ONLYOFFICE 6.3 als Desktop Editor

Bereits vor einem Monat erschien die cloudbasierte Version der Open-Source Office-Suite ONLYOFFICE 6.3. Jetzt wurde die Desktop-App aka ONLYOFFICE Desktop Editors v6.3 nachgereicht und gleicht die Desktop-Version damit bei der Funktionalität an die Cloud-Lösung an.

Neuer Dark Mode

Damit erhält die Desktop-Version neben dem ebenfalls neuen hellen und dem als Standard voreingestellten »klassisch hellen« Theme einen von den Anwendern seit Längerem nachgefragten Dark Mode, der die Belastung für die Augen in schwach beleuchteten Umgebungen reduzieren hilft. Das Umschalten zwischen den Themes wird in den Einstellungen der App oder in den erweiterten Einstellungen auf der Registerkarte Datei vorgenommen.

Bessere Skalierung

ONLYOFFICE 6.3 trägt den in letzter Zeit weitere Verbreitung findenden HiDPI-Displays mit hohen Auflösungen Rechnung und bietet mit erweitertem fractional scaling mit 150 % einen Zwischenschritt zwischen 100 % und 200 %. Die Skalierung wird automatisch entsprechend den Einstellungen des Betriebssystems angepasst, kann aber auch abweichend davon in den Einstellungen der App geregelt werden. Angekündigt für eine kommende Version sind auch die Zwischenschritte 125 und 175 %.

Track Changes und Passwortschutz

Track Changes ist die Nachverfolgung von Änderungen und kann jetzt auch in der Desktop-Version für alle Berechtigten an einem Dokument oder nur für den Ersteller zugeschaltet werden. Erweitert wurde auch der Passwortschutz für Dokumente. Dieser wurde bereits mit dem letzten Update eingeführt, gilt mit ONLYOFFICE 6.3 nun auch für am Desktop erstellte Dokumente, die beim Hochladen den Passwortschutz behalten.

In Version 6.3 gibt es darüber hinaus neue Diagrammtypen sowie Combo-Charts, die nun nicht nur geöffnet, sondern auch erstellt werden können. Die Listen-Funktion wurde um eine einfache Änderungsmöglichkeit für Ebenen erweitert. Auch die Erstellung von Macros wurde verbessert. Alle weiteren Änderungen können den Veränderungshinweisen im Blog entnommen werden.

Linux gut unterstützt

Auf der Webseite stehen neben der Cloud-Version kostenlose Pakete für den Desktop für Linux, macOS und Windows bereit. Versionen für Mobilgeräte mit Android oder iOS sind ebenfalls vorhanden. Für Linux sind Pakete für Debian und dessen Derivate sowie für CentOS und RHEL im Angebot. Zusätzlich gibt es Pakete in den Formaten Snap, Flatpak und AppImage. Diese sind derzeit allerdings noch nicht aktualisiert und stehen noch bei v6.2. Eine lebenslange Lizenz für bis zu zehn Benutzer kann ab 149 Euro erworben werden.

Kommentare

17 Antworten zu „ONLYOFFICE 6.3 als Desktop Editor“

  1. Avatar von Gerrit

    Ich habe kürzlich in einem Projekt auf der Arbeit viel mit OnlyOffice (allerdings als Webapp) gearbeitet und war richtig begeistert. Kein Vergleich zu LibreOffice. Seitdem bin ich der Überzeugung, dass OnlyOffice bei den freien Suiten die Zukunft gehört.
    Libre ist erledigt, weil sie nie den Sprung auf neue Systeme und Formfaktoren hinbekommen haben und die Basis (vermutlich) 20 Jahre alt ist.

    1. Avatar von Charon
      Charon

      Was war für dich der gravierende Unterschied?

      Libreoffice 7.2 steht quasi in den Startlöchern und bietet Neuerungen.

    2. Avatar von Pete
      Pete

      Für viele Dinge mag OnlyOffice ausreichen. Hinsichtlich fortgeschrittener Funktionalität kommt es an LibreOffice jedoch nicht heran. LibreOffice ist sehr umfangreich und wird sehr aktiv und stetig weiterentwickelt, da ist auch die über 26-jährige Geschichte (StarOffice 3.0 wurde fast komplett neu geschrieben und erschien 1995) eher positiv denn negativ.
      Von der Usability/UX kann LibreOffice jedoch von OnlyOffice lernen.

      Bei den Formfaktoren/Systeme muss man in der Tat auf Collabora Online und Collabora Android/iOS zurückgreifen. Diese sind ebenfalls OpenSource und basieren vollständig auf LibreOffice.

      1. Avatar von Gerrit

        Hinsichtlich fortgeschrittener Funktionalität kommt es an LibreOffice jedoch nicht heran.

