openSUSE Leap 15.3 Beta veröffentlicht

openSUSE Leap startet in die Betaphase zu Leap 15.3. Neben den gewohnten Aktualisierungen sticht die nun noch engere Bindung zur Konzernmutter SUSE heraus.

Bereits seit 2010 ist openSUSE auf Identitätssuche. Umfragen hatten ergeben, dass Anwender nicht wissen, warum sie die Distribution verwenden sollen. Hinzu kamen sinkende Entwicklerzahlen für die stabile Version. Aus dieser Krise entstand Leap, der Rolling-Release-Zweig Tumbleweed wurde aufgewertet.

Identitätssuche

Im April letzten Jahres gab SUSE-CTO Gerald Pfeifer die Marschrichtung vor, dass beide Distributionen noch näher zusammenrücken sollten. Jetzt ändert openSUSE dementsprechend die Zutaten für das Rezept zu Leap. Mit der Beta-Version zu openSUSE Leap 15.3. rückt Leap noch näher an die kommerzielle SUSE-Ausgabe SUSE Linux Enterprise (SLE). Der Plan, der mit Leap 15.3 umgesetzt werden soll, sieht vor, dass Leap in etwa den gleichen Paketbestand aufweisen soll wie die jeweils aktuelle SLE-Version. Damit wollen die Entwickler mehr Synergien schaffen und Entwicklerzeit gezielter einsetzen.

Kaum Unterschiede

Das Versionsschema beider Distributionen wurde bereits 2018 angepasst. Mit der Veröffentlichung von openSUSE Leap 15.3 Beta unterscheiden sich beide Distributionen nur noch unwesentlich, die rund 50 Pakete, die abweichen, beziehen sich größtenteils auf unterschiedliches Branding. Somit finden sich in Leap 15.3 Beta fast ausschließlich Pakete von Suse Linux Enterprise 15 Service Pack 3. Damit soll es Anwendern erleichtert werden, zwischen beiden Zweigen zu wechseln.

Mit s390x erhält Leap neben x86_64, aarch64 und PowerPC eine neue unterstützte Architektur. Bei Interesse am ARM und weiteren Architekturen bietet sich die Lektüre der Webseite zu openSUSE Step an.

Veröffentlichung Anfang Juni

Während der Beta-Phase verhält sich Leap 15.3 wie ein Rolling Release, dies endet mit der Veröffentlichung der stabilen Version, die dann bis zum Ende der Unterstützung Wartungs- und Sicherheitsupdates erhält. Die Roadmap sieht am 28. April einen Release-Kandidaten vor, die allgemeine Verfügbarkeit wird für den 2. Juni angestrebt.

Kommentare

7 Antworten zu „openSUSE Leap 15.3 Beta veröffentlicht“

  1. Avatar von Andre Ramnitz
    Andre Ramnitz

    Ja, da freut sich mein Server über ein Update. Auf dem Desktop setze ich seit Jahren eh nur noch Tumbleweed ein. Wird zuletzt aber eher weniger genutzt, da ich auf einer anderen Partition noch eine Solus Installation laufen habe, die – aus welchen Gründen auch immer – irgendwie öfter im Einsatz ist. Eigentlich wollte ich mir nur mal den Budgie-Desktop angucken. Und das als KDE-Fanboy.

  2. Avatar von Gerrit

    Ich glaube die Ankündigung war seitens openSUSE etwas missverständlich. Natürlich gibt es riesige Unterschiede zwischen openSUSE und SLED. Schon alleine, weil SLED nur GNOME ausliefert und openSUSE alle Desktopumgebungen, die es so gibt. Gleiches gilt für viele Anwendungen im Desktop-Bereich.

    Lediglich in den gemeinsam genutzten Paketen (also v.a. komplette Basis + Server + GNOME) gibt es keine Unterschiede mehr.

    Ich hoffe noch, dass die Entwickler KDE Plasma & Apps auf einen leidlich aktuellen Stand hieven. Leap 15.2 hat noch Plasma 5.18. Das wäre jetzt nicht total dramatisch dabei zu bleiben, aber eine kleine Aktualisierung wäre hier schon nett.

  3. Avatar von mosu
    mosu

    Früher war es manchmal schwierig bzw. führte zu diversen Instabilitäten, wenn ich Plasma-Updates eingespielt habe. Seit Leap 15.1 hatte ich damit keinerlei Probleme mehr, derzeit läuft bei mir unter Leap 15.2 Plasma 5.21.1 absolut stabil. Von daher ist die Frage, welches Plasma ausgeliefert wird, letztlich auch nicht mehr so wichtig.

  4. Avatar von IchAuchMal
    IchAuchMal

    Viele jahre war ich Distro-Hopper beim Versuch, eine alltagsgeeignete Distro zu finden, die für mich – als damaligen Anfänger – gut zu administrieren war, bei Bugs mich nicht hilflos lässt, eine vernünftige Community hat, aktuell bleibt und ein vernünftiges Softwareangebot hat.
    Immer wieder hab ich Linux aufgegeben, weil die Bedingungen nicht erfüllt waren und ich mehr bastelte als arbeitete.
    Mit OS 13.1 war es dann geschafft: BTRFS mit Rollback, yast usw usw .. und seitdem nicht enttäuscht. Alle Rechner zu Hause umgestellt, Windows-Fallback-Rechner verschrottet und Windows-VM seit jahren nicht mehr benutzt.
    Ich freue mich seitdem auf jede neue OS-Release – nehme aus Bequemlichkeit nur jede zweite – und alles läuft.
    Bitte jetzt kein Distro-Bashing .. ich weiß dass Andere andere Erfahrungen gemacht haben – für mich ist aber OS der Weg weg aus dem Knast.

    1. Avatar von Stamm-
      Stamm-

      Korrektur: OS → oS. m(

  5. Avatar von AuchIchMal
    AuchIchMal

    Ich oute mich hier auch mal als langjähriger zufriedener openSUSE Nutzer 🙂

    Nach dem Ärger um CentOS (Stream), wird aus dieser News schön deutlich, dass man hier eine kostenlose, für Desktop und Server geeignete Distribution hat, die *nicht* die Testwiese für eine Unternehmens-Version ist, sondern bis auf den Support fast gleich (stabil) ist.

    Mir fällt auf, dass in dieser News zum ersten Mal (?) openSUSE richtig geschrieben wurde (das Bild hat vielleicht geholfen ;-)).
    Das ist auch das einzige was mich an der Distribution stört: der Name. Schade, dass man hier die zuletzt statt gefundene Diskussion nicht zu einer Besserung genutzt hat. Ich wünschte hier würde man sich an Debian oder Ubuntu orientieren und sich einfach nur Suse nennen. Ein simpler Eigenname mit einem einzigen Großbuchstaben am Anfang. Wo man es mit Laien zu tun hat, halt Suse Linux. Und ggf. Unterscheidung zwischen Suse Home und Suse Enterprise (und Suse Tumbleweed).

    1. Avatar von Ferdinand

      Was die Schreibweise angeht, so richte ich mich immer nach den Namenskonventionen, die die jeweilige Plattform vorgibt, auf der ich schreibe. Da dies meine Plattform ist, übernehme ich die Schreibweise, die das jeweilige Projekt vorgibt.

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