Neues zum PinePhone im Januar

PinePhone im Januar

Pine64 hat seit seinem ersten Markteintritt des PinePhone vor einem Jahr eine große und sehr aktive Community um das günstige Linux-Smartphone geschart. Verschiedene Community Editons mit postmarketOS, Ubuntu Touch, Manjaro, Plasma Mobile und zuletzt Mobian sind seitdem erschienen. Die Attraktivität des mit rund 150 Euro sehr günstigen Smartphones wird nicht zuletzt durch das Vorhandensein von sechs sogenannten Pogo-Pins unter der hinteren Abdeckung erhöht, erlauben sie doch die Erweiterung der Funktionalität durch Wechselcover, die mit den Pins korrespondieren.

Zusatzfunktionen im Austausch-Cover

Durch das Austauschen der hinteren Abdeckung werden Besitzer des PinePhone in der Lage sein, Unterstützung für das drahtlose Laden mit Qi, für Near Field Connection (NFC) oder für eine physische Tastatur hinzuzufügen. Neben den offiziellen Erweiterungen ist auch hier die Community aktiv. So hat ein Hardware-Hacker ein Loch in das Cover geschnitten und dort einen Fingerabdrucksensor eingesetzt.

Zwei in Eins

Pine64 hat mittlerweile Kontakt zu dem Hacker aufgenommen und plant ein offizielles Backcover mit Fingerabdrucksensor für den Pine64-Store. Ein solches Cover könnte, so eine weitere Idee, zusätzlich die Qi-Ladestation unterbringen, wie dem Report von Pine64 für Januar zu entnehmen ist.

Nach außen gelegt

Im Pine64-Store werden zudem ein paar Erweiterungskabel angeboten, die sowohl die Funktionalität der Pogo-Pins als auch des SD-Card-Readers nach außen verlegen. Das PINEPHONE FLEX BREAK-OUT BOARD für 1 USD, das ebenfalls aus einem Community-Projekt entstand, verlegt alle sechs Pins nach außen und ermöglicht es Bastlern, die Pins zu nutzen, ohne jedes Mal das Cover abnehmen zu müssen. Das Gleiche leistet ein für 8 USD angebotener PINEPHONE MicroSD EXTENDER für den SD-Karten-Slot.

Endgültiges Layout!?

Das Layout der Tasten des Tastatur-Covers wurde erneut überarbeitet und soll nun in der 6. Revision als endgültige Version vorliegen, wie die Entwickler auf Twitter mitteilten.

Das endgültige Layout für die Tastatur-Erweiterung des PinePhone

Modem teilweise offen

Ebenfalls auf Twitter wurde am Wochenende geteilt, dass in einem ersten Schritt zur teilweisen Öffnung des Modems die Modem-Firmware des PinePhone keinen Closed-Source-Daemon mehr benötigt.

https://twitter.com/biktorgj/status/1352995436316024833

Neue Software gibt es auch im Januar zu vermelden. So liegen Manjaro ARM und openSUSE für das PinePhone in neuen Versionen vor. Ein aktueller Neueinsteiger zum Jahresbeginn ist OpenMandriva LX für das PinePhone.

Kommentare

8 Antworten zu „Neues zum PinePhone im Januar“

  1. Avatar von tedus
    tedus

    Hauptgrund für mich das ganze noch nicht zu holen ist ja nach wie vor der Fokus auf – meiner Meinung nach – Spielereien.
    Meines Wissens nach ist noch keine der verfügbaren Betriebssysteme in der Lage die Funktionen eines Telefons zur Verfügung zu stellen – sprich:

    • problemlos Anrufe zu tätigen und zu erhalten in allen gängigen Mobilfunknetzen
    • problemlos SMS und MMS zu schicken und zu erhalten (ja ich weiß – nutzen wenige – aber z.B. fürs Banking etc. elementar)
    • problemlos min 1 Tag Batterielaufzeit, mehr bei geringer Nutzung
    • problemlos Kontakte erstellen und verwalten

    stattdessen wird an allen andren Kleinigkeiten gewerkelt, die eher nice-to-have Charakter haben. Das ist Open-Source wie es leibt und lebt 😉

    1. Avatar von Ferdinand

      Naja, die Entwicklung ist halt Community-gesteuert und nicht zielgerichtet, jeder kratzt da, wo es ihn juckt. Das hat Vor- und Nachteile. Das PinePhone ist dadurchnoch nicht alltagstauglich.