        Ich bin mal böse und behaupte, wer fortgeschrittene Funktionalität braucht ist eh bei MS Office, aber lassen wir das mal beiseite… 😉

        Bei den Formfaktoren/Systeme muss man in der Tat auf Collabora Online und Collabora Android/iOS zurückgreifen. Diese sind ebenfalls OpenSource und basieren vollständig auf LibreOffice.

        Und gerade hier kann OnlyOffice doch seine Vorteile ausspielen. Collabora und die mobilen Systems waren bei meinen letzten Tests nahezu unbrauchbar. Ich vermute gerade weil (!) sie auf dem alten LibreOffice-Kern basieren.

        1. Avatar von Pete
          Pete

          Bei fortgeschrittener Funktionalität kann LibreOffice in vielerlei Hinsicht MS Office paroli bieten. Bei komplexen Dokumenten würde ich immer Writer einem MS Word vorziehen. Bei komplexen Tabellen sehe ich bei Calc ebenso viele Vorzüge&Nachteile wie bei MS Excel. Beispielsweise kann Calc viel besser mit .csv umgehen und wenn in Tabellen viel Text ist (so etwas gibt es), dann ist Calc auch erheblich angenehmer. Bei Impress würde ich sagen, dass man zwar fast alles machen kann, was MS Powerpoint auch kann, aber irgendwie ist es umständlicher.

          Hier ist übrigens eine umfangreiche Vergleichstabelle zwischen MS Office und LibreOffice: https://wiki.documentfoundation.org/Feature_Comparison:_LibreOffice_-_Microsoft_Office
          Ich wäre mal gespannt, wie OnlyOffice im Vergleich abschneidet.

          1. Avatar von kamome
            kamome

            Für Präsentationen verstehe ich ohnehin nicht, weshalb man das heute nicht im Webbrowser macht (reveal.js & Co.), gerne auch mit „Frontend“ (slides.com o. ä.).

          2. Avatar von Gerrit

            Ich habe nicht gesagt, dass LibreOffice nicht funktional annähernd gleichziehen kann. Ich habe gesagt, dass die meisten Anwender, die Office wirklich ausreizen, direkt MS Office einsetzen.

            Jetzt mal ernsthaft. Welches große Unternehmen nimmt den LibreOffice? Ernstgemeinte Frage! Selbst im OSS-freundlichen Wissenschafts- und Universitätsumfeld haben das vielleicht 10% der Anwender. Optimistisch geschätzt.

            Und für alle anderen reicht halt OnlyOffice. Oder halt andere beschnittene Lösungen wie Apples Suite, einzelne spezialisierte OSS-Programme und dieser ganze hippe Markdown-Kram, den man immer häufiger sieht.

    3. Avatar von Pascal Garber

      Tatsächlich ist die alte Codebasis ein Problem. LibreOffice arbeitet z.B  daran ein moderneres Build-Sytem einzuführen, da das alte mit der Zeit sehr unübersichtlich geworden ist und kaum noch überschaubar ist. Aus diesem Grund ist es aber auch sehr schwer ein neues Build-System einzuführen. Ich hab mich über den aktuellen Stand diesbezüglich schon länger nicht mehr informiert, daher weiß ich nicht wie da der aktuelle Stand ist, mein letzter Stand ist das sie da sehr frustriert waren. Trotzdem zeigen diese Bemühungen aber auch, dass sie die Codebasis aufräumen und durch den Support von Collabora passiert bei LibreOffice auch momentan sehr viel. Daher würde ich dir nur zum Teil Recht geben, ich denke LibreOffice wird auch in Zukunft noch tolle Releases bringen und sich stetig verbessern und die Altlasten weiter aufräumen, auch wenn das dort vermutlich etwas mühseliger ist.

  2. Avatar von Johann
    Johann

    Ich habe jetzt auch mal Only Office (Calc) einen Monat ausprobiert. Ich komme damit nicht zurecht. Viele Funktionen habe ich nicht gefunden oder ich musste ewig suchen, z.B. automatisch Tabellen erweitern, Zellenformatierungen, Tabellenköpfe oder automatische Tabellen. Da gehe ich gern zu Libre Office zurück. „Schuster bleib bei deinen Leisten.“

  3. Avatar von Steve
    Steve

    Ich nutze OnlyOffice schon seit 1-2 Jahren und würde niemals mehr zu LibreOffice zurück wechseln. OnlyOffice wirkt einfach viel moderner, schneller und übersichtlicher. Für LibreOffice wird es schwer neue Nutzer zu gewinnen, wenn die Konkurrenz so gut aussieht. Auch wenn LibreOffice vielleicht ein paar Funktionen mehr bietet.

