
Mutt ist ein textbasierter E-Mail-Client für Konsole und Terminal, der komplett über die Tastatur bedient werden kann und sich deshalb bestens für die Verwendung mit SSH-Verbindungen eignet. Die bereits seit 1995 entwickelte Anwendung erreicht gerade Version 2.0.
Mutt beherrscht die meisten Anforderungen an einen modernen E-Mail-Client. Es ist an POP3 und IMAP angebunden, verfügt über ein Adressbuch und beherrscht Threading und Scoring. Funktionen zum Verschlüsseln und Signieren von E-Mails können über GnuPG und OpenSSL eingebunden werden. Unicode mit UTF-8 kann einkompiliert werden. Zum Schreiben von E-Mails kann der bevorzugte Texteditor verwendet werden.
All mail clients suck. This one just sucks less.
Brendan Cully, 1995
Der neuen Version vorausgegangen war Ende August Mutt 1.14.7. Der Sprung bei der Vergabe der Versionsnummer soll die Aufmerksamkeit auf die Release Notes lenken, denn Mutt 2.0 enthält einige Änderungen, die nicht rückwärtskompatibel sind.
Wenn zum Durchsuchen und Hinzufügen mehrerer Anhänge zu einer E-Mail attach-file
verwendet wird, kann der Vorgang jetzt nach dem Markieren per quit
abgebrochen werden. Bisher war dafür das als nicht intuitiv betrachtete Enter
verwendet worden.
Eine weitere inkompatible Änderung betrifft die jetzt standardmäßig gesetzte Variable $ssl_force_tls
. Wenn diese Variable gesetzt ist, verlangt Mutt, dass alle Verbindungen zu entfernten Servern verschlüsselt werden. Außerdem wird Mutt versuchen, TLS auszuhandeln, auch wenn der Server die Fähigkeit nicht ankündigt, da er sonst die Verbindung ohnehin abbrechen müsste. Diese Option ersetzt $ssl_starttls
. Für Verbindungen mit nicht verschlüsselten Servern muss diese Einstellung geändert werden.
Zu den rückwärtskompatiblen Änderungen für Mutt 2.0 zählt die Verwendung von cd
zum Wechseln des Arbeitsverzeichnisses. Das war bisher nicht implementiert, weil Mutt relative Pfade intern nicht aufgelöst hat. Neu ist auch die automatische Wiederverbindung zu IMAP, wenn eine ungeplante Unterbrechung der Verbindung auftritt. Dabei sollen ungesicherte Änderungen in der Mailbox erhalten bleiben. Alle weiteren Änderungen können den Release Notes zu Mutt 2.0 entnommen werden.
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