      1. Avatar von Tim Hannes
        Tim Hannes

        Dann kann man aber meiner Meinung auch nie den Anspruch haben, dass es eine realistische Alternative zu großen Anbietern wird (iPhone, Samsung Handys und weitere Androids). Aber die Diskussion dreht sich ja immer im Kreis, weil viele das gar nicht fordern. Für mich ist es aber wie bei Whatsapp, wirklich interessant ist es nur, wenn viele dahinter stehen und es kein Nischenprodukt ist.

      2. Avatar von Tim Hannes
        Tim Hannes

        Und mit „Alltagsfähigkeit“ und „großer Verbreitung“ meine ich weniger ein Kommandozeilentool wie nmap stabil drüber laufen zu lassen, es muss auch nicht 70% Marktanteil haben. Vielmehr geht es mir drum, dass z.B. der Tan-Generator meiner Sparkasse nativ drüber läuft.

  2. Avatar von Tim Hannes
    Tim Hannes

    Leider ist das PinePhone irgendwie keine richtige Nutzungsalternative für ein Handy. Ich weiß nicht, wie es anderen geht. Zwar ist das Handy derart günstig, dass man es sich mal einfach nur aus Spaß kaufen könnte, doch ich sehe leider auch da keinen Einsatzzweck. Mir fehlen einfach zu viele Funktionen und wenn ich es mir kaufe, möchte ich es auch schon als potentielles Haupthandy sehen und nicht wie so ein Raspberry Pi irgendwo am rumfliegen.

    So ist der RAM mit 2 bzw. 3GB noch etwas zu wenig. Die Kamera mit 5 GB auf jeden Fall auch zu gering. Daher meine Frage an aktuelle Besitzer: Ist das Handy flott genug, um auch mal 10 Tabs im Browser flüssig aufzuhaben und schnell zwischen Apps zu switchen? Wie sind die Erfahrungen?

    Etwas sorgen macht mir auch die Optik, wirklich hochwertig sieht das nicht aus (stimmt das?). Mir wäre es lieber wenn ich 100-200€ mehr ausgeben würde und die Qualität und Funktionen deutlich angehoben wären.

    1. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      Das wird es ja auch bald geben. In diesem Jahr noch. Hört dann wohl auf den Namen Jingostab und Jingosphone. Mit mehr RAM und Megapixel in Apple-Optik und bestimmt auch 100-200 Euronen teurer. Das wichtige am PinePhone jedoch ist die freie Entwicklung drum herum und nicht umbedingt das Gerät selbst.

      1. Avatar von Tom Neubacher
        Tom Neubacher

        Das wär cool, würd mich freuen, danke für die Info.

        Macht ja auch nur Sinn, wenn dann auch ein richtig sinnvolles Produkt entsteht und nicht nur ein Funktionseimer (erinnert mich immer an die große Funktion vom Schweizer Taschenmesser mit mehreren hundert Tools dran, was dann 20cm breit ist… Kann alles aber auch nichts, kein Mensch würde damit etwas verschrauben 😀 )

  3. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    „Die Community“ braucht keinen Entwicklungsfokus. Es ist doch nicht wie beim kleinen Fritzchen dem die Mutter sagt, zuerst machst du deine Hausaufgaben und dann darfst du spielen. Entwicklungen dürfen gleichzeitig stattfinden.
    Für mich sind die von dir genannten Punkte auch ein Hinderungsgrund. Allerdings weiß ich die viele Arbeit die auch in die Laufzeit und die Konnektivität fließen zu schätzen. Gerade hier hat sich auch inzwischen einiges getan.
    Einen Kartenleser anzuschließen ist doch recht trivial. Einen Chip den man fast komplett abgestellt hat, zum prompten Telefonieren zu bewegen jedoch keine sehr einfache Aufgabe.

    Ich denke, dass es in etwa 2 Jahren ein leistungsfähigeres Telefon von Pine64 geben wird. Allerdings werden die jetzigen PinePhones immer in Betrieb bleiben, genau wegen dieser „Spielereinen“ und den flexiblen Anwendungsmöglichkeiten, die man damit hat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert