Mozilla stellt Firefox Relay Premium vor

Firefox Logo

Im Mai 2020 startete Mozilla ein Experiment, das E-Mail-Adressen vor Spam und Missbrauch schützen soll. Firefox Relay wurde seither zu einem Dienst, der als Add-on installiert, kostenlos das Erstellen von bis zu fünf Alias-Adressen erlaubt, die bei der Registrierung auf Webseiten und an anderen Stellen im Netz Verwendung finden können. Damit soll verhindert werden, dass wichtige E-Mail-Adressen mit Spam überflutet werden, wenn die Adresse zur Beute von digitalen Einbrechern bei deren Raubzügen im Netz wird.

Das Symbol von Firefox Relay taucht beim Surfen im Netz immer dann auf, wenn Websites nach einer E-Mail-Adresse fragen. Das Add-on bietet zudem eine Übersicht über die eingerichteten Alias-Adressen. Hier wird ersichtlich, wie viele Mails an die einzelnen Adressen gesendet wurden. Erhält eine solche Adresse zu viel Spam, kann sie blockiert oder ganz gelöscht werden.

Alias direkt im Browser erstellen

Es gibt viele Dienste, die die Erstellung solcher Alias- oder Wegwerf-Adressen erlauben. Die Anbieter reichen von Online-Mail-Providern bis hin zu Webseiten, deren Vertrauenswürdigkeit nicht immer klar zu erkennen ist. Mozilla bietet diesen Dienst deshalb als Add-on im Browser an. Jetzt stellen die Entwickler eine Premium-Version des Dienstes vor.

Unbegrenzte Adressen und eigene Domain

Firefox Relay Premium steht ab sofort in verschiedenen Ländern, unter anderem auch in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie in Belgien und den Niederlanden bereit und kostet als Einführungsangebot 0.99 EUR im Monat. Wie hoch der Preis nach der Einführungsphase sein wird, ist nicht bekannt. Mit der Premium-Version kann der Kunde unbegrenzt viele Alias-E-Mail-Adressen erstellen. Entsprachen die Alias-Adressen bisher dem Schema bjvgqqrffo@mozmail.com, so sind mit der Premium-Version eigene Domains wie deineadresse@deinedomain.mozmail.com möglich. Zudem kann auf weitergeleitete E-Mails geantwortet werden. Die Nutzung von Relay ist nicht auf Firefox beschränkt.

Kommentare

18 Antworten zu „Mozilla stellt Firefox Relay Premium vor“

  1. Avatar von Alex
    Alex

    Ich habe das Addon tatsächlich auch schon benutzt, seit es unter Linux verfügbar ist. Wie oft möchte man sich mal schnell irgendeine PDF oder ähnliches downloaden, die angeblich „Free“ ist, um dann festzustellen, dass man sich bei irgendeinem dubiosen Newsletter anmelden muss.

    Jetzt ist das schnell erledigt: Relay-Adresse erstellen, Anmelden, Bestätigungslink klicken, Downloaden, Relay-Adresse löschen.

    Prinzipiell würde ich mir sogar die Premium-Version holen. Nicht weil ich mehr als 5 Adressen brauche, sondern schlicht zur Unterstützung des Projekts. Allerdings finde ich 1€ im Monat dafür schon ziemlich happig. Ich habe schon ganze vServer für weniger gemietet. Für max. 3€ im Jahr würde ich es machen.

    Kommt das noch jemandem teuer vor, oder bin ich nur zu geizig?

    1. Avatar von Ferdinand

      Wenn es bei 0.99 EUR pro Monat bleiben würde, fände ich das OK. Das wird es aber nicht, so wie sich die Ankündigung liest. Ich brauche es nicht, da dies bei mailbox.org inkludiert ist.

    2. Avatar von MaximilianMustermann
      MaximilianMustermann

      1€ finde ich ok, dann wüsste ich das sich der Dienst selbst tragen kann. Aber wie Ferdinand schrieb, Mailbox, Posteo und so bieten das gleiche.

    3. Avatar von termy
      termy

      Klingt für mich auch danach, dass es nicht bei 1€ bleibt. Auf der anderen Seite könnte man das ja auch mit den jährlichen Spenden verrechnen (falls man denn spendet) ^^
      Anfangs habe ich Relay auch gerne verwendet, leider scheint das aber zu sehr im Spotlight gestanden zu haben und wurde zu oft mich „Wegwerf-Adressen nicht erlaubt“ geblockt. Das Problem hatte ich mit dem jetzt verwendeten SimpleLogin noch nicht.

    4. Avatar von kamome
      kamome

      Bei noch weniger kann es ja kaum noch Gewinn abwerfen, oder?
      vServer für < 1 €? Das kann dann doch nur noch kostenfrei sein.

    5. Avatar von André
      André

      Nun, ich persönlich finde die Kosten gerechtfertigt.

      Man muss den Hintergrund auch im Kopf haben. Also wie teuer so ein Server ist usw.

      Ebenso bin ich ein Verfechter von unabhängigen Einnahmen für die Mozilla-Foundation. So, dass sie nicht von Google und Co abhängig sind (zumindest nicht so krass).

      Und da sind solche Dienste genau richtig. Ich könnte mir auch eine eigene Instanz von „SimpleLogin“ aufsetzen… den Stress spare ich mir aber lieber, wenn es gute (Datenschutzkonforme) Anbieter gibt die den Code sogar noch online stellen. SimpleLogin z.b. unterstütze ich gerne und die nehmen jetzt schon 2,5€ mtl. 😉

  2. Avatar von MaximilianMustermann
    MaximilianMustermann

    Zunächst Dank für die Nachricht. Aber könntest du bitte grundsätzlich Links zu den Projekten mit Posten? Das wäre echt Super.

    https://relay.firefox.com/

    1. Avatar von Ferdinand

      Mach ich doch grundsätzlich. Außer, wenn ich es vergesse.

      1. Avatar von MaximilianMustermann
        MaximilianMustermann

        Alles klar.

  3. Avatar von Egon Meier
    Egon Meier

    Wo liegt der Unterschied zu einer Fun-domain-addresse, die ich zu tausenden bei Gmx auf Vorrat einrichten kann?
    Egon_01@partyheld.de
    Egon_02@Partyheld.de
    usw ..

    die werden dann abgearbeitet und nach Gebrauch geschüttelt und gelöscht ..
    Und kostet gar nichts.

    1. Avatar von perko
      perko

      Sehr gute Lösung. Man darf nicht gegen das System kämpfen, sondern muss mit dem System arbeiten.

      1. Avatar von Egon Meier
        Egon Meier

        Das ist absolut trivial! Ich dachte, das machen alle so.
        Wofür sind diese Fun-adressen dennn sonst gedacht und geeignet?

        1. Avatar von Ferdinand

          Ich habe davon noch nie gehört.

          1. Avatar von Egon Meier
            Egon Meier

            Gut, dass auch mal ein Profi dazulernt.

    2. Avatar von Sven
      Sven

      gmx ist nicht gerade als datenschutzfreundlichster Anbieter bekannt.

      P. S. Bei gmail (noch schlimmer, ich weiß) werden Mailadressen, nach dem Muster datenkrake+irgendwas@gmail.com automatisch zu datenkrake@gmail.com weitergeleitet (und lassen sich dort dann filtern). Außerdem kümmert sich gmail einen Dreck um Punkte: da.tenkrake@gmail.com kommt genau so an, wie daten.krake@ oder datenkra.ke@ oder dat….en…kra.ke@ – das kann man schön kombinieren (so man denn die GDatenkrake nutzt).

      1. Avatar von Egon Meier
        Egon Meier

        „gmx ist nicht gerade als datenschutzfreundlichster Anbieter bekannt.“
        WEclhe Daten kriegt GMX von mir in die Hand? Alles nur Müll. Sollen sie ruhig durchwühlen. Kriegen nur dreckige Finger.

  4. Avatar von Klaus Behringer
    Klaus Behringer

    Dieses Werkzeug wird Personen entgegenkommen, die hier (und bei anderen Plattformen) einfach nicht ohne Multiaccounts auskommen, um ihrer Meinung – durch mehr Kommentare – mehr scheinbares Gewicht zu geben.
    Diese Problematik wird genau von diesen Personen nicht thematisiert, denn die fordern lieber konservative Law & Order Konzepte (deaktiveren lassen, was nicht dem eigenem Horizont entspricht).

  5. Avatar von Callahan
    Callahan

    Schöne Idee, wenn auch nicht unbedingt neu. Aber für das Gebotene zu teuer.
    Ich erstelle mir schon seit Jahren bei meinem Webhoster für die unterschiedlichsten Dienste eine entsprechend lautende Adresse. Das geht schnell, kostet immer nur ein paar Mausklicks und schützt meine privaten Adressen.
    Schlecht: Die Datenschutzbestimmungen

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