    1. Avatar von Cinux
      Cinux

      Also wenn ich mal die Kommentare hier zusammenfasse:
      OnlyOffice — sieht toll aus
      LIbreOffice — sieht nicht so toll aus

      Sieht für mich wieder nach dem Typischen: „Sieht gut aus, muss auch gut sein“ aus.
      Mal im ernst.. Windows 11 wird kommen. Es sieht rundgelutscht, „moderner“ und auch etwas ansprechender aus. Aber mal im ernst, wird es deswegen besser sein?

      Mir ist das viel zu oberflächlich…

      1. Avatar von Gerrit

        Mir ist das viel zu oberflächlich…

        Und das ist einer der Gründe warum Open Source nie auf einen grünen Zweig kommt. Programmierer sind beschissene Produktentwickler und haben noch weniger Ahnung von den Grundlagen von Marketing oder einer Zielgruppenanalyse. Sie haben ja leider meistens noch nicht mal Ahnung von UX und das wäre doch schon ein bisschen zu erwarten.

        Es muss kein entweder/oder sein, weil man gute Funktionen und eine gute Oberfläche durchaus verbinden kann, aber die Unfähigkeit mancher Projekte macht es zu einem entweder/oder

        1. Avatar von kamome
          kamome

          Nur meine Vermutung: Daran (an Libreoffice) arbeiten ja nicht nur Programmieren – aber wenn Du heute ein völlig neues (viel schickeres/angenehmeres) Design raushaust, hast Du morgen einen Fork der Vielnutzer, die ohne das alte Design (glauben) nicht arbeiten (zu) können. Also muss man wohl vorsichtig vorgehen – die alte und dicke Code-Basis mag auch eine Rolle spielen 😉

        2. Avatar von Cinux
          Cinux

          Sie haben ja leider meistens noch nicht mal Ahnung von UX und das wäre doch schon ein bisschen zu erwarten.

          Natürlich muss ein Programmierer keiner Ahnung von UX haben. Kommt ganz drauf an worauf man sich spezalisiert/fokusiert.

          Es muss kein entweder/oder sein, weil man gute Funktionen und eine gute Oberfläche durchaus verbinden kann, aber die Unfähigkeit mancher Projekte macht es zu einem entweder/oder

          Da scheiter es wohl eher am Geld/der Zeit. Das kann man doch schon im Enterprise Umfeld sehen. „It’s compile, let’s ship it.“
          Nun stellt man sich vor es gibt Leute die Programmieren so etwas in ihrer Freizeit. Und dann kommen Leute und erwarten… „hey du musst auch ein tolles UI hinstellen“ und „du musst noch die und die Funktion einbauen“.
          Ich sehe da das Problem eher darin das man bei Open Source immer erwartet das alles Perfekt ist. Dabei sollte es eher beim Enterprise Segment der fall sein. Damals (TM) als ich noch nicht unter Linux unterwegs war und Windows von ihrem alten Layout auf das neue Ribbon (glaube so hieß das) gewechselt ist war ich absolut verloren. Bin ich auch heute noch (darf so ein Müll weiter auf Arbeit nutzen weil Industriestandard). Da findet man nichts…

          1. Avatar von Gerrit

            Es ist nicht wahr, dass LibreOffice von Freizeitentwicklern entwickelt wird. Man kann es natürlich immer wieder behaupten, um die Unzulänglichkeiten zu ûbertünchen. Über 70 % der Beiträge kommen von bezahlten Entwicklern (Collabora & Co).

          2. Avatar von Cinux
            Cinux

            Wie dir, Gerrit, sicher aufgefallen ist war die rede von „Open Source“ nicht von LibreOffice.
            Ref.:

            Und das ist einer der Gründe warum Open Source nie auf einen grünen Zweig kommt.

            Natürlich ist Open Source Entwicklung nicht nur eine Freizeitaktivität. Das ändert aber nichts daran dass die Erwartungen zwischen Enterprise und Open Source um Lichtjahre verschieden sind.
            Man brauch sich doch nur mal Windwos vs. Linux anschauen.
            Bei Windows wird es hingenommen wenn es abstürzt oder Dinge nicht Funktionieren, bei Linux hingegen heißt es Frikellinux, nur was für nerds und der gleichen wenn etwas nicht funktioniert. Für Windows Zahlt man Geld und oder Daten, für Linux nichts.

            Das kann man nun auf alle anderen Open Source Produkte anwenden und mit Enterprise vergleichen und das Ergebnis wird immer das selbe sein. Open Source ist Schrott und beim Enterprise „naja kann man halt nix machen ist halt so“.

            Ok, wir schweifen glaube ich etwas ab… 🙂

      2. Avatar von Atalanttore
        Atalanttore

        Das Aussehen spielt für den Gelegenheitsnutzer erfahrungsgemäß eine große Rolle.

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