Webseiten der Projekte, wobei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht alle auf 16.04.5 LTS aktualisiert sind. Alle Änderungen zu Ubuntu 16.04.5 LTS führt das Ubuntu-Wiki im Changelog auf.