Neuer Ubuntu Desktop-Installer zum Test bereit

Ubuntu Installer

Der seit 2006 bei Ubuntu am Desktop verwendete Ubiquity-Installer wird demnächst in Rente gehen können, denn der unter dem Projektnamen Ubiquity NG bereits seit 2018 entwickelte neue Installer für die Desktop-Varianten von Ubuntu steht zum Test bereit. Mit Ubuntu 22.04 LTS soll der neue Installer an die Anwender ausgeliefert werden.

Auswahl zwischen zwei Übeln?

Als Backend kommt mit Subiquity der gleiche Unterbau zum Zug wie beim Installer für die Server-Variante von Ubuntu. Für die Benutzerschnittstelle des neuen Installers nutzen die Entwickler Googles Framework Flutter, das im Rahmen einer Zusammenarbeit von Google und Canonical Unterstützung für Ubuntu und weitere Linux-Distributionen erhielt. Ob das im Endeffekt besser ist als die vormals geplante Nutzung des Electron-Frameworks muss sich erst noch zeigen.

Noch nicht alle Funktionen verfügbar

Neben dem moderneren Design fällt als Erstes auf, dass auf der Startseite neben Ubuntu ausprobieren und Ubuntu installieren nun Ubuntu reparieren hinzugekommen ist, was versucht, eine schief gelaufene Installation zu beheben, indem alle installierte Software neu installiert wird, ohne dabei Dokumente oder Einstellungen zu verändern. Der neue Installer ist in seiner jetzigen Version recht einfach gehalten und unterstützt bisher keine Verschlüsselung oder etwa die Authentifizierung per Active Directory. Auch Zeitzonen lassen sich noch nicht festlegen.

Ubuntu 22.04 LTS als Ziel

Ubiquity NG soll als technische Vorschau mit Ubuntu 21.10 »Impish Indri« am 14. Oktober ausgeliefert, und wenn die Tests erfolgreich verlaufen, den bisherigen Installer mit Ubuntu 22.04 LTS ablösen. Der Installer kann mit den aktuellen Daily Canary Builds von Ubuntu 21.10 bereits getestet werden.

Wenn der neue Installer mit Ubuntu 22.04 LTS ausgeliefert wird, so werden die meisten Varianten von Ubuntu diesen vermutlich übernehmen. Ausnahmen sind Kubuntu und Lubuntu, die sich bereits seit Längerem von Ubiquity verabschiedet haben und Installer auf der Basis des inzwischen weit verbreiteten Calamares Installer-Frameworks benutzen.

Kommentare

11 Antworten zu „Neuer Ubuntu Desktop-Installer zum Test bereit“

  1. Avatar von Charon
    Charon

    Ich würde gerne mal eine Umfrage starten, ob Ubuntu 20.04.2 auch so unzuverlässig läuft?!

    Bei mir ist es bis jetzt jedenfalls so.

    Einige Pakete selbst in main werden stiefmütterlich behandelt wie der Thunderbird. Die Aktualisierungsverwaltung zeigt nicht alle Updates an. Diese muss ich über das Terminal nach installieren. Whoopsie meldet viele Abstürze.

    Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen.

    1. Avatar von Daniel
      Daniel

      Das ging mir sehr ähnlich, als ich mir Ubuntu mal wieder ansehen wollte. Die NVIDIA-Treiber und Codecs bringen den Installer zum Crash, ohne kommt die erste Absturzmeldung direkt nach dem ersten Boot und auch dann tauchen sie regelmäßig auf.
      Die Deinstallation des ganzen Snap-Gedöns und installation von Gnome-Softare und Flatpack macht es leider nicht besser (aber auch nicht schlimmer).

      Der Test hat dann ein schnelles Ende gefunden und ich war zurück bei meiner Standard-Distro.

    2. Avatar von Kermet
      Kermet

      Ich bin zu Debian gewechselt und vermisse nichts.

    3. Avatar von axt

      Ich würde gerne mal eine Umfrage starten, ob Ubuntu 20.04.2 auch so unzuverlässig läuft?!

      Und was nützt Dir das Wissen, ja, da draußen gibt es auch diesen oder jenen, der irgendwelche Probleme hat?

      Du wirst für alles irgendjemanden oder irgendwo geschriebenes finden. Ob das nun in der Software oder im Zusammenspiel mit anderer Software ursächlich ist oder nicht viel eher an Layer 8 liegt…

      Sehr viel sinnvoller wäre es, wenn Du Deine Probleme konkret angehst, um sie zu lösen. Notfalls mit Hilfe anderer.

      Außerdem zwingt Dich niemand, etwas aus dem Ubuntu-Universum zu nutzen.

  2. Avatar von MaximilianMustermann
    MaximilianMustermann

    Ubiquity NG soll als technische Vorschau mit Ubuntu 21.10 »Impish Indri« am 14. Oktober ausgeliefert, und wenn die Tests erfolgreich verlaufen, den bisherigen Installer mit Ubuntu 22.04 LTS ablösen. Der Installer kann mit den aktuellen Daily Canary Builds von Ubuntu 21.10 bereits getestet werden.

    Was ist da das Problem einen popeligen Installer zu bauen? Der muß doch nur einfach die Platte partitionieren und Datebn raufkopieren. Und Rparatur, einfach pakete neu rauf und /etc unangetastet lassen. Kein wunder, dass Ubuntu nichts mehr reisst wenn die nicht mal mehr sowas in einem Jahr hinbekommen. Ich will wohl mit dem Auslaufen von 18.04LTS auf Debian umsteigen.

    1. Avatar von juchtel
      juchtel

      Wenn das so einfach ist, warum hast Du das Problem nicht schon lange gelöst? – Ich glaube, die Welt hat nicht unbedingt auf Dich gewartet….

      1. Avatar von Rolf-Dieter
        Rolf-Dieter

        Wenn das so einfach ist, warum hast Du das Problem nicht schon lange gelöst?

        Wenn du unbedingt einen Installer brauchst, warum machst du es nicht selbst?

        Ich glaube, die Welt hat nicht unbedingt auf Dich gewartet….

        Dein Glaube ist ziemlich egal, aber stimmt, die Welt braucht auch keine Kommentare, wie deine.

    2. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      Ganz so popelig sind Installer ja nicht. Der mittlerweile von unzähligen Distributionen geschätzte Calames ist ja auch nicht an einem Tag entwickelt worden.

    3. Avatar von axt

      > Ich will wohl mit dem Auslaufen von 18.04LTS auf Debian umsteigen.

      „Wohl“, also vielleicht, vielleicht auch nicht. Wer so formuliert, eher nicht.

      Und was hier als Langzeit betitelt wird, ist faktisch eingeschränkt und zwar stark. Versprochen nur noch für main und restricted, zumindest Desktop-Systeme müßte und sollte man damit konsequent mit aktuell unterstützter Version neu installieren (hier nicht von Distupgrade zu sprechen, ist Absicht).

      Debian 11 Bullseye hättest Du längst installieren können, testing, klar. Aber das läuft „langweilig“ stabil. Mit Release in 9 Tagen kommst Du quasi automatisch auch dahin.

    4. Avatar von axt

      > Was ist da das Problem einen popeligen Installer zu bauen?

      Auch, wenn er hier Gegenwind bekommen hat, ganz Unrecht hat er nicht. Nicht im Sinne von Primitivität, sondern daß Canonical für solche Eigenwüchse immer ewig und 3 Tage braucht (und es dann oft genug in der Versenkung verschwindet) trotz theoretisch höherer Manpower als z.B. für Calamares.

      Calamares läuft und zwar gut. Was Canonical nächsten April (meine Güte) abliefern wird, werden wir dann sehen. Bestimmt nichts, was andere Distributionen interessieren würde (sofern eine Übernahme technisch und rechtlich überhaupt möglich wäre).

  3. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Ich möchte den Installern allgemein ihren hohen Nutzen nicht absprechen. Es kann aber auch von Vorteil sein, die Installation selbst vorzunehmen.
    Bitte die folgenden Links nur mal als ein Hinweis auffassen:
    Anleitung für Einsteiger und Spickzettel.

    Jedenfalls ist eine Installation mittels Spickzettel auch für den Ungeübten schnell zu machen.
    Den Vorteil einer manuellen Installation sehe ich weniger prinzipiell als in dem verändertem Blickwinkel des Users und seiner Befähigung mit seinem System hinterher auch flexibel umgehen zu können.

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